Ruhrgebiets-SFS Nord

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Beschreibung des Vorschlags

Das Ruhrgebiet ist seit jeher eine problematische Region für den deutschen Fernverkehr. Die vorhandenen Strecken sind langsam und überlastet, die Geschwindigkeiten dementsprechend gering. Gleichzeitig ist eine schnelle Durchquerung problematisch, denn mitten durch das dichtbesiedelte Ruhrgebiet lässt sich keine SFS bauen und an Deutschlands größtem Ballungsraum vorbeifahren möchte natürlich auch keiner.

Vorschläge gibt es schon, sie konzentrieren sich bislang hauptsächlich auf die Relation Hamm – Köln. Exemplarisch verlinke ich Intertrains weiträumig umgehende SFS Dortmund – Leverkusen und meine NBS, die noch versucht, Essen anzubinden. Mit diesem Vorschlag möchte ich auch eine Beschleunigung Münster – Duisburg – Düsseldorf – Köln ermöglichen.

Heutzutage wird hier, abweichend von der Luftlinie und über die vollen Ruhrgebietsmagistralen, ab Haltern am See über Recklinghausen und Gelsenkirchen gefahren.

Mit einer NBS lässt sich das sehr elegant abkürzen, und zwar mit nur einem einzigen, dafür aufwändigen, Tunnel. Dazu wird zuerst die Strecke durch Marl zweigleisig (an Bahnhöfen viergleisig) ausgebaut und für 200 km/h ertüchtigt, sodass Regional- und Fernzüge sich nicht in die Quere kommen. Aufgrund seiner Größe bietet sich Marl zudem als Halt von einigen Fernzügen an.

Südlich von Marl schließt eine komplette Neubaustrecke an, die Gladbeck nördlich tangiert. Nördlich von Zweckel ist dabei ein Turmbahnhof zum Umsteigen möglich. Parallel zur A31 wird das Bett einer stillgelegten Bahnstrecke genutzt, ebenfalls für 200 km/h erneuert und mit einem modernen Fernbahnhof Bottrop-West ausgestattet. Dieser liegt dem Zentrum Bottrops sogar etwas näher als der bestehende Hauptbahnhof.

Südlich Bottrops sinkt die Strecke am OLGA-Park in einen Tunnel ab. Dieser unterquert Emscher und Rhein-Herne-Kanal und taucht erst im Vorfeld des Oberhausener Hauptbahnhofes wieder auf. Er ist der einzige Tunnel und zugleich der einzige wirklich aufwendige Kunstbau der Strecke.

Mit dieser Strecke werden die Fernverkehrsrelationen Norddeutschland – Düsseldorf/Köln deutlich beschleunigt. Während Gelsenkirchen und Essen ihre Anschlüsse verlieren, gewinnen Bottrop und Oberhausen welche dazu.

Edit 23. 3.: Ich habe mal eine Verlängerung nach Hamm hinzugefügt. Diese hat den Vorteil, von Berlin – Hannover kommenden Schnellzügen eine beschleunigte Fahrt zu ermöglichen. Teilweise wird Bestandsstrecke genutzt, die natürlich auszubauen wäre. Vorteil gegenüber einer Führung südlich des Ruhrgebiets ist die sehr flache Landschaft, sodass nur ein Tunnel dazukommt (und auch der nur wegen Bebauung). Nachteilig ist die Abnabelung von Essen, Bochum und Dortmund sowie Hagen und Wuppertal, sodass wohl vor allem Sprinter diese Strecke nutzen würden.

Eure Meinung?

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10 Kommentare zu “Ruhrgebiets-SFS Nord

  1. Auch mal eine interessante Lösung. Gut und sinnvoll ist dabei, dass die bestehenden schnell befahrbaren Strecken zwischen Duisburg und Köln mitgenutzt werden, was insgesamt zu einem deutlich geringeren NBS-Anteil und damit Kosten führt als bei meiner Variante.
    Als Nachteil gegenüber den SFS-Varianten ab Dortmund ist aber zu sehen, dass das komplette östliche Ruhrgebiet umgangen wird, während in meinem Vorschlag zwar der mittlere, westliche Teil umfahren wird, ein Verknüpfungspunkt an beiden Enden jedoch eine insgesamt eine großräumigere Erschließung ermöglicht.

    „Mit dieser Strecke werden die Fernverkehrsrelationen Norddeutschland – Düsseldorf/Köln deutlich beschleunigt. Theoretisch besteht auch die Möglichkeit, Züge von Hannover über Osnabrück – Münster auf diese Strecke zu leiten.“

    Die wohl fehlende Bündelung dieser beiden Hauptrelationen führt zu einem geringeren Nutzen, da die Strecke über Bielefeld wohl weiterhin die wichtigste Verbindung von Berlin ins Ruhrgebiet darstellen wird. Aber vielleicht ließe sich zukünftig der Duisburger Zugteil* über Osnabrück fahren und der Wuppertaler über Bielefeld, ggf. sogar neu über Dortmund. Somit würde nur Essen umgangen. Flügelung müsste dann allerdings in einem kleineren Ort wie Bad Oeynhausen o.ä. stattfinden. Was hältst du davon?

    „Während Gelsenkirchen und Essen ihre Anschlüsse verlieren, gewinnen Bottrop und Oberhausen welche dazu.“

    Größter Verlierer werden zudem vor allem Dortmund, Hagen und Wuppertal sein, bei einer Umleitung der Hannover-Züge via Osnabrück wie oben dargestellt, in eingeschränktem Maße auch Hamm und Bielefeld.

    Insgesamt aber eine Idee, die mir gefällt. Sinn dahinter ist ja wohl genauso wie bei meinem Vorschlag weniger sämtliche heute das Ruhrgebiet erreichenden Linien auf die SFS zu legen, sondern auch mehr schnelle, das Ruhrgebiet querende Linien anbieten zu können, ohne das Potential komplett zu umgehen.

    *oder dann bei Einführung des Halbstundentakts als alternierende Verbindung mit Anschlussverknüpfung.

    1. Tatsächlich ging es mir weniger um die Ost-West-Verkehre als vielmehr die aus Richtung Norddeutschland. Aber natürlich machen die von Hannover her den Löwenanteil der Verbindungen aus. Insofern ist deine Überlegung eine gute Idee. Und flügeln funktioniert technisch ja überall, das muss ja auch nicht auf alle Ewigkeiten in Hamm sein.

      Gleichzeitig habe ich aber auch darüber nachgedacht, die SFS nördlich an Recklinghausen vorbei über Lünen nach Hamm zu verlängern. Ob das aber wirklich realistisch ist, da bin ich mir selbst nicht sicher.

  2. Für den ICE-Verkehr halte ich die Strecke nur bedingt geeignet. Die meisten werden wohl den Ruhrpott minehmen wollen. Sprinter nach Hamburg und Berlin werden Richtung Bielefeld auf der angekündigten SFS nach Hannover fahren.

    Großes Potential sehe ich im Güterverkehr. Die Strecke liegt zwischen dem weltweit größten Binnenhafen und den Nordseehäfen Bremerhaven und Jade-Weser. Da der Ruhrpott im Allgemeinen ein einziger Knotenpunkt ist, könnte man hier Fahrten deutlich beschleunigen.

    1. Findest du? Ich sehe großes Fahrzeitpotenzial für Umfahrer und sowas wie Köln – Berlin wird gleich reizvoller, wenn man nicht immer zwangsläufig durchs Ruhrgebiet tuckern muss. Ist jetzt nicht despektierlich gemeint, aber es wird genug Leute geben, denen die Zwangsdurchfahrt chronisch auf den Geist geht.

      Vorschlag an sich: durchaus auch eine Idee, vor allem die Neunutzung der Rhenischen Bahn ist interessant. Für den GV könnte man das natürlich gleich wieder bis Quakenbrück durchziehen. Nachteil ist für micht wie Intertrain die nur schwierige Nutzung Richtung Berlin.

  3. Habe den Vorschlag mal bis Hamm erweitert. Die Zeichnung ist noch nicht so sauber wie im Rest des Vorschlags, aber das kann ich noch nachbessern. Ich wollte generell mal die Idee in den Raum stellen und hören, was ihr davon haltet.

    1. Ich denke ehrlich gesagt, nicht dass es dies noch zusätzlich braucht. Ungünstig ist im Gegensatz zu der Relation Ruhrgebiet – Münster nämlich der nicht ganz unerhebliche Umweg gegenüber der Strecke via Wuppertal. Wie schätzt du denn die Fahrzeitverkürzung ein?

      Vielleicht könntest du daher noch mal ein wenig versuchen die Kosten zu drücken, um die Strecke für eine (schätzungsweise) stündliche, max. zwei stündliche Verbindung wirtschaftlich zu machen.

      Ansonsten aber wie gesagt: Gute Idee, die kriegt von mir einen Daumen hoch!

      1. Naja das muss nicht unbedingt ein Umweg sein, das könnt man als Weiterführung der geplanten Schnellstrecke zwischen Bielefeld und Hamm (da war doch wad oder?) verstehen und das würde zumindest in meinen Augen dann auch fast schon mehr Sinn machen als den Zug dann entlang der Hypotenuse über Wuppertal schleichen zu lassen – Vorausgesetzt in die Achse Duisburg-Köln wird ein wenig investiert und es wird endlich mal der Engpass Hohenzollern beseitigt/entschärft.

  4. Mir scheint so, als möchtest du die Hamm-Osterfelder-Bahn für den ICE ausbauen. Ich weiß nicht, ob du das weißt, aber die Hamm-Osterfelder-Bahn ist die Hauptstrecke da für den Güterverkehr. Außerdem Fernverkehr vom Ruhrgebiet abbinden? Also Dortmund und Essen gehören wie Düsseldorf und Leipzig zu den 10 größten Städten Deutschlands und die vier genannten Städte belegen davon die Plätze 7 bis 10. Mehr Einwohner als Düsseldorf haben in Deutschland nur die Städte Stuttgart, Frankfurt/Main, Köln, München, Hamburg und Berlin und auf den gesamten deutschen Sprachraum bezogen ist Wien die einzige Stadt außerhalb Deutschlands im deutschen Sprachraum, welche mehr Einwohner als Dortmund, Essen, Düsseldorf und Leipzig und übrigens auch Hamburg hat. Fazit: Es ist glaube ich sinniger die ICEs durchs Ruhrgebiet durchzuschicken, als sie am Ruhrgebiet vorbei zu leiten.

    1. Nur so interessenhalber: Ein ICE ist ja eine Expressverbindung? Warum sollte die dann alle paar Häuser weiter halten? Ich mein, ist ja schön und gut dass Dortmund, Essen und der ganze Schlag wichtig sind aber muss da echt überall der ICE halten? Ich mein, wenn man schon A-Tarif zahlt dann sollte man die Reisenden auch so behandeln und zumindest meinen Erfahrungen nach ists von Essen jetzt auch nicht so weit nach Duisburg. Bei Dortmund-Hamm geh ich jetzt ebenfalls von gleichem mal aus. Die IC können ja auch gern durchzockeln, für den Rest reichen aber theoretisch Halte in Duisburg, Düsseldorf und Köln. Wenns nach mir geht würde sogar noch Düsseldorf rausfliegen. Kurzgesagt: Ein ICE ist ein ICE und kein Lokalexpress mit Halt in den ganzen Nachbarstädten, das ist auch im Ruhrgebiet nicht Sinn und Zweck davon. Es gibt nicht nur Leute die ins Ruhrgebiet wollen, sondern auch einige die durchs Ruhrgebiet wollen. Und die ICE die sowieso im Ruhrgebiet enden, mei die können eh auf Bestand dahinschleichen. Sonst noch nen stündlichen IC2 von Hamm nach Köln (gern geNVfreigegeben) und basta. Die DB hat ja schliesslich Wagenmangel, da sollte man die Züge nicht durch das Ruhrgebiet ausbremsen.

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