Beschreibung des Vorschlags
Die Seilfähre F1 der Potsdamer Verkehrsbetriebe ist sehr unzuverlässig. Abgesehen davon, dass sie ihren Zenit wohl längst überschritten hat, kommt es ständig zu Störungen, weil kreuzende Schiffe das Seil zerfetzen. Daher sollte man darüber nachdenken, das Seil höher zu legen. Die von mir vorgeschlagene Seilbahnstrecke verbindet den Bahnhof Charlottenhof bequem mit der Hermannswerdaer Hoffbauer-Stiftung und dem Inselhotel und lässt sich in ca. 5-7 Minuten absolvieren. Bisher muss man für den Seeweg sehr lange Fußwege auf sich nehmen, was nicht akzeptabel ist, weil die Verbindung gerade für Schüler des Gymnasiums Hermannswerder enorm wichtig ist. Durch einen 30-Sekunden-Takt der Gondeln ließe sich ein bequemes Angebot schaffen, welches hohen Nutzen haben würde.
In einem weiteren Schritt könnte man die Strecke bis zum grünen Gitter verlängern.
Alternativ hierzu könnte man auch die im Nachhinein als Alternative vorgeschlagene Amphibienbuslinie in Erwägung ziehen.
Eine Seilbahn würde sich an dieser Stelle nicht rechnen, da die Mehrheit der Fahrgäste wahrscheinlich weiterhin Buslinie 694 benutzen würde, welche direkt zum Hauptbahnhof, und weiter durch die halbe Stadt fährt. Abgesehen vom Schülerverkehr, fehlt daher die Nachfrage für eine teure Infrastruktur.
Man sollte zudem eine der schönsten Städte Deutschlands nicht mit einer Seilbahn verschandeln. Der traditionsreiche Ausblick vom Brauhausberg würde gestört. Die Politik würde wohl nicht zustimmen.
Das ÖPNV-Angebot ist allerdings verbesserungswürdig. Als Alternative schlage ich eine Amphibienbuslinie vor.
Junge du immer mit deinen Amphibienbuslinien. Dafür wist du in Potsdam für die Querung der Gewässer keine Genehmigung bekommen! Die haben sich ja schon bei den Wassertaxis und der Seilfähre schief.
Was sollte eine Seilbahn bitte verschandeln (Sieht immer noch schöner aus als die Speicherstadt oder Potsdam West-Hochhäuser). Abgesehen davon, dass hier gerade der Seilbahn-Hype ausbricht, ist die Seilbahn kein Verkehrsmittel, das schlecht aussieht! Die Kosten für die Seilbahn dürften nicht viel höher sein als die der Beschaffung zur Amphibienbuslinie. Zudem wirst du keine größeren Busse in der Straße Auf dem Kiewitt einsetzen können. Diese Idee mit der Amphibienbuslinie kann man also schnell wieder vergessen.
Die Seilbahn tangiert zudem nicht nur die Hoffbauer-Stiftung, sondern bietet das gesamte Areal inklusive Inselhotel an. Somit wird das von dir prognostizierte schlechte Fahrgastpotenzial schnell überschritten. Viele Pendler zur Hoffbauer-Stiftung kommen aus der Region Werder, und müssen bisher immer mit dem Auto den Umweg über Caputh nehmen. Durch einen direkten Halt am Bahnhof Charlottenhof kann man diese zum Umsteigen bewegen.
Das wichtigste Argument für eine Seilbahn ist allerdings: Der Takt. Während deine Amphibie sich nur alle 20 Minuten durch den Fluss schleimt, verkehrt die Seilbahn 2 Mal die Minute. Durch den autonomen Antrieb lassen sich auf dieser Relation zudem Fahrer sparen, welche im übrigen für eine Amphibienbuslinie teuer ausgebildet werden müssten.
Die Kosten für die Seilbahn dürften nicht viel höher sein als die der Beschaffung zur Amphibienbuslinie.
Ich möchte hier nur kurz mal einhaken und da auf ein Seilbahnprojekt in Linz verweisen. Da glaub ich fast – unabhähig von Sinnhaftigkeit – dass ein Amphibus oder ne neue Fähre günstiger zu bekommen sind. Klar, Linz sind 110 Millonen bei 3.5, das sind 1.6, wenn mans rumrechnet sind es aber trotzdem 50.2 Millionen und das mindestens und ohne Baukostenüberschreitungen. Die müsste man ja dann auch nochmal einberechnen.
Was denn eigentlich der Grund, dass man da nicht einfach ne Brücke baut? Hätten auch Fussgänger was von und wenn mans gescheit macht kanns auch ohne Autoverkehr machen.
Wow!!!
Tatsächlich ist mir die Idee einer urbanen Seilbahn hier noch nie gekommen – immer wieder erquickend, welche Ideen und Gedanken einem hier auf der Plattform zuteil werden.
Die Bedenken und die Angst vor visueller Beeinträchtigung oder nicht genehmigungsfähiger Kosten seitens der bisherigen Kommentare teile ich gar nicht. Im Gegenteil – ich glaube dass sowohl prämissenkritisch das System „Seilbahn“ eine absolute Bereicherung sein kann und Städte in Kolumbien damit ja Riesenerfolge feiern als auch konkret vor Ort die Anbindungen an unterschiedliche Nutzer*innengruppen und Ziele zu einer echten Verbesserung und daher Legitimation des Projektes führen wird. Chapeau!
Die Anbindung an den Bahnhof Charlottenhof ist verkehrlich klug, platztechnisch kein Problem und der Bereich Schillerbastion soll im Zuge des INSEK2035 ja eh aufgewertet werden. Die beiden Halte auf Hermanswerder selbst birgen genug Nutzer*innenpotential. Ich habe jetzt beim ersten Drüberschauen eher sogar noch geschaut, ob Verlängerungen hoch zum Telegrafenberg oder im Bogen zurück nach Potsdam West dann zum Olympia-Stützpunkt Luftschiffhafen möglich und sinnvoll wären.
Die Crux ist meiner Meinung nach die Fahrradmitnahme. Die Fähre oder eine projektierte Brücke (wo ich auch noch hin oder hergerissen bin, ob ich dafür bin) sollen ja vor allem acuh die Fahrrad-Verkehre bedienen bzw. laut INSEK sollen ja vernünftigerweise die Radverbindungen zwischen den beiden Havelseiten ergänzt und ganz konkret eine Verbindung Potsdam West – Hermanswerder – Wissenschaftsstandorte Leipziger Straße – Telegrafenberg – Hermann-Mann-Allee – Nuthe-Querung – Babelsberg gestärkt werden. Ob die Seilbahn das leisten kann, bleibt zu prüfen und muss entweder technisch und leicht zugänglich gewährleistet werden können ODER parallel zur Seilbahn bedarf es doch einer Brücke…
Und natürlich darf der Preis trotz Baukosten nicht als Barriere dienen. Entweder ein klares Bekenntnis zum VBB Tarif oder Umlage-Finazierung auf „Kurtaxe“ der Hotel- und Stiftungsgäste um Anwohner*innen verbilligte Jahres-Karten für die Bahn zu ermöglichen.
Danke also für die schöne Idee und beste Grüße
Dankeschön.
Ich bin überzeugt davon, dass Seilbahnen dort eingesetzt werden sollten, wo kein anderes Verkehrsmittel einen verhältnismäßigen Nutzen hätte. Sie sollten nur eine Ergänzung sein, und es muss immer Alternativen geben. Schließlich leiden 20 Prozent der mitteleuropäischen Bevölkerung unter Höhenangst.
Ich hoffe, die Brücke, die dort gebaut werden soll (sofern sie denn gebaut wird), bezieht auch eine Nutzung des Busverkehrs mit ein, dann könnte die Buslinie 694 nämlich nach Potsdam-West verlängert werden.