Reaktivierung und Ausbau S-Bahn Halle – Schafstädt

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Beschreibung des Vorschlags

Der Personenverkehr Merseburg – Schafstädt wurde vor ein paar Jahren mangels Auslastung eingestellt. Heutzutage eher ungewöhnlich für Bahnstrecken, die als Zulaufstrecken für Ballungszentren dienen. Allerdings war der Verkehr eben nicht auf das Zentrum Halle sondern auf Merseburg ausgerichtet. Hier musste umgestiegen werden und doch auch durchgehende Züge mit Kopfmachen hätten keine zufriedenstellende Fahrzeit zwischen den Vororten und Halle ergeben.

Durch den Bau der SFS Halle/Leipzig – Erfurt führt nun aber eine Bahnstrecke genau in dieser Richtung. Beim Bau der Strecke wurde sogar noch ein Brückenbauwerk zu Kreuzung von SFS und Nebenbahn errichtet. Da drängt sich die Idee auf, dass man diese SFS nun als einen schnellen Zubringer nach Halle nutzt, am besten in Form einer Einbindung in das S-Bahn-Netz. Die Voraussetzungen an der SFS könnten besser nicht sein: Eine Querung der Strecke zur höhenfreien Einfädelung ist vorhanden und auch genau im passenden Bereich befindet sich bereits ein Überholbahnhof, sodass man noch nicht mal große bauliche Eingriffe an der Strecke selbst (mit entsprechenden betrieblichen Einschränkungen) vornehmen muss. Baulich sind somit lediglich zwei eingleisige Verbindungskurven zur höhenfreien Einfädelung notwendig. Außerdem sollte die bestehende Bahnstrecke elektrifiziert und für moderate Geschwindigkeiten (min. 80 km/h) hergerichtet werden.

Einen Stundentakt ist wohl realistisch und schafft eine ausreichende Attraktivität. Als Fahrzeuge sind die im restlichen S-Bahn-Netz verkehrenden Talent 2-Triebwagen in der dreiteiligen Version vorgesehen, eine Vmax von 160 km/h dürfte gut passen, nur das Zugsicherungssystem müsste angepasst werden. Eine Ausrüstung des Streckenabschnitts mit Signalen und PZB wäre alternativ denkbar. Wünschenswert wäre noch ein Halt in Ammendorf oder an der Chemiestraße, beide sind baulich jedoch nur mit größerem Aufwand zu realisieren und deshalb würde ich vorerst darauf verzichten.

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12 Kommentare zu “Reaktivierung und Ausbau S-Bahn Halle – Schafstädt

  1. Grundsätzlich gefällt mir diese Idee, jedoch finde ich, dass ein Zug, der von Halle Hbf bis Bad Lauchstädt durchfährt, keine S-Bahn ist.

    Daher würde ich vorschlagen über eine Verbindungskurve am Stadion von Schokopau zu fahren. Ich denke nicht, dass es etwas ausmacht, wenn man ohne Halt durch das Chemiewerk fährt. Oder man könnte auch via Angersdorf fahren.

  2. Eine S-Bahn sollte wohl mindestend alle halbe Stund efahren, sonst ist es keine S-Bahn. Ob dieser Takt aber auf der Neubaustrecke durchsetzbar wäre, ohne den schnellen Verkehr zu behindern, wäre zu prüfen. Fraglich finde ich aber, ob man für die 6900 Einwohner von Bad Lauchstädt und Schafstädt eine S-Bahn nach Halle benötigt, zumal viele von ihnen sich wohl eher nach Merseburg oder zu den Chemiestandorten in Schkopau und Leuna orientieren werden.

    Die Möglichkeit von Zwischenhalten sehe ich im Bereich der Neubaustrecke nicht. Auch am Bahnhof Ammendorf wäre wohl kein Halt möglich. Erst nördlich davon wären Stationen denkbar, deren Nutzen wegen ihrer peripheren Lage und der günstiger verlaufenden Straßenbahn jedoch zweifelhaft wäre.

    Prinzipiell würde ich jedoch ein bessere S-Bahnnetz für Halle begrüßen. Es gibt zwar eine gute Verbindung nach Leipzig, aber Bitterfeld, Köthen, Könnern, Eisleben und Weißenfels wären sicher auch lohnende Ziele für eine S-Bahn aus Halle.

    1. Kurze Aktualisierung: Bitterfeld hat eine „S-Bahn“ bekommen. Nach Könnern und Eisleben fahren Regionalbahnen, die in Halle sogar alle S-Bahn-Stationen bedienen.

      Nach Weißenfels finde ich es sinniger wie es jetzt ist, als Teil einer Regionalbahnlinie nach Saalfeld.

  3. Da muss ich eindeutig mal protestieren, S-Bahn ist hier eindeutig das falsche Wort. Hier wäre der Begriff Regionalbahn viel passender. Ich verstehe nicht, was alle damit für ein Problem haben.

    Auch die üblichen S-Bahn-Fahrzeuge wären hier völlig überdimensioniert. Sofern es bei den Zwischenhalten bleibt, dürfte ein Triebwagen in der Größe des LINT 27 völlig ausreichen.

    1. Ein dreiteiliger Talent im Stundentakt könnte hier m.E. durchaus passen, wenn sich hier erstmal ein regelmäßiges Pendleraufkommen generiert hat. Aber man kann durchaus auch erstmal mit weniger anfangen, ja sogar vielleicht anfangs auf die Elektrifizierung verzichten und nur die Strecke halbwegs herrichten, sodass man min. 80 km/h fahren kann. Ein zweiteiliger LINT ist hier mit Sicherheit schnell ausgelastet und man sollte nun wirklich nicht aufgrund der Invesitionen für die zwei kleinen Kurven davor zurückschrecken.

  4. Eure Einwände sind wohl berechtigt. Bezüglich des Begriffs S-Bahn: Ich habe mir diesen für solche Relationen nicht ausgedacht, schließlich fahren auch im bisherigen S-Bahn-Netz Verkehre lange Strecken bis nach Hoyerswerda oder ohne viele Halte zum Flughafen, was eher RE-Niveau hat.

    Der Vorteil meines Vorschlags ist, dass hier aber nur einen sehr geringen baulichen Aufwand in Form von zwei kurzen Kurven bedarf. Und dies führt zu unschlagbar schnellen Zeiten ins Zentrum von Halle. Grade die langen Fahrzeiten nach Halle waren ja ein Grund für die geringe Attraktivität und daraus folgende Einstellung des Verkehrs. Eine Stundentakt mit 3-teiligen Talents halte ich für ausreichend und realistisch (in Beschreibung ergänzt).

    Ansonsten halte ich die Alternative mit einer Verbindungskurve bei Schkopau am sinnvollsten. Hier würde ich noch einen Haltepunkt an der Halleschen Straße mit Umstieg zur Straßenbahn ergänzen. Falls das hier eine Mehrheit findet, würde ich den Vorschlag entsprechend ändern.

    1. Für einen stündlichen Verkehr eines dreiteiligen Talents sollten wohl noch Fahrplantrassen auf dem kurzen erforderlichen Stück der Neubautrasse zu finden sein. Die Strecke wäre für eine Fahrt nach Halle wirklich eine schnelle Alternative zum Auto. Es wäre nur keine S-Bahn, sondern eine Regionalbahn.

      Eine Verbindungskurve bei Schkopau wäre mit ähnlichem Aufwand verbunden, der Zeitgewinn aber wesentlich geringer. Als RB würde ich deine Linie daher durchaus begrüßen. Mich störte nur die Bezeichnung S-Bahn, weil ich mir darunter etwas anderes vorstelle. Eine S-Bahn wäre für Bad Lauchstädt übertrieben.

      1. Die Züge wären aber relativ langsam und nehmen daher viele Trassen weg, weil die Höchstgeschwindigkeit auf der Strecke bei 300km/h liegt. Problematisch ist auch die ETCS-Ausrüstung. Sehe keinen wirklichen Sinn in dem Vorschlag.

          1. Vielleicht als Ergänzung auch noch ein simples Rechenbeispiel:

            Der Abschnitt von der Einfädelung bei Lauchstädt bis zum Abzweig der NBS nach Halle ist ca. 6 km lang. Nimmt man an, dass die Züge da im Schnitt mit 120 km/h fahren (also einfädeln, beschleunigen, abbremen, ausfädeln), so erhält man als Belegungszeit ca. 3 min.

            Ein ICE durchfährt den Abschnitt mit ca. 200 km/h, und hat also 1,8 min Belegungszeit. Wenn ich nun noch jeweils eine Trasse als Puffer zwischen zwei Zugfahrten annehme, komme ich bei 4 stündlichen ICE und einer stündlichen S-Bahn auf:

            2x3min+ 4x 2×1,8min =  20,4 min Belegungszeit dieses Abschnitts. Somit wäre dieser „kritische Abschnitt“ auch nur zu 34% ausgelastet. Auch wenn es nur überschlagen ist, ist es schon deutlich, dass dieser kurze Mischbetrieb keinerlei benötigte Trassen fressen wird! (V.a. unter der Annahme, dass die 6km ein einzelner Block sind, ggf. kann man das nämlich auch unterteilen)

            Ergänzend zur ETCS-Ausrüstung: Wenn man PZB und ETCS sinnvoll kombiniert, kann man auch jeweils nur vor den Einfädelungen ein einzelnes Blocksignal aufstellen, was dann eben auf PZB-Ebene den Blockabschnitt bis hinter die nächste Ausfädelung sichert, und dann kann man auch auf eine ETCS-Ausrüstung der Fahrzeuge verzichten. (obige Rechnungen setzt dies ja quasi voraus)

            Finde aber auch gerade hier die Bezeichnung S-Bahn passend, denn langsam muss man einfach wegkommen vom „Produkt“ S-Bahn, die immer mehr zu einer Marke (gleiche Fahrzeuge, gute Qualität, gemeinsame Vermaktung) mutiert und auch so wahrgenommen wird.

  5. Was mir gut dran gefällt, ist der Einbezug des Bbf Dörstewitz. Da braucht es wirklich nicht mehr viel an Infrastrukturmaßnahmen. Denke zwischen den ICEs auf der SFS lässt es sich durchmogeln – erstens nicht weit, wie schon bemerkt, und zweitens teilt sich der Schnellverkehr am Abzweig Planena auch schon wieder auf.

    Man müsste bloß noch ein paar zehntausend Leute ansiedeln, dann wär die Idee echt nicht schlecht.

    1. Ja, ein paar mehr Einwohner wären schon nicht schlecht – aber dann würde die Strecke auch schon längt auf der Agenda irgendeiner Inititative stehen. Allerdings sind 6.900 Einwohner auch nicht total wenig, es fahren schon Züge zu Orten mit deutlich weniger Einwohnern. Und nicht zuletzt stellt eine gute Bahnanbindung auch durchaus einen Faktor dar, der dazu führen kann, dass mehr Leute dort hinziehen. Ein Haus im Grünen und nur 10-15 min Bahnfahrt bis in Zentrum von Halle ist sicher verlockend für einige.

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