Beschreibung des Vorschlags
Die Berliner S-Bahn hat eigentlich ein sehr großes und weitläufiges Netz, welches bis in die Vororte reicht, die schon im benachbarten Brandenburg liegen. Doch im Westen der Stadt erlitt das S-Bahnnetz vor allem durch den Mauerbau große Rückschläge und wurde drastisch gekappt. Heutzutage ist keiner der ehemaligen Westäste mehr in Betrieb. Alle S-Bahnen enden in Spandau. Doch das soll und muss sich ändern. Wie schon bei meinem Vorschlag einer neuen S-Bahnlinie S6 ist auch dieser Vorschlag sehr vom Projekt „Berlin i2030“ inspiriert und daran angelehnt. Der Hauptgrund, der die Reaktivierung und den Neubau der Westäste so wichtig macht, ist einfach. Westlich Berlins liegen mehrere große Gemeinden. Zwei gute Beispiele wären Dallgow-Döberitz und Falkensee. Trotz der Nähe an die Hauptstadt kann man sie allerdings nur mit relativ dünn getakteten Regionalzügen erreichen. Wenn sie an die S-Bahn angebunden werden, wird es für viele dort lebende Pendler einfacher, ohne PKW zu ihrer Arbeit in Berlin und von dort wieder nach Hause zu gelangen. Und das meist ohne kompliziertes Umsteigen in der Innenstadt.
Deshalb schlage ich eine Reaktivierung und einen Ausbau der westlichen S-Bahnäste vor!
Die heute am Westkreuz endende S5 wird bis nach Spandau und darüber hinaus verlängert. Sie bildet den längsten und auch wichtigsten der drei Äste. Auf dem Bahndamm der mit dem Mauerbau stillgelegten S-Bahn geht es parallel zur Bahnstrecke Berlin-Hamburg gen Westen. Am Klosterbuschweg entsteht für die dortige Siedlung und die angrenzende Gartenstadt ein neuer Bahnhof. Die Regionalbahnhöfe „Albrechtshof“ und „Seegefeld“ werden für die Integrierung der S5 umgebaut. Der bisherige stadtauswärtige Seitenbahnsteig wird zum Mittelbahnsteig. Für die stadtauswärtigen S-Bahnen entsteht ein neuer Seitenbahnsteig. In Falkensee wird ebenfalls umgebaut. Der bisherige Hausbahnsteig wird dank Bauvorleistung zum S-Bahnmittelbahnsteig. Für die RBs entstehen zwei komplett neue Seitenbahnsteige direkt nebenan. Am Endbahnhof in Finkenkrug reicht ein einfacher Mittelbahnsteig aus. Der zweite Ast ist die S3-Verlängerung nach Wustermark. Mit einem (platzbedingt nur eingleisig möglichen) Überwerfungsbauwerk wird die S5 und die Strecke Berlin-Hamburg überquert. Dann geht es auf den beiden Gleisen der Lehrter Bahn über die heute schon bestehenden Stationen bis nach Wustermark. Die Regionalzüge müssten für das kurze Stück zwischen Spandau und Wustermark dann die parallel verlaufende Schnellfahrstrecke Berlin-Hannover nutzen. Den Fernverkehr würde dies allerdings nicht groß beeinträchtigen, da der Takt der RBs sehr ausgedünnt ist und sie hinter Wustermark sofort wieder auf ihre eigene Strecke wechseln können. Der letzte und kleinste Ast ist die S9. Sie wird über die (dann zweigleisig ausgebaute) Bötzowbahn nach Hakenfelde verlängert. Direkt hinter Spandau fädelt die Strecke aus den restlichen aus und biegt kurz darauf in eine starke Rechtskurve ein. Durch Häusersiedlungen und über einige Bahnübergänge durchquert sie das Falkenhagener Feld. Gleichnamige Station entsteht nahe dem Bahnübergang an der Falkenseer Chaussee. Durch Kleingärten und Wald geht es zur Station „Johannesstift“ im Norden Spandaus und dann zur Endstation „Hakenfelde“. Diese liegt etwas westlich vom namensgebenden Stadtgebiet. Alles in allem werden diese neuen und reaktivierten Westäste das Netz wieder beidseitig der Stadt ausgleichen. Nach über 50 Jahren werden somit die Gemeinden westlich Berlins wieder direkt und schnell an das Stadtzentrum angeschlossen. Zahlreiche dort lebende Menschen würden von diesen Verlängerungen profitieren.
Regionalverkehr auf den Ferngleisen bis Wustermark gefällt mir nicht so gut, mit dem ganzen geplanten neuen FV dürfte da künftig eigentlich genug los sein. Bei einem Umbau der Regionalstrecke zur S-Bahn stellt sich auch die Frage, wo eventuelle Güterzüge eigentlich fahren sollen – Doppelelektrifizierung geht ja irgendwie schlecht, also müsste man den Fahrdraht auf den Abschnitt wohl demontieren.
Ich verstehe auch nicht ganz, wieso du in Seegefeld/Albrechtshof so weit ich verstanden habe weiterhin Regionalzüge halten lassen willst. Eine zweigleisige Bötzowbahn kann ich mir auch schwer vorstellen (und wozu auch?), ich würde aber noch einen Halt im Bereich Dyrotzer Straße/Leuthingerweg vorschlagen.
„Durch Häusersiedlungen und über einige Bahnübergänge durchquert sie das Falkenhagener Feld. Gleichnamige Station entsteht nahe dem Bahnübergang an der Falkenseer Chaussee.“
Das ist völlig unmöglich! Bahnübergänge werden auf keinen Fall an einer mit Stromschienen elektrifizierten Strecke neu zugelassen. Das müsste alles niveaufrei angelegt werden. Daher stellt sich die Frage: Würdest du die Trasse eher über die kreuzenden Straßen hinweg oder unter ihnen hindurch führen?
Wenn BÜs, die es bereits an einigen Berliner S-Bahnhöfen gibt, nicht möglich sind, würde ich die Trasse auf einer Brücke über die Straßen verlegen. Dies würde eventuell die Anwohner verärgern, Tunnel würden die Kosten allerdings komplett sprengen. Außerdem muss man bei Unterführungen mehr Landschaftsanpassung betreiben, als bei Überführungen.
Ich weiß auch, dass es BÜs bei der Berliner S-Bahn gibt. Sie sind alt und genießen Bestandsschutz. Mit deinen Argumenten gegen Über- oder Unterführungen hast du zwar Recht, aber vielleicht solltest du dich einmal mit dem Eisenbahnkreuzungsgesetz befassen. 😉
Die Bahnstrecke Bötzow-Spandau ist ebenfalls alt und genießt zumindest auf dem Abschnitt, den Linie15 nutzen will Bestandschutz. Wenn man auf die Zweigleisigkeit an den Bahnübergängen verzichtet werden diese überhaupt nicht angetastet, was den Bestandschutz nicht gefährden würde.
Die Stromschienen müssten ja so oder so zu beiden Seiten des Bahnübergangs enden, da ist also kein Umbau am Bahnübergang selbst nötig.
Gegebenenfalls ist eine eingleisige Lösung mit Ausweiche am Johannesstift auch möglich, bei einem normalen S-Bahn-Takt. Der Abschnitt ist ja nur relativ kurz. Und wenn es zu eng wird, kann man jeden zweiten Zug als Notlösung immer noch in Spandau enden lassen, wie heute.
Diesmal habe ich sogar 3 Ideen eingestellt gehabt, die du alle nicht verlinkt hast: 1., 2. und 3.
Und ich bin bei weitem nicht der Einzige, der hierfür Vorschläge gemacht hat. Ich finde das sehr befremdlich, warum du darauf nicht eingehst, obwohl das hier quasi vorgeschrieben ist!
Die S5 würde ich bis Nauen über Briselang durchziehen
Nauen ist nicht mehr Tarifgebiet Berlin C, man müsste einen neuen etwa 1 bis 3 Waben umfassenden Ring um Berlin als Tarifgebiet D deklarieren. Was natürlich möglich ist.
Strausberg ist doch auch nicht viel näher an Berlin dran und trotzdem C.