Beschreibung des Vorschlags
Meine Heimatstadt Oberhausen hat finde ich für eine Stadt mit 210000 Einwohnern eigentlich ein zu mageres Straßenbahnnetz, zumal sie auch aufgrund ihrer eher geringen Ausdehnung auch noch dichter besiedelt ist, als die gleicheinwohnerreichen Straßenbahnstädte Mainz und Kassel, die aber deutlich mehr Einwohner per Straßenbahn anbinden. Meine Heimatstadt Oberhausen war in den Jahren 1974 bis 1996 sogar straßenbahnfrei. Als dann die Straßenbahn bei uns wieder eingeführt wurde, wurde als besonderes innovatives Herzstück für den ÖPNV eine stillgelegte Eisenbahnstrecke der HOAG vom Hauptbahnhof zum Bahnhof Sterkrade zu einer gemischten Bus- und Bahntrasse umgebaut: Die heutige ÖPNV-Trasse. Als diese noch Eisenbahntrasse war, erreichte sie den Oberhausener Hauptbahnhof in den Gleisen 1 bis 3, die heute ein Parkplatz sind. In Höhe des Gasometers zweigte von ihr die Bahnstrecke Duisburg-Quakenbrück ab, die aber heute im Oberhausener und Bottroper Bereich komplett stillgelegt ist, aber noch nicht zurück gebaut wurde. Das einzige, was zurückgebaut wurde, war die Eisenbahnbrücke über den Rhein-Herne-Kanal, die die Bahnstrecke Duisburg-Quakenbrück am Gasometer vorbei in Richtung Osterfeld Nord führte.
Sowohl die HOAG-Trasse, welche heute ÖPNV-Trasse ist, als auch die alte Bahnstrecke Duisburg-Quakenbrück sind überwiegend kreuzungsfrei zu den kreuzenden Straßen und weisen als Eisenbahnstrecken hohe Radien auf. Das wirkt sich sehr positiv auf die Reisezeiten im ÖPNV aus. Die Busse und Straßenbahnen benötigen über die ÖPNV-Trasse zwischen Hauptbahnhof und Sterkrade Bf gerade mal 11 Minuten.
Nun ist es so, dass unsere Nachbarstadt Bottrop den Wiederaufbau der Straßenbahn plant, der SB91 zwischen Oberhausen Hbf und Bottrop ZOB eine extrem stark ausgelastete Gelenkbuslinie im 10-Minuten-Takt ist und gleichzeitig diese alte Bahnstrecke Duisburg-Quakenbrück als Eisenbahnstrecke große Radien hat und auch kreuzungsfrei ist und damit für den ÖPNV wirklich dieselben Vorteile bietet wie die ÖPNV-Trasse Oberhausen, von der sie auch noch abzweigt. Daher könnten die Städte Oberhausen und Bottrop, wenn sie sich zusammensetzen, gut darin investieren, die alte Eisenbahnstrecke zu kaufen und auf ihr eine Straßenbahnlinie realisieren, die dank Kreuzungsfreiheit und großer Radien auch sehr schnell über die Strecke fahren könnte. Da wie schon erwähnt der SB91 zwischen Oberhausen Hbf und Bottrop ZOB mit Gelenkbuslinien im 10-Minuten-Takt fährt und diese Busse immer sehr gut ausgelastet sind, würde sich eine Straßenbahn auf der Relation Oberhausen Hbf und Bottrop ZOB sicherlich lohnen. Daten aus dem Nahverkehrsplan Bottrop (S. 29) unterstützen die These: rd. 11500 Pendler = rd. 6500 Pendler von Bottrop nach Oberhausen + rd. 3000 Pendler nach Duisburg + rd. 1400 Pendler nach Düsseldorf + rd 300 Pendler nach Ratingen + rd 300 Pendler Köln – die genannten Pendlerziele sind von Bottrop ZOB aus am besten mit dem SB91 + Umstieg in Oberhausen Hbf erreichbar. Rd. 11500 Pendler können den SB91 tägtlich nutzen und damit sind es bis zu rd. 11500 Fahrgäste pro Tag. Das langt für eine Straßenbahn. Deswegen möchte ich nun auch entsprechend den beiden Städten ihre Schnellstraßenbahn Oberhausen – Bottrop ZOB vorstellen.
Also die Straßenbahn folgt vom Hauptbahnhof Oberhausen bis zur Brücke Sterkrader Straße/Westring in Bottrop dem Verlauf der alten Bahnstrecke Duisburg-Quakenbrück. Dabei bedient sie die Haltestellen auf der ÖPNV-Trasse und auch welche in Osterfeld. Die Haltestellen nördlich von Neue Mitte OB sind:
- Neue Mitte OB
- Wittekindstraße
- Osterfeld Nord Bf
- Lilienthalstraße
- Oberhausen-Nürnberger Straße
- Bottrop-Knappschaftskrankenhaus
- Westring/Heidenheck
- Nathrandstraße
- Pferdemarkt
- Bottrop ZOB Berliner Platz
Die Haltestelle Osterfeld Nord Bf entspricht nicht ganz der Lage des historischen Bahnhofs Oberhausen-Osterfeld Nord (dieser lag nämlich auf dem Damm parallel zur Rheinischen Straße zwischen Vestischer Str und Bergstraße), sondern dem Sonderhaltepunkt zur OLGA. Dennoch habe ich die Station aufgrund der historischen Lage so genannt. Ich wollte nicht ganz den alten Bahnhof Osterfeld Nord reaktivieren, da ein Bahnsteig am alten Bahnhof einen Abzweig auf die Bergstraße verhindert hätte, welchen ich mit eingezeichnet habe. Bis zu diesem Abzweig Bergstraße soll die neue Trasse wie die ÖPNV-Trasse Oberhausen auch als gemischte Bus- und Straßenbahntrasse gefertigt werden. Weiter Richtung Bottrop wäre eine gemischte Trasse, aber auch eine reine Straßenbahntrasse möglich. Dieser Abzweig Bergstraße soll es nämlich erlauben auch die SB-Linien 92 und 93 nach Rothebusch, Klosterhardt und Tackenberg auf diese Strecke zu bekommen bzw. durch eine Straßenbahn zu ersetzen, was aufgrund der Tatsache, dass auch die zwei sehr gut ausgelastete Gelenkbuslinien im (zusammen) 10-Minuten-Takt zwischen Tackenberg und Osterfeld sind, sich lohnen würde. Die beieden Haltestellen Lilienthalstraße und Nürnberger Straße erschließen die Siedlungsgebiete in Osterfeld-Mitte und Rothebusch neben der Bahntrasse. Dann kommt ein längerer Abschnitt ohne Halt bis zum Knappschaftskrankenhaus, da die Straßenbahn dazwischen einfach nur durch den Revierpark fährt. Der Halt am Knappschaftskrankenhaus erschließt auch Teile Fuhlenbrocks.
Ulrich Conrad hat ebenfalls eine Straßenbahn von der ÖPNV-Trasse Oberhausen zum ZOB Bottrop vorgeschlagen, aber sein Vorschlag folgt der Bottroper Straße. Ich möchte die beiden Straßenbahnstrecken gerne einmal gegenüberstellen. Meine Linie hat gegenüber seiner Linie die Vorteile, dass die Strecke dank Nutzung einer alten Eisenbahnstrecke sehr große Radien und eine vollständige Kreuzungsfreiheit zum Straßenverkehr bietet. Das sorgt für eine sehr gute Betriebs- und Verkehrsqualität mit hohen Reisegeschwindigkeiten und kaum Störungen. Zum Vergleich kann auf der Bottroper Straße kein besonderer Bahnkörper errichtet werden, jedoch wird die Bottroper Straße gerne durch zu intensiven MIV (Motorisierten Individualverkehr) zu Stoßzeiten am Centro verstopft, wie verkaufsoffenen Sonntagen und der Vor- und nach Weihnachtszeit (Mitte November bis Anfang Januar). Dann bleibt die Straßenbahn auf der Bottroper Straße wie heute der SB91 auch im Stau der Autos stecken. Außerdem erschließt meine Linie viel besser die größeren Siedlungsgebiete im nördlichen Osterfelder Zentrum und südlichen Rothebusch. Entlang der Bottroper Straße kann hingegen nicht so gut viel Bebauung erschlossen werden. Das liegt vor allem am sehr großen Bahnhof Oberhausen-Osterfeld Süd mit seinem großen Rangier- und Güterbahnhof, der das Siedlungsgebiet um die Wittekindstraße/Waghalsstraße stark von der Bottroper Straße trennt und nur wenige Häuser im Siedlungsgebiet Wittekindstraße/Waghalsstraße in 500 m Entfernung zur Haltestelle Osterfeld Süd Bf liegen. Entlang der alten Rheinischen Bahn kann das Gebiet dagegen beidseitig sehr gut erschlossen werden. Ein Nachteil, den die Strecke entlang der Rheinischen Bahn bietet, ist die etwas schlechtere Erschließung der Osterfelder Innenstadt. Diese liegt zwar von der Haltestelle Osterfeld Nord Bf gleich weit entfernt wie von der Haltestelle Osterfeld Süd Bf, ist aber an den Nordbahnhof im Gegensatz zum Südbahnhof nicht durch eine Fußgängerzone angeschlossen. Es gibt aber einen Fußweg, den man aber auch ausbauen kann und die Fußgängerzone lässt sich evtl. auch verlängern.
Das ist ein interessanter Vorschlag. Im Gegensatz zu meinem, dürfte die Fahrzeit kürzer werden. Ich fürchte nur, dass die Linienführung nicht geeignet wäre die Busse in der Bottroper Straße komplett zu ersetzen, wodurch der wirtschaftliche Vorteil minimiert werden würde.
Ich fände es reizvoll, vielleicht noch einen Abzweig vorzusehen, für eine Überlandstraßenbahn auf der alten Eisenbahntrasse, bis nach Kirchhellen (oder vielleicht sogar bis Dorsten), da das auf der vorhandenen Trasse nicht allzu aufwändig sein dürfte. Im Gegensatz zu der alten Eisenbahnstrecke würde zudem mit Oberhausen schneller eine Großstadt erreicht werden, als damals mit Duisburg, wodurch die Verbindung attraktiver sei dürfte.
Zu beachten wäre aber, dass Oberhausen keinen Betriebshof besitzt, sondern die Züge immer aus Mülheim kommen müssen. Auch um sich von dieser straßenbahnfeindlichen Stadt unabhängig zu machen, wäre ein eigener Betriebshof wichtig.
Wo sind die Tunnel? Nein, Scherz. 😀
Nö, find ich gut. Den Schwenker beim Krankenhaus würde ich begradigen indem ich südlich des Krankenhauses schon auf die Osterfelder Straße schwenken würde. Wahrscheinlich schon kurz hinter der Koppenburger Straße in den Revierpark um den Wald am KH nicht zu zerschneiden – aber ob das geht (bzw. erlaubt wird)? Keine Ahnung.
Ansonsten würd ich noch über eine Verlängerung zum Hbf in Bottrop oder nach Bottrop Boy nachdenken. Muss ja keine Streckenführung für immer sein, Bottrop könnte darauf aufbauend ja auch eine eigene Linie etablieren.
Durch den Wald läuft bereits eine Trasse er ist also bereits zerschnitten, die Trasse würde nur wieder genutzt.
Die Strecke zum Bottroper Hbf könnte im Rahmen einer Linie Bergeborbeck-Bottrop Zob zustande kommen, dann könnten natürlich auch die Bahnen aus Oberhausen zum Hbf fahren.
Eine Strecke nach Boy wäre auch sinnvoll wobei ich dann eine Verbindung zur 301 Strecke in Horst schaffen würde.
Glaub das mit dem Wald hast du nicht ganz verstanden.
Vorschlag war nicht westlich sondern östlich am Krankenhaus vorbeizufahren um diese mördermäßige Kurvenkombination nordwestlich des Krankenhauses zu entfernen.
Dafür müsste man auf Höhe des Revierparks die eingezeichnete Trasse nach Osten verlassen um auf die andere Straße östlich des Krankenhauses zu wechseln.
Ich würde die Kurve einfach enger bauen ist ja bei Straßenbahnen kein Problem und bei Bussen, die falls man es als OPNV Trasse baut auch nicht.
Fände ja ein Gleisdreieck am besten, damit Bottrop den nördlichen Teil der Strecke auch nutzen kann und eine Straßenbahn nach Kirchhellen bauen kann.
Naja je enger die Kurve, desto geringer die Durchfahrgeschwindigkeit und desto höher der Radabrieb und die Lärmemissionen. Dadurch dass die Durchfahrgeschwindigkeit reduziert wird, verlängert sich auch die Reisezeit, da ja vor der Kurve dann extra abgebremst werden muss und danach beschleunigt werden muss. Auch gilt es, gewisse Mindestkurvenradien einzuhalten.
Das nur so als Randbemerkung zu: ‚Ich würde die Kurve einfach enger bauen, ist ja bei Strassenbahnen kein Problem…‘
Allerdings dürfe die zusätzliche Reisezeit durch eine etwas engere Kurve geringer sein als durch 1.6km Fahrt auf der Straße statt einer unabhängigen Trasse.
Zumal die Kurve eh recht nah an 2 Haltestellen liegt, an denen eh gehalten wird.
Ich wollte nur grundsätzlich darauf hinweisen, dass es nicht unbedingt problemlos ist und die Kurvenradien auch bedacht werden sollten. Allgemein sieht mir das schon ziemlich eng mitsammen aus. Alternativ, wie wäre es, südlich vom Krankenhaus auf die Strasse einzubiegen? Wäre es eventuell auch möglich, hier die Strasse zu verbreitern und so in der Mitte oder am Rand jeweils eine Tramspur(-en) zu errichten?
Das meinte ich ja. Es gibt einen Parkstreifen auf Höhe des Krankenhauses und in der Mitte und davor ist ja sowieso Wald, damit wäre die Unabhängigkeit der Strecke auf der gleichen Länge gegeben wie jetzt auch. Nur die Kurve wäre halt angenehmer und verschleißarmer.
Eine wirklich sinnvolle Idee, die man definitiv bauen sollte, zusammen mit einer Linie Bergeborbeck-Bottrop Zob hätte man auch eine weitere Verbindung vom Essener Netz, falls die Mülheimer Politik noch mehr Müll fabriziert.
Die Verbindung zur Sterkrader Straße würde ich als Gleisdreieck bauen, damit sich Bottrop überlegen kann auf der Strecke weiter nördlich später einen Straßenbahnast nach Eigen evtl sogar nach Kirchhellen einzurichten.
Die „Rheinische Strecke“ möchte ich lieber im Rahmen meiner S-Bahn-Vorschläge reaktivieren, siehe S-Bahn-Rhein-Ruhr-Lnie S 20, S-Bahn-Rhein-Ruhr-Lnie S 23 und S-Bahn-Rhein-Ruhr-Lnie S 29.
Obwohl ich Straßenbahnen ja eher kritisch gegenüberstehe, finde ich diesen Vorschlag extrem gut, da abgesehen von den vier Haltestellen in Bottrop ausschließlich ein unabhängiger Bahnkörper realisierbar ist. Dies sorgt für eine sehr kurzen und somit konkurrenzfähigen Fahrtzeit.
Zudem wird der Widerstand der Bevölkerung in Osterfeld minimal sein, da eben keine Parkplätze oder Fahrspuren wegfallen.
Zudem werden die SB92 und SB93 (beide T20) auch noch beschleunigt.