Beschreibung des Vorschlags
Zwischen Hilpoltstein und Nürnberg braucht man derzeit mit der Bahn über Roth zwischen 42 und 44 Minuten, und mit Bus und Bahn über den Ackerbahnhof Allersberg 35 Minuten. Um hier Bewegung in die Sache zu bringen, hat Ulrich Conrad einen Vorschlag gemacht, eine NBS nach Allersberg zu bauen, unter dem Risiko, dass die Strecke nach Roth einer Stillegung zum Opfer fällt. Nun hat Richard Vogler einen Vorschlag gemacht, die Strecke nach Roth auszubauen und die S-Bahn nach Hilpoltstein zu verlängern, die Fahrzeit bliebe dabei allerdings so gut wie gleich.
Nun möchte ich einen Vorschlag unterbreiten, der ein Investitionsvolumen von 0,00€ in die Infrastruktur benötigt und eine Direktverbindung in 37 Minuten ermöglicht. Mein Vorschlag ist, die Regionalbahnen Hilpoltstein – Roth mit einem einzigen Zwischenhalt in Schwabach nach Nürnberg Hbf zu verlängern. Auf der Strecke Nürnberg-Roth gibt es genügend freie Kapazitäten, da die S-Bahnen fahren auf eigenen Gleisen und auf den zwei Hauptgleisen nur stündlicher Regionalverkehr (mit einzelnen Verstärkern), spärlicher Fernverkehr und der Güterverkehr fährt. Die RB soll weiterhin stündlich fahren. Auch die schnelle Direktverbindung von Lohgarten-Roth nach Nürnberg bietet sicher ein gewisses Fahrgastpotenzial.
Aktuell verkehren hier Desiros mit einer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Jedoch werden durch die im Bundesverkehrswegeplan als dringlich eingestufte Elektrifizierung zwischen Nürnberg und Marktredwitz die dort eingesetzten Züge der Baureihe 612 mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h „arbeitslos“, daher schlage ich vor, diese Züge hier einzusetzen, da die Strecke Roth-Nürnberg zum großen Teil für diese Geschwindigkeit ausgebaut ist.
Vergleich:
Heutiger Zustand, Fahrt über Roth
Investitonsvolumen: Null
Fahrzeit: 42-44 Minuten
Umstieg: Ja
S-Bahn-Verlängerung
Investitionsvolumen: Elektrifizierung und Streckenausbau für höhere Geschwindigkeit
Fahrzeit: 41 Minuten
Umstieg: Nein
RB-Verlängerung nach Nürnberg
Investitionsvolumen: Null
Fahrzeit: 37 Minuten
Umstieg: Nein
Ganz schön viel Dieseln unter Fahrdraht. Hat schon seinen Sinn, dass man die Züge nicht durchbindet. Besser die Stichstrecke elektrifizieren oder neuartige Antriebskonzepte einsetzen, anstatt unnötig weiteren Diesel zu verbrauchen.
Also nur als Anmerkung: Zwischen Einbeck und Göttingen ist genau das geplant – neun Zehntel der Linie verlaufen unter Fahrdraht.
Trotzdem stimme ich dir zu. Fahrzeuge mit kleinen Akkus sollten kein Problem sein heutzutage, ich meine so klein, dass sie eben für Linien unter größtenteils vorhandenem Fahrdraht nur zur Überbrückung kurzer Abschnitte reichen.
Dir ist schon bewusst, dass auf der Strecke auch 612er bis nach Augsburg fahren?
Ach ja, die 612 können auch als Übergangslösung angesehen werden. Kein Fahrzeug hält ewig, weder die 612er noch die jetzt eingesetzten Desiros, und wenns dann irgendwann mal neue gibt, gibts Hybridfahrzeuge mit 2 Antrieben.
Als Alternativlösung zu dem S-Bahn-Konzept von mir ist diese RB natürlich uneingeschränkt gültig. Und ja, man wäre schneller in Nürnberg am Hauptbahnhof. Zwei bis drei Zähne muss ich dir allerdings dennoch ziehen, also hol ich mal die große Zange:
1.: braucht es zwar vielleicht keine Investitionen in die Infrastruktur. Aber jede Menge zusätzliche Zugkilometer. Und da die Triebwagen weder von Luft und Liebe noch (bislang) von alleine fahren, entstehen hier gegenüber der S-Bahn-Lösung deutliche Zusatzkosten im laufenden Betrieb.
Man kann das machen, wenn man aus Hilpoltstein und Eckesmühlen signifikant mehr Leute mit Reiseziel Nürnberg in die Bahn kriegt als es heute der Fall ist. Anderenfalls wird es dem KNF gehörig auf den Magen schlagen.
2.: ist das hier ’n Pendlerding. Nicht jeder Pendler muss zum Hbf, unterwegs wird ein Haufen Industrie durchfahren. Für den ein oder anderen mag es günstiger sein, schon in sagenwir Eibach oder Sandreuth seiner Wege zu gehen. Können wir vom Schreibtisch aus natürlich nicht beurteilen, müssten wir mal vor Ort fragen.
3.: eher ne Nebensache: Der 612er ist so ziemlich das ungeeignetste Fahrzeug, mit dem sich so eine Linie betreiben lässt. Die heutigen Desiros sind niederflurig und bieten nen bequemen Einstieg – die Kundschaft wird dem Betreiber was husten, wenn sie wie anno dunnemals beim Silberling schon wieder das große Klettern anfangen muss. Und die Zeit, die er mit seinen 160km/h rausfährt, büßt er sofort wieder ein, sobald die erste Omma ihren Rollator da reinhieven muss. Dass das Ding bei den Betriebskosten nahezu doppelt so teuer ist, tut sein übriges.
1. Geb ich dir völlig Recht.
2. schätzungsweise 80% wollen nach Nürnberg, die anderen, die eine S-Bahn-Station als Ziel haben, können auch in die S-Bahn umsteigen. Und wenns mir darum geht, die (nicht wenigen!) Leute, die nach Allersberg „abgewandert“ sind, zurückzuholen: Denen sind die Zwischenstationen herzlich egal, hauptsache es geht flott.
3. Da wär ich vorsichtig an deiner Stelle, denn auf der S2, deren Verlängerung du vorgeschlagen hast, sind zum allergrößten Teil x-Wagen + Kastenbrot im Einsatz.
> die (nicht wenigen!) Leute, die nach Allersberg „abgewandert“ sind
Hast du da mal Zahlen? Ich hab hier nur die 2,6% von Wikipedia.
> x-Wagen
sind auch schon niedriger als 612 und Silberlinge. Zum Desiro besteht freilich noch ein gewisser Unterschied…
Davon abgesehen wird es am Datum der feierlichen S-Bahn-Eröffnung voraussichtlich noch ungefähr einen X-Wagen in Nürnberg geben. Und der steht dann im DB-Museum.
Die 2,6% beziehen sich auf das erste Betriebsjahr des MNX. Mittlerweile sind ca. noch 10 Leute pro Zug auf der Gredl unterwegs (nicht repräsentativ, subjektiver Eindruck).
Wenn die X-Wagen weg sind, kommt was neues mit 96 cm, denn alle Bahnsteige der S-Bahn Roth-Nürnberg sind so hoch, die auf der Gredl aber nicht.
Die Idee hat was.
Aber dann bitte komplett elektrisch bis HIP
Bei dem Fahrzeitvergleich den Wegfall des Umsteigens berücksichtigen.