4 Kommentare zu “Reaktivierung Aachen Rothe Erde – Heinsberg/Neuss

  1. Ich kommentiere mal diesen Vorschlag zu der Thematik, weil es sich um den ersten dieser Reihe handelt.

    Insbesondere wegen des Lokführermangels möchte ich ein Pilotprojekt starten: Autonome Züge. Dies ist in Deutschland eher die Ausnahme, am bekanntesten sind die autonomen Züge an den Flughäfen (z.B. Düsseldorf/Frankfurt). In London fahren seit 1987 autonomen Züge, das System ist also schon bewährt.

    […] Da kein Fahrer benötigt wird, ist es für den Computer kein Unterschied, ob nun alle 5 Minuten ein Zug mit 50 Personen fährt oder alle 30 Minuten ein Zug mit 300 Personen.“

    Das ist ein bisschen kurz gedacht und die anderen, genannten Systeme sind damit nicht vergleichbar. Da handelt es sich ausschließlich um stadtbahnähnliche, weitestgehend kreuzungsfreie Systeme. Das ist auf ein Eisenbahn-Nebenbahnsystem nicht übertragbar, insbesondere was die zahlreichen Bahnübergänge angeht. Wie willst du damit umgehen?

    Außerdem macht der Takt schon einen Unterschied, einfach weil man mehr Fahrzeuge benötigt. Es ist auch für ein autonomes System teurer viele kleine Fahrzeuge mit eigenen „virtuellen Lokführern“ und Steuerungseinrichtungen einzusetzen, als ein einzelnes, größeres Fahrzeug. Gerade bei solchen regionalbahnähnlichen Systemen (d.h. lange Strecke, viele äußere Einflüsse), gleicht die Sicherungseinrichtung ja weniger einer Seilbahn, wo alles zentral erfasst und gesteuert wird als einem konventionellen Bahnbetrieb, wo allerdings kein Lokführer die Strecke auf Hindernisse überwacht, sondern verschiedenartige Sensoren am Fahrzeug den Lokführer ersetzen.

    Wieso ausgerechnet auf dieser Strecke so einen Aufwand betreiben?

    1. Es handelt sich um ein völlig autarkes System, es ist also weniger störanfällig.
    2. Es werden wichtige Städte (Alsdorf, Jülich, Bedburg und Grevenbroich) direkt mit Aachen und Neuss verbunden.“

    Ich weiß ja nicht. Aber ein System, wo sich heute noch nicht mal normaler Schienenverkehr lohnt, da soll sich auf einmal eine durchgängig zweigleisige Strecke mit aufwendiger Sicherungstechnik usw. auszahlen? Und dann auch noch auf einer solch langen Strecke(n)? Da hab ich gewissermaßen meine Zweifel.

    Nicht zuletzt haben wir in den Nutzungsbedingungen ja folgendes grundsätzlich festgeschrieben:

    9. Die Auswahl des Verkehrsmittels und die Linienkonzeption muss gängigen Regeln und dem aktuellen oder einem absehbaren Stand der Technik entsprechen. […] Testbetriebe nicht praxiserprobter Verkehrsmittel sind nicht erwünscht und regelwidrig, da eine Realisierbarkeit und Verkehrswert nicht abgeschätzt werden kann.“

    Ich würde bei deinem Vorschlag zumindest von einem Grenzfall sprechen, da die oben genannten Fragen von uns (aktuell) kaum beantwortet bzw. abgeschätzt werden können.

    1. …insbesondere was die zahlreichen Bahnübergänge angeht.

      Ich sehe autonome Züge auch eher in der weiten Zukunft, aber den Punkt mit den Bahnübergängen sehe ich anders.

       

      Auch im normalen Eisenbahnbetrieb prüft ja nicht der Lokführer der mit 160kmh angerauscht kommt, ob der Übergang frei ist, sondern automatische Schließanlagen und FDLs mit Videokameras. Wenn der Lokführer (bzw. der autonome Zug) persönlich eingreifen muss, muss schon was anderes gehörig schief gegangen sein.

       

      Dass Eisenbahnen auf festen Spuren fahren, macht es auch den Sensoren am Zug, sofern sie im Notfall überhaupt gebraucht werden, deutlich einfacher, hier sehe ich also kein technisches Problem. Regulatorisch sieht das natürlich nochmal anders aus.

Einen Kommentar zu diesem Beitrag verfassen

E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren. Du kannst Benachrichtigungen auch aktivieren, ohne einen Kommentar zu verfassen. Klicke auf den Link und du erhältst eine E-Mail, um das Abonnement zu bestätigen: Abo ohne Kommentar.