Beschreibung des Vorschlags
Ziel dieses Vorschlag ist eine bessere Anbindung der Region Gera-Zwickau-Chemnitz sowie Vogtland-Hof-Bayreuth an das Fernverkehrsnetz – sowohl auf der Ost-West-Achse als auch der Nord-Süd Achse mit einem IC-Knoten Zwickau.
Hierfür sind vier Baumaßnahmen erforderlich:
- Neubaustrecke Gera-Werdau-(Zwickau) für Fahrzeitverkürzung auf 20 Min.*
- Verbindungskurve Glauchau (Meerane nach Zwickau) für den Fv von Leipzig nach Zwickau.
- Neubau Tunnelstrecke Plauen-Weischlitz-Hof für Fahrzeitverkürzung**
- Elektrifizierung und Ausbau Hof-Bayreuth-Nürnberg***
*Die Neubaustrecke Gera-Werdau ist von mir nur ungefähr skizziert und ich habe dabei einen Abschnitt der alten stillgelegten Strecke mitverwendet. Die ideale Trassensuche überlasse ich Experten. Sie soll ohne Unterwegshalt möglichst gerade verlaufen. Mit 1-2 Überholkorridoren kann sie ggf. auch eingleisig sein.
** Ein Streckenausbau Hof-DD ist zwar im Deutschlandtakt fest vorgesehen, doch ohne den Tunnel.
***Ein Ausbau über Bayreuth ist im Deutschlandtakt auf erweiterten Bedarf zurückgestuft zugunsten des vordringlichen Bedarfs über Marktredwitz.
Ein IC auf der „Ur“ Sachsen-Bayern-Strecke Leipzig-Chrimitschau-Hof-Bayern ist bislang uninteressant, weil unterwegs keine großen Städte/Knoten angefahren werden. Mit meiner Maßnahmen kann ein attraktiver IC Leipzig-Altenburg-Zwickau-Plauen-Hof-Bayreuth-Nürnerg-Stuttgart fahren – und damit würde endlich eine IC-Linie auch durch den Leipziger Stadttunnel fahren. Ein IC-Knoten Zwickau bindet den ganzen Ballungsraum Gera-Chemnitz an den Fv in alle Richtungen an – und bietet mit einer Schnellstrecke nach Gera auf der Ost-West-Achse vielfältige weitere Perspektiven. Auch der von der Bahn geplante Mitte-Deutschland IC …KS-EF-Gera-Chemnitz-DD wäre mit der Neubaustrecke Gera-Werdau-Zwickau schneller als über Gössnitz und hat mit Zwickau eine für Fahrgäste viel attraktivere Route, da alle wichtigen Städte optimiert miteinander verbunden sind.
Die DB plant derzeit Jena-Göschwitz als IC-Knoten auszubauen, an dessen Erfolg ich nicht glaube. Wer von Süden kommt, kann in Saalfeld schneller nach Gera oder EF umsteigen als über J-Göschwitz. Von Süden heisst genaugenommen nur Lichtenfels und Kronach (!), da Bamberg bereits schneller über die SFS nach EF/L gelangt. Von Norden ist J-Göschwitz als Knoten ebenso irrelevant – zudem sind im Norden Weißenfels und Naumburg keine „Bringer“. Fazit: Die IC-Linie Leipzig-Jena-Nürnberg ist vom Einzugsgebiet/Fahrgastpotential folglich viel uninteressanter als eine Führung über Leipzig-Zwickau-Hof-Nürnberg, da hier eine komplett andere einwohnerstarke Region erschlossen wird.
Hintergrund: Die ehemaligen DDR-Bezirke Gera und Chemnitz hatten zusammen ca. 2,6 Mio Einwohner und waren die dichtbesiedeldste Region in Ostdeutschland. Heute leben hier immer noch ca. 1,8 Mio Menschen (vgl. Großraum Halle/Leipzig 1,5 Mio.). Während die Region Leipzig wieder wächst mit einer Top-Infrastruktur, verliert der Raum Gera/Zwickau/Chemnitz weiter an Bevölkerung. Die Ursachen sind zahlreich, u.a. eine straflich vernachlässigte- und katasthrophal schlechte Anbindung an das Fernverkehrsnetz. Die Bahn ist hier nicht konkurrenzfähig gegenüber der BAB A4 und A9, in deren Ausbau der Bund Milliarden gesteckt hat. Deshalb muss die Streckenführung optimiert werden und auch die Geschwindigkeit, wofür ein Streckenneubau G-Z und die Tunnelverkürzung Plauen-Hof unabdingbar sind.
Gera und Zwickau mit aktuell je knapp 100.000 Ew. liegen Luftline 33km auseinander. Mit dem Zug braucht man mind. 1 Std. (1xU). Der Pkw braucht von Hbf. zu Hbf. 37 Min. Eine Neubaustecke Gera-Zwickau für IC und RE verkürzt die Fahrzeit auf ca. 20 Min. Die RB fährt weiterhin über Gössnitz.
Gera-Chemnitz liegen 59 km Luftlinie auseinander. Der Zug braucht 1,5 Std. (1xU), mit dem PKW von Hbf. zu Hbf. dauert es 50 Min. Ein RE über die Schnellstrecke Gera-Werdau-Zwickau braucht ca. 52 Min.
Ähnlich schlecht sehen die Relationen Hof und Bayreuth aus.
Hof – Bayreuth/Marktredwitz – Nürnberg: Hier hat der Bund sich für Ausbau und Elektrifizierung der Strecke über Marktredwitz entschieden, wegen der Güterverkehrsanbindung nach Cheb. Der Sinn ist berechtigt, doch wird die Provinzmetropole Bayreuth (75.000 Ew) dadurch wohl endgültig vom Fv abgehängt, obwohl die Stadt Mittelpunkt der gesamten Region ist. Alle potentiellen Fv-Halte über Marktredwitz nach Hof haben nur 6.000-17.000 Ew. So wird die Chance für einen attraktiven Fv auf der Franken-Sachenmagistrale systematisch kaputt gemacht.
Im IC-Netz 2030 ist denn auch kein IC- Angebot Nürngerg-Hof-Sachsen vorgesehen, sondern nur ein „Hecken IC“ Oberstdorf-München Regensburg-Hof-Sachsen. Diese Linie hat schon einmal als IR nicht funktioniert.
Ich stimme dir zu, dass hier mehr gemacht werden muss, eine NBS Zwickau-Gera wird sich leider nicht rechnen, da das Gebiet zu schwierig ist und die Bedeutung der Relation (aus Sicht der Regierung) erstmal nicht gegeben ist. Der Tunnel zwischen Hof und Plauen hat da schon ganz andere Voraussetzungen, und selbst der wird nicht diskutiert.
Desweiteren wurde die Führung über Marktredwitz nicht nur wegen der Verbindung nach Cheb gewählt, nein es geht um den Güterostkorridor weiter über Regensburg die Donau abwärts oder weiter nach Süden über die Tauern zum Tiefwasserhafen in Triest.
Das ist sehr schade für Bayreuth aber für einen schnellen IC reicht auf den Gleisen da nicht eine einfache Elektrifizierung, die vermutlich durch alte Tunnel auch nicht so einfach ist. Um Bayreuth richtig anzufahren bräuchte es eine NBS Nord-Süd.