Oppendorf – Laboe

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Beschreibung des Vorschlags

Die Kieler Förde ist dicht bebaut. Insbesondere auf der Ostseite befinden sich eine Reihe an Siedlungen. Mönkeberg, Heikendorf, Brodersdorf und Laboe fassen fast 20.000 Einwohner.

Doch alle diese Orte sind vom Schienenpersonenverkehr vollständig abgehängt. Nur von Kiel über Oppendorf zum Schönberger Strand gibt es eine Eisenbahnstrecke. Auf dieser fuhren bis vor kurzem die Züge nur nach Oppendorf, nun soll die Linie bis ans Meer verlängert werden. Sie soll Teil der geplanten S-Bahn werden.

Um also auch die Kieler Förde schnell erreichen zu können, ist eine neue Eisenbahnstrecke nötig. Ich möchte im Folgenden eine Neubaustrecke als Teil des Kieler S-Bahnnetzes vorschlagen, welche hinter Oppendorf von der Schwentinebahn abzweigt und dann über fünf Halte nach Laboe führt.

 

Abschnitt 1: Oppendorf – Obersdorf

Hinterm Bahnhof Oppendorf verlässt der Zug die Bahnstrecke zum Schöneberger Strand und fährt auf die eingleisige Schwentinebahn. Bis auf kleine Sarnierungsarbeiten an den Gleisen sollte dieser Abschnitt keine Probleme mit sich bringen. Nur müsste die Nutzung der Strecke durch den Personenverkehr mit dem Kieler Seehafen geklärt werden, da diese von der Seehafen Kiel GmbH & Co. KG betrieben wird.

Bevor die Strecke die B 502 kreuzt, zweigt die Neubaustrecke ab. Sie führt nun parallel zur Bundesstraße. So kann relativ einfach die Trasse verbreitert werden. Nur die beiden Brücken müssen aufwändig verlängert werden.

Südlich der Dorfstraße befindet sich der erste neue Bahnhof. Dieser erschließt den gesamten Ort Obersdorf sowie den Norden von Schönkirchen. Aus Obersdorf lässt sich der Bahnhof innerhalb von zehn Minuten zu Fuß erreichen, Schönkirchen erhält einen weiteren Bahnhof, welcher eine Alternative zum teils weit entfernt liegenenden Bahnhof im Süden bietet. Ein Anschluss zu den beiden Buslinien 104 und 119, welche die Nachbarorte weiter erschließen, soll mit einer neuen Bushaltestelle hergestellt werden.

 

Abschnitt 2: Obersdorf – Mönkeberg

Nach dem Bahnhof Obersdorf und der Unterquerung der Dorfstraße überquert der Zug die B 502. Nach nur einem Kilometer und einer sehr scharfen Kurve befindet sich der nächste Haltepunkt Mönkeberg. Dieser liegt leider etwas außerhalb vom Ortskern, da eine andere Streckenführung nicht möglich ist. Um dennoch den Ortskern erreichen zu können, sollen die angrenzenden Straßen mit der Bahnhof verbunden werden. Dies ermöglicht eine schnelle Verbindung zum Zug. Pakrplätze vor Fahrräder/Car sharing/ etc. sollen bereitgestellt werden.

 

Abschnitt 3: Mönkeberg – Neuheikendorf

Im folgenden Ort Heikendorf soll der Zug gleich zweimal halten. Zunächst im alten Ortteil direkt neben drei Schulen und einer Kita. Das ermöglicht nicht nur kurze und sichere Schulwege, wegen der guten Lage, lässt sich das Rathaus auch zu Fuß schnell erreichen. Es besteht ein Anschluss an den 119, der zwar auch weiter Richtung Laboe fährt, mit seinen dichten Stopps das Angebot der Eisenbahn aber gut ergänzt.

Kurz darauf befindet sich der zweite Halt. Besonders die Bewohner Neuheikendorfs profitieren von diesem Bahnhof.

 

Abschnitt 4: Neuheikendorf – Brodersdorf

Nach rund zwei Kilometern hält der Zug in Brodersdorf. Zwar ist der Ort selbst mit knapp 500 Einwohnern nicht sehr groß, da dieser aber unmittelbar auf dem Weg Richtung Laboe liegt, lohnt sich hier ein Zwischenstopp. Einer Eisenbahn würde die Fahrtzeit, die vorher mit dem Bus zurückgelegt werden musste, von 40 Minuten auf etwa 25 Minuten fast halbieren. Auch für den Tourismus dürfte diese Eisenbahn einen positiven Einfluss auf die An- und Abreise haben. Eine neue Bushaltestelle soll für einen besseren Umstieg direkt am Bahnhof eingerichtet werden.

 

Abschnitt 5: Brodersdorf – Laboe

Nun rollt der Zug auf den letzten Abschnitt der Strecke. Nach der Überquerung de Kreisverkehrs an der K 30 endet die Strecke parallel zur Brodersdorfer Straße auf der freien Fläche. Bis zum Hafen ist es zwar noch ein Kilometer, ein Großteil des Ortes wird dennoch erschlossen. Auch hier bietet sich die Kombination mit anderen Verkehrsmitteln an, um andere Ortsteile zu erreichen. Besonders für Touristen ist eine komfortable Verbindung zum Meer wichtig. Auch der Busverkehr wird am Bahnhof erreicht. Die Haltestelle Ostlandstraße soll 150 m in Richtung Bahnhof versetzt werden.

Das Stadtzentrum in Kiel wird mit der Eisenbahn nicht schneller erreicht, als mit dem Schnellbus, in puncto Zuverlässigkeit, Komfort und Kapazität kann der Zug aber punkten. Das dürfte zu Entlastungen, besonders auf der B 502 durch Einsaprungen im Autoverkehr führen.

 

Weitere Anpassungen

Um das Vorbeifahren von entgegenkommenden Zügen zu ermöglichen (siehe Fahrplanentwurf), muss an folgenden Stellen ein zweites Gleis errichtet werden: Kiel Süd (1.800 m), Oppendorf (400 m, inkl. Bahnsteig), Brodersdorf (300 m, inkl. Bahnsteig), Laboe (250m, inkl. Bahnsteig).

Durch die neue Eisenbahnstrecke wird der Busverkehr in Richtung Laboe auf den Linien 14, 15, 102, 104, 119, X92 und N14 entlastet. Die Taktungen können teilweise vorsichtig reduziert werden.

Zur besseren Verknüpfung  des Busverkehrs mit dem Zug, sollen, wie oben beschrieben, neue Haltestellen in Bahnhofsnähe eingerichtet werden.

Auch der Fährverkehr könnte Entlastungen verspüren. Eine Ausdünnung des Fahrplans würde ich aber nur im geringen Maßstab in Betracht ziehen, da die Fähranlegestellen häufig weit entfernt von den Bahnhöfen liegen und so eine unabhänginge Nachfrage besteht.

 

Fahrplanentwurf

Wie auch im LNVP Schleswig-Holstein auf Seite 8 festgelegt, soll die Bahnstrecke Kiel <> Schönberger Strand im 30-Minuten-Takt bedient werden. Da die Auslastung zwischen Kiel und Laboe wegen der besonders hohen Bevölkerung von ca. 20.000 Einwohnern mindestens genauso stark sein würde, ist ein 30-Minuten-Takt das absolute Minimum. Zwar wäre ein 20- oder 15-Minuten-Takt ebenfalls wünschenswert, dafür wären aber weitere Baumaßnahmen erforderlich. In diesem Vorschlag möchte ich eine einfach Lösung vorschlagen, welche sich natürlich auch auf eine zweigleisige Strecke erweitern lässt. Sollte das Budget vorhanden sein, empfehle ich dies ausdrücklich.

So erhielte man je Richtung einen Takt von 15 Minuten zwischen Kiel Hbf und Oppendorf und jeweils einen 30-Minuten-Takt zwischen Oppendorf und Laboe bzw. Schöneberger Strand. In den Morgen-, Abendstunden und nachts wäre ein ausgedünnter Fahrplan sinnvoll.

 

8:04 | 8:20 | 8:34 | 8:50 | Kiel Hbf

8:10 | 8:26 | 8:40 | 8:56 | Kiel Schulen am Langsee

8:11 | 8:27 | 8:41 | 8:57 | Kiel-Ellerbek

8:15 | 8:31 | 8:45 | 9:01 | Kiel-Oppendorf

8:19 |         | 8:49 |            Schönkirchen

8:26 |         | 8:56 |            Probsteierhagen

8:32 |         | 9:02 |            Schönberg

8:36 |         | 9:06 |          Schönberger Strand

         | 8:35 |           | 9:05 | Oberdorf

         | 8:37 |           | 9:07 | Mönkeberg

         | 8:40 |           | 9:10 | Heikendorf

         | 8:42 |           | 9:12 | Neuheikendorf

         | 8:46 |           | 9:16 | Brodersdorf

         | 8:48 |           | 9:18 | Laboe

 

          | 9:43 |          | 10:13 | Laboe

          | 9:47 |           | 10:17 | Brodersdorf

          | 9:50 |           | 10:20 | Neuheikendorf

          | 9:52 |           | 10:22 | Heikendorf

          | 9:55 |           | 10:25 | Mönkeberg

          | 9:57 |           | 10:27 | Oberdorf

9:26 |            | 9:56 |             Schönberger Strand

9:32 |            | 10:02 |            Schönberg

9:38 |            | 10:08 |            Probsteiershagen

9:43 |            | 10:13 |             Schönkirchen

9:46 | 10:01 | 10:16 | 10:31 | Kiel-Oppendorf

9:51 | 10:06 | 10:21 | 10:36 | Kiel-Ellerbek

9:52 | 10:07 | 10:22 | 10:37 | Kiel Schulen am Lengsee

9:57 | 10:12 | 10:27 | 10:42 | Kiel Hbf

Metadaten zu diesem Vorschlag

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7 Kommentare zu “Oppendorf – Laboe

  1. Lieber Berlin-Planer

    Den Orten Östlich der Förde SPNV zu geben ist prinzipiell nicht schlecht. Du hast dir unter anderem beim Takt auch einiges gedacht.

    Voresrt noch zum zeichnerischen: Nicht jeder Feldweg braucht eine Unterführung. Lass ihn einfach enden. Wenn er wichtiger ist, dann kommt ein Bahnübergang . Auch kleine Straßen brauchen nicht zwingend eine Unterführung.

    Ich halte jedoch das Verkehrsmittel für falsch. Eine Regionalbahn kann zwar viele Leute transportieren, hat aber einen schlechten Takt. Die Entfernung zu den Wohngebieten ist größer.

    Kiel wird (wenn kein Bürgerentscheid das beschlossene zunichte macht) eine Stadtbahn bekommen. Diese endet bei der Fachhochschule. Diese bis Heickendorf zu führen und von dort Busse bis Laboe halte ich für sinnvoller. Braucht mehr Fahrzeit, ist aber mit Geweg oder ÖPNV bis zum Hbf. und am Endpunkt genausolang.

    Was meinst du ?

    Grüße Geomaus007

    1. Liebe Gemomaus007,

      ich schaue noch einmal, welche Brücke man entfernen kann. Häufig handelt es sich aber auch um kleine Kanäle, die als Teil des Gewässersystems nicht unterbrochen werden sollten. Die Genehmigung eines Bahnübergangs ist sehr schwierig und daher nur in Einzelfällen geeignet.

      Bei der Wahl des Verkehrsmittels finde ich den Regionalverkehr aber am besten geeignet.

      1. Kapazität — Da im Umfeld der neuen Linie 20.000 Menschen leben, gehe ich von einer sehr hohen Nachfrage aus. Der Einsatz einer Straßenbahn wäre dabei auch möglich, es nähme aber sehr viel mehr Fahrzeuge in Anspruch, als ein Regionalverkehr. Denn selbst ein 30-Minuten-Takt mit dem Regionalzug erscheint mir fast etwas dünn, eine Straßenbahnbetrieb wäre dann sicherlich im 10- bis 20-Minuten-Takt.

      2. Geschwindigkeit — Der Regionalzug ist deutlich schneller als eine Straßenbahn. Kann dieser nämlich bis zu 80km/h oder noch schneller unterwegs sein, wird die Tram auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 30-40km/h ausgebremst. Dadurch würde die Tram keine Beschleunigung des Busverkehrs sein. Zum Rathaus Heikendorf benötigt man vom Hauptbahnhof heutzutage 32 Minuten, auch mit der Straßenbahn wäre das zu erwarten. Der Zug hingegen fährt nur 20 Minuten zum Bahnhof Heikendorf. Zwar hast du recht, dass die Straßenbahn teilweise noch dichter im Ortskern fahren würde, allerdings ist man häufig selbst vom Bahnhof zu Fuß schneller. Die Kombination mit Mikromobilität oder dem Auto würde zusätzlich Zeit sparen.

      3. Komfort Weniger Störungen beeinflussen die Fahrt mit dem Zug. Auch am Bahnhof lässt es sich besser zu anderen Zügen umsteigen. Allerdings hat die Straßenbahn natürlich den Vorteil, dass sie dichtere Haltestellen und damit kürzere Wege anbietet.

       

      Insgesamt halte ich die Anbindung mit der Regionalverkehr sinnvoller, auch wenn die Straßenbahn natürlich besonders bei der Erschließung punktet. Als schnelle Verbindung nach Kiel finde ich den Zug besonders wichtig. Eventuell könnte man auch über eine Kombination beider Verkehrsmittel nachdenken.

       

      1. Als Antwort auf beide:

        Eine Straßenbahn hat das Problem, dass sie wohl eine neue Linie bräuchte, da die 3 oder die 1 das wahrscheinlich nicht alleine stemmen könnte. Allerdings ist die geplante Strecke bereits voll belegt (1, 2, 3, 4 vorerst, zukünftig noch die 6. Allerdings hat man sich für die Anbindung der Gebiete westlich der Förde nördlich des NOK auch für die Stadtbahn entschieden und einen S-Bahn-Tunnel verworfen (irgendwo im Internet gibt’s auch den Systemvergleich).

        Ein Regionalzug (S-Bahn) hat das Problem, dass der Bahnhof zu klein ist, und der Abschnitt Hbf – Wellsee dann im T7,5 belegt wäre, wo man sich schon mal überlegen kann, ob man ein Überwerfungsbauwerk errichten sollte (und es würden mehr Ausweichen/2-Gleisigkeit benötigt werden, wie du auch dargestellt hast).

        Wie lange brauchen denn die Fähren aktuell? Die müssen ja nicht komplett via Gaarden, sondern fahren direkter.

        1. Die F1 braucht min. 50 Minuten nach Laboe, Heikendorf und Mönkeberg werden entsprechend früher erreicht.

          Dass der Bahnhof überlastet ist, habe ich zuerst gar nicht bedacht. Ich fürchte früher oder später muss man den hin zur Kaistraße erweitern. Dann fallen zwar einige Hotelgebäude weg, westlich ist aber wegen der geplanten Stadtbahn kein Platz mehr. Und unterirdisch ist wohl etwas teuer.

          Ich gucke nochmal, wie ich das in meiner Idee berücksichtigen kann, aber ich glaube dennoch, dass sich eine S-Bahn im Vergleich zur Stadtbahn lohnt. Ein größerer Bahnhof ist ja auch für den Regional- und Fernverkehr wichtig.

  2. Soll diese Neubaustrecke eigentlich von einer S-Bahn oder einer Regionalbahn befahren werden? Im Vorschlag sprichts du die ganze von einem „Zug“ und in deinen Kommentaren von „Regionalverkehr“.

    Sonst finde ich die Idee gut und sinnvoll, abgesehen von den Problemen, die McManu schon genannt hat.

    1. Danke für die Nachfrage. Es soll, falls auch die Strecke zum Schönberger Strand von einer S-Bahn befahren werden wird, ebenfalls Teil des S-Bahnnetzes sein. Letztendlich gibt es aber keine großen unterschiede zwischen den beiden Systemen, da die Strecke, wie auch die zum Schönberger Strand, elektrifiziert werden soll. Hauptsache das System ist einheitlich.

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