Beschreibung des Vorschlags
Moin!
Bremerhaven besaß von 1881 bis 1982 eine Straßenbahn. Schon länger gibt es jetzt Planungen für eine Wiedereinführung. Sowohl die offiziellen Planungen als auch einige Vorschläge hier auf Linie Plus unterscheiden sich teils nur wenig von meinem. Mir geht es jetzt hier nicht hauptsächlich um meine Strecke, sondern darum, dass man keine 2 Linien braucht. Denn das sieht man überall. Ob in dieser Reihe, oder in dieser. Aber auch die offiziellen Überlegungen sehen 2 Südäste vor. Mit meinem Vorschlag will ich zeigen, dass es das nicht braucht, denn logischerweise ist der Bau von mehreren, teils unnützen Strecken nicht nur um einiges teurer, auch der Betrieb, Wartung etc. ist aufwändiger und kostet mehr. Zudem würden mögliche Linien 2, 3, 4, 5, 6 … womöglich nach Niedersachsen führen, was den Bau nicht gerade einfacher macht.
Die Idee „Straßenbahn Bremerhaven“ & Meine Idee
Erstmal zur Straßenbahn Bremerhaven an sich. Bremerhaven hat 115.000 Einwohner und ist damit eine kleinere Großstadt. Mit den Nachbarorten kommt man auf 175.000 Einwohner. So ist eine Straßenbahn jetzt nicht unbedingt das Notwendigste. Schaut man sich allerdings die Verteilung der Einwohner an, fällt auf, der Großteil Einwohner der Seestadt entlang einer langgezogenen Linie wohnen. So kommt man bei meiner 18km langen Straßenbahnlinie auf 83.000 Einwohner, die entlang der Strecke leben. Daher fahren die Busse in Bremerhaven auf dieser Hauptachse oft und sind überfüllt. Bedenkt man dies, lohnt sich eine Straßenbahn in Bremerhaven definitiv. Aber mMn eben nur eine Linie. Guckt man nämlich genau, fällt auf, dass in Langen, Schiffdorf, Surheide oder Spaden die Busse nur noch im T15 bis T60 fahren und alles andere als voll sind.
Anders ist das nach Wulsdorf, Grünhöfe und Lehe. Dorthin fahren bis zu 12 Busse pro Stunde, zudem sind sie meist überfüllt. Passenderweise kann man ganz einfach diese drei Orte direkt miteinander verbinden! Zuerst war ich wirklich überrascht, dass diese Strecke so noch nicht vorgeschlagen wurde, denn mMn ist es die einfachste Lösung.
Strecke
Nördlicher Endpunkt ist Leherheide-West. Dort, an der Hans-Plett-Straße fahren aktuell 5 Buslinien. Bis nach Grünhöfe folgt meine Straßenbahnstrecke der aktuellen 502. Diese ist die wichtigste Linie im Bremerhavener Busnetz und fährt im 10-Minuten-Takt. Die folgenden 4 Stationen binden die 8.100 Einwohner von Leherheide-West an. Hier, wie auch meistens auf der restlichen Strecke, verläuft die Strecke straßenbündig. Die folgenden Haltestellen binden nicht nur 2.000 Einwohner Speckenbüttels, sondern auch einen möglichen neuen Bahnhof an. So besäßen vor allem Leherheider eine schnelle und einfache Verbindung an einen Bahnhof. Die Halte Twischlehe, Gesundheitsamt und Flötenkiel binden alle 5.300 Einwohner Eckernfelds gut an. Der Flötenkiel könnte zu einem großen Bus-Straßenbahn-Umsteigepunkt umgestaltet werden. Hinter dem Flötenkiel teilt sich die Strecke. Die Strecke Richtung Süden führt über die Haltestellen B.-Krause-Straße und Altmarkt Lehe, die Richtung Norden über Alte Kirche und Nettelstraße. Eine andere Option wäre es, die Strecke über die Stresemannstraße und Eisenbahnstraße zu führen. So würde man den Leher Bahnhof anbinden, aber die Führung über die vielbefahrene Stresemannstraße wäre komplizierter. Der Stadtteil Lehe hat 39.000 Einwohner. Davon werden 29.000 durch diese Straßenbahn angebunden. Vor allem Alt-Lehe ist zentral angebunden. Im südlichen Lehe verläuft die Strecke zentral über die Hafenstraße. Hier werden nicht nur 15.000 Einwohner angebunden, sondern auch die Stadthalle und die Heimstätte der Fishtown Pinguins, die Eisarena. Dort finden zahlreiche Veranstaltungen mit 4.000 bis 6.000 Zuschauern statt. Hinter Freigebiet/Arbeitsamt folgt die Straßenbahn weiter der Busstrecke in die Bürgermeister-Smidt-Straße und damit mitten in die Innenstadt. In den meisten Vorschlägen führt die Straßenbahnstrecke durch die komplette Fußgängerzone. Und das kann ich wirklich überhaupt nicht verstehen. So bindet man zwar die Innenstadt ein kleines bisschen besser an, aber vernachlässigt die Havenwelten. Dort befindet sich das Klimahaus, das Auswandererhaus, der Zoo am Meer, das Mediterraneo, der Anleger für die Hafenrundfahrten, der Anleger für die Helgoland-Fähren, das Conference Center und noch viele weitere, kleinere Touristenpunkte. Somit sind die Havenwelten der wichtigste Ort für die Bremerhavener Wirtschaft durch 1,5 Millionen Touristen jährlich. Da fände ich es wirklich sehr komisch, nur an der Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche zu halten und die Millionen an Besucher und Einkäufer des Mediterraneo laufen zu lassen (Aus eigener Erfahrung nicht der schönste Weg). Problem daran ist natürlich die Unterführung des Columbus-Center zwischen Havenwelten und Große Kirche. Diese ist wahrscheinlich etwas zu niedrig. Dort ist es allerdings relativ einfach möglich die Straße tiefer zu legen. Bedenkt man auch, was man an Kosten spart, dass man auf einer kurzen Strecke fast alle Einwohner Bremerhavens anbindet, ist es doch wohl möglich „nur“ eine Unterführung zu vergrößern. An der großen Kirche zweigt die Straßenbahn wieder auf die Fußgängerzone ab und trifft am Theodor-Heuss-Platz wieder auf die Busse und Straße. Die Haltestellen Wilhelm-Raabe-Schule und Elbestraße binden die 6.300 Einwohner von Geestemünde-Nord an. Auf der Friedrich-Ebert-Straße wäre teilweise eine unabhängige Führung möglich. Und natürlich darf die Anbindung des Hauptbahnhofs auch nicht fehlen. Die Bahnsteige könnten sich auf der eigenen, bereits bestehenden Bustrasse befinden. Die Halte Schillerstraße An der Mühle und Humboldtschule binden alle 12.000 Geestendorfs relativ gut an. Auch das Zentrum von Geestemünde-Süd wäre gut angebunden. Das hinter Geestemünde liegende Grünhöfe ist im westlichen Teil extrem dicht besiedelt, sodass durch nur 4 Stationen 6.500 Einwohner angebunden werden. Nach offiziellen Planungen soll eine Linie hier enden. Die andere Linie soll über Geestemünde-Süd (die Bushaltestelle, nicht wirklich der Ortsteil) nach Bohmsiel fahren. Ich finde das unnütz. Hinter Grünhöfe kann man ganz einfach die Strecke über die Wulsdorfer Rampe nach Wulsdorf führen. So bindet man nur 4 Stationen zwischen Schillerstraße und Bielefelder Straße nicht an. Diese 4 Halte würden nur circa 6.000 Einwohner besser! anbinden. Angebunden sind sie aber auch durch meine Strecke, nur mit 500m längerem Weg. Das ist mehr als verkraftbar. Es ist, wie oben schon geschrieben, zudem noch viel günstiger. Diese Einsparungen machen auch den Umbau der Unterführung an den Havenwelten realisierbarer. Der Stadtteil Wulsdorf wird komplett angeschlossen, bis auf der östliche Teil, der allerdings eine eigene RS und RB-Station besitzt. Die Haltestellen Deichhämme und Bohmsiel binden das Gewerbegebiet Bohmsiel gut an. Dorthin fahren aktuell 5 Buslinien im T30 bis T60. Endhaltestelle ist das Möbelhaus IKEA. Dort gibt es genügend Platz für eine Haltestelle mit Wende- und Abstellanlage und man bindet das größte Möbelhaus der Stadt an. Auch könnte IKEA die vordere Parkplatzreihe für eine P+R-Anlage verkaufen bzw. abgeben. Zwischen Deichhämme und IKEA wäre der Bau einer eigenen Trasse auch möglich.
Mit dieser einen Straßenbahnlinie bindet man also 72% der gesamten Einwohnerzahl Bremerhavens an und dass nur auf 17/18 Kilometer Streckenlänge. Diese Strecke geht nicht völlig am Bedarf vorbei und führt nicht in Nachbarorte mit gähnend leeren Bussen, sondern entlastet die 3, 4 überlasteten Busstrecken. Wirklich ähnlich zu meinem Vorschlag sind keine Bestehenden wirklich.
Ähnliche Vorschläge
Dieser ist ähnlich in Wulsdorf und nahe des Hauptbahnhofs.
Dieser ist ähnlich vom Hbf bis Grünhöfe, sowie von der Innenstadt nach Leherheide.
Dieser ist nur in Geestemünde und Lehe ähnlich zu meinem.
Frage
Und jetzt würde ich wirklich gerne mal hören, warum man eine Zweite, Dritte, Vierte oder Fünfte Straßenbahnlinie braucht, in Orte, wo Busse höchstens im T15 fahren.
Takt & Auswirkung
Fahren soll die Straßenbahnlinie im 10-Minuten-Takt mit einzelnen Verstärkern zwischen Lehe und Grünhöfe. In der Nvz soll die Linie im T15 bis T20 und in der Svz im T20 bis T30. Diese Linie könnte die Buslinie 502 komplett ersetzen.
Viele Grüße
Hallo,
erstmal, finde ich deinen Vorschlag gut. Jedoch hätte ich ein paar Anmerkungen:
Optische Ausgestaltung des Vorschlages:
Der Lesefluss hätte durch Kapitel (Fett markiert) einfacher werden können. (Bspw. Aktuelle Situation, Streckenverlauf bis Punkt A, bzw. Punkt B). Zudem hätte der Text auf das wichtigste runtergebrochen werden müssen.
Ich muss gestehen mir den Vorschlag nur grafisch angeschaut zu haben, weil es einfach zu viel Text.
Inhalt:
An sich ist dies Nord-Süd-Linie das einzig richtige. Jedoch sollte man wenn möglich auf Normalspur bauen und möglich Tram-Train-Verknüpfungspunkt speziell für Linien nach Bad Bederkasa und Cuxhaven mit einplanen.
Zudem kann man die Haltestellen archetektonisch anspruchsvoll gestalten nach dem Konzept „kunst im öffentlichen Raum“. (Beispiele: Wellenförmige Unterstände, ne Columbus-Statue…). Dadurch wird Bremerhaven noch schöner als es jetzt schon ist.
Moin!
Das mit den Kapiteln wollte ich auch erst machen. Das geht allerdings nur schwierig in diesem Fall, da vieles flüssig ineinander übergeht. Aber ich probiere es trotzdem gleich. Wenn ich erstmal anfange zu schreiben, dann achte ich ehrlich gesagt auf sowas nicht, weil ich dann so im Schreibfluss bin.
Na da kannst du ja froh sein, dass ich gut 15 Zeilen noch gelöscht habe! 🙂
Ich war jetzt sogar etwas unglücklich, dass ich die Strecke nicht im Genauen beschrieben habe. Mit dem vielen Text tut mir natürlich leid, das ist so ´ne Angewohnheit von mir, als Hobby-Buchautor, sehr viel zu schreiben.
Ich wüsste jetzt nicht wirklich, was ich noch aus der Beschreibung entfernen könnte. Aber ich könnte eine Zusammenfassung am Ende schreiben.
Ich war von Anfang an auch unsicher, ob ich zu viel schreibe. Bisher dachte ich, dass kommt dann besser an, aber vielleicht ist das doch zu abschreckend.
Das ist ja witzig. Vor genau 3 Monaten hat „jemand“ diese ganz tolle Vorschlagsreihe erstellt. Da bin ich ja froh, dass du dann wohl den anderen Vorschlag von mir gut findest, vor allem die Strecke nach Cuxhaven.
Hatte ich auch im Hinterkopf und ist mir auch sofort in den Kopf geschossen, als ich überlegt habe, wo sich die Haltestelle Havenwelten befinden könnte. Ich habe es jetzt aber nicht mit in die Beschreibung genommen. Das hat ja nicht wirklich etwas mit dem Vorschlag an sich zu tun. Da müsstest du sonst zu haltestellengestaltungplus.de wechseln.
Endlich mal jemand, der Bremerhaven auch nicht hässlich findet!
Viele Grüße
Die Straßenbahnplanungen für Bremerhaven waren ja mal bei openrailwaymap.org drin, aber offenbar sind sie wieder rausgenommen worden. Schade, da hätte man gut vergleichen können. Ein Link zum Stand der offiziellen Planungen/Diskussionen/Streckenverlauf wäre aber auf jeden Fall sinnvoll.
Aus Zeitmangel daher nur mal ein eine allgemeine Kritik, ohne jetzt im Detail mit den aktuellen Planungen, Buslinien oder jedem Satz der Beschreibung abgeglichen zu haben: Die Streckenführung ist an vielen Stellen abzweigend und kurvig, und führt überwiegend im Straßenraum. Auch getrennte Richtungsführungen sind suboptimal. Vertretbar ist das im Zentrumsbereich oder an den Streckenenden, dazwischen führt das allerdings zu verhältnismäßig langen Fahrzeiten und Reduzierung des „Schienenbonus“. Vielleicht lässt sich da an der ein oder anderen Stelle noch etwas machen?
Moin!
Werde ich gleich machen.
Wo ist denn die Strecke abzweigend? Kurvig ist sie zwar, aber das hätte keinen Zeitverlust zur Folge. Und wirklich gerade kann man die Strecke sowieso nicht führen. Zudem ist sie an den meisten Stellen (Dreibergen-Bohmsiel, Hbf-Stadttheater, Bgm-Smidt-Straße-Lehe und Lehe-Speckenbüttel) ziemlich gerade und nicht wirklich kurvig.
Wo sollte die Strecke denn nicht im Straßenraum fahren?
Generell halte ich auch nicht viel von so etwas. In diesem Fall ist es aber was anderes:
Ich kann deine Punkte verstehen und nachvollziehen, aber ich wüsste nicht, was man daran ändern könnte.
Viel weniger kurvig geht bei der Strecke auch nicht mehr und für die getrennte Richtungsführung sehe ich auch keine Alternative.