Beschreibung des Vorschlags
Angeregt durch die aufflammenden Diskussion über eine Verlängerung der Wiesenttalbahn bringe ich mal diesen Vorschlag zur Debatte:
Die Diskussion ging in die Richtung, den Stundentakt zwischen Forchheim und Ebermannstadt zu verdichten und die Strecke bis Streitberg zu verlängern um den Staus auf der paralellen Bundesstraße entgegenzuwirken.
Vergessen wird dabei, daß Forchheim Bahnhof nicht das Ziel der Pendler ist, sondern Arbeitsplätze, die von dort nicht zu erreichen sind. Das ist auch der Grund, warum die Wiesenttalbahn relativ leer durch die Gegend fährt.
Was benötigt wird ist ein Großstadtbezug und somit die direkte Anbindung an Erlangen, das im Gegensatz zu Forchheim ein leistungsfähiges innerstädtisches Busnetz verfügt.
Die Taktverdichtung könnte so aussehen, daß die Züge abwechselnd Forchheim oder Erlangen bedienen.
Problematisch wird die Einfädelung in Kersbach bzw die Belegung der Bahnsteige in Erlangen.
Was schwebt dir für Rollmaterial für diesen Verkehr Ebermannstadt – Erlangen vor? Denn bitte bedenke hier, dass die Strecke Ebermannstadt – Forchheim mit einem separaten Gleis neben der Hauptstrecke Nürnberg-Bamberg nach Forchheim reingeführt wird, so dass die langsameren Dieseltriebwagen also die schnelleren Züge auf der Hauptstrecke nicht stören.
Doch Richtung Erlangen müssten sich die Dieseltriebwagen mit zusätzlicher E-Traktion die Hauptstrecke mit den anderen Zügen teilen, was zu Stoßzeiten zu Problemen führen könnte.
Und mit dem Ein- und Aussteigen in Erlangen würde es dann unangenehm werden. Denn in Erlangen haben alle Bahnsteige eine Höhe von 76cm über SOK, wohingegen die Dieseltriebwagen für die Strecke nach Ebermannstadt 55cm haben und dies auch im Bahnhof Forchheim. Somit wäre der Zutritt in Erlangen also nicht barrierefrei und man müsste sogar in den Zug runtersteigen. Das ist wohl kaum durchsetzbar.
Oder willst du sämtliche Bahnsteige im Wiesenttal plus den relativ neuen in Forchheim extra auf 76cm umbauen?
Zudem hättest du ein weiteres Problem: Auf welchen Gleisen sollen die Züge aus Ebermannstadt eigentlich nach Erlangen fahren – auf denen der S-Bahn innen oder denen der Regional-/Fern-/Güterbahn außen? Auf den inneren Gleisen würde es zwischen den S-Bahnen ggf. recht eng werden. Und auf den äußeren ebenfalls, wenn die schnelleren REs und v.a. Fernzüge auf die langsamer fahrenden Triebwagen aus Ebs auffahren. Zusätzlich hättest du auf den äußeren Gleisen noch das Problem, dass du für die Wende südlich den Erlanger Bahnhofs immer über die S-Bahngleise in der Mitte drüberrangieren müsstest, was wieder Kapazität kostet. Zudem kannst du auf den äußeren Gleisen bis Erlangen keinen Zwischenhalt machen, weil dies nur an den S-Bahngleisen möglich ist. Und wo willst du auf den mittleren S-Bahngleisen in Erlangen wenden? Die früheste Möglichkeit ist erst südlich des Haltepunkt Paul-Gossen-Straße, wo du aber erstmal in das Gegengleis einfahren und dann dort wenden müsstest. Zur HVZ nicht vorstellbar.
Du siehst also, dass bei dieser Spange alles viel einfacher klingt, als es wirklich ist.
Das ist leider alles so richtig. Daran wird es auch scheitern. Aber der Dornröschenschlaf dieser Strecke wird dann für die nächsten 100 Jahre anhalten
Als S-Bahn bis Nürnberg macht in meinen Augen am meisten Sinn. Könnte dann so laufen, das alle 30 Minuten die S1 zwischen Bamberg und Neumarkt pendelt, um die S3 zwischen Altdorf und Ebermannstadt. Dann hat man bis kurz vor Forchheim einen durchgehenden 15 Minuten Takt und das Wendeporblem ist auch gelöst.