Beschreibung des Vorschlags
Das S-Bahn-System wurde in Hannover anlässlich der EXPO im Jahr 2000 eingeführt. Es verkehren sieben Linien im Regelverkehr (S1 bis S7), zwei zur Hauptverkehrszeit verkehrende Sprinterlinien (S21 und S51) und eine Bedarfslinie (S8) nur bei großen Veranstaltungen auf dem Messegelände. Die meisten Linien fahren dabei in einem Stundentakt. Einige Linien verdichten sich allerdings zum 30min-Takt.
Um die S-Bahn Hannover zu einem richtigen S-Bahn-System zu machen, sollte es nur Linien im 30min-Takt geben. Allenfalls an den Außenästen könnte über eine Taktausdünnung auf einen Stundentakt in der NVZ/SVZ nachgedacht werden.
Herzstück ist eine oberirdische Stammstrecke zwischen dem neuen Bahnhof Herrenhausen und den neuen Bahnhöfen Braunschweiger Platz (Nord/Süd), auf der ein 5-Minuten-Takt durch Überlagerung aller 6 Linien angeboten wird. Diese ist durchgehend zweigleisig ausgebaut. An der Strecke liegen ebenfalls die Haltepunkte Nordstadt und Werderstraße mit Umsteigemöglichkeiten zur Stadtbahn. Im Hauptbahnhof werden die Gleise 1 (Richtung Süden) und 2 (Richtung Norden) benutzt.
Takt durch Verdichtung (nur S-Bahn):
Nienburg(Weser)-Neustadt am Rübenberge [30] 60min-Takt
Neustadt am Rübenberge-Wunstorf 30min-Takt
Wunstorf-Leinhausen 10/20min-Takt
Leinhausen-Herrenhausen(Stammstrecke) 10min-Takt
Stammstrecke 5min-Takt
Braunschweiger Platz (Süd)-Bismarckstraße 10min-Takt
Bismarckstraße-Barnten 10/20min-Takt
Barnten-Elze 30min-Takt
Elze-Gronau(Leine) [30] 60min-Takt
S-Bahn Hannover: S1 Minden-Braunschweig
S-Bahn Hannover: S2 Nienburg(Weser)-Gronau(Leine)
S-Bahn Hannover: S3 Wunstorf-Celle
S-Bahn Hannover: S4 Flughafen-Hildesheim
S-Bahn Hannover: S5 Walsrode-Hildesheim
S-Bahn Hannover: S6 Hameln-Celle
Infrastrukturanpassungen für dieses Projekt außerhalb der Stammstrecke:
- Verlängerung der zweigleisigen S-Bahn-Strecke von Seelze bis Wunstorf (sechs Gleise Hannover-Wunstorf)
- dreigleisiger Ausbau von Wunstorf bis Nienburg(Weser)
- Bau einer zweigleisigen S-Bahn-Strecke zwischen Rethen(Leine) und Rössing (vier Gleise Rethen(Leine)-Rössing)
- dreigleisiger Ausbau von Nordstemmen bis Elze
- Reaktivierung der Strecke Elze-Gronau(Leine)
- Bahnsteigneubauten in Borstel, Neustadt am Rübenberge Nord, Wunstorf Gänsebruch, Dedensen-Gümmer, Seelze-Lohnde, Hannover Bismarckstraße (Verlegung), Hannover Hoher Weg (Stadtbahnlinie 8), Laatzen Mitte, Rössing, Nordstemmen Rathaus, Gronau West, Gronau(Leine)
- Umbau des Bahnhofs Hannover Messe/Laatzen: Rückbau des westlichen Bahnsteigs für die S8
Warum steht im Titel Nienburg-Hildesheim und gezeichnet hast du nur bis Hannover?
Die Linie wird umgelegt.
Die Führung nach Gronau gefällt mir auch gut.
Was hältst du denn vom Stammstreckenkonzept und der Taktverdichtung.
Ich finde das Konzept gut. Ein Fünf-Minutentakt lässet sich auf der Stammstrecke gut realisieren.
Danke. Und was hältst du von den neuen Haltepunkten (auf der Stammstrecke)? Ich bin mir da unsicher, da sie nicht in der Innenstadt liegen und immer nur Stadtteile anbinden, die schon über einen Stadtbahnanschluss verfügen. Dadurch verlängert sich natürlich die Fahrzeit, die nicht zu lang werden darf, damit die Leute an den äußeren Ästen nicht nur die schnellen Regionalexpresszüge benutzen.
Die Idee Gronau anzubinden gefällt mir.
Die sich bei all deinen Vorschlägen wiederholende Formulierung „Um die S-Bahn Hannover zu einem richtigen S-Bahn-System zu machen, sollte es nur Linien im 30min-Takt geben.“, solltest du aber vielleicht überdenken. Für mich als Beliner wäre das nämlich noch lange keine richtige S-Bahn! Hier fahren innerhalb des Stadtgebietes die S-Bahnlinien prinzipiell alle 10 min, während zu den außerhalb gelegenen Endpunkten hin ein 20-min-Takt Standard ist. Das ist eine richtige S-Bahn!
Das sehe ich anders. Für mich reicht ein Stundentakt bei S-Bahnen in der HVZ auf den Außenästen nicht aus. Das ist Regionalverkehr. Ein Halbstundentakt ist schon attraktiv. Wie du in meinem Taktkonzept siehst, ergeben sich durch Linienüberlagerung auch dichtere Takte bis zum 5-Minuten-Takt auf der Stammstrecke.
Die S-Bahn-Netze in Berlin und Hamburg sind von kurzen Linien geprägt, die im Innenstadtbereich sehr oft fahren, aber nicht weit ins Umland reichen (ja, es gibt einige Ausnahmen). Es gibt allerdings auch S-Bahn-Netze mit einem (Zwei)Stundentakt auf Außenstrecken wie die S-Bahn Mitteldeutschland oder Rhein Neckar. Auch in Hannover ist der Takt bisher nur in bestimmten Bereichen halbstündlich. Das Konzept hier ist schon eine deutliche Verbesserung.
Du musst bedenken, dass man z.B. hiermit 6 Fahrtmöglichkeiten pro Stunde von Wunstorf nach Hannover hat (4x S-Bahn, 2x RE). Das empfinde ich als ausreichend.
Es mag Unterschiede geben, was man unter einer S-Bahn versteht. Wenn ich aber sehe, dass in Rostock genau jene Züge als S-Bahn fahren, die in Berlin den Regionalexpress bedienen, (teilweise sogar mit den gleichen Netzplänen!), dann frage ich mich wirklich, ob der Begriff „S-Bahn“ nicht allzu inflazionär für alles möglich genutzt wird, weil es werbewirksam ist. Deshalb ist es aber noch lange nicht wirklich eine S-Bahn.
Die „S-Bahnen“ in Mitteldeutschland, wie im Rhein-Neckar-Raum halte ich daher genauso für einen Etikettenschwindel, wie die Breisgau-S-Bahn, die Orteneau-S-Bahn oder die S-Bahn in Hannover. Alle diese Systeme dienen kaum einem innerstädtischen Verkehr (in Leipzig bestenfalls teilweise), sondern ausschließlich der Verbindung einer Stadt mit der Region. Deshalb wäre „Regionalbahn“ der richtige Begriff. Okay, die S-Bahn in Rostock bleibt mit ihrer Linie nach Warnemünde sogar innerhalb des Stadtgebietes, trotzdem ist es für mich keine richtige S-Bahn, weil dazu auch noch ein Takt und ein Wagenpark gehört, der für innerstädtische Verkehre geeignet ist. Allein schon das Vorhandensein von Toiletten zeigt doch, dass die Bedienung langer Strecken in der Region der Zweck einer Linie ist. Aber auch Doppelstockwagen mit nur zwei Türen pro Seite sind für einen innerstädtischen Verkehr ungeeignet, weil der Fahrgastwechsel zu lange dauert. Ferner sind in Innenstadtbereichen dichte Takte erforderlich. Durch Zusammenführen von sechs Linien kann man dise zwar rein rechnerisch erhalten, in der Praxis werden die Takte aber nur zu durchschnittlichen Zugabständen werden, während tatsächlich sehr unregelmäßige Abstände entstünden.
Wirkliche S-Bahnsysteme sehe ich daher in Deutschland nur in Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Frankfurt und eventuell noch Leipzig.
Ich finde die Halte in Ordnung.
Nur bei dem Halt in Herrenhausen bin ich mir unsicher, wie der aussehen könnte. Das wäre glaube ich sogar unmöglich, da dort so viele Schienen kreuzen. Ich sähe die Möglichkeit erst am Burgweg.
Außerdem würde ich gerne wissen, ob die RB38 ebefalls überall halten lassen willst, oder ob sie vileicht über die FV-Gleise fahren soll?
Unmöglich ist der Halt nicht. Auch der Halt Nürnberg-Steinbühl ist teilweise an einem Überwerfungsbauwerk. Man dürfte nur das Gütergleis vom Nordhafen unter der S-Bahn-Strecke aus Westen herführen.
Nein, die RB38 soll nur in Langenhagen Mitte halten. Die FV-Gleise sind hochbelastet. Möglicherweise müsste man die Strecke von Pferdemarkt aus fünfgleisig ausbauen.
Was ist mit dem S-Bahn Netzen in Rhein-Ruhr und Köln? Das sind doch auch zwei richtige Netze.
Ich bin auf deiner Seite. Bisher ist die S-Bahn in Hannover nicht so ganz eine S-Bahn wie auch die anderen Systeme, die du aufzählst. Bisher erfüllt sie allerdings schon Teile des Leistungsangebots einer S-Bahn. Zum Beispiele einen Taktfahrplan mit halbwegs dichter Zugfolge oder gesonderte Trassen (bis Seelze/Lehrte/Langenhagen) und die Fahrzeuge mit hoher Beschleunigung und 2 breiten Türen pro Wagenseite. Mit meiner Umstrukturierung versuche ich die Zugfolge zu erhöhen und auch die Stationsabstände (innerhalb Hannovers) zu verdichten.
Hm, so ganz verstehe ich deine Erläuterungen nicht. Was meinst du mit Regionalexpress in Berlin und S-Bahn in Rostock? Die S-Bahn Rostock finde ich auch dumm wegen der Linien nach Güstrow. Allerdings wird die Strecke nach Warnemünde doch in der HVZ im 7,5-Minuten-Takt befahren. Das ist für innerstädtische Verkehre doch wohl ausreichend. Toiletten in der S-Bahn finde ich prinzipiell nicht schlecht. Die längste Linie der Berliner S-Bahn benötigt für die ganze Fahrt auch über 1,5h. Auch wenn nicht alle die gesamte Strecke fahren werden, ist eine Toilette doch praktisch.
Warum sollten unregelmäßige Abstände entstehen? Bei so ziemlich allen deiner angesprochenen Systeme, die für dich eine S-Bahn sind, wird Taktüberlagerung mehrerer Linien betrieben. Oft ist man sogar zwangsmäßig auf einen bestimmten Zugabstand festgelegt, weil man nicht dichter fahren kann, aber auch keine Verzögerungen entstehen dürfen, weil sonst nicht alle Linien auf die Stammstrecke dürfen.
Der Vergleich des RE in Berlin mit der S-Bahn in Rostock bezog sich auf den identischen Wagenpark. Davon abgesehen könnte man die Strecke nach Warnemünde wegen ihres dichten Taktes tatsächlich schon als S-Bahn bezeichnen, es ist nur kein s-bahntypischer Wagenpark.
Toiletten mögen sinnvoll sein, sind aber bei S-Bahnen nicht erforderlich. Ihr Vorhandensein zeigt, dass die Züge eigentlich für andere Verkehre konzipiert sind.
Natürlich gibt es auch bei der Berliner S-Bahn unregelmäßige Abstände, aber wenn z. B. zwei Linien jeweils alle 10 min fahren, und auf einem gemeinsamen Anschnitt z. B. alle 2/2/6 min fahren, stört das niemanden, weil man nie lange warten muss. Wenn man aber sechs Linien jeweils alle 30 min fahren lässt, um einen gemeinsamen Takt zu fahren, dann ist das ein anderes Qualitätsniveau.
Meinst du den RE7? Die S-Bahn in Nürnberg und Mitteldeutschland fährt auch mit Talent 2. Das Problem ist, dass man in Rostock in den Mittelwagen nur eine Tür hat.
Ja, im Innenstadtbereich interessiert doch keinen, mit welcher Linie er fährt. Und wenn alle 5min oder 10min eine da ist, dann ist das doch ok.
Ich würde auch hier versuchen mit kleineren Maßnahmen die Kapazität der Strecken zu erhöhen. Das könnte zum einen sein, dass man bei Barnten eine Verbindungskurve zur SFS in Betrieb nimmt, die den schnellen Regionalverkehr, auch den von Hildesheim, ab dort über die vorhandene Neubaustrecke führt und somit Kapazität auf der bestehenden Strecke frei macht. Daneben würde ich die Einfädelung der Strecke nach Hildesheim niveaufrei ausführen und den Bahnhof Barnten viergleisig ausbauen.
Alternativ könnte man die Verbindungskurve auch bereits westlich von Emmerke bauen und so Verkehr über die SFS umleiten.
Des Weiteren gehe ich davon aus, dass es nie ein komplett mit eigenen Gleisen ausgestattetes S-Bahn-Netz in Hannover geben wird. Somit gibt es immer Zwangspunkte in Fahrplanlagen. Ziel sollte es daher nicht sein auf Teufel komm raus einen 5-Minuten Takt auf der Stammstrecke zu gewährleisten, da innerstädtisch die Stadtbahn die meisten Erschließungsaufgaben bereits übernimmt. Das Ziel müsste daher sein, möglichst attraktive Außenäste anzubieten. Einen 20/10-Minutentakt würde ich vermeiden wollen und eher einen 15-Minutentakt anbieten.
Mich wundert, dass eine Reaktivierung der Strecke Elze – Bodenburg scheinbar im Rahmen des Verfahrens Niedersachsens nicht untersucht wurde.
Warum eigentlich nur zwei weitere Gleise zwischen Rethen und Rössing? Im Abschnitt nörtlich von Rethen stehen doch auch nur die vier Gleise zur Verfügung, die auch südlich davon vorhanden sind.