Beschreibung des Vorschlags
Innerhalb der Mannheimer Lokalpolitik wird der Ruf nach einer Seilbahn gerade wieder laut ausgesprochen. Dabei werden Sinn- und Unsinnigkeit über diese Anlagen diskutiert, ohne dass jemals ein konkreter Streckenverlauf veröffentlicht wurde, aufgrund dessen sich Kosten-/Nutzen Verhältnisse errechnen ließen.
Um die Vorteile solcher Anlagen zu versinnbildlichen, spiele ich seit langer Zeit mit dem Gedanken der urbanen Luftseilbahn. Due BuGa im vergangenen Jahr hat uns in Mannheim gezeigt, wie schnell sich Seilbahnen realisieren lassen und wie gerne diese genutzt werden. Für mich liegen folgende Vorteile klar auf der Hand:
- Keine Emissionen am Fahrzeug und damit in der Stadt
- Kein Lärm / Schienenabrieb
- Keine Umsteige- und Wartezeiten und damit keine Fahrzeitverluste
- Zusätzlich „Spaß“ an der Nutzung
Fahrweg
Die Seilbahnstrecke verbindet innerstädtische Punkte, überquert den Rhein und hat an den Endpunkten Parkplätze, welche ein P+R Angebot ermöglichen. Es werden nach Möglichkeit nur Gewerbe- und sonstige Infrastrukturflächen wie Gleisanlagen und vielbefahrene Straßen überflogen, des Weiteren befinden sich zum großen Teil keine Privatgebäude direkt an der Strecke.
Stadt der Strecke ist der Großparkplatz am Maimarkt mit Zugang zum Haupteingang des Maimarktes. Die Seilbahn überfliegt die B37 und bindet das Fahrlach an. Anschließend durchquert sie das Glückstein Quartier, bindet den Hbf an und quert den Rhein auf Höhe der Rhein Galerie mit direktem Zugang zu dieser. Im weiteren Verlauf wird die neue Stadtstraße der City West und später die BASF angebunden.
Fahrgastkapazität
In einem vorangegangenen Vorschlag wurde die geringere Kapazität gegenüber einer Straßenbahn bemängelt. Es wurde kommentiert, dass eine Straßenbahn bis zu 400 Fahrgäste pro Zug und damit 12000 Passagiere in der Stunde befördern kann, was theoretisch zwar möglich ist, in Mannheim jedoch nicht praktiziert wird. Die hier eingesetzten Bahnen haben eine Kapazität zwischen 204 und 262 Plätzen und werden höchstens im 10 Minuten Takt betrieben, neue Strecken wurden bislang sogar nur noch im 20 Minuten Takt befahren, was einer Kapazität zwischen 786 und 1572 Fahrgästen je Stunde entspricht. Die Seilbahn zur Buga hatte eine Kapazität von bis zu 2800 Fahrgästen in der Stunde, was einer deutlich höheren Kapazität entspricht.
Mit den Kurven zwischen den Stationen wird das wohl etwas schwierig. Und auch die Strecke finde ich nicht gut gewählt. Entlang des Rheins wird es relativ schwierig zu bauen, dann führst du entlang der Eisenbahn d.h. teilweise Parallelverkehr, falls dort eine S-Station gebaut wird und den Abschnitt zum Maimarkt finde ich unnütz.
Die Führung entlang des Rheins und der Eisenbahn habe ich gewählt, um möglichst wenig Privatgelände zu überfliegen, was zu Widerstand führen würde. S-Bahn Stationen sind (leider!) keine angedacht, deshalb befürchte ich keinen Parallelverkehr. Bitte erläutere, weshalb du den Ast zum Maimarkt als unnötig erachtest.
Weil man so kaum bis keine Einwohner anbindet und dieser schon gut mit der Straßenbahn angebunden wird.
Die extremen Kurven sind sowieso schon sehr schwer umsetzbar, da wird es nicht einfacher, wenn dafür nur 15 Meter Platz sind.
Den Großparkplatz habe ich als Endpunkt gewählt, da hier sehr viele PKW Platz finden. Diese Station ist eher als eine Park & Ride Möglichkeit zu verstehen. Besucher der Stadt können von der Autobahn kommend dort parken und in die Seilbahn umsteigen. Der Parkplatz wird von der Stadt generell gerne angeboten, wenn etwas „Großes“ stattfindet, letztes jahr z.B. war das einer der Hauptparkplätze für die Buga, obwohl die Buga ganz woanders statt fand und man dann einen Shuttle aus Dieselbussen anbot. Dass der Maimarkt gleichzeitig durch die Seilbahn angebunden wird, ist eher eine Art Nebeneffekt. Gleichzeitig dauert die fahrt auch deutlich kürzer, als mit der Straßenbahn.
Warum braucht man denn so viele Parkplätze für eine Seilbahn? Die soll doch nicht das neue Hauptverkehrsmittel der Stadt werden.
P.S. Ich habe eigentlich deinen Kommentare als Zitat hinterlegt, klappt aber seit Gestern nicht mehr. Also nicht wundern.
Ah, die nächste Seilbahn um der Seilbahn willen. Davon abgesehen, dass Seilbahnen nicht einfach so Kurven fahren können: Keine dieser Stationen liegt weiter als 500 Meter von einer Straßenbahnhaltestelle entfernt. Und wenn die Straßenbahnen in Mannheim und Ludwigshafen größere Probleme mit berfüllung hätten, ließe sich da sicher leicht die Kapazität erhöhen. Insgesamt leider kein guter Vorschlag.
Hallo Kalkfalke, es gibt Systeme, die Kurvenfahrten ermöglichen. Natürlich gilt es diese zu vermeiden, die Streckenführung abgesehen der Haltestellen würde ich so auch nicht als 100% gesetzt erachten.
Die Kapazitäten der Straßenbahnen zu verlängern ist leider nciht ohne Weiteres möglich, da nicht unbegrenzt Fahrzeuge zur Verfügung stehen und insbesondere die Infrastruktur in der Innenstadt längere oder häufigere Fahrten nicht zulässt. Das hat mit Bahnsteiglängen, Aufstellflächen in Kreuzungen, Ampelschaltzeiten usw zu tun.
Längere Straßenbahnfahrzeuge ließen sich durchaus anschaffen. Wäre auch um längen billiger als eine Seilbahn. Und die meisten Strecken im RNV-Netz würden eine Taktverdichtung zulassen
Die Seilbahn der Buga hat 8 Millionen Euro gekostet, ähnlich viel kostet ein einziger 60 Meter RNT Zug. Die Gesamtbestellug der RNT Flotte kostet die RNV 265 Millionen Euro. Natürlich würde eine dauerhafte Seilbahn mehr kosten, aber definitiv weniger als eine Bestellung von zahlreichen Stadtbahnzügen.
Gleichzeitig müssten in der Innenstadt viele Gleisbereiche umgebaut werden, da die Infrastruktur heute maximal 60 Meter Zuglänge zulässt. Des Weiteren sind die Quadrate völlig überfüllt und Ausweichstrecken um die Innenstadt herum gibt es im Grunde keine. Jede Linie muss entweder über den Ring, oder durch die Breite Straße fahren. Im Berufsverkehr fahren bereits 8 Linien zum Paradeplatz, d.h. alle 37 Sekunden fährt eine Bahn über die Gleiskreuzung am Paradeplatz.
Um es noch deutlicher zu machen: Die Breite Straße von Paradeplatz bis Kurpfalzkreisel ist ca 600 Meter lang. Fahren alle Linien (1, 3, 4/4A, 5/5A, 15, 7) hier mit 60 Meter Zügen, schicken wir alle 10 Minuten 360 Meter Zuglänge in die Straße. Da sind Sonderfahrten und ab 2027 die Linie 16 noch nicht inkludiert. Und du möchtest die Züge noch länger machen?
Deine Seilbahn entlastet die Innenstadt auch nicht, da sie nicht durch diese verkehrt.
Du solltest dann aber schon erläutern, wie das mit den „Kurven“ funktionieren soll, denn grundsätzlich kann ein Seil ja immer nur gerade zwischen den Stationen gespannt werden.
Der Hersteller Doppelmayr erklärt das ganz gut. An den Stützen wird das Seil unterbrochen und die Gondel durch eine gebogene Schiene geführt. Ähnlich zu den Wendekreisen in den Endstellen. Anschließend wird die Gondel wieder in das nächste Tragseil übergeben.
Es gibt nahezu überall Straßenbahnschienen. Also theoretisch kann von der BASF bis zum Maimarkt eine Straßenbahnlinie ohne Probleme eingesetzt werden. John Deere bildet hier eine Ausnahme. Hier sind die Haltestellen (z. B. Neckarauer Übergang) etwas weiter – aber zu Fuß noch erreichbar. Das Gebiet Fahrlach müsste von Norden angefahren werden.
Und warum soll Mannheim für die BASF bzw. für die Stadt Ludwigshafen einen Großparkplatz zur Verfügung stellen? Womöglich noch kostenlos…?
Untersuchung Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN):
Der VRN hat bereits eine Untersuchung in Sachen Seilbahnen in Auftrag gegeben. Dort sind 4, aus meiner Sicht, sinnvolle Vorschläge rausgekommen. https://www.vrn.de/verbund/planung/seilbahnen/index.html
Über den Rhein wurde eigentlich nur ein Vorschlag (MA-Altrip) aufgenommen, vermutlich weil hier die Fähre und die Kleinbuslinie eingestellt werden kann. Womöglich aber auch, weil mit der Friedrichstraße ein zentraler Umsteigeknoten (S-Bahn, Straßenbahn und Bus) für die Altriper erreicht wird.
Alle anderen Vorschläge sehe ich ebenfalls als eine sinnvolle Ergänzung, insbesondere aber auch die Seilbahn im Bereich von Heidelberg.
Die Seilbahn in der Innenstadt von LU sehe ich nicht. Diese ist auch immer nur während große (Brücken-) Baustellen angedacht.
Hinzu kommt:
Aktuell hat Ludwigshafen praktisch kein Geld für große (teure) Investitionen. Nicht einmal ein Rathaus gibt es und dann sind da noch die zwei kaputten Hochstraßen. Also für die Verwaltung (ohne Geld) genug Probleme. Die RheinGalerie ist ebenfalls kein großer Magnet.
Hier eine wichtige Bemerkung des VRN – Zitat: „…. Wesentliches Ziel sollte sein, wie urbane Seilbahnen das bestehende Verkehrswegenetz intelligent ergänzen und verbessern können. Parallelverkehr gilt es zu vermeiden.“
Dieses Ziel wird mit dem Vorschlag wohl nicht erreicht.
Alternative:
Mit einer Express-Straßenbahn kann man die Geschwindigkeit auf den vorhandenen Trassen sicher noch etwas beschleunigen. Gerade wenn der Paradeplatz umfahren wird, ist dies eine erhebliche Verkürzung des Fahrwegs und demzufolge der Reisezeit.
Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass die Fahrzeit beispielsweise vom Rathaus in Ludwigshafen zum Maimarkt, wenn nur die „großen“ Haltestellen bedient werden, auf rund 20-25 Minuten reduziert werden kann.
(Das ist aber nur eine Vermutung, die ich nicht belegen kann!)
Die Frage ist, kann eine Seilbahn so viel schneller sein, dass sich so ein Bau rechnet? Mit diesen vielen Haltestellen habe ich meine Zweifel!
Ich bin aber auch kein Seilbahnexperte! Die erwähnte Seilbahn auf der Buga 2023 hat für ca. 2,1 km rund 10 Minuten benötigt (hatte die Zeit nicht so genau gemessen) und da gab es auf beiden Seiten nur eine Haltestelle. Hier sind es ca. 7 km, also mehr als das Dreifache an Länge und 10 Haltestellen.
Und ob der Bedarf abseits von der Hauptverkehrszeit (morgens und abends) wirklich so groß ist, da setze auch einmal ein dickes Fragezeichen.
Übrigens: Es gibt bereits zu den Hauptverkehrszeiten auch eine Expresslinie zwischen den südlichen Stadtteilen Mannheims und der BASF. Das Maimarktgelände wird allerdings nicht angefahren! Aktuell fährt diese Linie jedoch nicht, weil die Strecke wegen Bauarbeiten gesperrt ist.
Ich sehe durchaus noch Kapazitäten bei der RNV. Natürlich wird der Paradeplatz mit zahlreichen Linien angefahren. Aber diese fahren auch unterschiedliche Wege und behindern sich auch nicht immer. Daher ist die Nennung der Linienzahl wenig aussagefähig hinsichtlich der Kapazität. Auch wenn, zugegeben, die Anzahl an neuen Linien nicht unbegrenzt erweitert werden kann.
Aber muss den wirklich jede Straßenbahn über den Paradeplatz fahren?
Die Seilbahn wird ebenfalls nicht über den Paradeplatz geführt. Eine „neue“ Linie von der BASF über den Berliner Platz und den Hauptbahnhof Mannheim und weiter über den Halt „Tattersall“ zum „Maimarkt“ ist heute kein Problem. Die Gleise und Weichen sind überall vorhanden. Die Infrastruktur lässt das heute schon zu!
Die Ludwigstraße in LU ist bei weitem noch nicht ausgelastet. Und auch in Mannheim hat eine zusätzliche Linie über den Hauptbahnhof noch freie Gleiskapazitäten. Auf den „Randstrecken“ fahren üblicherweise nur alle 10 Minuten Straßenbahnen. Die größte Engstelle einer solchen Linie wäre das kurze Stück zwischen Universität und Hauptbahnhof und auch da sind noch Kapazitäten frei.
So ein Bedarf von Fahrgästen in dem Umfang müsste, aus meiner Sicht, aber erst noch geschaffen werden. Es fällt mir schwer zu glauben, warum nun viele Autofahrer dort Parken sollen? Und das eigentliche Zentrum von Mannheim wird gar nicht richtig erreicht.
Das Beispiel „Buga“, welches in einem Kommentar als Beispiel für den Großparkplatz genannt wurde, ist für mich nicht ganz schlüssig, weil es sich bei der Buga letztlich um eine Freizeitveranstaltung gehandelt hat – die zeitlich auf etwa ein halbes Jahr beschränkt war. Die Fahrt war nach meiner Erinnerung auch für parkende Besucher auch kostenlos.
In vielen Fällen wurden bei der Buga unterschiedliche Ein- und Ausgänge (Spinelli / Luisenpark) genutzt, weil das Buga-Gelände sehr weit auseinander lag. Dadurch hat sich der Parkplatz am Maimarktgelände angeboten.
Ob man dies auf den normalen Pendelverkehr so einfach übertragen kann, da habe ich meine Zweifel.
Daher wurde eine solche Seilbahn sicherlich auch noch nicht umgesetzt. Theoretisch wäre eine neue Straßenbahnlinie, ohne nennenswerten Ausbau, sofort umsetzbar. Und neue Straßenbahnen werden gerade nach und nach ausgeliefert. Insbesondere zu Testzwecken würden die alten Bahnen aus den 90er Jahren, die ersetzt werden sollen, noch ausreichen.
Allgemeine Rahmenbedingungen:
Die Mittel im ÖPNV sind wirklich stark begrenzt. Gerade das Land RLP kämpft hier schon erheblich den aktuell bestellten Verkehr zu halten. Zwar möchte man noch einzelne Strecken in absehbarer Zeit reaktivieren, aber schon diese Strecken stehen unter Finanzierungsvorbehalt.
Eine Seilbahn, die weitgehend parallel einer vorhandener Trasse (die auch in Betrieb ist) verläuft, halte ich daher politisch für nicht realisierbar.
Das bedeutet nicht, dass keine neuen Linien umgesetzt werden! Allerdings werden neue Projekte genau betrachtet – übrigens auch in BW. Die zusätzlich gewonnenen Fahrgäste spielen hier eine große Rolle und die sehe ich nicht in dem Maße. Selbst wenn die Seilbahn sehr erfolgreich wäre, kann man davon ausgehen, dass es in Teilen zu Lasten der bestehenden (RNV) Linien gehen würde.
Eine kleine Anmerkung noch zum Anschluss der BASF.
Insbesondere MA-Friedrichsfeld, Heidelberg sowie Schwetzingen und Hockenheim sind – zugegeben – nicht optimal per Schiene an die BASF angeschlossen.
Hier gibt es mit „einfachen“ Mitteln eine Möglichkeit dies mit S-Bahnen zu verbessern – ohne größere Baumaßnahmen.
Hier ist ein etwas älterer Vorschlag, der zumindest in Sachen Anbindung der BASF an Heidelberg, immer noch aktuell ist.
https://linieplus.de/proposal/anbindung-des-basf-werk-ludwigshafen/
Direkt an der S-Bahn Haltestelle „Arena / Maimarkt“ gibt es übrigens ein großer Parkplatz, der (theoretisch) heute schon genutzt werden kann. Dieser ist nur unweit vom eigentlichen Maimarktparkplatz entfernt und genauso gut von der Autobahn zu erreichen. 🙂
Fazit:
Eine Seilbahn zu einer weitgehend bestehenden Trasse halte ich für aussichtslos. Da müsste ein „Regen“ von Argumenten kommen und vor allen sehr viele neue (zusätzliche) Fahrgäste! Es gibt Alternativen und die wurden hier augenscheinlich nicht betrachtet.
Hallo Pfälzer, ich verstehe deine Argumente und gehe in vielen Punkten mit. Ich bin auch kein Seilbahnexperte und versuche nur Optionen aufzuzeigen, da die Debatte um eine Seilbahn ja durchaus geführt wird. Die derzeitige Situation im ÖPNV in Mannheim und Ludwigshafen finde ich nicht tragbar. Die Konrad-Adenauer-Brücke wird wohl weiterhin für mehrere Jahre noch gesperrt bleiben und demnächst auch noch die Kurt-Schumacher-Brücke zumindest für kürzere Umbaupausen gesperrt werden. Wir werden in den nächsten Monaten und Jahren noch des Öfteren in die Situation kommen, dass kein rheinüberschreitender ÖPNV angeboten werden kann. (Ausgenommen der S-Bahn)
Die finanzielle Situation in LU ist mir bekannt, mit politischen Willen ist mit Sicherheit dennoch einiges umzusetzen, Duisburg konnte seine neue Zugsicherung ja auch bauen, trotz ähnlich desolater Finanzlage.
Letztendlich mache ich mir große Sorgen um den ÖPNV in Ma/Lu
Die Konrad-Adenauer-Brücke ist gesperrt?
Ich dachte, nur die Hochstraße Süd wurde abgerissen. Im Internet und in Navis wird die Konrad-Adenauer-Brücke auch als befahrbar angezeigt.
Für die Straßenbahn. Die Rampe auf Mannheimer Seite muss wohl abgerissen werden wegen baulicher Mängel. Alles fährt über die Haltestelle Lu Rathaus, in der dringend die Gleise getauscht werden müssen und eigentlich ja generell abgerissen wird. Wie gesagt, ich sehe hier schwarz für unseren ÖPNV
Ich befürchte leider auch, dass die „Rampe“ auf die Konrad-Adenauer-Brücke länger saniert werden muss oder vielleicht komplett neu gebaut werden muss. Aktuell finden Messungen an der Brücke statt. Dann wird man sehen.
Generell ist auch der ÖPNV in der Rhein-Neckar-Region – vor allem derzeit – nicht gut aufgestellt. Auch da bin ich dabei.
Ein Hauptproblem ist, dass man es in den letzten Jahren versäumt hat, Personal einzustellen. Es ist ja nicht so, dass mehrmals die Woche, das Stellwerk in Ludwigshafen oder die S-Bahn-Züge grundlos defekt sind. In vielen Fällen ist es das fehlende Personal (im Stellwerk, fehlende Fahrer oder bei der Wartung) was den ÖPNV immer wieder teils komplett zum Erliegen bringt. Die Brückensperrung (für die Straßenbahn) passt hier natürlich auch perfekt rein.
Das ändert aber nichts daran, dass die Seilbahn hier eine doppelte Trassenführung ist, die sich kaum einer leisten kann und wird. Auch und schon gar nicht, weil beispielsweise das Stellwerk in Ludwigshafen seit Jahren immer wieder nicht oder unterbesetzt ist und daher immer wieder Teile oder sogar alle Züge in der Vorderpfalz ausfallen. Die Straßenbahnen (RNV) können die Fahrgäste der DB nicht „auffangen“ und der Ersatzverkehr (wenn es ihn überhaupt gibt) auch nicht.
Das wäre eine 4. Rheinquerung innerhalb weniger Kilometer!
Gerade die Stadt Heidelberg hat nun angekündigt, dass der ÖPNV dort zu teuer ist und parallele Linien vermehrt überprüft und eingestellt werden sollen.
Und da wird man in Mannheim oder Ludwigshafen nicht so eine Seilbahn aufbauen. Also genau das, was die Stadt Heidelberg jetzt abbestellen möchte oder sogar aus finanziellen Gründen abbestellen muss.
Einmal davon abgesehen, dass hier auch die Erfahrung mit Seilbahnen im ÖPNV fehlt. Da wird man sicherlich nicht gleich mit einer Seilbahn in dieser Größenordnung, also mit 10 Haltestellen, beginnen.
Daher halte ich auch den Vorschlag für wenig praktikabel. Tut mir leid.
Neue Linien sind sowieso schwierig umzusetzen. Eine „Offensive“ im Nahverkehr wird es in naher Zukunft leider nicht geben – auch wenn ich es mir wünschen würde.
Deshalb sollten wir uns auf Linien konzentrieren, die mit verhältnismäßig wenig Aufwand, zusätzliche Verbindungen schaffen (also keine Konkurrenz zu bestehenden Linien und vor allem Trassen!) und dadurch viele neue Fahrgäste bringen.
(Oder zumindest den normalen Betrieb stabilisieren. Das 3. und 4. Gleis zwischen HD-Wieblingen und Heidelberg Hbf ist ein kleiner Anfang und dieser Bau (auf vorhandenem Bahngelände ohne Brücken) von nur ca. 4 km, benötigt vom „Wunsch“ bis zur Inbetriebnahme gut 20 Jahre – oder noch mehr.)
Es ist nicht leicht, solche Strecken zu finden, welche mit wenig Aufwand viele Fahrgäste bringen, aber nur dann hat der Vorschlag auch eine Chance umgesetzt zu werden. Das ist ja unser Ziel hier. 🙂
Übrigens: Realistisch betrachtet, wird die Seilbahn auch nicht schneller fertig sein, als die nun (vielleicht) defekte Brücke in Mannheim neu zu bauen. Es braucht hierfür Genehmigungen und da wird sicherlich der ein oder andere Anwohner dagegen klagen.