Beschreibung des Vorschlags
Zahlreiche ICEs halten in der nur 12.600 Einwohner zählenden Stadt Montabaur, aber fahren an der nicht weit entfernten Großstadt Koblenz (111.000 EW) vorbei. Hier halte ich einen Zubringerverkehr, der gleichzeitig als Vorortbahn genutzt werden könnte, für sinnvoll.
Die Züge sollten als RB ab Koblenz HBF entweder über die Horchheimer Brücke fahren und in den Stationen Ehrenbreitstein, Vallendar und Bendorf halten, wobei letztere zu reaktivieren wäre, oder sie sollten über Lützel, Urmitz und Engers fahren. Da bin ich mir nicht sicher. Zur besseren Erschließung von Koblenz könnte ich mir dort auch noch weitere Stationen vorstellen, sodass ein S-Bahn-ähnlicher Betrieb entstünde.
Weiter ginge es ab Bendorf über eine neu zu errichtende Verbindungskurve oder ab Engers direkt zur Brexbachtalbahn, der mit den Stationen Sayn, Grenzau und Ransbach-Baumbach nach Siershahn zu folgen wäre. Dabei verlege ich den Halt in Grenzau an einen neu zu errichtenden Haltepunkt in größerer Nähe zu Höhr-Grenzhausen, um Zubringerverkehre und P+R attraktiver zu machen.
In Siershahn wird nicht der Bahnhof angefahren, sondern über eine neue Verbindungskurve in Richtung Montabaur in die Unterwesterwaldbahn eingeschwenkt. Am Anschlusspunkt wäre ein Haltepunkt für Siershahn zu errichten, der sogar näher am Zentrum läge, als der Bahnhof. Weiter ginge es über die Unterwesterwaldbahn nach Montabaur, wo Anschluss zum ICE bestünde.
Es wäre zweckmäßig diese Linie mir der Unterwesterwaldbahn RB29 zu verknüpfen und nach Limburg weiter zu führen. Der bisherige Bahnhof in Siershahn könnte dann entfallen, falls nicht jemand auf die Idee kommt auch die Holzbachtalbahn nach Altenkirchen zu reaktivieren.
Von Koblenz ist man in einer guten Stunde mit dem IC in Köln, bis Frankfurt (Main) sind es knapp anderthalb Stunden. Bei deinem Vorschlag dürfte man gut eine dreiviertel Stunde unterwegs sein (das ist ja keine Schnellfahrstrecke). Zusammen mit der Umsteigezeit und der Fahrt mit dem ICE von Montabaur bis Köln/Frankfurt wäre man u.U. länger unterwegs als mit dem IC durch das Rheintal. Das Fernverkehrsangebot sollte allerdings bei einer Großstadt wie Koblenz ausreichen. Ich erwarte daher nicht allzuviel von so einer Verbindung, im Zweifelsfall eher, dass die letzten verbliebenen Linien im Rheintal dann auch dem Rotstift zum Opfer fallen.
Naja, zahlreiche ICEs ist übertrieben. Es sind nur einzelne Zugpaare der Linien 49 und 45. Wenn es einen festen Zweistundentakt gäbe, wäre das ein deutlicher Fortschritt. Letztendlich war es eine ziemliche Fehlplanung, in Montabaur einen ICE-Bahnhof zu errichten. Ich muss auch Platte Recht geben, eine Fahrzeitverkürzung wäre minimal.
Man könnte auch die Stichbahn nach Höhr-Grenzhausen, immerhin eine Stadt mit 10.000 Einwohnern, reaktivieren. Es gibt auch einen Verein für die touristische Reaktivierung der Brexbachtalbahn. Die Reaktivierung der Holzbachtalbahn wäre auch nicht schlecht. Also an sich gute Sache, aber als Zubringer wird die Strecke nicht wirklich dienen können.
Ich muss zugeben, dass ich nicht zuvor recherchiert hatte, was in Montabaur für ICEs halten. Ich hielt bisher den ICE immer für einen Fernverkehrszug, doch eine Verbindung von Köln nach Frankfurt ist ja eher die Distanz eines Regionalexpress. Beschleunigt nennt man den dann anscheinend auch ICE.
Ich lasse meinen Vorschlag dennoch stehen, ergänze ihn aber um den Vorschlag die beiden in Montabaur haltenden ICE-Linien zu wirklichen Fernlinien zu machen. Dabei müsste ja gar nicht in Montabaur und Limburg gehalten werden, denn die Halte könnten alternierend erfolgen, um die Fahrzeiten nicht unnötig zu verlängern. Einen Halt in der Nähe von Koblenz fände ich insofern auch für weiter fahrende Linien sinnvoll. Dann wäre auch der Zubringerdienst wichtig, da man so den Anschluss zu ICEs nach entfernteren Zielen bieten könnte.
Der Fernverkehr im Rheintal sollte natürlich unverändert bleiben.
Wenn wir nun noch die Holzbachtalbahn reaktivieren würden: Könnten dann diese Strecken für eine Linie Koblenz – Siegen interessant werden? Oder wäre man da auch auf anderen Wegen schneller?
Koblenz-Siegen dauert mit Unstieg in Troisdorf 2:32h, jede Stunde möglich.
Streckenlänge Koblenz-Altenkirchen über Urmitzer Rheinbrücke 75km. Bei einer Reisegeschwindigkeit von 60km/h wäre die Fahrzeut also 75min. Ab Altenkirchen erreicht man Siegen stündlich mit der HLB in 1:12h. Da wäre man auch bei ungefähr zweieinhalb Stunden. Eine große Fahrzeitverkürzung wird nicht möglich sein, aber trotzdem sind die Strecken regional bedeutsam und sollten reaktiviert werden.
Ich wäre auch für eine RB Koblenz-Siegen, da der Regionlverkehr im Westerwald dadurch deutlich aufgewertet werden würde. Allerdings wäre es blöd, wenn diese Linie Montabaur dann gar nicht mehr erreicht.
Ich würde es so lösen: Die RB29 wird komplett ersetzt. Eine Linie fährt Koblenz-Limburg und die andere Koblenz- Siegen.
Aber die Verbindung Montabaur-Altenkirchen wäre nicht gut und Limburg-Koblenz ist über die Lahntalbahn (RE25 oder RB23) schneller.
Deshalb: stündlich Limburg-Siegen (Flügeln in Montabaur und Altenkirchen über Ober- und Unterwesterwaldbahn). Und stündlich Koblenz-Montabaur mit Anschluss in Siershahn Richtung Siegen.
Also, da gefällt mir Fabis Vorschlag besser. Die Verbindung Montabaur – Altenkirchen gibt es ja heute auch nicht. Zudem dürfte es Sicht von Altenkirchen weitaus wichtiger sein Koblenz umsteigefrei erreichen zu können, als Montabaur. Koblenz ist schließlich viel bedeutender.
Ich gebe dir zwar recht, dass Limburg ab Koblenz HBF über die Lahntalbahn schneller errichbar wäre, aber gilt das auch von Ehrenbreitstein oder Lützel aus mit Umsteigen, bzw. von all den anderen Halten an der vorgeschlagenen Strecke? Spätestens ab Bendorf dürfte es wohl schneller über diese Verbindung nach Limburg gehen.
Ich freue mich aber, dass du sogar einen Stundentakt für Koblenz – Montabaur empfiehlst, obwohl du noch am 23. April 2016 um 13:27 genau über diese Verbindung schriebst: „Ich erwarte … nicht allzuviel von so einer Verbindung…“
Von Limburg – Siegen über Montabaur halte ich übrigens nicht viel, weil man da auch über Westerburg fahren kann. Da erscheint mir Koblemz – Siegen sinnvoller.
Ok, du hast Recht. Allerdings wird die Unterwesterwaldbahn bei Fabi im SPNV getrennt ohne Verknüpfungspunkt. Der läge dann erst in Ransbach-Baumbach. Montabaur ist durch den ICE-Bahnhof auch relativ bedeutend und davon ist der restliche Westerwald dann abgehängt, auch wenn Koblenz bedeutender ist.
Gleichzeitig argumentierst du mit Fahrzeiten von Ehrenbreitstein, Lützel oder Bendorf nach Limburg. Die Orte sind ja wohl auch völlig unbedeutend. Von Limburg aus kommt man stündlich mit der RB auch zum Haltepunkt Stadtmitte und in 51min zweistündlich mit dem RE nach Koblenz Hbf. In der Zeit ist man heute noch nicht einmal in Siershahn.
Das Zitat stammt von Platte! Ich habe ihm in der Hinsicht zugestimmt, dass die Strecke als Zubringer zu ICE-Verbindungen nicht wirklich sinnvoll ist. Dagegen habe ich aber auch geschrieben, dass die Strecke regional schon Potenzial hat.
Limburg-Siegen ist über Montabaur kürzer! Von Limburg braucht man heute nach Au(Sieg) für 78km 2:15h. Dabei ist der Umstieg in Westerburg (meistens 40min) schon mit herausgerechnet. Allerdings wird die Oberwesterwaldbahn ausgebaut. Koblenz-Siegen wird wahrscheinlich jedoch sogar langsamer als über Troisdorf gehen.
Außerdem sollte man, wie gesagt, Höhr-Grenzhausen irgendwie anbinden!
Ich stimme dir zu.
Ich hatte ja zwei RB´s vorgeschlagen. Die könnte man natürlich auch als Flügelzug fahren lassen, der in Eberhnhahn (neuer Halt) geteilt wird.
Zunächst bitte ich um Entschuldigung für die falsche Zuordnung des Zitats von Platte.
In Siershahn würde ich einen neuen Halt an der Verzweigung des südwestlichen Schenkels des erforderlichen Streckendreiecks empfehlen. Damit könnte ein optimales Umsteigen von Altenkirchen nach Montabaur ermöglicht werden.
Was die Fahrzeiten betrifft, würde ich empfehlen nicht so sehr am status quo festzuhalten. Niedrige Geschwindigkeiten auf Nebenbahnen können durchaus erhöht werden, wenn man die Strecken modernisiert. In der Tat sehe ich aber das Problem, dass eine Linie Koblenz – Siegen zwischen Höhr-Grenzhausen und Dierdorf einen gewltigen Umweg machen würde. Es juckt mich geradzu in den Fingern, da eine Begradigung zu entwerfen, obwohl ich mir darüber im Klaren bin, dass diese wohl kaum eine Aussicht auf Realisierung hätte.
Ich würde übrigens gerne noch wissen, was ihr von meiner neuen Verbundungskurve bei Bendorf haltet. Wäre das im Falle einer Reaktivierung der Strecke wünschenswert oder wäre der Weg über Urmitz besser?
Die RB 29 zu ersetzen halte ich nicht für eine ganz so tolle Idee, da die RB23 Limburg Koblenz Mayen viel schneller in Koblenz ist und man so am Bahnhof Limburg für Verwirrung sorgt.
Eine RB 28 (heute bei Bauarbeiten als Rhein Lahn Pendel zwischen Koblenz und Neuwied bekannt) von Koblenz nach Montabaur mit Anschluss an die RB 29 nach Limburg ( Wegfall des Abschnitts Siershahn Limburg für die RB 29 mit Ausnahme einiger Fahrten ) und mit Zugteil nach Siegen (T60 mit Flügelung wobei T30 in der HVZ zwischen Koblenz und Montabaur von Vorteil wäre)
Was ist bitte mit der RB28? Was möchtest du denn mit der machen? Ein Verb hätte vielleicht geholfen. 😉
Die neue Linie sollte dann als RB 28 geführt werden. Die aktuell während Bauarbeiten verkehrende RB 28 soll dann in Zukunft auf ihrem heutigen Abschnitt sowieso wegfallen. Somit kann die neue RB Linie unter der Nummer RB 28 geführt werden.
Ach so, also sollte diese RB 28 zusätzlich zur RB29 fahren?
Also, ich finde, wenn diese Linie verkehrt, wird man eine nur innerhalb von Siershahn abzweigende Linie RB29 nicht mehr benötigen. Ansonsten ist es mir ziemlich egal, welche Nummer meine vorgeschlagene Linie erhält.
Ich wollte nur mit der RB 28 eine Liniennummer vorschlagen, die einfach zu merken ist da in diesem Raum Linien mit ähnlicher Nummer (RB 26,27,29) verkehren.
Bsp:
RB 29 Limburg-Montabaur (einzelne Fahrten bis Siershahn) Je nach Tageszeit T30, T60 oder T120
(Bei nicht reaktivierung der Strecke nach Altenkirchen endet die RB 29 in Siershahn immer.)
RB 28 Koblenz-Siershahn Stadt-Montabaur/Siegen Hbf
T60 in der HVZ im T30 nach Montabaur
In Montabaur soll dann immer Anschluss zu einer RB 29 geben.
@ Jonas 26. April 2016 um 18:55
Ich finde es jetzt nicht so dramatisch, wenn die RB29 getrennt wird, da nur der Endhalt in Siershahn wegfallen würde. Da schlägt Ulrich aber schon einen neuen, zentraleren Halt vor.
Der könnte ja von der Linie nach Siegen bedient werden. Mich stört das Umsteigen Montabaur-Altenkirchen. Ich weiß auch nicht, welchen Halt Ulrich am südwestlichen Rand des Streckendreiecks meint. Dort ist ja nur ein Gewerbebetrieb. Man könnte am Bahnhof Siershahn kopfmachen. Das wäre nur ein wenig zeitaufwändig.
Der Umweg, den Ulrich anspricht, ist tatsächlich blöd. Allerdings sind diese Nebenbahnen durch Kurven auch nicht viel schneller zu befahren. Der Weg über Urmitz ist kein Umweg. Er dürfte genauso kurz wie die südöstliche Variante sein und es wird zudem der zentrumsnahe Halt Koblenz Stadtmitte erreicht.
Fabis Vorschlag, einen Halt in Ebernhahn einzurichten, ist besser als meiner.
Wenn wir aber ab Siershahn in drei Richtungen Strecken haben und keine Linie in Siershahn enden soll, dann muss eine der drei zulaufenden Strecken zwei Linien bündeln. Dieses sollte meiner Ansicht nach die Strecke sein, die das bedeutendste Ziel erreicht, also Koblenz. Das hätte zwangsläufig zur Folge, dass man zwischen Altenkirchen und Montabaur umsteigen müsste, aber verschlechtert sich dadurch etwas? Derzeit kann man ja von Montabaur nach Altenkirchen nur über Limburg mit dem Zug fahren. Da erscheint mir eine Umsteigeverbindung über Ebernhahn doch deutlich besser.
Nein, der kürzeste Weg von Montabaur nach Altenkirchen führt mit dem zweistündlichen Bus nach Hachenburg und weiter mit der HLB. Das dauert 1:30h. Dann gibt es noch den Weg mit dem ICE nach Siegburg, weiter mit dem RE nach Au(Sieg) und dann mit der HLB nach Altenkirchen. Dauert 1:40h ist aber nicht im festem Takt möglich.
Der Weg über Limburg würde deutlich über 2 Stunden dauern.
Na gut, gegenüber einer so komfortablen Umsteigeverbindung mit dem Bus oder einer Fahrt über Siegburg, wäre natürlich ein Umsteigen in Ebernhahn eine absolute Zumutung.
Im Gegensatz zu meinem Vorschlag, halte ich übrigens eine Fahrzeit von etwa 90 min für eine Strecke von 37 km (mit dem Auto in 41 min) für wirklich unzumnutbar. Die Bahn hätte auf Grund einiger Umwege immernoch eine Länge von etwa 50 km, sollte diese Strecke aber auch in einer Zeit zurücklegen können, die einer Autofahrt annähernd vergleichbar wäre. Ein paar Minuten länger könnte es wohl dauern, aber bei einer von dir erwähnten Reisegeschwindigkeit von 60 km/h wären 50 min erforderlich. Hinzu kämen noch 2 bis 3 min zum Umsteigen.
Man wäre also nur etwa 10 min länger unterwegs, als mit dem Auto, was ich noch für konkurrenzfähig halte.
Ich versteh nicht, worauf du hinaus willst. Erst nennst du die Verbindung mit Bus als komfortabler, dann befürwortest die Umsteigeverbindung über Eberhahn. Allerdings müsste man dann da auch am besten einen ITF-Knoten einrichten, damit man in alle Richtungen Umsteigen kann. Über 5min sollte man für einen sicheren Umstieg einplanen. Sonst ist die Verbindung nicht im Hafas.
Wie gesagt müsste man die Strecke schon erheblich ausbauen, damit man eine Reisegeschwindigkeit von 60km/h erreicht. Auf der Oberwesterwaldbahn liegt sie ja bei 30-35km/h.
Ich hätte vielleicht deutlicher erkennbar machen müssen, dass der erste Absatz in meinem vorigen Kommentar Ironie enthielt. Busse sind nämlich niemals komfortabler als Bahnen. Ich bitte um Entschuldigung für meine unklare Formulierung. Ein ITF-Knoten ist keineswegs erforderlich, es muss nur dafür gesorgt werden, dass sich die Züge beider Linien (nach Siegen und nach Limburg), in Eberhahn mit den Gegenzügen der jeweils anderen Linie kreuzen. Dann ist ein Umsteigen über Eck möglich, andere sinnvolle Umsteigebeziehungen ergeben sich nicht.
Eine Reisegeschwindikeit von 30-35 km/h ist absolut unzumutbar. Wer soll denn damit fahren? Auf dem Land hat fast jeder ein Auto. Als Fahrgäste kämen daher nur Schüler in Frage, oder alte Leute, die sich das Autofahren nicht mehr zutrauen. Das reicht nicht als Kundenstamm für einen sinnvollen Zugverkehr. Mit dem Auto ist über Landstraßen eine durchschnittliche Reisegeschwindigkeit von ca. 60 km/h zu schaffen, wobei das natürlich von der Dichte der Besiedelung abhängt. In mindestens dieser Größenordnung muss auch der Zugverkehr liegen, sonst braucht man eine Strecke eigentlich gar nicht zu befahren.
@ Ulrich 26. April 2016 um 21:11
Den neuen Halt könnte man auch in Eberhnhahn hinter der Unterführung unter der Kirchstraße einrichten. Dort könnte man dann auch flügeln.