Beschreibung des Vorschlags
Es gibt keine tangentiale und umsteigefreie Verbindung zwischen Krefeld und Ratingen. Derzeit muss man immer über die stark belasteten Achsen Düsseldorf oder Duisburg fahren. Sowohl in Krefeld als auch in Ratingen gibt es viele Arbeitsplätze und Pendlerverkehr zwischen den beiden Städten ist vorhanden. Ratingen gilt als „Silicon Valley“ von NRW. Diese Schnellbuslinie soll einen Bypass für Pendler bilden. Hierbei werden die Großstädte Düsseldorf und Duisburg bewusst umgangen (Ausnahme: Duisburg-Mündelheim, 6100 Einwohner, wird mitgenommen, wodurch sich für diesen Stadtteil eine starke Verbesserung ergibt.) Die Bedienung von Lintorf ist vorher in Hinblick auf Nachfrage und Fahrtzeit zu prüfen.
(Die skizzierte Anschlussstelle bei Mündelheim ist rein figurativ, da noch komplett unklar ist, wie diese später aussehen wird und ob die B288 überhaupt zur Autobahn ausgebaut wird. In diesem Fall wird die Haltestelle Mündelheim Krefelder Str. entfallen und stattdessen die Stichfahrt über Im Bonnewald gefahren.)
Ein Schnellbus-Vorschlag, der auch wirklich Schnellbus-würdig ist. Mit dieser Linie wirst du mit Sicherheit neue Anreize schaffen, das Auto stehen zu lassen.
Das einzige, was ich an der Linienführung zu kritisieren habe, ist, dass du mit den Haltepunkten Duisburg-Rahm (S1) und Krefeld-Uerdingen (RB33, RB35, RE42) potenzielle Unterwegshalte auslässt, obwohl sie in der Nähe von B288/A524-Anschlussstellen liegen. Dann könnte man auch andere Pendlerrelationen beschleunigen und mehr Fahrgäste erreichen.
Aus Mündelheim oder Ratingen wird wohl kaum jemand den Umweg nehmen, um in Uerdingen in die Züge in Richtung Duisburg umzusteigen und der Bus hält ja auch am Krefelder Hbf. Von daher wäre der Halt in Uerdingen schon einmal relativ sinnfrei. Zwischen Lintorf und Angermünd verkehrt bereits die Linie 751 und zwischen Ratingen und Düsseldorf Flughafen die 759. Insofern haben Lintorf und Ratingen bereits einen Anschluss an die S1. Ziel eines Schnellbusses ist es, neue Direktverbindungen zu erschließen, die über die Schiene nicht abgedeckt werden können. Für die Anbindung von Stadtvierten an Bahnknotenpunkte sind reguläre Buslinien mit einer feineren Erschließung durch mehr Haltepunkten besser geeignet.
Allerdings kostet dies sehr viel Zeit. Ich würde mal schätzen, dass sich die Fahrtzeit um ungefähr 10 Minuten verlängern würde.
Übrigens fällt mir noch ein Problem der Haltestelle in Du-Mündelheim auf: Die B288 soll östlich des Rheins zur A524 ausgebaut werden. Bushaltestellen auf Autobahnen sind jedoch nicht erlaubt.
Es gibt Bushaltestellen an Autobahnen, z. B. in Berlin Charlottenburg-Nord die Haltestelle „Hinckeldeybrücke“ an der Ausfahrt „Saatwinkler Damm“ der A111. Das Halten an der Autobahn ist zwar prinzipiell verboten, aber die BVG haben eine Ausnahmegenehmigung nach § 46 Abs. 2a Nr. 2 StVO. Viele Autobahnbushaltestellen, z. B. Streitheim-Lüftenberg (Markt Zusmarshausen, mittlerweile zurückgebaut) oder entlang Autobahnen in Berlin (wo die Zugangstreppen und Haltebuchten bis heute vorhanden sind), werden heute allerdings nicht mehr bedient. In Essen fahren die die Spurbuslinie 146 und die U-Bahn-Linie U18 auf der A40 mit mehreren Haltestellen auf der Autobahn, allerdings auf einer eigenen Trasse zwischen den beiden Richtungsfahrstreifen.
Genau: Es gibt eine einzige Ausnahme, die noch Bestandsschutz hat.
Heute würdest du das bestimmt nicht erneut genehmigt bekommen.
Die Spurbusse und die U18 in Essen fahren ja auch nicht auf der Autobahn sondern dazwischen.
Ja. Die meisten dieser Haltestellen werden mittlerweile als reguläre Seitenstreifen oder Nothaltebuchten verwendet. Im Falle von Streitheim-Lüftenberg dienen die Bussteige heute als Zugang zu den Notrufsäulen.
Deshalb: Was möchtest du mit der Haltestelle Mündelheim machen, wenn die Bundesstraße zur Autobahn ausgebaut ist?
Soll der Bus dann dort durchfahren, oder soll der Bus abfahren und wieder auffahren?
Der Halt in Mündelheim ist definitiv sinnvoll. Da würde es sich anders als z. B. in Duisburg-Rahm eine Stichfahrt (also abfahren und wieder auffahren) lohnen.
Auf der Karte im BVWP 2030 sieht man nur, dass eine Brücke geplant ist und eine Anschlussstelle in der Nähe von Spedition Bönders. Ob der Schwalbenweg zur Landesstraße ausgebaut wird (unwahrscheinlich) oder ob eine Ortsumgehung zwischen Mannesmannstraße und Sermer Weg gebaut werden soll, kann ich hier leider nicht erkennen. Hat hier jemand konkretere Planungsinformationen?
Da das eh noch alles Zukunftsmusik ist und auch nicht alle Projekte im BVWP auch umgesetzt werden, würde ich hier nicht den Fokus drauf legen. Bei der Planung einer Brücke wäre es jedoch relevant, ob eine Haltestelle berücksichtigt werden muss oder nicht.
Ich habe das dennoch mal skizziert.
Bezüglich Mündelheim und der geplanten Autobahn: Ich habe übrigens eine weitere Bushaltestelle an der Autobahn gefunden. In Mainz-Kastel (ein Stadtteil von Wiesbaden!) befindet sich die Haltestelle Fort Biehler inklusive Fußgängerbrücke an der B455 (die wie eine Autobahn trassiert ist, jedoch eine gelbe Beschilderung trägt).
Diese Haltestelle hat den Charakter eines Rastplatzes.
Vielleicht ist dies erlaubt, oder es handelt sich rechtlich möglicherweise um je eine separate Straße, die über eine Ab-/Auffahrt an die Bundesstraße angeschlossen ist.
Oder diese Bauform reicht gerade eben, um eine Ausnahmegenehmigung zu erwirken.