Beschreibung des Vorschlags
Einleitung:
Seit 20 Jahren besteht mittlerweile das Netz der S-Bahn Hannover, die anders als klassische S-Bahn-Systeme in Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Frankfurt oder Köln bisher kaum innerstädtische Erschließungsfunktionen übernimmt sondern in erster Linie die Region an die Stadt anbindet. Zur Erweiterung des Netzes möchte ich hier einige Vorschläge machen, die teils mit einem vergleichsweise hohen Aufwand verbunden sind, teilweise sind sie aber auch gut kurzfristig realisierbar. Die Grundidee ist, dass durch die Verlängerung der S-Bahnen in ländliche Gebiete außerhalb der Region die langlaufenden RE-Linien deutlich beschleunigt werden können. Außerdem soll durch den Neubau einer Tunnelstrecke die innerstädtische Erschließungsfunktion gestärkt werden und die Fahrzeiten und -möglichkeiten sollen verbessert werden.
Linienübersicht:
Auf dem Südabschnitt verkehrt die S1 stündlich bis Alfeld und alternierend stündlich als S1X bis nach Göttingen, wobei die S1X zwischen Hannover und Nordstemmen die meisten Halte auslässt. Der RE2 verkehrt weiterhin stündlich, wird aber deutlich beschleunigt.
Durch die Einbindung Braunschweigs in das S-Bahn-Netz können die Züge des RE60/70 im östlichen Abschnitt beschleunigt werden.
Die Führung der Linie über die Güterumgehungsbahn nach Linden zum S-Bahn Tunnel ermöglicht diese West-Ost-Durchbindung und verbessert zusätzlich die Anbindung von Hannovers westlichen Stadtteilen (insbs. Ahlem), wo außerdem gute Anschlüsse zur Stadtbahn bestehen (Linien 9 und 10). Die Fahrzeit von Ahlem zum Hauptbahnhof liegt bei etwa 12 Minuten (Stadtbahn: 18 Minuten), die von Badenstedt aus bei etwa 8 Minuten (Stadtbahn: 13 Minuten).
S3: Barsinghausen – Hannover Hbf (tief) – Lehrte – Hildesheim Hbf – 30-Minutentakt
Die S3 ersetzt im Westabschnitt die bisherige S21
S4: Hannover Flughafen – Hannover Hbf – Sarstedt – Hildesheim Hbf – 30-Minutentakt
Durch den Tausch des nördlichen Linienastes erhält die Messe einen dauerhaften Anschluss an den Flughafen
Durch die Verlängerung nach Soltau soll die Heide besser angebunden werden, da sich mit Walsrode und Soltau auch große Orte auf dem Weg befinden. Der RB38 wird zu einem RE38 mit geringerer Haltefrequenz. Langfristig könnten sich in Soltau S-Bahnen aus Hannover, Hamburg und Bremen treffen.
Die Trasse von Laatzen über Pattensen nach Bennigsen wurde hier an anderer Stelle schon mal vorgeschlagen:
Vorschlag von IntraCityExpress
Auch ich teile die Ansicht, dass ein S-Bahn-Anschluss für Pattensen längst überfällig ist, die Busse der Linie 300 verkehren inzwischen alle 7,5-15 Minuten, brauchen aber bis zum hannöverschen ZOB 40 Minuten, die S-Bahn sollte die Strecke in ca. 18 Minuten bewältigen können.
Um Hameln und Springe weiterhin an die Stadtbahnen 3,7 und 17 sowie die Busse 100 und 200 anzubinden führt die neue Linie S6 von Hameln durch den S-Bahn Tunnel, wo an der Stadionbrücke die besagten Anschlüsse bestehen
S6X: Hannover Hbf – Burgdorf – Celle – 30-Minutentakt
Die S6X verstärkt das Angebot zwischen Hannover und Celle und spart u.a. durch die Umfahrung von Lehrte einige Minuten ein
S7: Haste – Weetzen – Hannover Hbf – Langenhagen – Celle – 30-Minutentakt, NVZ und SVZ nur stündlich von Hannover nach Celle
Durch die Einführung einer S-Bahn zwischen Langenhagen und Celle können die RE-Halte in Isernhagen und Großburgwedel entfallen, die außerdem eine verbesserte Anbindung nach Hannover erhalten
S8: Hannover Hbf – Lehrte – Gifhorn – Wolfsburg – 60-Minutentakt
Notwendige Neubauten:
1. Innenstadttunnel von Linden über den Hauptbahnhof zum Bahnhof Karl-Wiechert-Allee, ausführliche Vorstellung unter https://extern.linieplus.de/proposal/s-bahn-tunnel-hannover-2/
2. Bau eines zweiten S-Bahn Gleises zwischen Ahlten und Lehrte
3. Bau eines zweiten Gleises zwischen Egestorf und Barsinghausen
4. Bau der Neubaustrecke Seelze – Minden (im Bundesverkehrswegeplan 2030 enthalten) ist notwendig, um die alle 15 Minuten von Seelze nach Wunstorf verkehrenden S-Bahnen wie bisher über die RE-Gleise führen zu können, alternativ Verlängerung der S-Bahn Gleise nach Wunstorf
5. Elektrifizierung Benemühlen – Soltau (alternativ Zweisystemfahrzeuge mit Akkubetrieb, was allerdings mit Einschränkungen der betrieblichen Flexibilität verbunden wäre) und Einrichtung zweigleisiger Begegnungsabschnitt
6. Der Bau einer Y-Trasse Hannover – Hamburg/Bremen zur Entlastung der Bahnstrecken Wunstorf – Bremen und Langenhagen – Celle (- Uelzen) ist bei allen Planungen vorgesehen
7. Errichtung einer Verbindungskurve vom Haltepunkt Letter zur Güterumgehungsbahn, die für den S-Bahn Verkehr ein drittes Gleis sowie Haltepunkte in Ahlem (Stadtbahnhaltestelle Erhardtstraße) und Badenstedt (Stadtbahnhaltestelle Am Soltenkampe) benötigen wird
Notwendige Ausbauten:
1. Bahnstrecke Hannover – Altenbeken – Paderborn: Schaffung weiterer Ausweich- und Überholmöglichkeiten in Bennigsen, Springe und Bad Münder, Bau neuer Haltepunkte in Hannover Döhren, Springe Deisterpforte und Hameln Rohrsen
2. Bahnstrecke Weetzen – Haste: Reaktivierung des dritten Bahnsteiggleises in Barsinghausen
3. Bahnstrecke Wunstorf – Bremen: Errichtung/Reaktivierung von Haltepunkten in Nienburg Rohrsen und Haßbergen
4. Bahnstrecke Hannover – Soltau: Reaktivierung des Haltepunktes Eickeloh
5. Bahnstrecke Lehrte – Celle: Errichtung eines Haltepunktes in Celle Süd
6. Bahnstrecke Lehrte – Wolfsburg: Reaktivierung des Haltepunktes Plockhorst, Errichtung eines Haltepunktes in Isenbüttel, Schaffung zusätzlicher Möglichkeiten zur Zugüberholung
7. Bahnstrecke Hannover Braunschweig: Reaktivierung der Haltepunkte in Broitzem und ggf. Groß Gleidingen, zweigleisiger Ausbau der S-Bahn Strecke von der Karl-Wiechert- Allee bis nach Lehrte
8. Hannöversche Südbahn: Errichtung neuer Haltepunkte in Laatzen Zentrum, Burgstemmen, Dehnsen, Limmer, Föhrste, Hohnstedt, Bovenden, Göttingen Weende
9. Bahnstrecke Nordstemmen – Lehrte: Errichtung neuer Haltepunkte in Hildesheim Himmelsthür und Hildesheim Drispenstedt
Fahrzeugmaterial:
Da zahlreiche Strecken dieses Vorschlages eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 120km/h zulassen, sollte zumindest ein Teil des Fahrzeugmaterials für Geschwindigkeiten bis 160km/h ausgerüstet sein.
Chancen und Vorteile:
Durch die Einführung von (Regional-)S-Bahnen auf bisherigen RE-Strecken können zum einen die RE-Züge beschleunigt werden, da weniger wichtige Halte entfallen können, andererseits entsteht zusätzlich zur großräumigen Erschließungsfunktion der RE-Linien auch eine Erschließungsfunktion im Nah- und Regionalbereich. Dies betrifft schwerpunktmäßig die RE-Linien 1, 2, 8, 30, 60 und 70, die in Richtung Bremen, Göttingen, Wolfsburg und Braunschweig fahren und aktuell zumindest auf Teilstrecken jeden Zwischenhalt bedienen müssen, wodurch kein attraktives Angebot im Regionalverkehr zustande kommt. Zwar verkehrt auf den meisten Strecken parallel Fernverkehr, der jedoch teurer ist und von dem größere Städte unterwegs nicht oder nur in Tagesrandlagen profitieren (bspw. Gifhorn, Alfeld, Northeim, Peine). Durch die parallele Führung einer (stündlichen) RE-Linie und einer zumeist halbstündlichen S-Bahn könnte hier Abhilfe geschaffen werden. Des weiteren kann durch ein Erhöhung des Taktes auf vielen Strecken die Attraktivität gesteigert werden.
Die S-Bahn würde ich auf keinen Fall nach Göttingen schicken. Dass Hannovers S-Bahn ein Etikettenschwindel ist, wissen ja einige, trotzdessen würde ich eher im Einzugsgebiet bleiben. Die Erweiterung in die Heide bis Schwarmstedt, Soltau gehört schon eher zum Einzugsgebiet Hamburg.
Die S2 sollte nur bis Nienburg fahren.
Der Vorschlag, Isernhagen und Großburgwedel an die S-Bahn anzubinden, gefällt mir, jedoch müsste Hannover wahrscheinlich sein komplettes S-Bahn-Netz wie in HH oder Berlin überwiegend auf eigenen Schienen fahren lassen. Denn eine S-Bahn auf der Hasenbahn würde wahrscheinlich für mehr Chaos sorgen. Die Ringbahn finde ich ebenfalls gut, ich würde nur den Haltepunkt Ahlem an die Straße „Am Bahndamm“ setzen, den HP Davenstedt östlich des Davenstedter Platzes, der HP Badenstedt steht an der richtigen Stelle.
Über die Anbindung Göttingens wurde schon im eigenen dazugehörigen Thema viel diskutiert, die Lösung, die wir dort gefunden hatten, war, dass stündlich die richtige S-Bahn nur bis Alfeld/Elze fährt, der Abschnitt südlich davon wird dann von einer S1X in der anderen Taktlage bedient, die im Abschnitt Hannover-Barnten nur an der Messe und in Sarstedt hält. Das ist denke ich eine vernünftige Lösung, um den RE zu beschleunigen und gleichzeitig auch kleinere Orte im Leinetal besser anzubinden. Eine ähnliche Lösung sehe ich auch für die Strecke nach Verden vor, werde das dann hier auch noch mal anpassen.
In der Heide gebe ich dir Recht, dass Soltau eher zum Einzugsgebiet von Hamburg gehört, aber zwischen Schwarmstedt und Soltau liegen ja auch noch bspw. Walsrode und Bad Fallingbostel, wo noch einige Pendler nach Hannover leben.
Zum Chaos auf der Hasenbahn, ich gehe prinzipiell davon aus, dass man eine SFS Hannover-Hamburg bauen sollte, die zwischen Isernhagen und Großburgwedel von der Hasenbahn abzweigen sollte. Bis dahin wären einem drei-/viergleisigen Ausbau nur kleinere Kleingartenflächen im Weg, die zu beseitigen wäre aber wohl zu rechtfertigen.
Zuletzt noch zur Güterumgehungsbahn, das Ganze ist ja eh ein echt heikles Thema. Den Halt in Davenstedt finde ich zu nah am Hp Badenstedt, das ist maximal 1km. Den Halt in Ahlem wollte ich gerne mit Übergang zur Stadtbahn haben, deshalb die Lage. Etwa weiter nördlich könnte ich mir aber auch vorstellen, aber südlich der Wunstorfer Straße würde ich bleiben, sonst wir der Hp auch zu dezentral.
Bis Elze oder Alfeld zu verlängern, halte ich für einen guten Vorschlag
Das hier ist ein Netzvorschlag und eigentlich auf unserer Seite nicht zugelassen. Außnahmen sind möglich, wenn es einer Übersicht bedarf oder um Zusammenhänge darzustellen. Die Linien müssen aber immer(!) auch einzeln vorgeschlagen werden und Details zu den einzelnen Linien sind immer dort zu diskutieren. Hier könnte – wenn überhaupt – nur diskutiert werden, ob das Gesamtkonzept sinnvoll ist oder einzelne Zusammenhänge (z.B. Takte/Flügelung).