Beschreibung des Vorschlags
Schon seit längerer Zeit geht mir folgendes Grundkonzept durch den Kopf:
An vielen Stellen gibt es für den Güterverkehr errichtete Strecken innerhalb von Städten, die zumindest in der HVZ auch für den Personenverkehr mitgenutzt werden könnten und so interessante Tangential- und Direktverbindungen bieten könnten. Um das ganze einigermaßen sinnvoll aufzuziehen, müssen aus meiner Sicht folgende Punkte erfüllt sein:
– billige Infrastruktur (da nur wenige Züge am Tag)
– Fahrten tatsächlich nur in der HVZ, da sonst zu wenige Trassen für den Güterverkehr bleiben würden
– Einsatz von abgeschriebenen Fahrzeugen
– aufgrund nur kleiner Infrastrukturanpassungen schnell realisierbar
Die oben genannten Punkte müssen kein unveränderliches Dogma darstellen, beispielweise könnte an interessanten Verknüpfungspunkten auch mehr Geld für die Infrastruktur ausgegeben. Für attraktive Durchbindungen könnte auch neues Fahrzeugmaterial zum Einsatz kommen. Mögliche Beispiele dafür werde ich gleich hier im ersten Vorschlag aufgreifen.
Nun konkret zu diesem Vorschlag hier:
Es gibt schon einige Vorschläge hier auf der Plattform, die die Verwendung der Nürnberger Ringbahn über den Rangierbahnhof für Personenverkehr beinhalten, z.B. die Folgenden:
Ring-S-Bahn: https://linieplus.de/proposal/s-bahn-nuernberg-s6-ringbahn/
Verbindung Nürnberg Hbf – Nürnberg Rbf – Roth – Hiltpoltstein: https://linieplus.de/proposal/s-bahn-nuernberg-hilpoltstein/
Halbring Nürnberg Hbf – Nürnberg Rbf – Langwasser – Feucht: https://linieplus.de/proposal/nuernberg-s-bahn-gueterring-feucht/
Alle von mir gefundenen bisherigen Vorschläge wollen die Strecke in ein S-Bahnsystem einbinden. Das bedeutet einen dichten Takt, was aus meiner Sicht zu Kollisionen mit dem Güterverkehr führen würde, wenn die Strecke nicht groß ausgebaut wird. Deswegen von mir ein anderer Vorschlag zur Einbindung der Strecke über den Rangierbahnhof:
Die Strecke wird von Regionalzügen befahren, die von Außenästen kommen und nur in der HVZ und auch da nur einmal die Stunde unterwegs sind. Die Züge sind klar auf die Bedürfnisse der Pendler ausgerichtet. Der folgende Fahrplan bietet sich bei Verwendung der Strecke nach Neumarkt an:
Am Vormittag stadteinwärts:
Neumarkt: 0x:22
Feucht: 0x:41
Fürth Hbf: 0y:06
Am Nachmittag stadtauswärts:
Fürth Hbf: 0x:12
Feucht: 0x:37
Neumarkt: 0x:56
Es sind die groben Fahrzeiten an den Knotenbahnhöfen ausgeführt.
Vorteile dieser zeitlichen Lage: gute Anschlüsse in Neumarkt in Richtung Regensburg, Anschluss in Feucht von Altdorf Richtung Rangierbahnhof bzw. umgekehrt.
Es sollen nicht alle S-Bahnhalte bedient werden, um deutlichere Fahrzeitverkürzungen zu erreichen. Alle vorgesehenen Halte habe ich in der Karte angegeben.
Die Züge fahren stadteinwärts von 5-8 Uhr und stadtauswärts von 15-18 Uhr. In Gegenlastrichtung können die Züge auf der gleichen Strecke eingesetzt werden. Wenn aus Umlauf oder Pausengründen dies anders sinnvoller ist, kann auch auf die Gegenlastfahrten verzichtet werden oder die Gegenlastfahrten können direkter über den Nürnberger Hbf geführt werden.
An den neuen Haltepunkten würde ich grundsätzlich folgendes Billigkonzept umsetzen, welches auch schnell realisiert werden könnte: Außenbahnsteige, die über Treppen und eventuell Rampen angebunden sind. Das Ziel ist immer, die Gleisanlage und Oberleitung nicht anpassen zu müssen. Wenn billiger kann auch nur ein kurzer Abschnitt des Haltepunkts auf 76cm errichtet werden (an der ersten Tür) und der Rest als Sandbahnsteig auf der billigsten Höhe. Der gesamte Verkehr richtet sich an Pendler, die normalerweise fit sind und auch mal über Stufen ein- und aussteigen können. Barrierefreiheit wird über die erste Tür hergestellt. Für den Halt an der Rangierbahnhofbrücke muss ein anderes Konzept gewählt werden, hier wird man wahrscheinlich nicht um einen teureren Mittelbahnsteig mit Änderung der Gleislage herumkommen.
Als Fahrzeuge soll abgeschriebenes Material eingesetzt werden, welches, wenn möglich, einen Einsteig auf 76cm hat. Zusätzlich wären ausfahrbare Trittstufen auf 55cm notwendig, wenn tatsächlich die oben beschriebene Billigvariante der Bahnsteige umgesetzt wird. In den Sinn kommen mir beispielweise alte Talent 2, die in nächster Zeit an mehreren Stellen ihr Einsatzgebiet verlieren. Alternativ würden auch kurze Doppelstockzüge möglich sein, dann wahrscheinlich aber nicht mit barrierefreiem Einstieg an allen Halten. Alte n-Wagen würden natürlich auch passen, dann aber auch ohne Barrierefreiheit. Grundsätzlich sollen hier keine gigantischen Fahrgastzahlen erreicht werden. Ich würde mit einem Triebwagen oder rund 2 Wagen planen. Die Verbindung wird für einige Pendler die Fahrzeiten reduzieren und vor allem zusätzliche Fahrtmöglichkeiten anbieten. Das soll hier abgegriffen werden. Für viele andere Pendler wird der beste Weg weiter über den Nürnberger Hbf führen.
Mögliche Varianten:
Variante 1: Durchbindung von agilis-Fahrten in Neumarkt. Das bedeutet teilweise andere Fahrzeiten.
Variante 2: Geänderte Fahrzeiten, um in Feucht andere Anschlüsse herzustellen. Statt der Verbindung Altdorf – Ringbahn könnten auch die Verbindungen Neumarkt – Altdorf und Neumarkt – S-Bahn-Halte zwischen Feucht und Neumarkt angestrebt werden. Dazu müssten die Fahrzeiten um rund 5min verschoben werden. Das wiederum verschlechtert teilweise die Anschlusssituation in Neumarkt
Variante 3: Halt im Bereich des alten Bahnhofs Märzfeld, dann würde ich dort aber ein Gleis für die U-Bahn mit Bahnsteig dazubauen, wo einmal die Stunde eine Anschluss-U-Bahn auf Umsteiger wartet und dann über die bestehende Verbindung zum Scharfreitering ihre Fahrt Richtung Innenstadt startet.
Variante 4: Zusätzlicher Halt an der Kreuzung mit der B14: Baulich teuer, dafür aber Umstiegsmöglichkeiten zu interessanten Buslinien
Variante 5: Durchbindung in Fürth Richtung Erlangen / Neustadt (Aisch)
Erstmal denke für den gut ausgearbeiteten Vorschlag. Da kann man deinen Gedanken sehr gut folgenden.
Aber eine Frage: Aus meiner Sicht fehlt am Südring ein Halt südlich der Daimlerstraße, wo das große Robert Bosch-Werk ist. Dort wäre es für Pendler sich auch sehr vorteilhaft, wenn sie direkt dort halten könnten.
Dagegen sehe ich die die beiden dicht hintereinander liegenden Haltestellen an der Wallensteinstraße und der Dieselstraße als suboptimal an. Hier würde ich nur eine Haltestelle gleich westlich der Bahngleise nach Crailsheim bauen, was dort aus meiner sehr gut ausreicht, wenn man entlang der Bahnbrücke über den Kanal noch einen kleine Brücke für Fußgänger und Radfahrer baut. Dann köme man sehr gut in alle drei Gewerbebereich um die Haltestelle herum.
Ein Halt in der Gegend findet auf jeden Fall einige Fahrgäste, wird aber auch entsprechend teuer, da die beiden Gleise Richtung Fürth an der Stelle in der Mitte liegen. Ob mit Weichen hier auch eine billige Außenbahnsteigslösung möglich wird, kann ich auf die Schnelle nicht beurteilen.
EIn kurzer Fußweg zum Südwestpark ist an der Stelle sicherlich am wichtigsten. Der kann über die Wallensteinstraße oder mit deiner Brückenlösung über den Kanal erreicht werden. Billig wird so eine Fußgängerbrücke sicher nicht, aber es kann gut sein, dass das noch eine bessere Lösung ist (man spart ja dann auch die Kosten für einen zweiten Haltepunkt).
Bitte mach in deinen Kommentaren künftig deutlich, welche Textabschnitte von dir sind und was Zitate sind. So ist das sehr unübersichtlich. Es würde genügen die zitierten Texte kursiv zu schreiben oder in Anführungsstriche zu setzen.
Das ist mir nach dem Abschicken auch schon aufgefallen, ich hatte die Zitatfunktion vom Kommentareditor verwendet. Diese funktioniert aktuell nicht oder? Und einen Weg zum Bearbeiten meines Kommentars habe ich auch nicht gefunden.
Nur für die Pendler eine eigene Linie, das gabs schon mal vor Jahrzehnten und wurde nicht ohne Grund beerdigt. Denn was ist wenn der Pendler mal länger arbeitet, oder früher anfängt, oder sich neue Schichtmodelle etablieren?
In den Fällen kann der Pendler immer noch den heute üblichen Weg über den Nürnberger Hbf wählen (wenn sein Ticket auch für die Zone 100 gültig ist). Es ergibt sich also keine Verschlechterung zum aktuellen Status quo. Für richtigen Schichtdienst bringen die Fahrten natürlich nichts, aber nur rund 20% der Erwerbstätigen sind im Schichtdienst tätig. Nur weil das Angebot nicht für alle einen Vorteil bringt, ist das ganze doch nicht automatisch schlecht dadurch oder?