Beschreibung des Vorschlags
Dieser Vorschlag stellt eine Alternative zum nördlichen Teil der Güterzugstrecke Mittelrhein dar. Diese hat nämlich den Nachteil, dass von Bonn bis kurz vor Koblenz alles unterirdisch verläuft und dass der Knoten Köln nicht entlastet wird. Der einzige Vorteil wäre, dass dort Personenzüge fahren könnten. Die Fahrzeitverkürzung wäre allerdings nicht viel größer als bei einem viel preiswerteren Ausbau der bestehenden Linken Rheinstrecke.
Folglich ist eine tunnelärmere Neubaustrecke, die um Köln herum geführt und ausschließlich von Güterzügen befahren wird, wohl die bessere Alternative. Dabei bietet sich eine A61-nahe Trassierung an, weil dort schon einmal eine Umgehungsbahn für den Raum Köln/Bonn geplant war. Außerdem ist dann weder eine kostspielige Untertunnelung noch eine zusätzliche Zerschneidung des Ahrtals notwendig. Stattdessen wird die Talbrücke für die Bahn direkt neben der bestehenden Autobahnbrücke gebaut.
Neben der eigentlichen Neubaustrecke ist auch ein Ausbau der Zulaufstrecken sinnvoll bis notwendig. Ohne eine Elektrifizierung und einen partiell zweigleisigen Ausbau von Rheinbach nach Düren könnte die NBS nämlich nicht von Güterzügen Richtung Belgien genutzt werden. Ebenso notwendig ist eine Oberleitung auf der Eifelbahn zwischen Köln und Weilerswist. Diese sollte vernünftigerweise gleich bis mindestens Euskirchen gebaut werden.
Sinnvoll wäre ein partiell zweigleisiger Ausbau von Geldern nach Bedburg-Hau in Kombination mit der Elektrifizierung der Gesamtstrecke und einer Weiterführung nach Emmerich. Dadurch entstünde eine zusätzliche Zufahrt zur Betuweroute und die Strecke rechts des Rheins sowie die Knoten Düsseldorf und Duisburg würden entlastet. Somit erhielte die NBS im Endeffekt fünf Zulaufstrecken. Das wären außer den bereits erwähnten noch eine in die Niederlande über Venlo und eine ins Ruhrgebiet über Duisburg. Bei 12 Güterzugtrassen pro Stunde, die theoretisch möglich wären, ist das allerdings nicht gänzlich unnötig.
Diese Strecke war übrigens früher mal in sehr ähnlicher Form geplant:
Vor dem 1. Weltkrieg wurden Strategische Bahnen geplant/gebaut, die in sicherer Entfernung von militärischen Zielen einen schnellen Aufmarsch in Richtung Frankreich ermöglichen. Vielerorts gibt es für diese Trasse bereits Bauvorleistungen, die größtenteils nun von der A61 genutzt werden.
Zwischen Rommerskirchen uns Neuss-Holzheim wurde ein Radweg auf den Bahndamm gebaut. Ich würde dir empfehlen, dich an diesem Bahndamm zu orientieren, anstatt die tonnenschweren Güterzüge mitten durch Grevenbroich zu leiten.
Des weiteren würde ich dir östlich von Rheinbach noch eine Verbindungskurve in Richtung Belgien empfehlen.
Ansich eine gute Bahnstrecke, nur es gibt natürlich ein paar Ecken, die mich interessieren, wie du sie gelöst bekommen möchtest, weil es dort zu Problemen kommen kann:
-Naturschutzgebiete zwischen Emmerich und Kleve
Diese Naturschutzgebiete sind zum Schutz der Rheinlandschaft und dadurch zu bauen wäre fast schon unmöglich, da es auch zur Naherholung genutzt wird. Man könnte allerdings die Eisenbahnbrücke neben der Emmericher Straßenbrücke bauen und dadurch würde sich die Linienführung
-Krefeld
Die Bahnstrecke kreuzt jetzt schon die Bahnstrecke Duisburg-Mönchengladbach, das kann bei mehr Zugverkehr zum Problem führen, insbesondere da der Güterverkehr keine Ersatzroute auf der Strecke hat und auch 3 Personenlinien darüber führen (RE42 und die RB35,33).
Danke für die Anregungen. In Kleve und Krefeld werde ich die Linienführung noch einmal überarbeiten.
Jetzt ist der Vorschlag fertig.
Ebenso notwendig ist eine Oberleitung auf der Eifelbahn zwischen Köln und Weilerswist. Diese sollte vernünftigerweise gleich bis mindestens Euskirchen gebaut werden.
Die Elektrifizierung ist sogar bis Kall geplant, damit die RB24 ins S-Bahnnetz aufgenommen werden kann.
Sinnvoll wäre ein partiell zweigleisiger Ausbau von Geldern nach Bedburg-Hau
Ich bin mir nicht sicher, ob eine partielle Zweigleisigkeit ausreicht, da die Strecke ja schon jetzt mit dem RE10 im T30 schon fast am Limit ist. Wenn da noch fast der gesamte Güterverkehr zwischen Holland und Süddeutschland dazukommt, dürfte sich die ohnehin schon miese Betriebsqualität noch deutlich verschlechtern.
Gleiches gilt für Düren-Euskirchen mit der RB28 künftig im T60 und insbesondere der S23 zwischen Euskirchen und Rheinbach.
Ich finde deinen Vorschlag übrigens richtig gut: Durch eine solche GV-Trasse fernab jeglicher Knoten können sich die Strecken im Ruhrgebiet voll und ganz auf den Personenverkehr konzentrieren. Insbesondere auf der Bahnstrecke Mülheim-Speldorf–Troisdorf ist ja momentan kein PV möglich ohne einen dreigleisigen Ausbau.
Ich würde übrigens Neuss auch umfahren, da es zwischen Neuss und Krefeld auch schon jetzt recht eng ist. Du könntest dich ja an der A57 um Neuss herumschlängeln, dann zwischen Willich und Meerbusch, Willich und Krefeld sowie St.Tönis und Vorst.
Die Zulaufstrecken sind so konzipiert, dass jeweils zwei Güterzüge pro Stunde Richtung Belgien, Köln und Ruhrgebiet fahren können. Drei wären es auf der Strecke nach Holland über Geldern und vier über Venlo. Damit wären zwischen Geldern und Bedburg-Hau insgesamt fünf Züge pro Stunde und Richtung unterwegs. Die eingleisigen Abschnitte können dann theoretisch maximal sechs Minuten lang sein und vernünftig wäre wohl 4-5 Minuten. Das entspricht bei Tempo 100 6,5-8,1 km. In diesem Bereich befindet sich die Länge der eingezeichneten eingleisigen Abschnitte. Grundsätzlich stünde ich einem komplett zweigleisigen Ausbau aber dennoch positiv gegenüber.
Zwischen Rheinbach und Euskirchen muss ich wirklich noch einmal nachbessern. Da wäre mindestens in Swisttal-Odendorf eine Kreuzungsmöglichkeit für Güterzüge notwendig. Das bestehende zweite Gleis am Bahnhof müsste dafür um ein paar Hundert Meter verlängert werden.
Als unproblematisch erachte ich hingegen den Abschnitt Euskirchen-Düren. Dort sind nämlich nur drei Trassen pro Stunde und Richtung notwendig. Somit könnten die eingleisigen Abschnitte tatsächlich ungefähr 12 km lang sein. Theoretisch wäre sogar eine Länge von 16 km möglich. Zum Problem würde das nur dann, wenn man eine zweite RB pro Stunde führen wollte. Unter solchen Umständen müsste der zweigleisige Abschnitt bei Zülpich natürlich verlängert werden.
Die Situation auf der Strecke Neuss-Krefeld kenne ich nicht so genau. Allerdings fährt da laut DB Navigator nur ein RE pro Stunde. Wenn da noch fünf Güterzüge dazu kommen, dürfte die Strecke noch immer weit vom Kapazitätslimit entfernt sein.
Du planst die zweigleisigen Begegnungsabschnitte also anhand des Fahrplans von heute schon am absoluten Minimum.
Hmmm
Wo werden wohl in 20 Jahren die Engpässe mit einer hohen Produktion von Verspätungen liegen?
Insbesondere der Ast nach Belgien bereitet mir Sorgen: Fast der gesamte GV zwischen Deutschland und Belgien hat seinen Start oder Ziel am Hafen Antwerpen. Dieser Hafen hat zwischen 1999 und 2016 ein jährliches Wachstum von 3-5% gehabt.
Während 2016 noch 87 Güterzüge pro Tag zwischen Aachen und Köln unterwegs war, werden für das Jahr 2030 zwischen 157 und 219 Güterzüge prognostiziert. Davon fahren annähernd 100% über die Rheinstrecken nach Süden, da die Züge Richtung Ruhrgebiet ab Aachen über Mönchengladbach fahren.
Quelle: IHK Aachen
Zwischen Neuss und Krefeld fährt derzeit tatsächlich nur ein Zug pro Stunde, in ein paar Jahren kommt noch eine weitere RB zwischen Krefeld und Geldern hinzu. Allerdings verkehrt zwischen Krefeld und Düsseldorf auch noch der RE10 im T30, folglich sind wir dann schon bei 4 Zügen pro Stunde und Richtung.
Möglicherweise hast du den RE10 nicht gefunden, da er aktuell immer mal wieder wegen Bauarbeiten nach Duisburg umgeleitet wird. Mit 5 weiteren Güterzügen wird es schon sehr eng, zumal der RE10 keine höhenfreie Ausfädelung nach Düsseldorf hat.
Wenn dann noch ein-zwei Güterzüge mehr kommen, weil ja bekanntlich mehr Verkehr auf die Schiene soll, ist diese Strecke auch komplett am Limit.
Ob es so sinnvoll ist, gleich vier Güterzüge über Venlo zu leiten, würde ich auch bezweifeln, schließlich beginnt direkt hinter der Grenze die Betuweroute direkt zum Rotterdamer Hafen.
Außerdem ist der Abschnitt Venlo-Viersen größtenteils eingleisig und schon jetzt am Limit.
Drei wären es auf der Strecke nach Holland über Geldern und vier über Venlo. Damit wären zwischen Geldern und Bedburg-Hau insgesamt fünf Züge pro Stunde und Richtung unterwegs.
Du vergisst etwas zwischen Geldern und Neuss ist ein zusätzlich Zuglinie geplant und damit würde unweigerlich die Kapazität wegnimmt zwischen Geldern und Krefeld. Dementsprechend kann die Strecke schon bald keine weiteren Züge mehr aufnehmen. Da fällt auch ins Gewicht, da diese Strecke nur eher stiefmütterlich von der DB-Netz behandelt.
Ob es so sinnvoll ist, gleich vier Güterzüge über Venlo zu leiten, würde ich auch bezweifeln, schließlich beginnt direkt hinter der Grenze die Betuweroute direkt zum Rotterdamer Hafen.
Außerdem ist der Abschnitt Venlo-Viersen größtenteils eingleisig und schon jetzt am Limit.
Die Aktion hat noch ein weiteres Problem bedingt dadurch, das es die Bahnstrecke Krefeld-Rheydt nicht mehr gibt, müssen sich GV und PV sich eine Strecke teilen und der Abschnitt Krefeld-Viersen ist zweigleisig. Es fahren zwischen Viersen und Krefeld 3 PV-Linien.
Nach Venlo kommst du dann ohne Weiteres nur über M’Gladbach – Grevenbroich, ist das so gedacht?
Ab Rommerskirchen würde ich mich nicht so streng an den strategischen Bahndamm halten, da dieser teils doch ziemlich nah an den Ortschaften liegt.
Den Ausbau Krefeld-Emmerich sehe ich als ziemlich schwer durchsetzbar an, v.A. weil man Emmerich-Oberhausen (sinnvollerweise) parallel noch ausbauen möchte. Man könnte den Anwohnern dafür vielleicht zumindest mal ne Verbindung nach Emmerich bieten, mit entsprechender Verbindungskurve.
Insgesamt gefällt aber auch mir der Vorschlag recht gut.
Ab Rommerskirchen würde ich mich nicht so streng an den strategischen Bahndamm halten, da dieser teils doch ziemlich nah an den Ortschaften liegt.
Sollen die Güterzüge etwa mitten durch Grevenbroich rollen?
Zudem könnte man vielleicht auch einen stündlichen RB über den Strategischen Bahndamm schicken, der dann auch diese Orte anbindet. Das nötige Potential könnte vorhanden sein.
Man könnte den Anwohnern dafür vielleicht zumindest mal ne Verbindung nach Emmerich bieten, mit entsprechender Verbindungskurve.
Wie wäre es mit einer Flügelung des RE10 in Bedburg-Hau?
Grundsätzlich denke ich aber, dass eine solche zusätzliche GV-Trasse früher oder später unerlässlich ist, da die entsprechenden Trassen mitten durchs Ruhrgebiet lieber von RBs oder S-Bahnen genutzt werden sollten. Anders bekommt man nicht mehr Verkehr auf die Schiene.
Man könnte den Anwohnern dafür vielleicht zumindest mal ne Verbindung nach Emmerich bieten, mit entsprechender Verbindungskurve.
Wie wäre es mit einer Flügelung des RE10 in Bedburg-Hau?
Die Flügelung würde sich nicht wirklich Lohnen, da der Verkehr eher zwischen Emmerich-Kleve geht und nicht Emmerich-Bedburg-Hau. Mal ganz davon abgesehen, bekommt nicht mehr auf diese Trasse unter. Insbesondere da die Rheinlandschaften jetzt nicht so einfach überbaut werden können.
Grundsätzlich denke ich aber, dass eine solche zusätzliche GV-Trasse früher oder später unerlässlich ist, da die entsprechenden Trassen mitten durchs Ruhrgebiet lieber von RBs oder S-Bahnen genutzt werden sollten. Anders bekommt man nicht mehr Verkehr auf die Schiene.
Theoretisch gäbe es die schon, die Stadt Viersen stellt sich quer und möchte den Bau der Verbindungskurve verhindern angeblich aus ,,Lärmschutzgründen“. Insbesondere weil dort schon eine Wichtige Gütertrasse reinmündet wie die Bahnstrecke MG-DU.
In Emmerich ist eine Verbindungsschleife zum bestehenden Bahnhof aus Platzgründen nicht möglich. Deshalb habe ich einen Haltepunkt in der Nähe der Rheinbrücke eingezeichnet. Bedient werden soll dieser durch den RE10. Dieser würde dann in Bedburg-Hau geflügelt und verkehrt nach Kleve bzw. Arnheim.
Joa, besser als garnichts.
Sollen die Güterzüge etwa mitten durch Grevenbroich rollen?
Nö, ich meinte wirklich nur hier und da mal paar Meter von der Trasse abweichen. So detailiert müssen wir hier aber nicht werden, das kann man denke ich auch erstmal außen vor lassen.
Zudem könnte man vielleicht auch einen stündlichen RB über den Strategischen Bahndamm schicken, der dann auch diese Orte anbindet. Das nötige Potential könnte vorhanden sein.
Joa, warum nicht.
Grundsätzlich denke ich aber, dass eine solche zusätzliche GV-Trasse früher oder später unerlässlich ist, da die entsprechenden Trassen mitten durchs Ruhrgebiet lieber von RBs oder S-Bahnen genutzt werden sollten. Anders bekommt man nicht mehr Verkehr auf die Schiene.
Naja, ab Neuss bekäme man das denke ich auch so hin, wenn man den GV eher über Uerdingen statt Ratingen schickt. Die Frage ist für mich eher, ob das dritte Gleis OB-Emmerich langfristig für den ganzen Seehafenverkehr richtung wo auch immer reicht. Kommt aber auch auf’s selbe hinaus.
Bei Aachen-Köln mache ich mir übrigens längerfristig auch Sorgen, aber das ist ja irgendwie ein Thema für sich.