Beschreibung des Vorschlags
St. Pölten mag nur knapp 54. 000 Einwohner haben und damit für einen schienengebundenen ÖPNV eigentlich zu klein sein, ist allerdings auch Landeshauptstadt Niederösterreichs und besitzt neben einem Universitätsklinikum noch drei weitere Hochschulen. Zudem ist die Stadt Endpunkt der Mariazellerbahn, die in der für Mitteleuropa exotischen bosnischen Spurweite von 760mm (!) als Gebirgsbahn nach Süden führt, früher bis Sigmundkron, heute Mariazell. Von ihr zweigte zudem in Ober-Grafendorf eine Lokalbahn nach Wieselburg ab. Einige Teilstücke wurden erst 2010 still gelegt und die Gleise abgebaut, zwischen Ober-Grafendorf und Bischofstetten sind die Gleise allerdings noch vorhanden.
Ich möchte vorschlagen, die Mariazellerbahn im Innenstadtbereich zu einer Regiotram umzurüsten, der Übergang von Straße zu Vollbahn findet am St. Pöltener „Alpenbahnhof“ statt. Dort befindt sich auch die Technische Basis der Mariazellerbahn, innerstädtische Verstärker könnten dort wenden. Damit sind zwei teure Hürden für ein neues Schienennetz bereits beseitigt – Hauptwerkstatt und Stromversorgung gibt es ja schon. Einzig der wieder zu aktivierende Zweig nach Bischofstetten müsste elektrifiziert werden, zudem wären neue Niederflurtriebwagen anzuschaffen. Auf dem bestehenden Überlandteil wären dabei keine großen Investitonen notwendig, die Haltepunkte sind nur im Einzelfall hochflurig ausgebaut. Der Abschnitt vom Alpenbahnhof zum Stumpfgleis am Hauptbahnhof wird stillgelegt.
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Es wird zwei Linien geben, beide mit am Alpenbahnhof wendenden Verstärken. Dort findet auch der Übergang in den Straßenraum, auf die Werkstättenstraße statt.
Linie A: Mariazell – Annafels – Rabenstein – Ober-Grafendorf – Alpenbahnhof – Europaplatz – Hauptbahnhof – Krankenhaus – Viehofen – Traisenpark
Linie B: Bischofstetten – Wilhersdorf – Ober-Grafendorf – Alpenbahnhof – Europaplatz – Hauptbahnhof – Neugebäudeplatz – Purkersdorfer Straße – Oberwagram
Auf eine (wohl rein innenstädtisch Linie) in den Süden der Stadt habe ich verzichtet, dort fehlt es an einem geeigneten Endpunkt. Zudem werden Ziele wie das WIFI und die New Design University schon von der Leobersdorfer Bahn erschlossen.
Die hier dargestellte Linie erschließt neben der westlichen Altstadt und Aquacity auch mehrere Bildungseinrichtungen und das Gewerbegebiet „Traisenpark“ im Norden der Stadt – deutlich zentraler als der gleichnahmige Haltepunkt an der Tullnerfelder Bahn. In der Parkanlage „Dungl Park“ kann eine stumpe Endhaltestelle errichtet werden.