Beschreibung des Vorschlags
Ich schlage vor den RRX nach Hannover zu verlängern um die größte Metropolregion Deutschlands mit einer weiteren Metropolregion mit über einer Million Einwohnern zu verbinden. Da auf der Strecke Minden-Hannover noch eine S-Bahn fährt hält der RRX nur an den größeren Mittelstädten.
Bisher mag sich das aufgrund der Tarifgrenzen nicht gelohnt, wenn jedoch ein dauerhaftes bundesweit gültiges Regionalverkehrsticket kommt, dann wird das Pendeln auch für Berufe interessant wo sich keine Bahncard 100 lohnt. Zudem hilft es den Pendlern in Mittelstädten beideseits der Tarifgrenzen, die sich bisher leider oftmals im Auto wiederfinden, weil die Notwendigkeit mehrere Monatskarten zu kaufen und unsichere Umstiege zu riskieren das Pendeln mit dem Zug stark erschweren.
Zudem wäre Hannover ein guter Brechungspunkt um in weitere Regionalverkehrslinien wie z.b. einen Hannover-Berlin Express oder einen Hannover-Hamburg Express umzusteigen, die man von der Geschwindigkeit her an den München-Nürnberg Express anlehnen könnte.
Da du die in Minden endende Linie verlängern möchtest, beziehst du dich wohl auf den RRX6.
Ich halte eine Linie Koblenz-Hannover für ein wenig lang und deutlich zu verspätungsanfällig.
Der RRX6 soll ja schon 352km lang werden, mit dieser Verlängerung kämen nochmal 64km dazu.
Dies wären dann 416km, auf denen ein Knoten nach dem anderen befahren wird, die Verspätungen werden sich ins Extreme hochschaukeln!
Übergangsweise kann man ja erstmal den RE6 im RRX Vorlaufbetrieb nach Hannover verlängern, das Ticket kommt schließlich wahrscheinlich im nächsten Jahr und Köln-Hannover dürfte doch noch machbar sein.
Langfristig muss man dann eben überlegen, ob man wirklich 2 Linien braucht, die sich zwischen Bielefeld und Koblenz auf exakt gleicher Strecke fahren oder ob man nicht lieber einen der beiden Linien RRX 4 oder RRX 6 auf Dortmund einkürzen könnte und dafür eine Linie Aachen-Hannover anbieten könnte.
Der RE6 war 2021 nur mit 79,4% der Fahrten „pünktlich“, 3,1% der Fahrten sind ausgefallen.
Wenn man die verspäteten und ausgefallenen Fahrten zusammenrechnet, ist also jeder vierte Zug unzuverlässig.
Daher stellen sich folgende Fragen:
1. Möchte Niedersachsen überhaupt eine solch unzuverlässige Linie finanzieren?
2. Wie gravierend würde diese Verlängerung die Zuverlässigkeit noch weiter verschlechtern?
Langfristig muss man dann eben überlegen, ob man wirklich 2 Linien braucht, die sich zwischen Bielefeld und Koblenz auf exakt gleicher Strecke fahren oder ob man nicht lieber einen der beiden Linien RRX 4 oder RRX 6 auf Dortmund einkürzen könnte und dafür eine Linie Aachen-Hannover anbieten könnte.
Bitte nicht: Die Außenäste Köln-Aachen, Köln-Remagen und Dortmund-Bielefeld sollen alle in einem T30 bedient werden. Würde man die Ziele abwechselnd bedienen, würde dies einen T15/45 für entweder Dortmund-Bielefeld oder die beiden südlichen Äste bedeuten.
Der Regionalverkehr ist nicht für solch lange Fahrten gedacht, sondern für Pendlerstrecken. Die Vorteile des gleichmäßigen Taktes überwiegen also deutlich.
Dann wandelt man eben eine weitere Linie in einen RRX um, da gäbe es noch genügend Möglichkeiten z.b. von Dortmund über Hagen, Wuppertal und Düsseldorf weiter nach Mönchengladbach und Aachen.
Diese Linie fährt sogar aktuell im RRX Vorlaufbetrieb, ist aber im Endkonzept nicht vorgesehen.
Oder man führt eine komplett neue Linie ein z.b. von Mönchengladbach, Krefeld, Duisburg, Gelsenkirchen, Dortmund, Hamm, Bielefeld nach Hannover. Damit hätte auch das nördliche Ruhrgebiet einen 30 Minuten Takt und Krefeld wäre nicht länger länger vom Ruhrgebiet abgekoppelt wie im aktuellen Konzept.
Das kann ich so nur unterschreiben. Zumal die Strecke Minden – Wunstorf auch nach Errichtung der NBS aufgrund ihrer Zweigleisigkeit noch ein Nadelöhr bleiben wird und die Trassensuche sich daher schwierig gestalten dürfte.
Ich verstehe den Sinn des Vorschlages nicht so ganz: Es gibt doch bereits einen stündlichen RE auf dieser Strecke (RE60 und RE70)? Ja, der Abschnitt Minden bis Hannover ist derzeit nicht umstiegsfrei per Regionalverkehr mit dem Abschnitt Hamm-Bielefeld verbunden. Allerdings gibt es hier abgestimmte Anschlüsse, so dass der Effekt relativ gering ist (die Idee vom integralen Taktfahrplan ist ja gerade, dass mehr Leute umsteigen müssen, man dafür aber ein effizienteres Netz mit dichteren Takten bekommt).
Hallo zusammen,
der Vorschlag ist sehr gut, muss aber auf niedriges Verspätungsrisiko optimiert werden. Das Fahrplansystem muss dafür stärker digitalisiert werden, damit Realfahrzeiten und Standzeiten besser berücksichtigt werden können. In einer Datenbank werden also Real-Standzeiten und Real-Fahrzeiten von Regional- und Fernzügen erfasst.
Wenn im Fahrplan festgelegt wird, dass z. B. um 10:30 Uhr in Köln Hbf abgefahren wird und um 12:00 Uhr in Dortmund Hbf, muss diese Fahrzeit in 90 % der Fälle tatsächlich erreicht werden. Etwa so sollte die Mindet-Qualitätsanforderung auf stark genutzten Strecken aussehen. Mit einem solchen System lassen sich die meisten Verspätungen vermeiden, denn die meisten Verspätungen gibt es nur, weil ein unpünktlicher Zug einen zuvor pünktlichen aufgehalten hat.
Der Ist-Zustand mit 5 Minuten Aufenthalt in Minden von/zur S 1 funktioniert extrem instabil und ist so für die Region nicht akzeptabel. Es fährt nicht mit Unterstützung des Steuerzahlers ein RRX mit 800 Plätzen in Minden los, damit dieser andauernd von der S 1 aus Hannover verpasst wird. Der Steuerzahler gibt dieses Geld gerne aus, um ein gut funktionierendes Nahverkehrsangebot zwischen Hannover und Bielefeld zu erreichen, aber nicht für einen Anschluss, der andauernd verpasst wird. Das Zentrum der Region OWL ist nun mal Bielefeld, das mit Nachbarstädten wie Gütersloh, Herford und weiteren zusammengerechnet 738.824 Einwohner hat. Das ist mehr als 1/3 der Einwohnerzahl der Region OWL insgesamt.
Sinnvoller ist aufgrund der zu erwartenden Fahrgastströme zwischen Bielefeld und Hannover der RRX 6. Hierbei müsste dann der RRX 6 die S 1 Minden-Hannover ersetzen und einen angenäherten 30 Minuten-Takt mit dem RE 60/70 zwischen Minden und Hannover bilden. Somit bräuchte man einen Zug, der die S 1-Halte in Lindhorst und Kirchhorsten übernimmt, das wären dann RE 60 und RE 70. Weiterhin braucht man einen anderen, der die S 1-Halte zwischen Wunstorf und Hannover übernimmt, z. B. eine zusätzliche S 2 aus Nienburg (fährt bislang nur stündlich).
Liebe Grüße,
Paul