Beschreibung des Vorschlags
I. Einleitung
Schaut man sich das Projekt S4-Ost in Hamburg/Schleswig-Holstein an, so fällt schnell folgendes auf: Während in Hamburg viele neue Stationen hinzugewonnen werden, gibt es in Schleswig-Holstein gerade mal eine neue Station, die auch bereits von einer anderen Linie genutzt wird. Das brachte u. a. Heike Sudmann dazu, eine Studie zu veröffentlichen, die sich gegen eine Verlängerung der S4 über Rahlstedt hinaus aussprach. Ich habe mir den Streckenverlauf daraufhin angeschaut und überlegt, ob es Orte entlang der Strecke gibt, die eventuell zu Unrecht keinen Halt haben und bin auf den folgenden Kandidaten gestoßen: Delingsdorf.
II. Begründung der Erkenntnis
Delingsdorf hat laut Wikipedia ca. 2200 Einwohner und gehört somit nicht mehr zu den kleinsten Dörfern, bei denen man sich sicher ist, dass sich der Bahnhof nicht lohnt. Zudem liegen die Gleise ja bereits, wodurch nur noch der Bahnhof selbst gebaut werden müsste und keine neue Strecke mehr. Außerdem kommt hinzu, dass sowohl nach Norden, als auch nach Süden zwei stark frequentierte Bahnhöfe (Ahrensburg und Bargteheide) mit Regionalanschluss liegen. Dieser Bahnhof wäre somit eine mögliche sinnvolle Entlastung für die Bahnhöfe, da die Menschen aus Delingsdorf nur wesentliche Vorteile aus dem Regionalzugupgrade ziehen können, wenn sie in die Hamburger City oder nach Bad Oldesloe (bzw. nördlich davon) müssen. Viele wollen jedoch auch nach Rahlstedt, Tonndorf, Jenfeld oder woanders hin, wo sich diese Regionalzuganbindung nicht lohnt.
Eine weitere wichtige Erkenntnis ist, dass in der Nähe von Delingsdorf auch die Gemeinde Ammersbek liegt. Diese Gemeinde ist wesentlich bevölkerungsreicher als Delingsdorf und erreicht die Bahnhöfe Bargteheide (und Delingsdorf) zeitlich am schnellsten. Doch Bargteheide liegt nördlicher, weshalb es länger dauern würde, von dort zu einem weiter südlich gelegenen Ziel zu gelangen und somit dieser Bahnhof von Ammersbek aus nur für die Regionalzugfahrer attraktiv wäre.
III. Infrastruktur & Verkehrliche Möglichkeiten
Der Bahnhof selbst hat für mich zwei mögliche Positionen. Da er möglichst viele Einwohner erschließen sollte, bietet sich der folgende Standort an:
Ich persönlich halte den Halt auf Höhe der Wiesenstraße mit Ausrichtung nach Süden und Seitenbahnsteigen für die beste Lösung. Ein richtiges Zentrum gibt es leider nicht, doch dieser Standort hat ein vergleichsweise hohes Erschließungspotenzial. Der barrierefreie Zugang könnte über Fahrstühle von der Brücke der Wiesenstraße erfolgen oder alternativ mit Rampen über den südlichen Seitenarm der Wiesenstraße in Richtung Bad Oldesloe und über die Straße Lohe in Richtung Hamburg. Dabei sollen alle genannten Optionen auch normale Zugänge sein, eine direkte Brückenverbindung am südlichen Ende beider Bahnsteige wäre zusätzlich auch sinnvoll.
Um den Bahnhof aus Richtung Ammersbek attraktiv zu machen, ist zudem eine neue Buslinie in einem regelmäßigen, möglicherweise 40-Minutentakt oder dichter zwischen U Hoisbüttel und S Delingsdorf sinnvoll. Diese Buslinie soll eine Alternative zu den auf Bargteheide ausgerichteten Buslinien bieten und gleichzeitig eine gute Bahnhofsanbindung ermöglichen. Der Halt wäre am südlichen Arm der Wiesenstraße mit Zugang zu beiden Bahnsteigen, von wo aus die Linie durch Delingsdorf nach Norden und weiter über Ammersbek geführt werden würde. Der Bus sollte im Optimalfall auf die S-Bahn angepasst werden, bei einem 20-Minutentakt der S-Bahn sollte der Bus kurz vorher ankommen und kurz danach abfahren.
IV. Nachteile für andere Fahrgäste?
Oft wird argumentiert, dass ein zusätzlicher Halt einfach nur die Fahrzeit für diverse Fahrgäste verlängert, aber diesen Effekt halte ich für gering. Zwei der drei der nördlich gelegenen Halte haben einen Regionalbahnanschluss, wodurch der Effekt zumindest abgemildert wird und der Bahnhof Kupfermühle hat verhältnismäßig wenige Fahrgäste pro Tag. Gleiches gilt für die andere Richtung. Nur wer nördlich von Delingsdorf aussteigt, hat diesen negativen Effekt. Aber der Bahnhof selbst besitzt ja auch Vorteile, weshalb es sich auch relativiert, wenn sich die Fahrt für manche verlängert.
An sich finde ich den Vorschlag gut und nachvollziehbar, kann mir durchaus vorstellen, dass ein Hp. in Delingsdorf angenommen werden würde. Drei Aspekte solltest du aber meiner Meinung nach noch bedenken:
1. Der Abstand zum Halt Ahrensburg-Gartenholz beträgt gerade mal einen Kilometer. Das ist recht wenig. Die Fahr-/Laufstrecke ist mit 2,5 – 4 km aber deutlich länger, was natürlich für diejenigen, die direkt in Delingsdorf wohnen, durchaus eine Entlastung bringt. Als Umsteigepunkt ist der Hp. aber trotzdem nicht wirklich geeignet, denn die Fahrstrecke aus Ammersbek verkürzt sich nur in eher geringem Umfang. Selbst zum Bf. Ahrensburg sind es von Ammersbek aus nur etwa 7 km, nach Delingsdorf wären es ca. 3,5 km. Für einen Bus zum Bf. Ahrensburg besteht aber der Vorteil, dass damit zugleich auch eine Anbindung an das Ortszentrum Ahrensburg und den RE-Halt entsteht. Daher sehe ich den Halt Delingsdorf eher als fußläufig und mit dem Rad zu erreichenden Hp. für die direkt dort wohnenden Menschen, nicht aber als ÖPNV-Knoten.
2. In Ahrensburg-Gartenholz soll das separate S-Bahn-Gleis enden, dann fahren die S-Bahnen also zusammen mit RV, FV und GV auf der Hauptstrecke, wo nach Möglichkeit eine Geschwindigkeitsharmonisierung angestrebt wird, um die beschränkte Kapazität bestmöglich auszunutzen. Jeder Zwischenhalt steht der Geschwindigkeitsharmonisierung entgegen, da er ca. 90 Sekunden zusätzliche Streckenkapazität bindet. Bei einem 20-Minutentakt steigert das die Auslastung der Strecke um 7,5%-punkte, das ist schon erheblich.
3. Laut Wikipedia war der Halt in Delingsdorf ursprünglich geplant, zusammen mit einer längeren separaten S-Bahn-Strecke bis Bargteheide. Wurde dann aus Kostengründen beides gestrichen. Warum sollte sich das jetzt lohnen? Natürlich sind die Kosten nur für den Halt überschaubar, aber ich denke fast, dass auch diese Option im Zuge der Streichung untersucht worden ist, offensichtlich mit negativer Wirtschaftlichkeit oder technischer Unmöglichkeit (durch die Streckenkapazität) als Ergebnis.
Die Kapazitätsfrage ist der springende Punkt. Der Haltepunkt braucht sicherlich ein drittes Gleis bis Delingsdorf aber aus meiner Sicht sollte die S4 wie ursprünglich angedacht ohnehin bis Bargteheide ihre eigenen Gleise haben. Irgendwann wird das hoffentlich nachgelegt.
Bis dahin gibt es auch noch die Gelegenheit, in Delingsdorf im Umfeld des zukünftigen Zugangs zum SPNV Wohnungsbau zu betreiben und so die Sinnhaftigkeit des Haltepunkts zu steigern.
An sich finde ich den Vorschlag gut und nachvollziehbar, kann mir durchaus vorstellen, dass ein Hp. in Delingsdorf angenommen werden würde.
Schön, dass dir der Vorschlag im Allgemeinen gefällt.
Als Umsteigepunkt ist der Hp. aber trotzdem nicht wirklich geeignet, denn die Fahrstrecke aus Ammersbek verkürzt sich nur in eher geringem Umfang. Selbst zum Bf. Ahrensburg sind es von Ammersbek aus nur etwa 7 km, nach Delingsdorf wären es ca. 3,5 km
Das ist aber immerhin die Hälfte. Den Punkt mit dem Ahrensburger Ortszentrum kann ich nachvollziehen und natürlich gibt es dort auch Regionalbahnanschluss, aber diese Busverbindung richtet sich ja genau an die Menschen, die nicht zum Hamburger Hauptbahnhof wollen. Der Bahnhof soll nicht wirklich ein „Umsteigeknoten“ sein, sondern die Fahrzeit für Ammersbeker verkürzen können (Busse sind langsamer als S-Bahnen).
Daher sehe ich den Halt Delingsdorf eher als fußläufig und mit dem Rad zu erreichenden Hp. für die direkt dort wohnenden Menschen
Das ist auch das Hauptziel, die Leute aus Ammersbek sollen nur zusätzliches Potenzial zeigen und den Bahnhof lohnenswerter machen. Die Delingsdorfer sind der Kernaspekt. Und natürlich kann auch der Ort selbst noch wachsen, wie OEV-Fahrgast richtig angemerkt hat.
Laut Wikipedia war der Halt in Delingsdorf ursprünglich geplant, zusammen mit einer längeren separaten S-Bahn-Strecke bis Bargteheide. Wurde dann aus Kostengründen beides gestrichen. Warum sollte sich das jetzt lohnen?
Weil die Einwohnerzahlen im Hamburger Umland steigen und somit immer wichtiger werden, zusäsätzlich gibt es immer mehr Re- und Suburbarnisierung. Die seperate S-Bahnstrecke ist wichtig für einen stabilen und zukunftsorientierten Betrieb, wenn die S4 vielleicht auch irgendwann mal einen 10-Minutentakt auf ganzer Strecke erhalten soll. Ich teile da die Meinung von OEV-Fahrgast, auch dabei nur die Kosten im Blick zu haben ist für mich komplett veraltetes Denken (klar ist das auch wichtig, aber nicht das einzige Kriterium) Die Kapazität ist quasi die alles entscheidene Frage. Ich habe jetzt nur die offiziellen Planungen mit zwei Gleisen übernommen, um es nicht unnötig kompliziert zu machen, da kann ich mich aber noch mal dransetzen.
Na ja, aber dafür lohnt sich halt keine komplett neue Buslinie, da es die Linie nach Ahrensburg wohl auch weiterhin geben wird.
Das ist aber ein sehr allgemeines Phänomen, dass so bei der Planung auch schon absehbar gewesen sein dürfte. Insofern sehe ich leider, auch vor dem Hintergrund der ökonomischen Situation, wenig Chancen für die Realisierung dieses Projekts.
Niemand hat nur die Kosten im Blick, es geht immer um das Verhältnis zwischen Nutzen und Kosten. Und das zu betrachten ist nicht veraltet, sondern schlichtweg ökonomisch.
Spannend ist halt die Frage, ob es ohne das separate Gleis überhaupt aufgeht und wenn ja, inwiefern die Stabilität des Fahrplans dadurch beeinträchtigt wird. Ein kritischer Punkte ist im D-Takt, wenn ich das auf die Schnelle richtig überblicke, der Abstand zwischen E6.a und S4 bei der Ankunft in Bad Oldesloe, der ist mit 4 Minuten jetzt schon knapp, mit 90 Sekunden Zeitverlust durch den Zusatzhalt der S4 wäre das dann zu eng. Hinzu kommt die Wendepuase der S4 von lediglich 4 Minuten, mit 2×90 Sekunden weniger ist das ausgeschlossen. Sprich, wenn der Zusatzhalt tatsächlich kommen sollte, müssten die Trassen noch mal angepasst werden.
Ich finde den Vorschlag gut. Ich hatte auch schon diese Idee, allerdings im Nordteil von Dellingsdorf, weil der Halt dann genau in der Mitte zwischen Ahrensburg-Gartenholz und Bargeteheide liegen würde und weil die Straße nach Ammersbek dichter ist.
Ich würde als Alternative zu einem neuen Gleis bis Dellingsdorf vorschlagen nur eine der 3 dort fahrenden S-Bahnen dort halten zu lassen. Das würde ich auch für Ahrensburg-Gartenholz so machen. Damit würde sogar Kapazität frei werden, weil 2 S-Bahnen einen Halt weniger haben und nur eine einen mehr. Ein schöner Nebeneffekt wäre die Fahrtzeitersparniss von 2 Minuten ab Bargteheide. Das wäre aber wohl eher eine kurzfristige Lösung, denn langfristig brauchen auch Dellingsdorf und Ahrensburg-Gartenholz mehr als eine S-Bahn pro Stunde.
Das wäre vollkommen unsinnig, niemand würde einen Halt nutzen, an dem nur jede dritte S-Bahn hält, wenn wenige Kilometer weiter jede S-Bahn hält. Abgesehen davon bringt es genau null Entlastung für die Fernbahn, wenn in Ahrensburg-Gartenholz nur jede dritte Bahn hält, da es dort eh noch das separate Gleis gibt.
Das stimmt, nicht in Ahrensburg-Gartenholz zu halten bringt keine Entlastung für die Fernbahn, außer man kann dann das dritte Gleis dorthin streichen.
Diese Aussage ist aber unsinnig, denn von Dellingsdorf (Nord) sind es 3,5km bis Bargeteheide (falsche Richtung, da fast alle nach Hamburg wollen), 4,5km bis Ahrensburg-Gartenholz und 5,5km bis Ahrensburg. Die Strecke kann man nicht einfach laufen, sondern man müsste Auto, Bus oder Fahrrad fahren. Dafür würde ich einen zeitlichen Mehraufwand von 20 Minuten veranschlagen. Dann wartet man doch lieber (durchschnittlich) 30 Minuten auf die nächste S-Bahn bzw. macht etwas anderes in der Zeit. Außerdem wäre vermutlich eher der RE in Ahrensburg attraktiv, auch für mögliche Busse und Autofahrten von Dellingsdorf und da macht es kaum einen Unterschied, ob eine oder drei S-Bahnen pro Stunde fahren, denn die Fahrtzeit ist deutlich schneller. Ein Paar Beispiele, wo trotz einem weiteren Bahnhof in wenigen Kilometern Entfernung die Bahnhöfe mit längerer Fahrtzeit genutzt werden:
Ich finde, Dellingsdorf und Ahrensburg-Gartenholz benötigen keinen 20 Minuten-Takt, denn Orte mit vergleichbarer Größe erhalten auch nur eine stündliche RB und keinen RE. Bei so einer langen S-Bahn ist so ein „Express“-Konzept mMn durchaus angebracht. Da in dem Bereich die Höchstgeschwindigkeit bei 160km/h liegt, wäre eine Fahrzeitersparniss von mindestens 2 Minuten pro Halt zu erwarten. Außerdem könnten die S-Bahnen, wie gesagt, ab Ahrensburg die Fernbahngleise nutzen und die Systemsechselstelle könnte dann in Ahrensburg sein, was sinnvoller ist, weil in Ahrensburg viele Menschen ein- und aussteigen und die Standzeit somit ohnehin schon relativ lange ist. Dadurch kann man insgesamt eine Fahrzeitersparniss von 5 Minuten zu erwarten.
Was die Fernbahn allerdings auch nicht entlastet, sondern lediglich die Kosten senkt.
Da denkst du falsch, die Leute steigen dann zum Pendeln schlichtweg nicht auf den ÖPNV um sondern nutzen weiterhin das Auto, was dort eh fast alle haben.
Nein, der Fahrzeitunterschied zwischen RE und RB liegt aktuell bei 7 Minuten. Laut Projektwebsite soll sich dank schnellerer Türen und stärkerer Beschleunigung die Fahrzeit durch die S-Bahn nur geringfügig erhöhen. Selbst wenn es dann 12 Minuten sind, reicht das noch locker, um die Nachteile des RE (keine Direktverbindung in die Innenstadt, längere Umsteigewege) auszugleichen. Der RE ist sehr attraktiv für Fahrgäste, die in den FV umsteigen wollen oder direkt am Hbf ihr Ziel haben. Wenn es allerdings in Ahrensburg vier statt nur einer Verbindung pro Stunde gibt, ist das anders, weil dann die potentielle Fahrzeitverlängerung an den selten bedienten Halten durch eine verpasste Bahn oder einen Ausfall viel massiver ist.
Wie gesagt, keine längere Fahrzeit bei Fahrten in die Innenstadt.
Winsen liegt aus Sicht von Ashausen stadtwuaswärts, der RE ab Winsen ist nur 5 Minuten schneller als die RB ab Ashausen. Zudem fährt die RB sehr dicht hinter dem RE. Es gibt also weder eine bedeutend schnellere Fahrt noch einen bedeutend höheren tatsächlichen Takt durch eine Fahrt über Winsen.
3-5 Minuten Fahrzeitunterschied, mit Auto über Buchholz geht’s also auch nicht schneller. Hier greift noch am ehesten der Aspekt, dass der Takt in Buchholz besser ist. Aber der Unterschied zwischen Stundentakt und Halbstundentakt ist bei weitem nicht so groß wie der zwischen Stundentakt und vier Zügen pro Stunde, wie du es hier vorschlägst. Das betrifft genau so auch die beiden ersten Beispiele.
Dann findest du das halt, aber aus Sicht der Verkehrsplanung ist und bleibt das absolut unsinnig. Die S-Bahn ist auch kein RE, der weiter entfernt liegende Orte schnell an das Zentrum anbinden soll. Von der längeren Fahrzeit wären hier nur Bargteheide, Kupfermühle und Bad Oldesloe betroffen, wobei letzteres für die Anbindung an Hamburg über einen halbstündlichen RE verfügt, wenn’s schnell gehen soll. Die S-Bahn in Bad Oldesloe dient lediglich zur Anbindung an die Zwischenhalte und da wäre es natürlich fatal, wenn die dann gar nicht regelmäßig bedient werden!
Die 160 km/h Streckenhöchstgeschwindigkeit machen bei 140 km/h schnellen Fahrzeugen nichts aus. Ich gehe von nicht mehr als 90 Sekunden pro Halt aus, aber selbst wenn, betroffen davon sind lediglich Bargteheide und Kupfermühle. Da wiegen die Nachteile weit schwerer.
Die Systemwechselstelle soll sich zwischen den Halten Bovenstraße und Hostenhofweg befinden. Ganz weit weg von Ahrensburg, also, nein, das Argument stimmt nicht.
Realistisch eher 3 Minuten. Und selbst wenn, es profitiert halt so gut wie niemand davon. Machen wir mal ne einfache Rechnung auf:
Wie du siehst, liegt der Effekt der Fahrzeitverkürzung bei weniger als einem Drittel des Effekts der Fahrzeitverlängerung, wenn nur jede dritte S-Bahn in Gartenholz und Delingsdorf hält, wobei die S-Bahn, die nirgends hält, nach Bad Oldesloe weiterfährt.
Gut, vielleicht hast du da Recht. Das war auch eher eine grobe Idee, die ich in den Raum geworfen habe. Mir ging es eigentlich eher darum den Haltepunkt in Dellingsdorf im Norden zu haben.
Realistisch eher 3 Minuten. Und selbst wenn, es profitiert halt so gut wie niemand davon.
Könntest du mir aber erklären, wie du hier auf die 20 bzw. 18,5 Minuten Fahrzeitverlängerung kommst?
Wenn man annimmt, dass die Fahrtzeitverlängerung nur für Kupfermühle relevant wäre, könnte man auch die S-Bahn von Bad Oldesloe in Dellingsdorf und Ahrensburg-Gartenholz halten lassen und die beiden ab Bargtheide verkehrenden durchfahren lassen, das wäre auch übersichtlicher.
Das wäre wenn schon eine RB, da der RE auf dem Abschnitt gar nicht bzw. nur in Ahrensburg hält und eine RB durch eine Express-S-Bahn zu ersetzen wäre nichts neues und ist auch z.B. nach Kellinghusen von offizieller Seite teilweise so angedacht. Die S4 wird ja sogar hauptsächlich gebaut um die RB zu ersetzen und die Kapazität im Hbf zu bekommen. Bei so einer langen S-Bahnstrecke finde ich eine Express-S-Bahn überlegenswert und das wäre hinter Ahrensburg aufgrund der niedrigen Taktung auch möglich.
Klar. Mittlere Wartezeit mit Stundentakt sind 30 Minuten, mit 20-Minutentakt sind es 10 Minuten, also im Mittel 20 Minuten Verlängerung der Wartezeit (das wäre präziser) durch den Stundentakt. Die 18,5 Minuten ergeben sich aus dem entfallenden Halt in Ahrensburg-Gartenholz.
Ja, aber trotzdem würden die Nachteile durch die entfallenden Halte überwiegen. Außerdem gibt es gerade in Bad Oldesloe Probleme mit der Wendezeit durch die verlängerte S-Bahn.
Du hast geschrieben, dass Orte mit vergleichbarer Größe keinen RE-Halt bekommen, deshalb habe ich hier den RE angesprochen.
Unterschied in Richtung Kellinghausen ist aber, dass es da parallel noch eine klassische S-Bahn im engen Takt gibt (S3 bis Pinneberg). Das wäre hier nicht gegeben, daher ist das Ganze gerade nicht vergleichbar.
Aber was du findest ist nicht entscheidend. Entscheidend ist die Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile, und die ergibt eindeutig, dass sich ein solches Betriebskonzept nicht lohnt, da
Also 2. ist ein legitimes Argument. Mir ist es auch schon passiert, dass ich in die falsche U3 eingestiegen bin. Ich glaube aber, in Dellingsdorf und Ahrensburg-Gartenholz wären eher wenige Touristen oder sonstige ortsfremde unterwegs und die Menschen, die dort fahren werden zumindest nach etwas Eingewöhnungszeit wissen, welche S-Bahn zu ihnen fährt. Ich finde aber auch, dass ein seperates Betriebskonzept ein ziemlich großer Aufwand wäre nur um 2 Haltestellen auszulassen.
3. Ist höchstens ein Argument dagegen, wenn es einen besseren Alternativvorschlag gäbe und es ausschließlich darum ginge die Fernbahn zu entlasten, das muss aber nicht der Fall sein und eine Entlastung ist doch grundsätzlich eher etwas positives zumal so ein Konzept keine Mehrkosten aufweist.
Danke für die Erklärung. Das ist die statistische Fahrzeitverlängerung, das stimmt, aber in der Realität wird es anders aussehen. Du wirst 30 Minuten vor der stündlichen S-Bahn nicht die Hälfte der Fahrgäste bzw. relativ genau so viele, wie 10 Minuten vor der S-Bahn im 20 Minuten-Takt antreffen. Dass es eine Wartezeitverlängerung gibt, wenn man z.B. eine S-Bahn verpasst, stimmt, aber die wenigsten werden 30 Minuten oder länger am Bahnsteig warten, sondern eher 5-10 Minuten vorher wären vielleicht die Hälfte der mitfahrenden Fahrgäste am Bahnsteig. Ich würde daher mindestens von der Häfte eher von einem Viertel der von dir veranschlagten Wartezeitverlängerung ausgehen und dann wäre der Nutzen für Bargeteheide höher als die 5 Minuten mehr Wartezeit für Dellingsdorf und Ahrensburg-Gartenholz, erst Recht, wenn man von 2 Minuten pro Halt ausgeht. Übrigens würde ich auch für Dellingsdorf mit dem gleichen Wert wie für Ahrensburg-Gartenholz rechnen, weil Dellingsdorf wohl keine Express-S-Bahn erhalten wird, die Ahrensburg-Gartenholz auslässt. Das wäre nun wirklich ein unnötig kompliziertes Konzept.
Aber wie gesagt, ich bin auch nicht 100% für meinen Vorschlag, es war ja nur eine Idee.
Falsch. Wartezeit betrifft nicht nur das Warten auf dem Bahnsteig, sondern auch, wenn ich zu einem Termin fahre, das Warten am Ort des Termins, weil ich aufgrund der nur stündlich verkehrenden S-Bahn 40 Minuten früher losfahren muss, als wenn die S-Bahn alle 20 Minuten halten würde. Das Gleiche gilt natürlich auf dem Rückweg, wo ich wahrscheinlich sogar am Hamburger Hbf auf dem Bahnsteig stehe und warte.
Nö, wäre sogar ein einfaches Konzept, weil ich dann zwei S-Bahnen mit gleicher Trassenlage habe, die in Bargteheide enden, während die dritte „Express-S-Bahn“ eine abweichende Fahrplanlage hat. Alternative wäre, wie von dir angesprochen, dass die nach Bad Oldesloe fahrende S-Bahn alle Zwischenhalte bedient und die beiden anderen als „Express“ fahren. Das wäre ähnlich einfach. Aber die Unterschiede sind halt echt marginal.
Das stimmt natürlich, aber die Zeit kann man dann anderweitig sinnvoll durch z.B. Einkäufe überbrücken, sodass das nicht als reine Wartezeit gesehen werden kann. Natürlich ist das nachteilig, aber es ist nicht komplett verschwendete Zeit, weil auch niemand 40 Minuten bei z.B. einem Arzttermin warten würde. Das Argument greift schon eher bei Anschlusszügen. Ich kann nicht genau beurteilen, welche Umstände so eine Taktverringerung mit sich bringt, aber definitiv nicht so starke, dass es als reine verschwendete Zeit gesehen werden kann, ich würde sagen die Hälfte von den 20 Minuten, eher etwas weniger und dann kommt man in einen Bereich, wo deine Rechnung ziemlich ausgeglichen wäre.
Ich finde, du hast mit vielen Punkten Recht, ich weiß selber nicht, ob ich so eine S-Bahn umsetzen würde, da der Nutzen nicht eindeutig zu erkennen ist und ohne eine genauere Untersuchung schwer zu beurteilen ist (z.B. durch Einbeziehung von Einwohnern außerhalb des Orts mit einem Halt).
Bezüglich Kapazität: Das Problem ist gar nicht die freie Strecke, sondern die höhengleiche Einfädelung in Ahrenburg-Gartenholz und die Wendegleise in Bargteheide und Bad Oldesloe, die am Rand statt in der Mitte sind, was ergo nochmal eine höhengleiche Einfädelung bedeutet. Das wurde auch schon kritisiert.
Ich halte für den Korridor dieses Konzept für am besten geeignet, da es kurze Reisezeiten ohne höhengleiche Einfädelungen ermöglicht. Das wäre auch mit einem Halt Delingsdorf kombinierbar.
Die Kritik an Teilen des vorgesehenen Betriebskonzepts für die S4 ist ja berechtigt. Aber die vorgeschlagene Lösung mit diesem Kurzbahnsteig außerhalb des Bahnhofs, der die Zufahrt zu den Durchfahrtsgleisen blockiert, halte ich definitiv auch nicht für geeignet, denn dadurch entstehen gravierende Nachteile für den Betrieb im Hamburger Hbf.