[NRW, Linke Rheinstrecke] RB48 in Köln kürzen und stattdessen RB30 verlängern

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Beschreibung des Vorschlags

Die RB48 fährt heute von Wuppertal-Oberbarmen nach Bonn-Mehlem und ist dabei in Haan, Leichlingen und Leverkusen-Manfort die einzige haltende Linie, fährt ab Köln dann aber auf der stark belasteten linken Rheinstrecke auf der einiges an Parallelverkehr herrscht. Aufgrund dieser Streckenführung ist die Linie oft extrem unzuverlässig und verspätet sich vor allem in Bonn oft stark. Während die an der Linken Rheinstrecke wohnenden Menschen durch die mehreren weiteren Linien viele Alternativen haben, werden die Fahrgäste zwischen Köln und Wuppertal mit dieser unzuverlässigen Linie bestraft. Deshalb ist meine Idee um die Linie zuverlässiger zu machen, sie in Köln enden zu lassen und den Streckenabschnitt nach Bonn durch eine andere Linie zu bedienen.

Dazu anbieten würde sich vor allem die RB30, die aus dem Ahrtal kommend ab Remagen genau den stark frequentierten Abschnitt der Strecke bedient, in Bonn Hbf allerdings endet. Diese könnte man anstelle der RB48 bis Köln-Deutz führen, wo sie dann wenden kann. Zur Zeit werden auf der Linie zwar noch Dieselfahrzeuge eingesetzt, das ändert sich aber demnächst, wenn die Ahrtalbahn elektrifiziert wird. Bis dahin ist es, denke ich, kein Problem übergangsweise mit Dieselfahrzeugen zu fahren.

Auch vom Fahrzeugbedarf würde das ganze Sinn machen. Während National Express seit jahren unter Fahrzeugmangel leidet, welcher schon mehrere Ersatzkonzepte mit geliehenen n-Wagen, Doppelstockwagen und teilweise sogar RRX-Fahrzeugen zur Folge hatte, verfügt die DB, die die RB30 im Vareo-Netz betreibt über einen Überschuss an Fahrzeugen, vor allem des Typs Talent und LINT, könnte also Problemlos die Linie betreiben. Bei einer Sperrung der Linken Rheinstrecke zwischen Köln und Brühl gab es auch schon ein Ersatzkonzept, in dem die RB30 von Bonn Hbf bis Brühl verlängert wurde.

Vorteile dieser Verlagerung:
– Zuverlässigerer Betrieb auf dem Nordabschnitt der RB48
– Durchgehende Fahrtmöglichkeiten nach Köln für Fahrgäste aus dem Ahrtal
– Eine Linie weniger zwischen Bonn-Mehlem und Bonn Hbf entlastet diesen Streckenabschnitt

Die Nachteile halten sich in Grenzen:
– Durchgehende Fahrtmöglichkeit von Bonn in nach Wuppertal entfällt
Die meisten Reisenden nach Wuppertal steigen sowieso in Köln in einen schnelleren Zug (z.b. RE7).
– Unzuverlässigerer Betrieb der RB30
Inwiefern die Weiterführung nach Köln der RB30 ähnliche Probleme bereitet wie zuvor der RB48 müsste man in der Praxis herausfinden. Dem sollte generell mit genügend Wendezeit entgegengewirkt werden. Zwischen Mehlem und Bonn Hbf hätte man eine Linie weniger, was die Strecke etwas weniger belastet.
– Schlechterer Komfort und Umweltbelastung durch Dieselzüge
Das ist definitiv ein Nachteil, ist aber nicht unmöglich, wie z.b. die 2 Diesellinien zwischen Betzdorf und Siegen zeigen, die dort auf der elektrifizierten Strecke für die kleineren Halte sogar die einzige Fahrtmöglichkeit darstellen. Natürlich ist das nicht Optimal, aber die Elektrifizierung der Ahrtalbahn ist ja schon beschlossen, deshalb wird dieser Betrieb nur noch für eine kurze Zeit mit Dieselfahrzeugen abgewickelt.

Alternativ könnte man statt der RB30 natürlich auch eine neue Linie die ausschließlich zwischen Köln und Bonn-Mehlem pendelt einführen. Diese könnte man als Verstärkerzüge der RB26 führen. Der Engpass zwischen Bonn-Mehlem und Bonn Hbf wäre damit allerdings weiterhin belastet. Falls in Köln-Deutz nicht genug Kapazitäten zur Wende dieser Züge vorhanden ist, könnte man sie nach Köln-Dellbrück weiterführen und dort wenden lassen, wie es 2021 schon getan wurde.

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7 Kommentare zu “[NRW, Linke Rheinstrecke] RB48 in Köln kürzen und stattdessen RB30 verlängern

  1. Einen weiteren gravierenden Nachteil hast du übersehen, Zwischen Köln Hauptbahnhof und Köln Deutz wird dann ein zusätzlicher stündlicher Zug fahren. Der Knoten Köln ist übrigens noch mehr am Kapazitätslimit als die Linke Rheinstrecke.
    Übrigens wird ja zwischen Köln und Bonn derzeit eine S-Bahn gebaut.

    1. Ein weiterer stündlicher Zug im Knoten Köln ist natürlich ein Problem. Die Wende könnte man aber eben auch an anderen Orten wie Dellbrück abwickeln, dass ein zusätzlicher haltender Zug so ein großes Problem wäre denke ich nicht, dann wäre es ja auch nicht möglich Sonderzüge fahren zu lassen.
      Die neue S-Bahn zwischen Köln und Bonn hat mit der linken Rheinstrecke nichts zu tun und ist für den Großteil der hier betroffenen Fahrgäste irrelevant. Auch wird dadurch nicht ein Zug weniger auf der linken Rheinstrecke fahren, das Problem ist nicht das Fahrgastaufkommen sondern die generelle Unzuverlässigkeit aufgrund der Menge an Regional-, Fern- und Güterverkehr auf der Strecke.
      Der S-Bahn-Ausbau hat aber zur Folge dass in Zukunft einige der jetzigen Regionalbahnen auf die S-Bahn-Stammstrecke verschoben werden und somit Platz im restlichen Bahnhof freimachen. Bis auf der linken Rheinstrecke eine S-Bahn fährt wird es wohl noch um einiges länger dauern.

        1. Das ist mir schon bewusst, geplant heisst aber noch lange nicht gebaut. Bis auf der Linken Rheinstrecke einmal S-Bahnen fahren werden noch sehr viele Jahre vergehen und ich finde, so lange könnte man an einer kurzfristigen Lösung Arbeiten um die jetzigen Probleme zu beheben, bis dann irgendwann die S-Bahn kommt. Außerdem geht es mir ja auch im eine Entlastung des Nordabschnittes der RB48, die im jetzigen S-Bahn Zielnetz nicht vorhanden bzw. nur angedeutet ist. Wenn die S-Bahn kommt wird die RB48 wahrscheinlich sowieso nur noch bis Köln fahren, mein Vorschlag daher das vorzuziehen und den südlichen Abschnitt durch eine andere Linie zu bedienen.

          1. Im D-Takt (und auch dem späteren NRW-Takt) ist eine Durchbindung der RB48 und RB30 zu einer Linien Wuppertal-Ahrbrück vorgesehen.

            Darüberhinaus ist LiniePlus nicht die richtige Plattform, wenn du kurzfristig etwas erreichen möchtest, dafür solltest du dich an den NVR wenden.

            Davon abgesehen: Es wurde vertraglich zwischen dem NVR und den EVUs geregelt, bis zu welchem Zeitpunkt welche Leistungen erbracht werden müssen. Klar kann man Verträge auch vorzeitig ändern, allerdings nur wenn beide Vertragspartner damit einverstanden sind.
            Dies ist konkret hier ein Problem: Warum sollte NationalExpress eine sichere Einnahmequelle freiwillig an die DB Regio abgeben?

            1. Sorry, es gibt doch wohl einen Unterschied zwischen einer Änderung die morgen geschieht und umfangreichen Planungen mit Neubau von Gleisen etc.
              Natürlich müsste eine solche Änderung mit den Verkehrsunternehmen abgesprochen werden, ansonsten wäre das ganze bis zum Ende der jetzigen Ausschreibung (bei der RB48 z.b. 2030) zu realisieren. Ich denke nicht, dass bis dahin eine S-Bahn auf der linken Rheinstrecke fährt.

  2. Mir fällt noch ein weiterer Nachteil auf: Die Kapazität.

    Die Bahnsteiglängen auf der Ahrtalbahn (aber auch das reelle Fahrgastaufkommen) erlauben nicht mehr als einen LINT 81. Auf der RB48 werden aber meist dreiteilige 442er in Doppeltraktion, tlw. sogar ein Drei- und ein Fünfteiler gefahren. Entweder müssten also die Bahnsteige im Ahrtal auf teils die doppelte Länge erweitert werden (der Platz dürfte zwar vorhanden sein, der Bedarf aber bei weitem nicht) oder zwischen Bonn und Köln würden die Kapazitäten auf ~50% bzw. ~37,5% verringert.

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