Beschreibung des Vorschlags
Ich denke, dass die Straßenbahn in Naumburg (mit diesem Konzept) eine Zukunft hat, auch wenn die Stadt nur etwa 34.000 Einwohner hat.
Die Bedienung sieht so aus: Die Straßenbahnlinie 1 ist die Ringlinie und verkehrt vom Hauptbahnhof über das Marientor, den Theaterplatz und das Salztor und fährt zum Hauptbahnhof zurück. Fahrtzeit: 23min
Die Straßenbahnlinie 2 startet am neuen Bahnhaltepunkt Naumburg Nord und geht weiter über das Klinikum zum Marientor. Jetzt wird über den Theaterplatz in die Innenstadt zum Markt gefahren und daraufhin das Salztor erreicht. Schließlich kommt die Endhaltestelle in Flemmingen. Fahrtzeit: 23min
Beide Linien fahren im 15-Minuten-Takt, die Linie 1 fährt dabei abwechselnd links- oder rechtsherum. Am Marientor gibt es Anschluss von der Linie 1 Richtung Innenstadt und von der 2 in Richtung Bahnhof, ebenso wie am Salztor.
Es müssen 6 neue Niederflur-Fahrzeuge beschafft werden. Im Notfall müssten die alten Fahrzeuge wiedereingesetzt werden.
Auf die Strecken in der Innenstadt würde ich verzichten und dafür lieber den alten Ring wieder herstellen. Weitere Strecken wären zwar schön, aber einen Bedarf gibt es in Naumburg eigentlich noch nicht einmal für die bestehende Linie. Zumindest käme wohl niemand auf die Idee eine neue Strecke dort zu bauen, wo dann alle halbe Stunde ein kleiner zweiachsiger Wagen ausreicht. Freuen wir uns also, dass es die Naumburger Straßenbahn noch gibt. An Erweiterungen kann man allenfalls auf den alten Ring hoffen, aber auf mehr ganz sicher nicht.
Das Problem des Rings ist doch, dass man um die Innenstadt herum fährt und nie näher als 250 Meter an sie herankommt. Die Fahrgäste sollte man dadurch gewinnen, dass man direkt in die Innenstadt fährt.
Klar gibt es Bedarf in Naumburg. Naumburg hat schließlich über 30.000 Einwohner und ist Kreisstadt des Burgenlandkreises. Ein kleiner zweiachsiger Wagen jede halbe Stunde würde nicht ausreichen, wenn man die Tram ordentlich betreiben würde. Die aktuellen Wagen sind schließlich 40-50 Jahre alt und die Haltestellen auch nicht barrierefrei. In Nordhausen betreibt man relativ erfolgreich ein kleines Tramnetz sogar mit Überlandlinie. Das ist vergleichbar. Man muss aber auch in kleineren Städten einen vernünftigen ÖPNV gewährleisten und sich nicht immer auf die U-Bahn-Planungen in Metropolen konzentrieren.
Mehr als diese zwei Linien fordere ich auch nicht, aber man braucht nicht nur die Ringlinie, sondern auch eine Durchmesserlinie für die Anbindung der großen Wohngebiete. Damit hätte man ein ausreichendes Netz, aber wenn man die zweite Linie nicht bauen würde, würde auch die erste Linie leiden, weil man von anderen Systemen (Bus) nicht umsteigen würde.
Ich würde nicht behaupten, dass jede Stadt mit über 30.000 Einwohnern einen Bedarf an Straßenbahn hat. Deine Vergleichsstadt Nordhausen hat übrigens sogar über 40.000 Einwohner, und auch dort würde wohl kaum noch jemand ein so ausgedehntes Netz, wie es dort vorhanden ist, neu erschaffen. Leider! Man muss froh sein, dass es diese kleinen Betriebe gibt, da jedes als Rechtfertigung zum Erhalt der anderen dienen kann.
Ob modernere Fahrzeuge der Naumburger Straßenbahn zusätzliche Fahrgäste zuführen könnten oder viele vielleicht auch nur wegen des nostalgischen Charmes überhaupt mitfahren, müsste man prüfen.
Mit Flemmingen ergibt sich aber das Problem, dass du für die 600 Einwohner doch eine Busanbindung bräuchtest, die dann wieder parallel zur Straßenbahn in die Innenstadt fahren müsste, was der Straßenbahn Fahrgäste entzieht. Da könnte es schon sinnvoll sein ein einzelnes Gleis um 700 m weiter zu führen.
Die Innenstadt wurde übrigens früher auch vom Ring bedient, als man noch nicht über den Marienring fuhr, sondern über Lindenring, Herrenstraße, Markt und Jakobsstraße. Das könnte man ja auch wieder in Erwägung ziehen.
Ferner stelle ich mal die Überlegung in den Raum, ob man nicht auch eine Strecke zum Ostbahnhof führen könnte, die dann auf der Trasse der stillgelegten Strecke nach Teuchern mindestens bis Stößen führen könnte. Eine solche Umspurung einer Eisenbahnstrecke hat man zwischen Quedlinburg und Gernrode ja auch durchgeführt. Warum sollte das nicht auch zum Anschluss an ein Straßenbahnnetz möglich sein?
Die Haltestellenabstände solltest du aber nochmal überdenken. Abstände von etwa 500 m sind in einer so kleinen Stadt einfach zu groß. Die Fahrzeiten werden ohnehin nicht lang, sodass man auch kürzere Abstände realisieren könnte. Es ist wichtig, dass die Menschen es nicht weit zur nächsten Haltestelle haben, da sie sonst gleich die ganze Strecke laufen könnten.
In der Innenstadt sind mir das auch einfach zu viele Strecken. Das ist unrealistisch. Wenn unbedingt eine Strecke durch die Altstadt haben willst, dann begnüge dich doch mit der alten Trasse, die sowohl als Schleife vom Bahnhof über Marienring – Altstadt – Lindenring dienen könnte, als auch für eine Linie Nord – Lindenring – Altstadt – Jakobsring – Südwest
Klar braucht nicht jede Stadt (Naumburg Kernstadt hat gerade einmal 25.000 Einwohner, Nordhausen Kernstadt etwa 35.000 Einwohner) einen Straßenbahnbetrieb. Doch wenn der Betrieb rational gestaltet wird, ist es wünschenswert, einen bestehenden Betrieb zu erhalten und im Rahmen der Wirtschaftlichkeit auszubauen. Ich halte 5.000 tägliche Fahrgäste hier für machbar.
Deine Idee mit dem Ostbahnhof halte ich für übertrieben. Auch den Innenstadtring finde ich nicht gut. Da ist meine Innenstadtsstrecke besser. Wieso ist das unrealistisch? Früher war die Gleislänge in der Innenstadt nicht unbedingt kürzer. Hier gibt es einen Außenring und eine zirka 700Meter lange Innenstadtstrecke.
Ich habe die Südweststrecke nach Flemmingen verlängert. Allerdings wäre über eine nicht so häufige Bedienung nachzudenken.
Noch ein paar Fragen:
Warum hast du eigentlich die Haltestellen neu verteilt und nicht dort eingetragen, wo sie sind?
Ist der Haltepunkt Naumburg Nord eine aktuelle Planung oder eine Idee von dir?
Warum führst du die 2. Linie im Südwesten nicht weiter bis Flemmingen, um den Busverkehr dort komplett ersetzen zu können?
Übrigens: Was du als Linie 1 bezeichnest, ist die Linie 4 und es gibt kein Theatertor, sondern den Theaterplatz.
Die Haltestellen sollten in diesem Abstand, wie ich sie gezeichnet habe, liegen. Der Haltepunkt Naumburg Nord ist eine Idee von mir. Er ist aber nicht nötig. Flemmingen hat knapp 600 Einwohner. Das rechtfertigt keine Straßenbahn.
Die Linien sollten aber 1 und 2 heißen, damit für alle klar ist, dass diese beiden Linien die wichtigsten im Stadtverkehr sind! Ja den Theaterplatz habe ich tatsächlich falsch tituliert.
Wie Ulrich Conrad richtig fest gestellt hat, ist Naumburg für eine Straßenbahn eigentlich zu klein. Generell stellt für alle weniger größeren Städte mit Straßenbahnbetrieb im Osten der hohe Zuschussbefarf eine wesentliche Belastung der städtischen Haushalte dar. Dazu gehören auch Städte wie Cottbus, die wesentlich größer sind.
Ein Ausbau, der zudem nicht einmal zu einer im Vergleich zu heute wesentlich höheren Wirtschaftlichkeit führt und verhältnismäßig wenig neue Fahrgäste anzieht, würde der Stadt daher mehr schaden als nutzen, sofern man nicht doch noch Öl unter der Innenstadt findet. Die Verbindung zum „Nordbahnhof“ dürfte auch nicht so sonderlich viele Fahrgäste anziehen.