Beschreibung des Vorschlags
Es handelt sich bei dem Vorschlag nur um zusätzliche Fahrten zur Hauptverkehrszeit.
Dieser Vorschlag ist im Zusammenhang mit diesem Vorschlag zu sehen: https://linieplus.de/proposal/s9-graben-neudorf-bruchsal-karlsruhe/
Bei einer Verlängerung der S9 ganztags an 7 Tagen der Woche, können, die heute einzelne Verstärkerlinien der S33 am Nachmittag von Bruchsal nach Germersheim bzw. Philippsburg, nicht mehr sinnvoll eingesetzt werden.
Dies betrifft ausschließlich den Abschnitt Graben-Neudorf – Philippsburg bzw. Germersheim.
Die Standzeiten der Fahrzeuge bzw. der Fahrer sind in Graben-Neudorf viel zu hoch, weil die Verstärkerzüge nur in der Lücke (alle 2 Stunden) des heutigen RE4 fahren können.
Zwar ist eine Kopplung beider Züge (S9 + Verstärkerzug aus Speyer / Germersheim) in Graben-Neudorf weiter in Richtung Bruchsal denkbar, dies würde aber zusätzliche Zeit in Anspruch nehmen, welche der S9 am Ende zum Wenden in Bruchsal fehlt. Die Nachfrage dürfte auch nicht so hoch sein, dass 2 Fahrzeuge auf dem Abschnitt benötigt werden.
Da es sich lediglich um 1-2 Zugpaare handelt, die nachmittags (und nur an Werktagen) bis Philippsburg bzw. Germersheim von Bruchsal aus fahren, ist eine Verlängerung der S9 nach Bruchsal ganztags sinnvoller.
Dadurch entstehen aber teilweise Nachteile insbesondere für die Städte Philippsburg und Germersheim. Hier besteht die Möglichkeit, dass 1-2 Zugpaare (morgens und abends) die Lücke des RE4 von (Speyer -) Germersheim bis Karlsruhe, also im südlichen Bereich, schließen.
Beispiel:
Der RE4 fährt (von Mainz kommend) in Germersheim um 15:23 Uhr über Philippsburg, Graben-Neudorf nach Karlsruhe und ist dort um 15:53 Uhr.
Zurück geht es um 16:06 Uhr von Karlsruhe. Der RE4 ist dann um 16:37 Uhr zurück in Germersheim. Der nächste RE4 fährt erst um 17:23 ab Germersheim in Richtung Karlsruhe.
In diese Lücke kann z. B. ein zusätzliches Zugpaar zur Hauptverkehrszeit aufgenommen werden. D. h. dieser würde ab Germersheim um 16:23 Uhr starten und um 17:37 den Bahnhof Germersheim wieder erreichen. Denkbar ist ab 18:23 Uhr noch ein weiteres Zugpaar auf den Weg zu schicken.
Somit bekommt Speyer, Germersheim und Philippsburg (zeitweise zur Hauptverkehrszeit) einen stündlichen schnellen Anschluss nach Karlsruhe. Die Fahrzeiten, Haltestellen und der Fahrweg ist am RE 4 orientiert.
Zusätzliche Halte möglich:
Es ist aber möglich noch Germersheim Mitte und Rheinsheim zu bedienen. Für Huttenheim und Graben-Neudorf-Nord wird es vermutlich kein oder maximal ein zusätzlicher Halt geben können, weil der Zug aufgrund der Eingleisigkeit zur Minute 30 in Philippsburg sein muss und dieser aber in Karlsruhe nicht wesentlich früher starten kann.
Hier würden doch einige Verbindungen verloren gehen, da der RE4 in den sogenannten Nullknoten in Karlsruhe Hbf eingebunden ist.
Zudem ist die Strecke Graben-Neudorf – Karlsruhe sehr stark ausgelastet. Die hohe Geschwindigkeit ohne Halte sollte noch einen Trassenslot ermöglichen.
Start in Speyer Hbf:
Nicht, weil dies zwingend erforderlich ist, sondern weil Speyer eine der größten Städte der Strecke ist. Der Verstärkerzug hat heute einen Aufenthalt von 40 Minuten in Germersheim. Eine Weiterfahrt ist daher mit verhältnismäßig geringen Kosten möglich und Speyer ist im (Bus-) Nahverkehr ein wichtiges Drehkreuz im Bereich der Strecke.
Somit hätte auch Speyer zur Hauptverkehrszeit eine stündlich schnelle Direktverbindung nach Karlsruhe. Mit 50.000 Einwohner ist die Stadt Speyer auch groß genug, um solch eine Weiterfahrt zu rechtfertigen.
Eine Weiterfahrt nach Schifferstadt ist zwar auch möglich, bringt aber vermutlich keinen zusätzlichen Nutzen, weil es dort (zu dieser Zeit) keine Anschlüsse Richtung Neustadt bzw. Ludwigshafen/Mannheim gibt, die eine nennenswerte Verbesserung bringen.
Vereinzelt fahren mittags Züge aus der BASF nach Neustadt bzw. in Richtung Kaiserslautern. Kann in Schifferstadt ein Anschluss hergestellt werden, ist zeitlich sogar eine Verlängerung denkbar, weil weiterhin nur ein Fahrzeug / Fahrer benötigt wird. Hier müsste der Mehrwert ins Verhältnis gesetzt werden.
Alternativ kann dieser Zug nach Mannheim oder ggf. in die BASF durchgebunden wird. Allerdings ist die Fahrt dann nicht mehr mit einem Fahrzeug / Fahrer umzusetzen.
Zudem kann aufgrund der Eingleisigkeit bei Philippsburg, die Fahrzeit nicht angepasst werden. Somit gibt es aktuell keine Möglichkeit in Ludwigshafen einen Anschluss zum RE14 (Mainz) zu erstellen.
Daher halte ich es für sinnvoll, den Fokus auf den Abschnitt Karlsruhe – Graben-Neudorf – Germersheim – Speyer zu legen.
Die Fahrt von Karlsruhe nach Speyer dauert rund 40 Minuten bei einer Wendezeit von 15 Minuten in Karlsruhe bleiben rund 25 Minuten Wendezeit in Speyer.
Der Umlauf ist mit diesen Wendezeiten absolut vertretbar.
Evtl. können (wie bereits erwähnt) einzelne Ortschaften/Haltestellen auf der Strecke noch zusätzlich bedient werden. Für Rheinsheim und Germersheim-Mitte dürfte das recht problemlos sein.
Letztlich verkürzt sich hier die Wendezeit in Speyer nur um wenige Minuten. Hier gibt es auf der Strecke Germersheim – Graben-Neudorf für die meisten Ortschaften zeitweise noch eine zusätzliche Verbindung pro Stunde. Zwar verschieben sich dann auch die Abfahrts- bzw. Ankunftszeiten je nach Ort um bis zu 2-3 Minuten. Das wäre aber dann auch vertretbar.
Im Vergleich zum RE4 aus Mainz dürfte diese Verstärkerlinie deutlich pünktlicher sein. Daher sollte geprüft werden, ob evtl. noch ein Halt in Huttenheim, also östlich von Philippsburg möglich ist.
Zusammengefasst:
Diese Linie ist nur als Verstärkerverbindung zu den Hauptverkehrszeiten gedacht. Eine Verlängerung nach Speyer ist zwar nicht nötig aber aufgrund der Größe der Stadt sinnvoll. Ein sinnvoller Fahrzeugumlauf gibt die Weiterfahrt von Germersheim nach Speyer ohne Probleme her.
Mit einzelnen Verstärkerzügen kann zu den Hauptverkehrszeiten für Germersheim, Philippsburg, Graben-Neudorf und Speyer eine stündliche schnelle Verbindung nach Karlsruhe und – mit Umsteigen allerdings – auch nach Bruchsal hergestellt werden. Immerhin wohnen an den Bahnhöfen der Strecke rund 95.000 Einwohner.
Zusätzlich gibt es in Graben-Neudorf von Germersheim und Philippsburg auch eine gute perfekte Umsteigemöglichkeit Richtung Schwetzingen, Hockenheim, Waghäusel und eben Bruchsal. Natürlich gilt des auch für den Rückweg.
Zu den Hauptverkehrszeiten sind diese Umsteigeverbindungen (zusammen mit dem RE4) dann halbstündlich möglich!
In Germersheim entstehen zeitweise gute Umsteigemöglichkeiten Richtung Wörth und mittelfristig evtl. auch wieder in Richtung Landau.
Eine Verstärkung ganztags bzw. auch am Wochenende sehe ich derzeit nicht. Gerade an Randzeiten dürfte das Potential für den RE einfach zu niedrig sein.
Der Wegfall der Verbundgrenzen „Verkehrsverbund Rhein-Neckar“ und „Karlsruher Verkehrsverbund“ aufgrund des Deutschlandtickets bietet aber auch die Chance, dass auf diesem Abschnitt mittelfristig deutlich mehr Fahrgäste unterwegs sein könnten.