Beschreibung des Vorschlags
Gehrden liegt westlich von Hannover und hat knapp 10.000 Einwohner in der Kernstadt, von denen viele nach Hannover pendeln. Trotzdem besteht bisher keine Schienenanbindung. Die nächsten S-Bahn Stationen in Weetzen und Ronnenberg sind jeweils 4km – 5km vom Ortszentrum entfernt, von der Südstadt aus sind es 3km bis nach Weetzen, von den nordwestlichen Stadtteilen ist es dementsprechend mehr. Dass sind zwar Distanzen, die man überwinden kann, sie senken aber die Attraktivität. Weiterhin ist die Busanbindung an die naheliegenden Bahnhöfe ausgesprochen dürftig, nach Ronnenberg besteht gar keine und nach Weetzen sind es nur 9 tägliche Fahrten, davon 5 vertaktet und auch in den Ferien. Daher konzentriert sich der Verkehr in Richtung Hannover weitestgehend auf die Buslinie 500, die Gehrden direkt mit dem hannöverschen ZOB verbindet. Deren Fahrzeit ist mit 45 Minuten vom Steintor aus aber auch vergleichsweise lang. Daher möchte ich hier vorschlagen, auf der Relation dieser Linie 500 eine Stadtbahnstrecke zu errichten.
Streckenbeschreibung:
Zwischen Ronnenberg und Wettbergen orientiert sich der Streckenverlauf weitestgehend am Vorschlag von kalkfalke. Auch die Führung innerhalb Ronnenberg ist weitestgehend identisch. Westlich von Ronnenberg führt meine Strecke jedoch weiter nach Süden, sodass Gehrden von Süden aus und nicht von Norden aus erreicht wird. Dort werden das Komponistenviertel (Haltestelle Sibeliusweg) und das Krankenhaus angebunden. Die Haltestelle „Dammtor“ bindet zudem die südliche Weststadt an, wo ebenfalls überwiegend Wohnbebauung ist. Die Haltestellen Lage-Feld-Straße und Nedderntor binden dann die Oststadt und Teile der Nordstadt an. Vom „Steintor“ aus wird das Zentrum erreicht, die Haltestelle „Gehrden“ am Friedhof dient dann in erster Linie als Endpunkt und bindet weiterhin das Wohngebiet mit nach Vögeln benannten Straßen in der Nordstadt an.
Hier noch eine Karte, die darstellt, welche Bereiche von Gehrden durch die Stadtbahn angebunden werden. Dabei habe ich jeweils einen Radius von 500m angenommen:
Bedienung:
Die Strecke soll durch die Linie 3 bedient werden, da die 7 zukünftig nach Hemmingen fahren wird. Den 10-Miuntentakt der Linie 3 ab ca. 6 Uhr halte ich tagsüber durchaus für angemessen, ab ca. 19 Uhr wird der Takt der Linie 3 auf einen Viertelstundentakt reduziert, spätestens ab 21 Uhr kann auch jede zweite Bahn in Wettbergen „Im Hellerloh“ enden, der Halbstundentakt sollte für Gehrden ausreichend sein.
Die Fahrzeit reduziert sich bis Wettbergen um aktuell 6 Minuten gegenüber dem 500er, bis Gehrden halte ich eine Gesamtfahrzeitersparnis von gut 10 Minuten aufgrund der langen Überlandabschnitte, die mit 70km/h (theoretisch sogar 80km/h) befahren werden können, für realistisch. Die Fahrzeitersparnis zum Steintor würde damit bei nur etwa knapp 5 Minuten liegen, die zur Südstadt aber bei 15-20 Minuten gegenüber dem Status quo. Damit würden insbesondere die pendlerrelevanten Wohngebiete von der Stadtbahn profitieren.
Als Fahrzeuge sollten Doppeltraktionen aus den neuen TW4000 zum Einsatz kommen, die Bahnsteige sollten aber auch ausreichend lang für die Dreifachtraktionen der HVZ sein. Alternativ verbleibt der letzte Zugteil in der HVZ in Wettbergen. Die TW4000 sollen gegenüber den TW3000 insbesondere einen gesteigerten Sitzkomfort bieten und sind damit aus meiner Sicht insbesondere für die längeren Überlandlinien prädestiniert. Die TW4000 sollen ab 2025 geliefert werden und vorher ist eine solche Strecke eh nicht realistisch.
Vergleich zu bestehenden Vorschlägen:
Es gibt bereits einige Vorschläge, die eine Wiederanbindung Gehrdens an die Stadtbahn fordern. Dabei gibt es die Variante von Empelde aus über Benthe, vorgeschlagen von soerum, von Empelde aus über Ronnenberg, vorgeschlagen von Tobias, und von Wettbergen aus über Ronnenberg, vorgeschlagen von kalkfalke. Dabei haben diese Varianten alle gemein, dass sie von Norden aus nach Gehrden einfahren, was aus meiner Sicht aber ausgesprochen ungünstig ist. Das liegt daran, dass in diesem Falle entweder – wie bei Tobias – nicht an der zentralen Haltestelle Steintor gehalten werden kann, oder es kann – wie bei kalkfalke – die Südstadt nicht angebunden werden. Die Variante von soerum bedient zwar diese beiden Orte, diese Trassierung würde aber bei den Varianten über Ronnenberg einen nicht unerheblichen Umweg bedeuten.
Dieser Vorschlag ist so weit fertig und darf gerne kommentiert werden!
Wieder einmal ein sehr schön ausgearbeiteter Vorschlag von dir! Wenn nur mal alle auf dieser Seite so wären… *träum*
Allgemein halte ich eine Anbindung von Gehrden durchaus für ein erstrebenswertes Ziel, da gebe ich dir Recht. Allerdings halte ich diesen Zick-Zack-Kurs innerhalb des Ortes für eher suboptimal. Wer somit vom Friedhof Richtung Hannover will, muss erstmal ziemlich lang quer durch Gehrden fahren. 100%ig kann man es natürlich nicht hinkriegen, da die Erschließung immer zu Lasten einer gradlinigen Verbindung geht, aber mir gefällt da am Tobias Vorschlag noch am besten (nur auf die Führung innerhalb Gehrdens bezogen), gerne erweitert um eine Führung bis zum Krankenhaus. Eine Stadtbahn ist einfach nicht zur Feinerschließung sinnvoll, dies kann ggf. durch Zubringerbusse erreicht werden. Denn die Führung durch die relativ engen Straßen wäre vermutlich nur im Straßenraum möglich und nicht zuletzt würde man sich mit einer solchen Führung auch eine mögliche Weiterführung verbauen, da immer der Zick-Zack-Kurs mitgenommen werden müsste.
Wieder einmal ein sehr schön ausgearbeiteter Vorschlag von dir! Wenn nur mal alle auf dieser Seite so wären… *träum*
Danke!
Allerdings halte ich diesen Zick-Zack-Kurs innerhalb des Ortes für eher suboptimal. Wer somit vom Friedhof Richtung Hannover will, muss erstmal ziemlich lang quer durch Gehrden fahren.
Da gebe ich dir ja grundsätzlich auch Recht.
100%ig kann man es natürlich nicht hinkriegen, da die Erschließung immer zu Lasten einer gradlinigen Verbindung geht, aber mir gefällt da am Tobias Vorschlag noch am besten (nur auf die Führung innerhalb Gehrdens bezogen), gerne erweitert um eine Führung bis zum Krankenhaus.
Naja, damit fährst du aber doch irgendwie am Bedarf vorbei. Klar, Feinerschließung ist nicht die Aufgabe der Stadtbahn, aber das Zentrum sollte eine Stadtbahn schon erreichen (Steintor). Und bei der Einfahrt von Norden aus ist dieses eben nur durch einen anderen Zick-Zack-Kurs zu gewährleisten. Und weiterhin, klar kann man Zubringerbusse einrichten, ich bezweifle aber, die kosten aber wieder extra.
Eine gute Option, die mir da gerade noch einfällt, wäre es aber sicherlich, auf den Schlenker über Krankenhaus und Dammtor zu verzichten und stattdessen dann von der Südstadt direkt zur Lange-Feld-Straße zu fahren. Das würde die Fahrzeit wahrscheinlich noch mal um ca. 2 Minuten senken und vor allem auch die Baukosten reduzieren. Damit hätte man eine optimale Anbindung der Südstadt und der Innenstadt weiterhin gewährleistet, lediglich die Anbindung der Weststadt und des Krankenhauses würde verschlechtert werden gegenüber der Zick-Zack-Führung. Aus den betroffenen Wohngebieten könnte man ja auch trotzdem mit dem Fahrrad fahren oder etwas länger zu Fuß gehen, attraktiv wäre das also trotzdem.
Denn die Führung durch die relativ engen Straßen wäre vermutlich nur im Straßenraum möglich und nicht zuletzt würde man sich mit einer solchen Führung auch eine mögliche Weiterführung verbauen, da immer der Zick-Zack-Kurs mitgenommen werden müsste.
Ja, die Führung wäre im Stadtgebiet bis auf den Abschnitt an der Schule komplett im Straßenraum. Das geht leider nicht wirklich anders bei diesen dörflichen Straßenstrukturen.
Und inwiefern eine Weiterführung sinnvoll/realistisch ist will ich mal bezweifeln. Im Süden liegen Lemmie und Wennigsen/Degersen, die durch die S-Bahn adäquat erschlossen sind. Im Westen würden noch Leese und Langender liegen, aber dass die ausreichendes Potential für eine Stadtbahn haben will ich mal bezweifeln. Barsinghausen hätte zwar was nostalgisches, aber die Fahrtzeit bis nach Barsinghausen dürfte in Konkurrenz zu S-Bahn und Autobahn dann doch sehr unattraktiv sein. Und im Norden liegt nun wirklich fast nichts.