Beschreibung des Vorschlags
Nochn Gesamtnetz-Vorschlag für München? Ja, ich weiß. Wird auch (warscheinlich) der letzte sein, aber für einzelne Haltestellen finde ich es irgendwie griffiger, als zehn Einzelvorschläge einzustellen. Ich hatte hier schon einige Neubauten in diesem Vorschlag angedeutet (nicht alle), aber ich möchte darüber auch in einem unabhängigen Namen diskutieren können. Das heißt auch: außer der sich im Bau befindlichen 2. Stammstrecke gehe ich hier bewusst von keinerlei zusätzlichen Bauten aus – es geht um die Nachverdichtung im bestehenden Netz.
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Die einzelnen Bahnhöfe:
Weichselbaum – DLR (S8 – Herrsching): Hier gab es in den Zeiten des klassischen Vorortverkehrs schon einmal einen Halt, der erst 1972 im Zuge des S-Bahn-Baus stillgelegt wurde. Nun ist seitdem aber einiges passiert: um den Sonderflugplatz Oberpfaffenhofen und den dortigen DLR-Standort ist in den letzten Jahren ein High-Tech-Gewerbegebiet aus dem Boden gewachsen, das sich wohl noch weiter vergrößern wird. Pendler würden sich hier über einen Ausstieg entsprechend freuen, da der nicht an die S-Bahn in Weßling oder Neugilching getaktete Busverkehr unattraktiv ist. Ein dreigleisiger Ausbau für Überholungen im geplanten Expressverkehr wäre ratsam.
Emmering (S4- Geltendorf): Noch liegt der Halt auf der grünen Wiese, aber das muss ja nicht so bleiben. Eine bessere Anbindung für das östliche Fürstenfeldbruck, die von Anfang an viergleisig gebaut werden sollte.
Zillerhof (S3 – Mammendorf): Der sich langsam der 20.000er-Marke nähernden Gemeinde Gröbenzell kann eine weitere Erschließung nicht schaden. Der Halt läge zwar in einem Industriegebiet, aber auch Wohnviertel sind nicht weit.
Dachau Süd (S2 – Petershausen/Altomünster): Dachaus Süden ist nur schlecht vom SPNV erschlossen – es bleibt die Wahl für den zeitraubenden Umweg nach Norden zum Dachauer Bahnhof, oder die nicht optimalen Busverbindungen nach Süden für Karlsfeld. Da die B304 für ihre Blechlawinen berüchtigt und die geforderte Stadtbahn im Ludwigsfeld – Karlsfeld – Dachau-Korridor noch auf sich warten lässt, kann hier eine zusätzliche Station sicher nicht schaden.
Echinger Lohe (S1 – Freising/Flughafen): Ein Lieblingsprojekt von mir, das auch von offizieller Seite gefordert wird. Benötigt aber zumindest auch eine Anbindung durch die U6, könnte dann aber ein großer Umsteigeknoten, auch zum Flughafen sein.
Zamdorf (S8 – Flughafen): Nach Beginn des geplanten Expressverkehres fällt der zusätzliche Halt auf dem Weg zum Flughafen nicht mehr so ins Gewicht. Anbindung vom nördlichen Riem und der Großwohnsiedlung Zamilapark, zusätzlich gibt es signifikante Wohnungsbaupläne östlich der S8. Durch eine P&R-Anlage am Eicherhof können zudem sicher ein paar Autofahrer auf der A94 von der Innenstadt ferngehalten werden.
Schwanseestraße (S3 – Holzkirchen, S7 – Kreuzstraße): Im Grunde schlicht ein Lückenschluss, der den Querverkehr auf der Ständerstraße (Neuperlach – Harlaching) aufnehmen kann. Auch die MVG-Mitarbeiter in den Tram-Werkstätten werden sich freuen.
Großhesseloher Brücke (Meridian): Taucht ebenfalls in offiziellen Listen auf. Ja, die Meridians gehören nicht zum S-Bahn Netz, allerdings fuhr hier früher die S27, und die Meridians können als gleichwertiger Ersatz gesehen werden. Umsteigeknoten zur Tram rechts der Isar, und nahe zu den beliebten Bavaria-Filmstudios.
Neusöcking (S6 – Tutzing): Starnberg ist ein Verkehrsmoloch mit einer einzigen Durchfahrtsstraße, einfach mal im Beisein eines Pendlers aus dem Süden den Begriff „Nadelöhr“ fallen lassen. Um zumindest die Starnberger selbst von der Straße zu holen, wäre eine Erschließung des Südens sinnvoll. Durch die Lage am Seeufer ist auch der Ausflugsverkehr interessant. Ein dreigleisiger Bau wäre ratsam, um die Stabilität auf der immer knapp am Verspätungskollaps entlang schrammenden Werdenfelsbahn zu erhöhen.
Neulustheim (S1 – Freising/Flughafen, S2 – Petershausen/Altomünster): Hatte ich ebenfalls schon einmal hier erwähnt, und geistert als „Berduxstraße“ auch durch andere Forderungen. Durch das südliche Überwerfungsbauwerk müssten die S1- und S2-Bahnsteige räumlich getrennt gebaut werden. Dafür wird ein neues Stadtentwicklungsgebiet erschlossen, und der Abstand Moosach – Laim überbrückt. Mit einer Spange nach Pasing auch als tangentialer Knoten interessant.
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Die zusätzlichen Fahrzeiten fallen nicht so ins Gewicht, da jeder Außenast maximal zwei neue Halte bekommt. Außerdem mediiert das der geplante Expressverkehr.
Es wäre schöner, du würdest einzelne Vorschläge daraus machen, anstatt allgemein „Nachverdichtungen“ zusammen einzuzeichnen. Dabei könntest du auch die genaue Bahnsteig- und Gleislage einzeichnen, wie hier häufiger praktiziert. So hat man 10 Haltestellen, die eigentlich nicht voneinander abhängig sind. Zusätzliche Haltestellen sind bei der S-Bahn aber sinnvoll, denn München und das Umland boomt unglaublich. Im Münchener Stadtgebiet würde ich noch mehr potenzielle Haltestellen sehen. Da gibt es ja auch schon ein paar Vorschläge.
Nach einem kurzen Überblick erscheinen mir alle Haltestellen bis auf Weichselbaum, Emmering und Echinger Lohe für höchst sinnvoll, wobei auch jene ihren Reiz haben. Großhesseloher Brücke könnte von einer neuen S-Bahn-Linie bis Deisenhofen bedient werden.
Natürlich kann man mit Einzelvorschlägen deutlich besser ins Detail gehen, ich wollte hier nur einen „Spam“ von zehn Einzelvorschlägen vermeiden. Die einzelnen Halte sind natürlich voneinander unabhängig, es ging mir nur um die Übersicht.
Wenn gewünscht, kann ich in den nächsten Tagen/beizeiten aber gerne einzelne Vorschläge herausgreifen und detailliert (mit Bahnsteigen etc.) zeichnen, gerade bei komplizierteren Lagen wie „Schwanseestraße“.
(Die Strecke von Solln nach Deisenhofen mit „Großhesseloher Brücke“ wurde bis vor ein paar Jahren schon von der S27 befahren, die nun dort verkehrenden Meridians können als gleichwertiger Ersatz gesehen werden. Die Liniennummer gibt es nur nicht mehr, da die Verbindung als vom Hauptnetz der S-Bahn unabhängig ausgeschrieben ist.)