Beschreibung des Vorschlags
Östlich von Regensburg entlang der Donau liegen viele Dörfer, die jedoch nicht sehr gut mit den benachbarten Stödten verknüpft sind. So braucht man etwa von Schönach nach Regensburg mit dem Bus knapp eine Stunde (26 km Luftlinie). Im benachbarten Radldorf, wo es einen Eisenbahnanschluss gibt, sind es gut 20 Minuten zum Regensburger Hauptbahnhof.
Um den Bewohnern der Orte Neutraubling/Birkenfeld, Roith (+ Neuallkofen + Auhof + Allkofen + Leiterkofen + Wolfskofen), Geisling, Pfatter, Griesau, Schönach sowie Rain und Atting also endlich ein schnelles Verkehrsmittel zu bieten, möchte ich folgende Eisenbahnstrecke vorschlagen.
Kurz hinterm Bahnhof Obertraubling zweigt die Strecke von der alten Bahntrasse ab, es geht in Richtung Neutraubling (eingleisig). Dort besteht ein Bahnhof am Süd-Ostrand von Birkenfeld. Dieser Haltepunkt wird besonders für die Bewohner Neutraubling (12.600 Einwohner) von großer Bedeutung sein, die Fahrtzeit zum Regensburger Hauptbahnhof wird von gut 30 Minuten auf 9 Minuten verkürzt. Nun wird es etwas eng, am Guggenberger See und am Geser Kieswerk müssen ein paar Wiesen, Bäume und ein Teich weichen.
Weiter geht es auf der Nordseite der B8. Als nächstes besteht ein Halt in Roith. Der Ort selbst hat zwar weniger als 100 Einwohner, die umliegenden Dörfer sollen aber ebenfalls von der Bahnstation profitieren. Hierfür soll ein P+R errichtet werden, sodass Anwohner den Zug bequem mit dem Auto oder Fahrrad erreichen können.
Als nächstes hält der Zug auf der Südseite von Geisling. Dieser Ort beherbergt etwa 1.000 Einwohner, wegen seiner schönen Lage an der Donau, könnte er aber auch für Touristen interessant sein.
Kurz darauf erreicht der Zug Pfatter. Dieser ist mit 2.000 Einwohnern einer der größten Orte. Eine P+R-Station soll auch hier umliegenden Dörfern eine bessere Anfahrt ermöglichen.
Nach nur zwei Kilometern gibt es einen weiteren Halt im kleinen Ort Griesau. Bei gerade einmal 200 Einwohnern ist nicht von einer starken Nachfrage auszugehen, daher könnten kleine Orte wie dieser als Bedarfshalt gekennzeichnet werden.
Weiter geht‘s nach Schönach. Hinter der Großen Laber wird an der nun zweigleisigen Strecke ein Bahnhof für die 600 Einwohner errichtet.
Bevor sich die Strecke wieder auf der alten Bahntrasse einfädelt, hält der Zug noch zwei weitere Male: zunächst in Rain und kurz darauf nach Überquerung der Kleinen Laber auf der wieder eingleisigen Strecke in Atting. Insgesamt wohnen hier etwa 2.000 Menschen.
Zu guter Letzt geht es wieder auf die alte Trasse zurück, die kurz darauf Straubing erreicht.
Mit dieser 33,5 Kilometer langen Eisenbahnstrecke soll den knapp 20.000 Menschen, die in diesem Gebiet leben, ein schnelles attraktives Verkehrsmittel geboten werden, mit dem sie die Nachbarstädte Regensburg und Straubing erreichen können. Für die Bedienung dieser Strecke schlage eine Linie vom Regensburger Hbf über Straubing nach Bogen vor. Ich schätze die Fahrtzeit auf insgesamt 52 Minuten. Bei einem 30-Minuten-Takt wären so 4 Züge nötig, bei einem 60-Minuten-Takt zwei.
Folgender Fahrplan wäre möglich:
7:30 Uhr Regensburg Hbf
7:33 Uhr Regensburg-Burgweinting
7:35 Uhr Obertraubling
7:38 Uhr Birkenfeld
7:42 Uhr Roith
7:45 Uhr Geisling
7:49 Uhr Pfatter
7:51 Uhr Griesau
7:55 Uhr Schönach
7:58 Uhr Rain
8:00 Uhr Atting
8:05 Uhr Straubing
8:07 Uhr Straubing-Ost
8:13 Uhr Ittling
8:18 Uhr Sand
8:22 Uhr Bogen
8:31 Uhr Bogen
8:34 Uhr Sand
8:40 Uhr Ittling
8:45 Uhr Straubing-Ost
8:48 Uhr Straubing
8:52 Uhr Atting
8:54 Uhr Rain
8:57 Uhr Schönach
9:01 Uhr Griesau
9:04 Uhr Pfatter
9:08 Uhr Geisling
9:11 Uhr Roith
9:15 Uhr Birkenfeld
9:18 Uhr Obertraubling
9:21 Uhr Regensburg-Burgweinting
9:25 Uhr Regensburg Hbf
Die beiden Züge würden sich so zwischen Rain und Schönach begegnen, an dieser Stelle ist die Strecke auch zweigleisig ausgebaut. Zusätzlich sollen am Bahnhof Pfatter zwei Gleise bestehen, um bei Verzögerungen den Betrieb zu erleichtern.
Einen zweigleisigen Ausbau halte ich für übertrieben – eins plus Ausweichen sollte ausreichen.
Was hältst du von einem Halt Straubing-West, und einer Fortführung bis Bogen? Leider weiß ich nicht, inwiefern dort schon Zugverkehr ist und wo was hinfährt.
Na gut, zweigleisig muss vielleicht wirklich nicht sein, da die Finanzierung sowieso schwierig wird.
Straubing-West wäre schon möglich, die Frage ist nur, ob sich für das Ersparnis von 5 Minuten ein solcher Aufwand lohnt. Ich glaube, der Hauptbahnhof reicht da auch aus.
Nach Bogen fährt heutzutage die RB32 von Neufahrn. Meine Strecke nach Bogen weiterzuführen finde ich eine gute Idee. Der RB32 könnte dann in Straubing enden.
Zweigleisig macht schon Sinn – dann aber nur, wenn die Streckenführung geradliniger wird, dass diese auch für den Durchgangsverkehr interessant ist. Die gesamte Achse Nürnberg – Passau ist stark ausgelastet (zwischen Regensburg und Obertraubling steht nun ein erster viergleisger Ausbau an, um die Münchner Züge zu entmischen), mit einem zusätzlichen bestandsnahen Ausbau bis Plattling hätte man damit zumindest diesen zentralen Abschnitt wirksam entlastet und auch die Erschließung verbessert.
Man sieht an den Fahrgastzahlen etwa der Gäubodenbahn, die bis heute kleinere Ortschaften bedient und daran, daß an der Hauptstrecke die meisten kleineren Halte stillgelegt wurden, daß viel zu wenig Bedarf da ist, der einen Streckenneubau rechtfertigen könnte. Diese Gegend ist Autofahrerland durch und durch und das wird sich auch nicht ändern.
Das sehe ich auch so.
Zumal die zahlreichen notwendigen Brücken (Seen, Kieswerk, diverse Straßen) diese Strecke recht teuer machen werden.
Wie soll man auch mit der Bahn fahren, wenn in der Region nirgendwo der Zug hält? Dies ist einer dieser Strecken, wo zu Bundesbahnzeiten zu „Beschleuningszwecken“ wie z.b. auch zwischen Treuchtlingen und Ansbach fast sämtliche kleineren Unterwegshalte dicht gemacht wurden, zwischen Plattling und Passau hält der RV auf knapp 50km nur zwei (!) mal, in Osterhofen und Vilshofen. Die Gäubodenbahn als weitestgehend ignorierte Dieselstrecke sehe ich da auch nicht als attraktiv an, da die RB32 keine interessanten Ziele bietet – am einen Ende verhungert man in Neufahrn (Niederbay), selbst nach Landshut muss umgestiegen werden und Straubing hat auch nur regionale Bedeutung, schon Plattling als FV-Systemhalt wäre hier ein Fortschritt.
Ob sich die Kosten für die Strecke lohnen – darüber kann man streiten. Den Nutzen von solchen Bahnstrecke aber abzustreiten mit der Begründung, dass dort Autofahrerland sei, halte ich für falsch. Auch wenn die Menschen dort aktuell das Auto bevorzugen – in Zukunft muss sich etwas ändern. Und das ist nicht zwangsläufig mit Unflexiblität und hohen Kosten verbunden. Aktuell gibt es viele Ideen für Verkehrsmittel im ländlichen Raum, z.B. hier. Das ist zwar noch nicht Realität, in ferner Zukunft kann ich mir so etwas aber schon vorstellen.
Die Nutzen-Kosten-Untersuchung wird aber anhand des Status Quo durchgeführt.
Anbindung von Neutraubling macht auf jeden Fall Sinn. Ein solcher zweigleisiger Neubau meiner Meinung nach aber nicht. Wäre wahrscheinlich zu teuer. Vielleicht könnte man das aber mit der Regional S-Bahn verwirklichen. Eine Verbindung nach Straubing ist onehin geplant und ein Schwenk über Neutraubling, Pfatter, … wäre gut vorstellbar.