Beschreibung des Vorschlags
Die Bremer Universität ist eine klassische „Heimschläferuni“. Die meisten Studenten kommen aus Bremen oder der Umgebung, die wenigsten ziehen zum Studium nach Bremen. Das hat zur Folge, dass der Pendleranteil der Studenten an der Bremer Universität sehr groß ist und gerade diejenigen, die im Umland wohnen, reisen sehr oft über den Hauptbahnhof an, der durch die Straßenbahnlinie 6 mit der Universität verbunden ist, die zu den Stoßzeiten extrem voll ist. Gerade für Studenten aus Bremen-Nord und aus der Region nordöstlich von Bremen bedeutet die Anreise über den Hauptbahnhof einen deutlichen Umweg, da erst in die Stadt hinein und dann – wegen der exzentrischen Lage des Campus – wieder aus der Stadt heraus gefahren werden muss. An dieser Stelle setzt mein Vorschlag an, der meines Erachtens keinerlei Baumaßnahmen erfordert, die nicht ohnehin in Planung sind. Herzstück ist der geplante S-Bahn-Haltepunkt in Universitätsnähe an der Achterstraße sowie eine Verbindungskurve, die zwischen den Bahnhöfen Oslebshausen und Walle die Bahnlinie Bremen-Bremerhaven mit der Bahnlinie Bremen-Hamburg verbindet. Meine Idee besteht nun darin, eine S-Bahn-Linie einzurichten, die in Farge oder Vegesack beginnt und zunächst bis Oslebshausen den Weg der RS1 befährt, dann aber auf die Hamburger Strecke abbiegt und direkt in Richtung Universität und über Sagehorn, Ottersberg und Sottrum nach Rotenburg fährt. Auf diese Weise könnten Studenten (und Universitätsangestellte) auf direktem Wege von Bremen-Nord und aus der Gegend nordöstlich von Bremen zur Universität befördert werden ohne den Umweg über den Hauptbahnhof nehmen zu müssen. Es wird Zeit gespart und die Straßenbahn entlastet. Für den Studentenverkehr aus Richtung Rotenburg wäre dieser Vorteil schon mit der Einrichtung des Haltepunktes an der Achterstraße gegeben, für Bremen-Nord allerdings nicht. Dass die vorgeschlagene S-Bahn-Linie trotzdem bis nach Rotenburg verlängert werden sollte, hat einmal das Ziel, einen zusätzlichen Verstärker auf dieser Strecke zu schaffen und zum Anderen die Bahnanlagen in Rotenburg zum Wenden zu nutzen. Da es sich um eine Verstärkerlinie handeln soll, schwebt mir keine ganztägige Bedienung vor, sondern lediglich vier bis sechs Züge morgens, wobei die ersten Züge in Rotenburg und Vegesack gegen 6:30 Uhr abfahren sollten. In den Nachmittags- und Abendstunden erscheint mir eine Bedienung weniger sinnvoll, weil der Rückreiseverkehr von der Uni deutlich weniger konzentriert abläuft als die Hinfahrten.
Die Fahrten müssten kurz hinter Oslebshausen durch den Rangierbahnhof geführt werden, was aber möglich ist und als Ausweichstrecke auf der RS1 hin und wieder auch vorkommt bzw. zumindest früher manchmal vorkam.
Als Fahrzeuge schweben mir die von der Regio-S-Bahn eingesetzten Alstom Coradia Continental-Triebzüge vor.
Kannst Du belegen, dass der Pendleranteil unter den Studierenden der Uni Bremen sehr groß ist. Mündliche Auskunft vom ASTA, der das Semesterticket verwaltet (Vor Pandemie): Zahler*innen, die nicht in Bremen gemeldet sind, liegt bei 2% Das hat sich in der Pandemie vielleicht verschoben, aber ob das von Dauer ist, muss sich erst zeigen.
Dein Vorschlag ist deswegen nicht zwingend falsch, den der Halt Universität deckt ja nicht nur Studierende ab, sondern auch den Technologiepark. Es stellt sich aber die Kapazitätsfrage. Die Strecke nach Bremen Nord ist aktuell eh schon überlastet. Vor Realisierung des dritten Gleises nach Bremerhaven wird das nix, ob es ansonsten reicht, ist unklar. Die Verbindungen zwischen Nord und Hbf sind auch gut ausgelastet, also da weniger Fahren kommt nicht in Frage. Es gibt eher einen höheren Bedarf.
Ebenso muss man sich die Kapazitätsfrage auf der Strecke Bremen Rotenburg stellen. Bevor nicht der Güterverkehr um Bremen herumgeleitet wird, ist es da auch relativ voll.
Es kann wohl kaum sinnvoll sein, eine S-Bahn dermaßen peripher an Bremen vorbei fahren zu lassen. Egal, wie wichtig die Uni ist, die Innenstadt dürfte wichtiger sein.