Beschreibung des Vorschlags
Kürzlich wurde ein RE Kassel-Sangerhausen-Magdeburg und dadurch u.a. Verbesserung des Streckenabschnitts Sangerhausen-Güsten im Stundentakt vorgeschlagen, den ich als unnötig kritisiert habe, da diese Taktverdichtung an den regional-gewachsenen Verkehrsströmen vorbeiläuft.
Regionaler Hintergrund: Aschersleben und Lutherstadt Eisleben sind die klassischen Mittelzentren im Ostharz/Mansfeld und beide Städte haben keine Zugverbindung (Umweg über SGH). Zwischen Ascherleben und Eisleben (ca. 30km) wohnen ca. 85.000 Menschen. Hettstedt hat demnach eine Orientierung nach Aschersleben und Eisleben sowie an das Oberzentrum HAL (nicht MD), weshalb auf dieser Achse eine direkte umsteigefreie Zugverbindung sinnvoll wäre.
Aktuelle Situation: Der Streckenabschnitt Sangerhausen-Hettstedt-Sandersleben wird nur durch den RE EF-SGH-MD im Zweistundentakt bedient. Nach Aschersleben, Eisleben und Halle müssen Bewohner aus dem Mansfeld in Sandersleben oder mit großem Umweg in Sangerhausen umsteigen.
Idee: Eine Verbesserung wird durch die RB Aschersleben -Sandersleben – Eisleben – Halle im 2 Std. Takt erzielt, mittels Schaffung einer Verbindungskurve von der Kanonenbahn zur KS-HAL Bahn zwischen Blankenhain und Eisleben. Jene Kurve wäre auch für den Güterverkehr vorteilhaft.
Dadurch bekommt das Mansfeld einen wechselweisen Stundentakt mit Verbindungen nach H, MD, EF und Aschersleben. Die Linie wird zudem durch zwei neue Hp optimiert: Hettstedt-Stadt und Reaktivierung Helbra mit neuem Bahnsteig direkt am Bahnübergang.
Zu diskutieren wäre, ob die RB zischen Eisleben und HAL alle Hp bedienen sollte, oder aber beschleunigt nur Halle-Südstadt, (Angersdorf, Teutschenthal) und Röblingen bedient. Alle Hp hätte den Vorteil einer 30 Min. Taktverdichtung des RB-Angebots im direkten Umlandes zwischen Halle und Eisleben. Ein RE-Charakter würde Zeit ins eigentliche Ziel Mansfeld sparen.
Die RB-Linie ist ca. 77 km lang und braucht für die Gesamtstrecke ca. 1.25 Std. (als RE ca. -10 Min.)
Rechtfertigung in die Investition einer Verbindungskurve: Es darf nicht nur in neue Fernstrecken investiert werden oder die Reaktivierung bestehender Trassen, sondern eine primäre Aufgabe für zukunftsorientierten ÖPNV / SPNV besteht insbesondere auch darin, durch den Neubau von verbindenen Strecken die Regionen und den ländlichen Raum besser anzuschließen. Hier muss der Bund viel mehr Gelder bereitstellen als bisher.
Das bestehende Streckennetz wurde zu einer Zeit geschaffen, wo die deutsche Kleinstaaterei Bahntrassen nicht nach den Erfordernissen der regionalen Bevölkerung geschaffen haben, sondern vielfach nach übergeordneten Interessen. Ein solches Produkt sind die Eisenbahnstrecken zwischen Halberstadt, Sangerhausen und Halle (insb. Kanonenbahn). Zudem spielte bei damaligen Bau des Streckennetzes der Faktor Zeit nicht die Rolle wie heute, denn seinerzeit war eine Bahn bereits ein riesiger Zeitgewin gegenüber Pferd und Fußweg.
Fazit: Mit einer verbindungskurve wäre die hier vorgeschlagene RB-Linie sicherlich gut frequentiert und eine sinnvolle Optimierung des SPNV im Großraum Halle.
P.S. Potential Verbindungskurve: Seit langen wird offiziell über Ausbau/Elektrifizierung der Strecke SGH-MD diskutiert, da sie für den Güterverkehr 1. auf der Achse EF-MD als Entlastung des Knotens Halle enorme Beudutug haben könnte – und 2. Teil einer Güterstrecke West-Ost über KS-SGH-MD/(Barby) nach Berlin wäre. Mittlerweise wird ja sogar die Reaktivierung der von EB/DB absolut sträflich hehandhabten Kanonenbahn Güsten-Güterburg-Wiesenburg diskutiert.
Die Verbindungskurve Blankenhain könnte zudem Teil einer Nord/Süd Umgehung der Nadelöhre HAL/L sein, wenn man deren Güterumgehung mit div. Verbindungskurven über Merseburg, Zeitz nach Altenberg führt. Somit wären die Nord/Süd Achsen Saalebahn und L-Hof erreicht. Die Alternative Ost-Umgehung von HAL/L auf der Achse B-Süden läuft über Riesa/CH, doch beide Knoten gelten selbst als Nadelöhre. Ich werde zu dem Güterverkehrskreuz Mitteldeutschland demnächst einen Vorschlag erarbeiten.
Ich meine irgendwo hat es schon mal eine Diskussion über die Kurve gegeben, finde ich aber auch gerade nicht wieder. Auf jeden Fall ist das da topographisch nicht so ganz einfach, am besten nochmal genau anschauen und detailliert (höhenfrei?) zeichnen.
Ich mehr mehr ein Infrastrukturexperte und kein Techniker. Mir ist bewusst, dass da ein Höhenunterschied von ca. 10 sowie ein Tal überwunden werden müssen. Die Verbindungskurve soll nur ein ungefährer Projektierungsvorschlag sein. Das hätte ich ggf. noch erwähnen sollen.
Muss ja auch nicht bis ins letzte Detail geplant werden, aber die groben Maßstäbe bezüglich Länge und Steigung sollten schon recherchiert werden, um zu erkennen, ob das Ganze überhaupt so machbar ist, wie gedacht und um ungefähr die (Kosten-) Dimension abschätzen zu können.
Im Grunde finde ich diese Idee gut. Die Verbindungskurve müsste allerdings etwas anders verlaufen. Aus Richtung Eisleben kommend ist die Verzweigung am richtigen Platz, dann müsste die Strecke aber, da sie tiefer liegt, zunächst etwas östlich der Wetzlarer Bahn laufen, bis sie in etwa auf Höhe von Hergisdorf oder Ahlsdorf an sie herankommt.
Auch die Anlage neuer Stationen in Helbra und Hettstedt halte ich für sinnvoll. Irritiert bin ich aber über des Fehlen der vorhandenen Station in Freckleben. Ein Irrtum? Oder eine Beschleunigungsmaßnahme?
Ich finde ja, eine Regionalbahn sollte überall halten, wo keine S-Bahn fährt. Von daher fände ich nicht nur die weitere Bedienung des Halts in Freckleben sinnvoll, sondern auch weitere neu einzufügenden Halte in Wiederstedt und Ahlsdorf.
Zwischen Eisleben und Halle würde ich die meisten Halte aber entsprechend des Deutschlandtaktes der S-Bahn überlassen.
Zu bedenken wäre auch, dass ein zweigleisiger Ausbau der Strecke, genau wie eine Elektrifizierung, nötig und sinnvoll wäre.
Du liegt natürlich richtig, dass die Einfädelung Ri. Hettstedt irgenwo vor Alhlsdorf erfolgen wird. Einen Hp Ahlsdorf habe ich nach div. Gedankengängen bewusst weggelassen. 1. ist es eine Hauptstrecke mit Ausbaupotential, wo man nicht an jeder Milchkanne einen Hp setzt, 2. sind die Gegebenheiten ungüstig: Bahndamm, Hp außerhalb des Ortes, bessere Feldwege als Zuwegung… Ich habe in meinem Vorschlag noch ein paar Worte zum Potential der Verbindungskurve ergänzt.