Neues Betriebskonzept RE + S Paderborn – Hannover

Neuen Namen setzen

 

Vorschlag in die Karte einpassen

Vollbildansicht Vollbildansicht schließen

Beschreibung des Vorschlags

Paderborn und Hannover liegen nicht einmal 100km Luftlinie voneinander entfernt und sind trotzdem nur sehr umständlich miteinander verbunden: Die Linie S5 braucht zwischen den beiden Hauptbahnhöfen ganze zwei Stunden, obwohl sie wegen ihrer teilweise beträchtlichen Haltestellenabstände eine Pseudo-S-Bahn ist. Dass die S5 für eine S-Bahn so selten hält, liegt daran, dass sämtliche Stationen stillgelegt wurden und diese Linie eine Regionalbahn ersetzen sollte. Dass sie so lange von A nach B braucht, ist übrigens dem sehr kurvenreichen Streckenverlauf geschuldet.

Dennoch hat die S5 aufgrund ihrer Erschließungsfunktion in der Region und der Direktverbindung zur niedersächsischen Landeshauptstadt (sowie zu ihrem Flughafen) ein hohes Pendleraufkommen und wird von Pendlern stark in Anspruch genommen: So verkehrt sie zwischen Hameln und Hannover Flughafen im Halbstundentakt, und wird in der HVZ durch zusätzliche Sprinterzüge der S51 ergänzt. Der nachfrageschwächere Abschnitt Hameln – Paderborn wird hingegen nur im Stundentakt bedient.

Im Rahmen des NRW-Zielnetzes 2032/2040 und des hannoverschen Nahverkehrsplans soll die S5 durch einen Regionalexpress ersetzt werden, welcher zwischen Hannover Hbf und Hameln die S51 ersetzen soll und auf dem Abschnitt Hameln – Paderborn überall hält. Das ändert jedoch nichts daran, dass Paderborn weiterhin nur stündlich an Hannover angebunden bleibt.

Daher schlage ich vor, ein neues Betriebskonzept auf der Strecke Paderborn – Hannover einzuführen.

Vorgesehenes Betriebskonzept:

Die S5 soll trotz ihrer langen Fahrzeit an zusätzlichen Stationen halten, die entweder zu reaktivieren sind oder bereits von anderen Linien angefahren werden. Dabei handelt es sich um folgende Halte:

  • Bergheim (Westf.)
  • Hameln-Tündern
  • Hameln-Rohrsen
  • Springe-Deisterpforte (offiziell geplant)

Als Taktung ist zunächst zwischen Hannover und Hameln der gewohnte T30 vorgesehen, auf dem südlichen Abschnitt Hameln – Paderborn soll vorerst im T60 gefahren werden, allerdings soll die S5 (laut dem NVP) nicht mehr zum Flughafen fahren.

Parallel zur S5 soll – wie offiziell geplant – ein Regional-Express verkehren. Allerdings sehe ich ein anderes Haltekonzept vor, sodass dieser folgende Stationen bedienen soll:

  • Hannover Flughafen
  • Langenhagen Mitte
  • Hannover Hbf
  • Hannover Bismarckstraße
  • Hannover-Linden/Fischerhof
  • Springe
  • Hameln
  • Bad Pyrmont
  • Schieder
  • Steinheim (Westf.)
  • Altenbeken
  • Paderborn Hbf

Der RE soll auf seinem gesamten Zuglauf im T60 verkehren, sodass zwischen Hannover und Hameln 3 Fahrten/h angeboten werden. Zwischen Hameln und Paderborn ergibt sich ein Angebot von 2 Fahrten/h.

Vor- und Nachteile:

Der größte Vorteil ist für alle neu angefahrenen Ortschaften gegeben, da sie wieder an die Bahn angeschlossen werden und Pendler so nicht mehr zur nächstgelegenen S-Bahnstation fahren müssen. Da gerade der Zulauf auf Hannover starke Pendlerströme verzeichnet, dürfte vor allem die S5 stärker genutzt werden (dann vllt. T30 auch bis Paderborn). Mit dem RE ergibt sich – an größeren Stationen – zudem ein Angebot von 2-3 Fahrten/h, d.h. es werden teilweise deutlich mehr Fahrtmöglichkeiten angeboten.

Nachteilig ist hingegen, dass der Abschnitt Paderborn – Hannover nur im Humpeltakt angefahren wird und die Fahrzeiten für die S5 noch weiter in die Länge gezogen werden. Außerdem sorgt der kurvige Streckenverlauf dafür, dass auch der RE stark ausgebremst werden muss.

Metadaten zu diesem Vorschlag

Streckendaten als GeoJSON-Datei herunterladen

6 Kommentare zu “Neues Betriebskonzept RE + S Paderborn – Hannover

  1. Hilligsfeld mit seinen etwa 900 Einwohnern ist schon arg grenzwertig für einen S-Bahnhalt. Hasperde mit unter 300 Einwohnern liegt aber eindeutig unter der Grenze dessen, was wirtschaftlich zu vertreten wäre. Ausreichend Potential könnten hier eventuell andere nahegelegene Ortschaften liefern, das erfordert aber eine vernünftige Einbindung in ein Busnetz, die du hier nicht ansprichst.

    Noch absurder ist der Halt mit dem Namen Himmighausen, der weit ab des 460-Seelen-Dorfes liegt. Ähnlich unrealistisch ist ein Bahnhalt in Welsede, 266 Einwohner. Selbst wenn man den Nachbarort Amelgatzen mit 564 Einwohnern hinzurechnet ergeben sich lediglich 830 Einwohner, das ist schon sehr wenig.

    Bergheim, Thündern, Rohrsen und Springe-Deisterpforte begrüße ich hingegen grundsätzlich. Auch ein Halt in Empelde kann durchaus sinnvoll sein, mit der aktuellen Fahrplanlage der S5 in unmittelbarer Nähe zur S1/S2 bringt sie für Empelde jedoch keinen Vorteil. Sinnvoll wäre dieser Halt daher nur bei einer Verlängerung der Stadtbahn 9 zur S-Bahn in Empelde, um die S5 an den Westabschnitt der 9 anzubinden. Halte in Ronnenberg und vor allem Bornum halte ich nicht für sinnvoll, aus den genannten Gründen im Bezug auf die Fahrplanlage.

    Das Halteschema des RE finde ich auch etwas schräg. Warum um alles in der Welt soll der in Lügde halten? Das liegt unmittelbar an Bad Pyrmont, wo der RE eh hält und hat nur ein geringes zusätzliches Potential. Da wären Halte in Schieder (nähe zu Blomberg mit Phoenix Contact) oder Steinheim wahrscheinlich sinnvoller. Ebenso erschließt sich mir auch nicht die Sinnhaftigkeit eines RE-Haltes in Emmerthal, wo laut LNVG nicht mal 500 Menschen täglich ein- und aussteigen. Im benachbarten Bad Pyrmont mit dem gleichen Angebot sind es 1.000 – 2.500. Auch einen RE-Halt in Bad Münder und Weetzen halte ich nicht wirklich für gerechtfertigt. Damit marginalisiert sich der Fahrzeitvorteil enorm. Eher noch halte ich Bennigsen für einen sinnvollen Halt.

      1. Das bessere ich nach, wenn ich dazu komme. Bezüglich Bad Münder, dort wird tatsächlich ein RE-Halt gefordert.

        Nicht alles was gefordert wird ist deshalb auch gleich sinnvoll. Wer 2020 noch von der Bundesbahn spricht, hat in den letzten 30 Jahren offensichtlich einiges in der Bahnwelt verpasst. Dass viele aus Bad Münder gerne nach Springe fahren liegt vor allem daran, dass der Bahnhof Bad Münder ebenfalls weit außerhalb des Ortszentrums liegt, allerdings auf der von Hannover abgewandten Seite, und dass ab Springe der GVH-Tarif greift. Die fehlende Expressverbindung dürfte da nicht ausschlaggebend sein, vor allem dann nicht, wenn in Gegenrichtung auch die Direktanbindung an Bad Pyrmont oder sogar Paderborn erhalten bleibt.

        1. Nicht alles was gefordert wird ist deshalb auch gleich sinnvoll.

          Völlig richtig, da diese Forderung aus der Kommunalpolitik kommt. Es ist ja logisch, dass eine Stadt fordert, dass alle Züge bei ihnen halten sollen.

          Am witzigsten finde ich ja diese Forderung: In der eigenen Stadt sollen die RE halten, dafür einmal weniger in der Nachbarstadt.

          1. Danke für deine Zustimmung! Das zweite Beispiel ist ja auch lustig, wenngleich ich die Forderung nach einem Halt grundsätzlich nachvollziehen kann, vor allem aber wird bei der Argumentation nicht sauber gearbeitet: der 21km lange Abschnitt, auf dem Hochdahl liegt, ist laut Text ohne Halt, auch wenn natürlich an den Enden gehalten wird. Der 6km lange Abschnitt durch Wuppertal hat hingegen laut Text drei Halte, hier werden also die Halte an den Enden mitgezählt 😉

            Kurzer Nachtrag im Übrigen noch zu Hasperde, dass dort bis 1988 gehalten wurde dürfte nicht zuletzt auch damit zusammenhängen, dass sich im Schloss Hasperde bis 1983 eine Bundesbahnschule befand, da bestand sicherlich ein Interesse daran, deren Gästen eine Anfahrt mit der Bahn zu ermöglichen. An einigen Stellen im Netz wird gerne geschrieben, ein Halt in Hasperde würde Coppenbrügge, Hachmühlen und Flegessen besser anbinden. Für Flegessen mag das stimmen, von Coppenbrügge und Hachmühlen aus ist der Halt in Bad Münder aber ähnlich gut zu erreichen. Flegessen kann durch die Einrichtung einer festen Straßenverbindung besser an den Bahnhof Bad Münder angebunden werden, sodass ich auch hier keinen großen Gewinn durch den Halt in Hasperde sehe.

            1. Dem würde ich mich anschließen, Hilligsfeld und Hasperde sind letztendlich zu klein, um einen halbstündlichen S-Bahn-Halt zu rechtfertigen. D würde ich eher eine Buslinie von Hameln nach Bad Münder vorschlagen, die neben beiden Orten auch Afferde und Hachmühlen anbindet. Ob man die Linie dann nach Bad Münder oder über Altenhagen nach Springe führt, muss dann abgewogen werden.

Einen Kommentar zu diesem Beitrag verfassen

E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren. Du kannst Benachrichtigungen auch aktivieren, ohne einen Kommentar zu verfassen. Klicke auf den Link und du erhältst eine E-Mail, um das Abonnement zu bestätigen: Abo ohne Kommentar.