Beschreibung des Vorschlags
Die Potsdamer Straßenbahn sollte unbedingt auch die gut 15.000 Einwohner von Stahnsdorf und die rund 27.000 Einwohner von Teltow bedienen, um sie näher an Potsdam anzubinden, aber auch um einen wichtigen Schritt in Richtung eines Zusammenwachsens der Potsdamer und der Berliner Straßenbahn zu leisten.
Auch wenn es die Berliner Politik nicht geschafft hat den für die laufende Legislaturperiode versprochenen Baubeginn einer Straßenbahn nach Steglitz umzusetzen, kann man ja hoffen, dass diese Strecke dennoch irgendwann kommt. Dann wäre es nur noch eine kurze Lücke, die man mit dieser Linie schließen könnte.
Es wurden zwar schon einige Vorschläge gemacht, mit denen die Potsdamer Straßenbahn über Stahnsdorf hinaus verlägert werden sollte, doch meiner unterscheidet sich von ihnen durch folgende Merkmale:
Dieser wählt eine ganz andere Route.
Dieser verläuft über Babelsberg und in Teltow nicht bis zum Regionalbahnhof.
Dieser, der meinem recht nahe kommt, macht aber einen unnötigen Umweg über den Busbahnhof in Stahnsdorf und meidet dafür den Ortskern, obwohl dort auch früher die Straßenbahn fuhr. Außerdem wurde übersehen, dass für die Potsdamer Straßenbahn Wendeschleifen erforderlich sind.
Zu bemerken wäre, dass die Strecke hinter dem Abzweig an der Galileistraße auf Rasengleisen am Jagdschloss Stern vorbei fahren müsste, um die dort bereits vorhandene Unterführung unter der A115 erreichen zu können.
Im Bereich der Kreisverkehrs an der Güterfelder Friedenstraße müsste der Kreisverkehr wieder durch eine Kreuzung ersetzt werden, um Platz für die Straßenbahn zu schaffen. Im weiteren könnte sie entlang des Streifens neben der bereits zurückgebauten Straße nach Stahnsdorf verlaufen.
Zwischen der Bahnhof- und der Heinrich-Zille-Straße in Stahnsdorf könnte auch ein Anschluss zu einer S-Bahn nach Wannsee entstehen, wodurch Stahnsdorf auch ohne eine Anbindung über Teltow einen Anschluss an die Berliner S-Bahn bekommen könnte.
An der Waldschänke könnten die Busse einen Abstecher zur Straßenbahn machen, sofern sie sie nicht ohnehin kreuzen müssten. Busse müssen an Bahnen heran fahren, nicht umgekehrt. In Stahnsdorf sollte der Ortskern durchfahren werden, um den Ort besser zu erschließen, zumal dort auch früher die Straßenbahn fuhr und dort kaum Autoverkehr ist.
An der Saganer Straße könnte eine Umsteigemöglichkeit zu einer S-Bahn entstehen. Eine weitere entstünde natürlich am Bahnhof Teltow Stadt. Zwischen beiden Stationen sehe ich nicht das Problem eines Parallelverkehrs, da die S-Bahn nicht in der Lage wäre das Siedlungsband von Teltow durchgehend zu bedienen und sie auch keine Verbindung nach Potsdam bieten würde. Die Straßenbahn nur bis zur S-Bahn zu führen, eventuell auch nur bis zu einem Endpunkt an der Sputendorfer Straße oder einem anderen an der Güterfelder Damm, halte ich wegen der dadurch schlechteren Erschließung von Teltow und den zusätzlichen Umsteigezwängen fün nicht akzeptabel.
Am Ruhlsdorfer Platz in Teltow könnte eine Strecke nach Berlin abzweigen, so dass aus Potsdam bis hier alle 10 min Fahrten denkbar wäre, weiter zum Bahnhof Teltow jedoch alle 20 min, sowie nach Berlin in Richtung Rathaus Steglitz ebenfalls alle 20 min.
Vom Ruhlsdorfer Platz bis zur Gustl-Sandtner-Straße wäre ein eigener Bahnkörper auf der südlichen Straßenseite möglich, im weiteren Verlauf ebenfalls, dann aber nur noch eingleisig, was bei einem 20-min-Takt genügen sollte.
Nördlich des Ruhlsdorfer Platzes verläuft die Trasse über ein Streifen Brachland, sowie über eine neue Brücke über den Teltowkanal, der nur der Straßenbahn dienen soll. Im weiteren Verlauf ist eine Verlegung der Fahrbahn des Teltower Damms nach Westen zweckmäßig, um Platz für einen eigenen Bahnkörper zu schaffen. Der erforderlicher Platz ist dort vorhanden. Nördlich von Alt-Schönow wäre östlich der Fahrbahn Platz für die Straßenbahn.
Zwischen dem Teltowkanal und dem Gewerbegebiet hin zum Beeskowdamm könnte auch ein Betriebshof für den Südwesten Berlins ideal Platz finden.
Ich hatte eigentlich ursprünglich vor, im Rahmen der Präsentation eines Niederflurstadtbahnnetzes für Berlin unter Nutzung der Bauvorleistungen für die geplante U3 (Alex-Kudamm) und die verworfene U10 in Steglitz exakt diese Streckenführung Richtung Potsdam in Erwägung gezogen – und dann verworfen und nie veröffentlicht. Daher endet meine Linie am S-Bahnhof Teltow Stadt.
Der Grund dafür ist ganz einfach. Ich plane Strecken nur so, dass sie im Rahmen der standardisierten Bewertung voraussichtlich einen NKI >= 1 erreichen würden. Und dieses Fahrgastpotential fehlt aus meiner Sicht in Stahnsdorf einfach. Auch eine Straßenbahn dürfte auf dem Abschnitt Teltow Stadt-Potsdam Investitionen von rund 100 Mio. Euro erfordern, und dafür fehlen für die Gegenfinanzierung die zu erwartenden Ticketerlöse. Bislang wird ja davon ausgegangen, dass Schienenstrecken nicht nur aus Steuermitteln aller Steuerzahler zu bezahlen, sondern darüber hinaus auch durch die Nutzer in einem gewissen Zeitraum zu refinanzieren sind. Und so lange das so bleibt – und das soll es, auch wenn Umweltaspekte im Zusammenhang mit ÖPNV-Vorhaben in Zukunft stärker berücksichtigt werden sollen – sind solche Strecken leider Luftschlösser ohne Aussicht auf Realisierung. Verstehe mich bitte nicht falsch. Auch wenn diese Strecke durchaus wünschenswert wäre, würde sie unter den momentan vorhandenen Rahmenbedingungen nie gebaut werden.
Die „momentan vorhandenen Rahmenbedingungen“ sind die von heute. Dass diese Strecke aber nicht heute gebaut wird, ist klar. Es wird wohl noch einiges an Zeit vergehen müssen und bis dahin werden sich die Rahmenbedingungen ändern. Der Trend geht allgemien hin zu mehr ÖPNV. Es wird zwar noch dauern, auch in Berlin wächst das Straßenbahnnetz leider nicht so, wie es sollte, aber irgendwann sollte das realisierbar werden, vermutlich noch innerhalb dieses Jahrhunderts.
Außerdem kann man als Faustregel sagen, dass sich Straßenbahnen dort lohnen, wo Busse alle 10 min fahren. Das ist zwischen Teltow und Potsdam der Fall.
Auch wenn du eine andere Meinung hast und diese in der Beschreibung erläutert hast, möchte ich nochmal anmerken, dass ich einen Parallelverkehr S-Bahn/Straßenbahn zwischen Stahnsdorf und Teltow in absehbarer Zeit als nicht realistisch sehe. Heute hat man da gerade mal Busse und man kann froh sein, wenn es in 10 Jahren eine Straßen- oder S-Bahn gibt. Das zweite der beiden zu errichtenden Infrastrukturprojekte hätte wahrscheinlich ein sehr schlechtes NKV, es gäbe hunderte wichtigere Maßnahmen als eine solche Zweitverbindung.
Ohne eine verlängerte S-Bahn wäre dies zweifellos eine sinnvolle Verbindung, wobei ich jetzt nicht genau sagen kann welche die zwischen den verschiedenen Alternativen (siehe Links) die beste ist.
Deine Bedenken kann ich gut verstehen. Das Problem ist nur, dass für Teltow meiner Ansicht nach die Straßenbahn das bessere Verkehrsmittel wäre. Die S-Bahn würde in Teltow nur zweimal halten, einmal hält sie jetzt schon, während die Straßenbahn, nach meinem Entwurf, zwölfmal halten, also die Stadt wesentlich besser bedienen würde. Außerdem müssten die Teltower nach Eröffnung der S-Bahn bis Stahnsdorf vermutlich in Stahnsdorf umsteigen, wenn sie nach Potsdam wollen, denn ob eine direkte Busverbindung erhalten werden könnte, halte ich für fraglich. Vermutlich würden die Busse aus Potsdam nur bis zur S-Bahn fahren. Für Stahnsdorf wäre jedoch auch eine S-Bahnanbindung nach Wannsee möglich, vom alten Bahnhof Stahnsdorf bzw. von der Potsdamer Allee aus, wo man auch gut einen Anschluss an die Straßenbahn nach Teltow herstellen könnte. So wäre allen gedient. Aus Stahnsdorf hätte man direkte Verbindungen nach Berlin (über Wannsee) nach Potsdam und Teltow (mit der Straßenbahn) und aus Teltow könnte man ebenfalls direkt nach Berlin (mit der S-Bahn) und nach Potsdam (mit der Straßenbahn) fahren. Zudem gäbe es mit der Straßenbahn in Teltow und Stahnsdorf einen sichtbaren Zubringer zur S-Bahn, der durch seine Schienen und Oberleitungen auch wenn gerade keine Bahn da ist, stets zeigt, dass hier ein häufig fahrendes Verkehrsmittel zur Verfügung steht. Das ist nämlich eine wichtige Grundlage für den Schienenbonus.
Das Problem ist nur: Es gibt bereits eine Bürgerinitiative in Stahnsdorf, die den Bau der S-Bahn aus Teltow fordert. Sie hat auch recht gute Chancen ihre Wünsche erfüllt zu bekommen, denn die Strecke ist ja bereits im Zielnetz für 2030 des VBB enthalten. bei Realisierung dürfte die Straßenbahn nach Potsdam jedoch schlechte Chancen haben.
Ohne Straßenbahn könnte sich Teltow aber langfristig auch von Berlin abkapseln. Nach dem Zielnetz für 2050 vom Bündnis Pro Straßenbahn (Seite 7) soll nämlich auch der X10er, der zur Zeit Teltow mit Zehlendorf, Halensee, dem Kurfürstendamm und dem Bahnhof Zoo verbindet, auf Straßenbahn umgestellt werden. Errichtet Teltow keine Straßenbahn, wird man von dort dann nicht einmal mehr umsteigefrei nach Zehlendorf kommen. Teltow würde sich isolieren.
Interessanterweise habe ich aber auch schon gehört, dass in Teltow kein besonderes Interesse an der S-Bahn nach Stahnsdorf besteht, die Stadt hätte nichts davon. Soweit hat man es erkannt.
Die zwei Stationen nach Stahnsdorf machen so alleine für sich auch nicht viel Sinn. Den würde eher der komplette Ringschluss nach Wannsee machen – mit einem Umstieg zu der noch zu reaktivierenden Potsdamer Stammbahn. Dass die dafür seit den 1930-er Jahren vorgesehene Trasse in Stahnsdorf teilweise überbaut wurde, macht die Sache natürlich nicht besser. Es wird sich wohl kein Politiker trauen den Anwohnern mitzuteilen, dass einige Ihre Domizile wieder aufgeben müssten. Den Krach für die restlichen könnte man ja dadurch verhindern, dass man in Stahnsdorf einen Tunnel direkt unter der Oberfläche anlegt. Das würde die Kosten noch im Rahmen halten, trotzdem aber Baufreiheit auf der Trasse bedeuten.
Unter diesen Voraussetzungen würde die S-Bahn auch für Teltow interessant, jedenfalls mehr als eine Straßenbahn.
Für Teltow wäre meiner Ansicht nach dennoch die Straßenbahn vorteilhafter, weil sie die Stadt weitaus besser bedienen würde. Zur S-Bahn müssten die Teltower ja erstmal hinkommen, womöglich mit einem Bus, und dann umsteigen. Da wäre eine Straßenbahn deutlich attraktiver, um nach Potsdam zu gelangen.
Da man das Geld nur einmal ausgeben kann, wäre eine Straßenbahn dann nach Zehlendorf nicht sinnvoller? Ich gehe davon aus dass man selbst mit Umstieg in Zehlendorf auf die dann reaktivierte Stammbahn immer noch schneller in Potsdam wäre als mit der Straßenbahn über Stahnsdorf.
Es geht nicht darum, wie schnell man am Bahnhof in Potsdam sein kann, sondern wie schnell man am Zeil sein kann. Da die Straßenbahn direkt ins Stadtzentrum fährt und kein zweimaliges Umsteigen (In Zehelndorf und Potsdam HBF) nötig wäre, sehe ich das nicht so. Abgesehen davon denke ich durchaus auch an eine Strecke von Teltow nach Zehlendorf, ich habe es nur noch nicht geschafft den entsprechenden Vorschlag fertig zu stellen. Das kommt aber noch.
Den Vorschlag für eine Straßen- bzw. Stadtbahn von Teltow über Zehlendorf und Halensee weiter Richtung Alex hatte ich bereits gemacht. Das schließt natürlich auch diesen Streckenabschnitt mit ein. Mein Streckenvorschlag entspricht exakt dem Verlauf der Schnellbuslinie X10.
Würde nur Sinn machen durch hoch besiedeltes Gebiet sofern es die Relation Zehlendorf-Potsdam Babelsberg via Stahnsdorf und Kleinmachnow verbindet, dann müsste man auch in Stahnsdorf sofern erwünscht in die S-Bahn umsteigen können. Tangenten Verbindungen sind sehr wichtig, da es hier aber den Rand von Berlin betrifft denke ich das die Verbindung zielgreichtet von Potsdam nach Zehlendorf führen sollte. Dort könnte man das Straßennetz beispielsweise mit der Tram verknüpfen, die von Steglitz zum Alexanderplatz fahren soll (sofern man sie von Rathaus Steglitz nach Zehlendorf verlängert) Diese Strecke hätte einen Lückenschlussfaktor und würde eine neue Verbindung Potsdam Berlin über den Süden schaffen.
Eine solche Verbindung von Potsdam nach Zehlendorf gibt es schon: Die S-Bahn. Eine Straßenbahn dann über Zehlendorf hinaus nach Steglitz und zum Potsdamer Platz zu führen wäre ein absoluter Parallelverkehr, der nicht sinnvoll sein kann.
Bei meiner Linie handelt es sich auch weniger um eine Tangentialverbindung, als vielmehr um eine Radiale für Potsdam.
Erstens fährt die S Bahn ja nicht durch sondern wird in Wannsee gebrochen und 2. laut die Tram dient der Feinerschließung, dem Nahverkehr und ist eher mit Bussen zu vergleichen, eine gute Kombo aus Feinerschließung (Tram,Busse) und Groberschließung (S-Bahn und Regionalverkehr erachte ich am wichtigsten) . Außerdem denke ich das dieser „schlimme Parallelverkehr“ zwischen Zehlendorf und Steglitz gerechtfertigt ist weil man ja nicht wenn man z.B. von R. Steglitz nach Stahnsdorf will für ein paar Stationen die S Bahn nimmt und außerdem nach Steglitz die Südverbindung nach Babelsberg über Kleinmachnow und Stahnsdorf wobei dies mit der Schiene ausschließlich „Neuverkehr“ wäre, wo man Busverkehr übernehmen würde. Dazu gäbe es noch einen Lückenschluss nach Berlin. unterwegs könnte man natürlich Wendeschleifen einbauen und müsste nicht jede Tram komplett zum Alex fahren lassen.
Prinzipiell gefällt mir deine Idee. Ich habe jedoch trotzdem Kritikpunkte:
So sehe ich deine S-Bahnidee kritisch, weshalb es bei deiner Linie für mich keinen Umstieg in Stahnsdorf zur S25 geben würde. Das ist in meinen Augen auch gar nicht notwendig, da du ja in Teltow bereits die Strecke berührst. Daher würde ich die S-Bahn so wie vorgesehen nach Stahnsdorf verlängern und gut ist. So kanibalisieren sie sich nicht, was teuren Doppelverkehr verhindert.
Ich verstehe auch nicht, warum du durch die enge Wilhelm-Külz-Straße willst, anstatt den derzeitigen Weg entlang des Bäkedamm. Das verhindert Komplikationen. Solltest du eine Haltestelle auf der Höhe haben, wäre dort auch genug Platz um sie zu bauen.
Ich finde auch die Führung nach Zehlendorf/Steglitz problematisch. Wenn dann würde ich durch die Zehlendorfer Straße führen, wenn du eine Westanbindung haben willst (prinzipiell keine schlechte Idee, wenn man mit der Linie nach Potsdam so einen 10 min Takt schafft). Zugegeben, da muss man dann auch eine halbe Runde drehen, aber so könntest du mit einem Betriebsgleis eine Wendemöglichkeit schaffen, was nicht allzu verkehrt an der Stelle wäre. Solltest du eine Ostanbindung in Betracht ziehen, wäre eine Verbindung über die Schönower Straße sinnvoll. Ich erstelle mal ein Gegenvorschlag zu deinem, mit einem Konzept. Denn Steglitz sehe ich auf diesen Weg auch nicht als sinnvolles Ziel an.
Trotzdem finde ich die Idee so erstmal gut.
Meine Gegenidee: https://extern.linieplus.de/proposal/potsdam-stahnsdorf-teltow-berlin/