Beschreibung des Vorschlags
Die Linie 94 der Potsdamer Niederflur-Stadtbahn, ist eine weitere Verbindung von Westen (Geltow) nach Osten (Marie-Juchacz-Str.). Während die Line im Osten bis hin zum Bahnhof Pirschheide auf bereits existierende Gleisanlagen der Straßenbahn zurückgreifen kann, wird die strecke in Richtung Geltow parallel zur existierenden Regionalbahnstrecke ausgeführt. Im Ortsbereich Geltow wird sie – auf den verbleibenden 1200m – behutsam zwischen den weitläufigen Grundstücken bis zur Endhaltestelle „Geltow“ in der Schäferstraße fortgeführt. Diese Haltestelle wird zu einer attraktiven P&R ausgebaut um den Pendlern eine gute Möglichkeit für einen Umstieg auf den innerstädtischen Nahverkehr zu bieten.
Auf der gesamten Strecke ist ein Takt von 30 Minuten vorgesehen, welcher im Stadtbereich durch die Verstärkerlinie 94E auf 10 Minuten verdichtet wird.
Auf der gesamten Strecke kommen 10achsige Eurotrams von Adtrans zum Einsatz, welche den prognostizierten Fahrgastanstieg (aktuell wird über Umbauten der bestehenden Fahrzeuge beraten) auch langfristig abfedern können. Die Bahnsteiglänger wird – wie im restlichen Gesamtnetz – von bisherigen 40m auf 50 angehoben.
Update [94]: Ich habe der Bedenken bezüglich der Streckenführung, ohne Anschluss an den Bahnhof Medienstadt, einmal eine leichte Abwandlung meines Konzeptes hinzugeführt – sichtbar auch die gestrichelte Linienführung. @Rob hat mit dieser Aussage (siehe Netz-Hauptseite) durchaus ein gewichtiges Argument genannt.
Tut mir leid, aber ich habe zu allem eine Meinung. Zuerst einmal habe ich auf deine Bitte hin den Kommentarbaum hierhin verlegt.
Zuerst einmal bist du nicht auf alle Aspekte und Argumente meines letzten Kommentares eingegangen, die schlagkräftigen Argumente hast du nämlich einfach ignoriert. Kein Wort zu den Links und Pressemitteilungen, mit welchen ich meine Argumentation untermauert habe, kein Wort zu Punkt 8, das ist schon ein wenig traurig, wozu mache ich mir dann die Mühe das rauszusuchen?
Wie immer danke für Deine Antwort, allerdings geht diese aus meiner Sicht weit an der Realität vor Ort vorbei.
Ich hätte nicht gedacht, dass mir das jemand sagen würde, wo ich doch 20 Jahre dort gewohnt habe und die Umgebung genauestens kenne, über 10 Jahre zuverlässiger Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs war und jeden Tag dort entlang gefahren bin. Ist das ein schlechter Witz?
Nun, das war die von mir eingezeichnete Strecke über den Lindenpark ebenfalls viel Jahre. Aber wir man sehen kann ändern sich auch solche Planungen manchmal, auch wenn man selbst Gründe hat die sie attraktiver machen, als die in Folge beschlossene Strecke.
Das bestreitet niemand, aber die Trasse wurde endgültig verworfen. Und das schon vor 13 Jahren. Dann wurde sie mit einem Kindergarten bebaut, und mittlerweile sogar mit einem weiteren. Bald kommt wie erwähnt (und darauf bist du überhaupt nicht eingegangen) eine Schule hinzu, auch diesen Link habe ich hinzugefügt. Spätestens dann ist eine Trasse dort unmöglich da der Abstand zwischen Wohnhaus und Schulgebäude gerade einmal 10 Meter betragen wird.
Die von Dir präferierte Strecke ist ebenfalls bereits oftmals verworfen worden, […]
Ich bezog mich auf eine Diskussion im Forum zum Thema U-Bahn-Ausbau Berlin. Kannst ja mal reinschnuppern. […]
Zu 1: Wie möchtest Du die Bewohner der Großbeerenstrasse zwischen dem Findling und dem Lutherplatz dazu zwingen auf Ihre individuellen Fahrzeuge zu verzichten? Wir reden hier von einem Quartier in Babelsberg, in welchem zu aktuellen Zeitpunkt bereits viel zu wenige Parkflächen zur verfügung stehen, so dass man bisweilen 500m und mehr zum Auto laufen muss.
Zuerst einmal ist der öffentliche Raum nicht unendlich. Ihn für parkende Autos zu opfern, gerade bei geringer Straßenbreite, sehe ich schon immer kritisch. In diesem Fall sind die Parklpätze nun einmal da. Ansätze, die Bürger dazu zu bewegen, auf ihr Auto zu verzichten, gibt es viele, in primärer Form wäre das eben gerade die Anbindung an das Straßenbahnnetz. Außerdem werden Car-Sharing-Modelle entwickelt und Fahrradwege ausgebaut. Wenn ab 2030, spätestens aber ab 2050 nur noch Autos ohne Verbrennungsmotor unterwegs sein dürfen, ist gerade das ein Totschlagargument für viele Autofahrer. Aber: Wir reden hier am Thema vorbei. Es wird kein Parkraum für den Bau der Trasse benötigt. Punkt! Aus. Die Trasse lässt sich in den Bestand integrieren.
Ich spreche aus jahrelanger Erfahrung. Wenn Du nicht gerade versuchst die Bewohner, durch das bevormundende entfernen der Parkplätze, dazu zu zwingen auf die dann 2m vor dem Haus verlegte Bahn umzusteigen, dann fällt mir wirklich kein Grund ein, warum es zukünftig derart weniger Autos geben sollte, das im Sinne der Anwohner zu lösen.
2 Meter vor dem Haus fährt nirgendwo in Potsdam eine Straßenbahn. Das ist auch gar nicht zulässig, sowas zu bauen. Es wäre der gleiche Abstand zum Haus wie der Individualverkehr ihn hat, da sich beide ja wie erwähnt eine Spur teilen. Natürlich haben auch die Anwohner ein Wörtchen mitzureden, aber nicht nur die in unmittelbarer Nähe, sondern alle, die im Einzugsbereich der Straßenbahntrasse sind. Der Slogan „Straßenbahn ist gut, aber nicht vor meiner Haustür“ zieht sich leider wie ein roter Faden durch die deutsche Gesellschaft, da sie nach wie vor von Klischees aus den 30er-Jahren bedient wird (zu laut, zu unbequem, zu hässlich). Das sind keine Argumente, das sind Wahrnehmungen, welche scheinbar nur von fachlich kompetenten Leuten überwunden werden können.
Gerade in Babelsberg Süd leben nicht nur Ökofamilien die alles mit dem Fahrrad erledigen wollen oder können. Alleine aus dieser Sicht ist es schon ein absolut unrealistischer Vorschlag.
Oh doch, ich kenne da zwei Familien, beide kaufen mit dem Lastenrad ein 🙂
Zu 2: Die Strasse ist sehr eng. Punkt! Wenn man dort eine Strassenbahn entlang baut, stört man unweigerlich den Verkehr auf dieser überregional relevanten Ausfallstraße.
Die Enge der Straße hat rein gar nichts mit dem Verkehrsfluss zu tun, da sie nicht variabel ist. Und überregional relevant ist die Straße schon gar nicht, sie ist schließlich keine Avus oder Bundesautobahn. Also bitte nicht maßlos übertreiben. Wenn du hier mal mit Zahlen argumentieren würdest, könnte ich dir vielleicht glauben. Ansonsten steht meine Meinung, dass eine alle 7 2/3 Minuten verkehrende Straßenbahn definitiv nicht den Verkehrsfluss behindert.
Man muss wirklich schon ziemlich stark gegen Individualverkehr eingestellt sein, wenn man eine solche Trassenführung einer verfügbaren Trassenführung vorzieht, die durchgehend – modernen Verkehrsplanungen entsprechend – neben der Strasse geführte werden kann.
Abgesehen davon dass ich das tatsächlich bin ( 😀 ), aber in dem Rahmen dass ich weiß mich an Richtlinien aus den Verordnungen zum Bau von Straßen und sonstigen Infrastrukturanlagen zu halten, ist es kein Problem, eine Straßenbahn in straßenbündigen Abschnitten zu planen, solange es ordentlich begründet wird. In diesem Fall hat die Strecke durch die Großbeerenstraße den größten Einzugsbereich aller Varianten, und aufgrund der dichten Bebauung auch einen größeren Nutzen. Und zum wiederholten mal, die Trasse die du eingezeichnet hast, ist nicht mehr möglich.
Weißt Du, Du bemängelst bei mir einen Abschnitt von 10m Grünfläche eines Kindergartens, willst aber Tausende Anwohner der Großbeerenstrasse – wir reden hier immerhin von 80 Gebäuden mit 5 bis 10 Mietparteien je Gebäude – ihrer Parkplätze berauben. Das ist absolut an den Bedürfnissen vorbei.
Das ist eine Unterstellung einer Unwahrheit, und ich kann mich nur wiederholen, dass die Parkplätze nicht wegfallen werden. Und ich bezweifle dass ich tausende Anwohner in der Großbeerenstraße IHRER Parkplätze beraube, wenn es nicht ihre eigenen sind, sondern sie dem öffentlichen Raum zugehörig sind und zudem nur rund 150 Stellplätze vorhanden sind. Demnach müssen die anderen tausenden Anwohner bzw. Familien wohl die Kuriosität besitzen auf ein eigenes Auto zu verzichten, unvorstellbar sogar, dass diese sogar Rad fahren oder den ÖPNV nutzen. Ich empfehle dir dazu einen Einblick in den Modal Split des Stadtteils Babelsberg-Süd, oder auch generell von Potsdam, auf dessen Grundlage würde ich dann gerne noch einmal beurteilen was jetzt wirklich an den Bedürfnissen vorbei geht…
Welche hohe Priorität diese Strasse für den Überregionalen verkehr hat, kannst du dem aktuellen FNP und seinen Ergänzungen entnehmen.
Komisch, dass auch die Zeppelinstraße und die Berliner Straße so bedeutsame Straßen sind, dort aber eine Straßenbahn fährt, und nach deinem Willen auch eine Stadtbahn. Merkwürdiges Verhältnis…
Im Ernst, sie gehört zum Straßenhauptnetz, mehr nicht. Überregionale Bedeutung würde von der Definition her bedeuten, dass sie von allen Fahrern in die Stadt hinein zwangsläufig genutzt werden muss. Somit hat vielleicht der hintere Teil der Großbeerenstraße bis zum Bahnhof Medienstadt und das Stück zwischen Horstweg und Lutherplatz eine regionale Bedeutung, der Restabschnitt allenfalls eine lokale Bedeutung. Der Verkehr wird hier von der Nuthestraße abgefangen.
[…]
Ja, sie ist noch mit im Topf, aber weisst Du was das aussagt? In der Realität sehr wenig. Weißt Du wie lange die Verlängerung von Potsdam nach Teltow im Topf war? oder die von mir geplante Strecke über den Lindenpark? letztere war sogar jahrelang im FNP der Stadt enthalten.
Das mag ja alles sein. Ich bin auch nicht dafür dass diese Variante gebaut wird, der Abstand zur Strecke an der S-Bahn wäre zu gering und der KNF mit Sicherheit überschaubar. Spricht dennoch nicht gegen eine zentrale Variante in der Großbeerenstraße.
Es gab seinerzeit Bürgerbefragungen und eine Bürgerversammlung in der Goethe-Schule zu diesem Thema. Es wurde einhellig als absolut störend abgelehnt. Die Strasse ist ja noch enger als die Großbeerenstraße.
Eigentlich nicht, aber das tut hier auch nichts zur Sache. Meinungen ändern sich, Ansichten auch. Dass die Anwohner dort nicht glücklich über eine Straßenbahn wären, glaube ich ihnen sofort. Dennoch muss man sich mit allen Varianten beschäftigen.
Der Ziel und Quellverkehr findet in der Großbeerenstraße Stadt und wird dann – an den Zufahrten zur Nuthestraße – zu einem Teil dorthin umgeleitet. Du kannst das den Ergänzungen zum aktuellen FNP entnehmen.
Wenn du das verlinken würdest, kann ich es mir gerne anschauen. Ich werde aber keine Recherchen dazu betreiben, weil ich mich da lieber auf die Faktenlage meiner 8-jährigen ÖPNV-Erfahrung in dieser Straße verlasse. Und die sagt: Stau gab es nur 4 Mal, 3 mal nach Unfällen und einmal wegen einer dämlich geplanten Tagesbaustelle. Im Regelverkehr läuft der Verkehrsfluss flüssiger als in manch Hauptverkehrsstraße in Potsdam-West (Hust! Zeppelinstraße! Ähem…).
Nun, wenn Du es als traurig empfindest Stadtbahnstrecken so zu planen, dass sie nicht auf der Strasse sondern möglichst neben der Straße geführt werden, dann tut es mir leid. Ich persönlich bin aber der Auffassung dass ich bei der Planung einer Stadtbahn – genau das habe ich hier ja getan – an eben deren Streckenstandards orientiere. Geringe Kurvenradien, Strecken unabhängig oder neben den Strassen geführt und vor allem so, dass sie keine zusätzliche Belastung für die Anwohner produzieren.
Nun gilt es, diese Kriterien angemessen in den Raum einzuordnen. Ich weiß bis heute immer noch nicht wie das in deinem Vorschlag funktionieren soll. Mit der Verkehrspolitischen Ansicht meinte ich eher, dass du der Ansicht bist, dass Straßenbahn und Auto sich keinen Fahrstreifen teilen dürfen. Das ist zumindest für manchen Anwohner erfreulicher, als wenn du das letzte bisschen gebliebene Grünfläche oder Parkanlage direkt vor der Haustür roden und den Kindergärten ihre Freiflächen wegnehmen willst.
Wenn Du eine Strassenbahn planst ist das völlig ok und absolut legitim. Aber achte bitte darauf, dass ich eine Stadtbahn plane (steht sogar im Titel).
Der Unterschied zwischen moderner Straßenbahn und Niederflurstadtbahn geht gegen Null. Das ist kein Argument, irgendwelche Differenzierungen bei der Trassenfindung vorzubringen, vor allem da die Strecken beide nach Straßenbahnstandard wären.
Wenn wir hier Lösungen besprechen, dann bitte aus diesem Betrachtungswinkel. ich möchte bewusst nicht die x-te Iteration einer bereits in Potsdam vorhanden Strassenbahnplanung hier debattieren. Ich plane etwas, was es so nicht gibt und verfolge dabei auch bewusst keine politische Agenda.
Niemand hier tut irgendetwas in Form von Lobbyismus. Jeder verfolgt seine eigenen Vorschläge, und verteidigt sie in Diskussionen. Wenn du einen Vorschlag aufbringst, der unrealistisch ist, wird sich jemand zu Wort melden und mit dir darüber debattieren. Das ist das Prinzip.
Bedenke, wir haben vieles davon bereits in meinem ersten Stadtbahn-Plan in deiner „Wall of Text“ abgehandelt.
Viele Sachen blieben aber unbegründet, ich will nicht sagen, die wichtigsten. Auf Aussagen wie „Da ist kein Platz, weil…“ folgten Aussagen wie „Doch da ist Platz“, ohne irgendwelche Begründungen oder detaillierte Beschreibungen wie das ganze funktionieren soll.
Ich denke das geht wirklich besser, oder?
Jup. Ich würde mich dennoch eher auf Fakten konzentrieren, habe dir die alle in den letzten Kommentaren verlinkt und würde darauf gerne eine Basis bilden, ohne länger um den heißen Brei herumzureden.
Politische Diskussion herausgekürzt
~Intertrain