Neuordnung Bahnsystem Istrien [Triest – Koper – Ljubljana – Rijeka]

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Beschreibung des Vorschlags

Aus meiner Sicht ist der tri-nationale Raum Istrien eisenbahngeographisch ein einziges Desaster. Das hängt sicherlich damit zusammen, dass die Region auf 3 Länder aufgeteilt ist und jeder seine völlig unterschiedlichen Verkehrsinteressen hat, aber auch mit der Geschichte vor 1918, als die Grenzziehung und damit die Verkehrsbedürfnisse noch völlig andere waren und zu schlechter letzt auch mit der sehr schwierigen Topograhie mt einem rund 400-500m den Uferstreifen überragenden Karstgebirge.
Das macht die Lösung der Verkehrsprobleme anspruchsvoll und schwierig aber trotzdem nötig. Ich habe versucht ganzheitliche Lösungen zu finden und dabei die bereits in Bau befindliche NBS Divaca – Koper versucht bestmöglich mitzunutzen.

Folgende Verkehrsprobleme sehe ich und sollen gelöst werden:
– Triest ist Richtung Osten im Fernverkehr unzureichend angebunden (nach Divaca braucht man für 15km Luftlinie heute 50 Minuten Fahrzeit, nach Ljubljana für 75km Luftlinie 2 1/2 Stunden)
– Triest fehlt eine Vorortanbindung in sein südliches slowenisches Hinterland
– Rijeka fehlt eine leistungsfähige Anbindung im Güterverkehr nach Norden und nach Osten (nach Osten ist aber ein anderes Thema)
– Süd-Istrien mit Pula hat keine Anbindung an das kroatische Schienennetz

Im Kern baue ich auf die Nutzung der im Bau befindlichen NBS Divaca – Koper auf. Diese habe ich der Info-halber mit einezeichnet. Die NBS ist 27km lang und hat einen etwas geschwungenen Verlauf, um die 430 Höhenmeter zwsichen beiden beiden Bahnhöfen mit einer Steigung von ca 16 Promille zu bewältigen. Bisher ist die Strece lediglich eingleisig geplant, ein zweites Gleis soll aber vorbereitet sein, was auch immer das heißt. Um die Mehrverkehre abwickeln zu können, unterstelle ich den zweigleisigen Ausbau.

City-Tunnel Triest
Im Zentrum steht eine neue Innenstadtstrecke in Triest. Diese startet an einem Tiefbahnhof parallel zum jetzigen Kopfbahnhof Centrale und führt über 4 Innenstadtbahnhöfe Richtung Süden. Ab dort wird unter Nutzung von Industriegleisen und eines neuen Grenztunnels Koper erreicht.
Betrieblich wird die Strecke hauptsächlich von einer Trans-Istrischen S-Bahn Monfalcone/Aeroprte/Gorica – Triest – Koper bedient. Daneben nutzt aber aber zukünftiger Fernverkehr den Tunnel, dieser hält aber nur in Centrale.

Anschluss von Izola und Lucija
Von Koper wird die die Eisenbahn über Izola nach Lucija verlängert. Aufgrund von Topographie und Besiedelung erfolgt die Trassierung fast durchgängig unterirdisch. Die Orte sind zwar selber recht klein (15.000 und 6.000 EW) aber stark touristisch und bilden den Endpunkt des dichter besiedelten Küstenbereichs um Triest.

Triest – Ljubljana
Am Ende der City-Verbindung von Triest besteht bereits auf slovenischem Gebiet durch eine Gegenkurve die Möglichkeit direkt Richtung Ljubljana auf die Koper-Rampe abzubiegen. Der Weg bleibt zwar weiterhin sehr umwegig, trotzdem kann dank der schnelleren Strecke die Fahrzeit Triest – Divaca von 50 Minuten auf 24 Minuten halbiert werden.

Beschleunigung Divaca – Ljubljana
Die Strecke zwischen beiden Städten ist bereits als zweigleisige Hauptbahn für den Güterverkehr ausreichend ausgebaut. Sie ist jedoch sehr kurvig und langsam. Die 60km Luftlinie werden mittels eines über 100km langen Schienenwegs überbrückt. Hier sehe ich daher eine NBS etwa entlang der Luftlinie vor. Die NBS wäre mit etwa 40km kürzer und die Fahrzeit könnte von 90 auf unter 24 Minuten gedrittelt werden.
Insgesamt könnte die Fahrzeit Triest – Ljubljana von 2:30 auf unter 60 Minuten gesenkt werden. Zusammen mit langlaufenden EC-Zügen sollte insgesamt ein Stundentakt avisiert werden.

Ucka-Tunnel Rijeka – Istrien
Das istrische Streckennetz nach Pula ist von kroatischer Seite derzeit nicht erreichbar. Daher sehe ich eine NBS von Rijeka nach Lupoglav vor. Die ersten Meter von Lupoglav bis Ucka kann das Güterzugleis der Strecke nach Rasa genutzt werden. Von Ucka folgt ein ca 10km langer Tunnel durch das Ucka-Massif. Der Badeort Opatija wird durch eine im Berg liegende Kavernen-Station angbunden. Es folgt ein weiter 6km langer Tunnel bis an den Stadtrand von Rijeka, wo man wieder auf die Altstrecke stößt.
Verkehrlich dient der Ucka-Tunnel mehreren Zwecken. Regionalverkehr von Rijeka nach Pula, aber auch Fern- und Güterverkehr sollte über diese Strecke führen (mehr zu dazu im ff).

Verbindung Rijeka – Triest/Ljubljana
An der neuen Koper-Rampe werden zwei der sehr kurzen offenen Abschnitte genutzt, um Verbindungskurven Triest – Rijeka (ca. 8km) und Ljubljana – Rijeka (ca. 10km) zu bauen. Diese Kurven können eingleisig sein und nur der Gemeinschaftsabschnitt bis zu einem neuen Bahnhof Zazid sollte zweigleisig ausgebaut werden. In Zazid entsteht ein neuer Bahnhof, der für eventuelle Lokwechsel oder Tf-Tauschs genutzt werden kann. Danach folgt ein weiterer 7km langer Grenztunnel ins kroatische Buzet, wo die Altstrecke nach Pula erreicht wird.
Die 20km von Buzet über Lupoglav bis Ucka müssen elektrifiziert werden, eine Ausbaustrecke würde sich anbieten, ist aber nicht zwingend.
Verkehrlich könnten über die neue Verbindung jeweils im Zweistundentakt IC-Züge nach Triest und Ljubljana fahren. Die Fahrzeit in beide Städte betrüge jeweils unter 60 Minuten. Heute sind beide Städte von Rijeka mit der Bahn in 3 Stunden erreichbar, wobei nach Ljubljana zumindest 2 Züge pro Tag existieren, während nach Triest derzeit gar keine direkte aber auch keine sinnvolle Umsteigeverbindung besteht.
Für langlaufende Fernzüge München – Ljubljana – Rijeka oder Venedig – Triest – Rijeka – Zagreb böten sich ebenfalls neue Möglichkeiten.
Im Güterverkehr vom Hafen Rijeka könnte nordwärts über die Tauerbahn laufender Güterverkehr ebenfalls von der Verbindung profitieren.

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Ein Kommentar zu “Neuordnung Bahnsystem Istrien [Triest – Koper – Ljubljana – Rijeka]

  1. Super Idee, aber stellenweise hast du doch etwas übermotiviert trassiert.
    Den Ucka Tunnel, die Verbindung nach Luzija, die Anbindung von Koper nach Triest bis Anquilina würd ich genauso unterschreiben, aber das Giga Gleisdreieck kann man sich sehr sparen, indem man ein vergleichsweises kurzes Stück zwischen Buret und der Schleife „Hrastovlje“ baut. Die vielen Höhenmeter gehen sich relativ gut auf 3% Steigung aus.
    Auf der Strecke von Divaca nach Ljubljana sind laut openrailwaymap zwischen Logatec und Borovnica Begradigungen geplant, genaueres dazu hab ich nirgends gefunden. Ich hätte eine Strecke verfolgt die näher an der Autobahn und der Betsandsstrecke ist, aber eine Radikallösung ist vielleicht gar nicht so unlogisch.
    In Triest find ichs ja wahnsinnig, dass es eine vollständig zweigleisige Tunnelverbindung schon gibt. Das muss man doch irgendwie nutzen können, daher hätt ich hier nichts gemacht außer die bestehenden Wege befahrbar zu machen und ein paar Metro Stationen zu errichten
    Eine Karte wie ich mir das vorstelle + Bahn entlang Westküste Istriens unter diesem Link: https://maphub.net/Knaeckebrot/istria-rail
    Werd ich wahrscheinlich auch hier Mal posten wenn ich Zeit finde.

    Leider muss man im Endeffekt festellen, dass ausnahmslos alle Städte an der Adria was gegen schienengebundenen Verkehr zu haben. Zumindest kommt mir das so vor. Ausbau für den Güterverkehr wird jetzt von der EU gefördert. Dass könnte man natürlich geschickt mit PV kombinieren.
    Dazu kommt noch, dass wir für Kroaten, Italiener und Slowener „die Touris“ sind und die Einowhner mehr die Nachteile im Übertourismus als die Vorteile für sich selbst sehen.

    All in all solide.
    LG Lenard

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