Beschreibung des Vorschlags
Die schweizerische Stadt Winterthur (112000 Einwohner) besaß bis 1951 mal eine Straßenbahn (schweizerdeutsche Schreibweise: Strassenbahn). Hier möchte ich das Verkehrsmittel in Form der Stadtbahn Winterthur wieder einführen. Dieses Mal soll es jedoch keine reine Straßenbahn sein, sondern eher eine Mischung aus Straßenbahn und Regionalstadtbahn. Die kommunale neue Straßenbahn soll dabei den Oberleitungsbus (oder schweizerdeutsch: Trolleybus) ersetzen. Laut seiner eigenen Webseite plant Winterthur auf den Höchstleistungsachsen seines Stadtbusnetzes – das sind gerade die Achsen, die der Trolleybus fährt – den Ausbau jener Achsen sowie die Anschaffung gar von Doppelgelenkomnibussen. Und Doppelgelenkbusse gerade mit Oberleitung sind nur minimal von richtigen Straßenbahnfahrzeugen entfernt. Andererseits sollen über diese neue Zweisystembahn auch Orte, die etwas weiter außerhalb liegen besser mit der Stadt verbunden werden, weil Züge nun auch die Eisenbahnstrecken verlassen können und dann durch die Stadtstraßen verkehren können. Bei jedem Systemwechsel Eisenbahn/Straßenbahn muss ein Gleiswechsel durchgeführt werden, weil die SBB im Linksverkehr verkehren, die Straßenbahnen jedoch wie der übrige Straßenverkehr im Rechtsverkehr verkehren müssen.
Hier stelle ich für meine Stadtbahn Winterthur die Strecke nach Dättlikon vor. Sie zweigt von der Stammstrecke nahe dem Hauptbahnhof ab und folgt der Buslinie 7 (Dieselgelenkbus) bis zur Klinik Schlosstal. Dort mündet die Strecke dann auf die Eisenbahnstrecke nach Bülach und verlässt diese in Pfungen. Dort fährt sie dann als Straßenbahn weiter bis Dättlikon. Eine weitere Linie bedient die Stadtbahnstrecke Winterthur HB – Pfungen bis Pfungen, folgt dann jedoch der Eisenbahnstrecke bis nach Bülach, wo sie dann ihren Endpunkt findet.
Diese Linie 7 zählt zu den Höchstleistungsachsen im Winterthurer Busnetz, sodass eine Umstellung auf Straßenbahnbetrieb da durchaus angebracht wäre.
Hallo Tramfreund
Eine interessante Idee!
Ein paar Fragen und Bemerkungen habe ich:
Zur Linienführung: in Pfungen hast du für das Trassee mit der Rankstrasse die steilste aller Möglichkeiten erwischt (geschätzt >10%) da würde ich mir eine alternative Trassierung überlegen. Aufgrund der Stauprobleme auf der Weiacherstrasse diese nach Möglichkeit ebenfalls nicht befahren 😉 Weitere Anmerkung: habe gerade gesehen, dass der Linienverlauf des Bus 665 nicht stimmt, hier kann maps.trafimage.ch eventuell weiterhelfen.
Zwischen Wülflingen und Pfungen befinden sich zwei Haltestellen im Nichts, wie begründest du diese? Ich kann mir schlicht nicht vorstellen dass da eine Nachfrage zustande kommt.
Ähnlich sieht es in Dättlikon aus. Das Dorf hat knapp 800 Einwohner, alles auf deiner Linie nördlich der Töss gehört dazu. Die Haltestellendichte scheint mir für dieses ländliche Gebiet sehr hoch. Beginnen wir unten in der Blumetshalde: meiner Meinung nach würde dort eine Haltestelle genügen (siehe heutige Haltestelle „Pfungen, Eskimo“). In Dättlikon selber würde ich die Bahn anstelle der vier Haltestellen im östlichen nicht so dicht besiedelten Teil eher in den Westen weiterziehen und dort eine weitere Haltestelle anbieten.
Mit dem Spurwechsel zwischen SBB und Stadtbahn sehe ich kein Problem, die Strecke ist einspurig (Vorsicht, Kapazität) 😉
Im Zusammenhang mit den SBB stellt sich mir die Frage wo ist der Mehrnutzen gegenüber der S41, oder wäre allenfalls ein Umsteigepunkt zb in Pfungen interessant?
Ich hoffe dich nicht erschlagen zu haben und bin gespannt auf eine Antwort!
Gruss Geoplaniker
Ein interessanter Vorschlag. Wäre der Nutzen in Winterthur nicht größer, wenn man der Obuslinie nach Wülflingen folgt und von deren Endpunkt an die Eisenbahn nach Bülach heran geht? Zumindest sehe ich keinen großen Nutzen in einer Strecke die maximal 500 m von der Eisenbahnstrecke entfernt, parallel verläuft. Da könnte man auch mit ein paar zusätzlichen Halten auf der Eisenbahnstrecke Winterthur – Bülach auskommen.
Der Anschluss des Ortskerns Wülflingen scheint sehr interessant, vielleicht auch ab dem Lindenplatz anstelle der Endhaltestelle Wülflingen zum Bahnhof Wülflingen fahren?
Die zusätzlichen Halte auf der S-Bahnlinie sind meiner Meinung nach geographisch eher suboptimal, aufgrund der dazwischen liegenden Töss und der teilweise steilen Hänge ist die Bahnlinie dort nur schwer erreichbar. Sie würden sicherlich eine weniger Dichte Erschliessung bringen.
Von was für einem angedachten Betriebstakt sprechen wir? Die S41 (Bülach-Winterthur) verkehrt heute im Halbstundentakt, der Bus nach Dättlikon stündlich.
Den Bahnhof Wülflingen anzufahren wäre sicher auch interessant, dann aber ab Langwiesen über die Johannes-Beugger-Straße und den 7er.
Über die Töss könnten ja an passenden Stellen Fußgängebrücken neue Stationen erreichbar machen. Dass dort im Hang kein Platz für Bahnsteige wäre, aber eine Autobahn in demselben Hang Platz fand, zeigt, dass man nur den nötigen Willen braucht.
Der Takt ist mir egal. Er wird sich unter Berücksichtigung der Fahrgastzahlen auf einem geeigneten Niveau einpendeln.