Beschreibung des Vorschlags
Update Januar 2025!
Grundlagen
Zur Stärkung des Bahnverkehrs im Ruhrgebiet kommt den Knoten Dortmund mit seinen östlichen Zuläufen eine besondere Rolle zu: Hier werden die Strecken aus Richtung Münster, Bielefeld und Paderborn zusammengeführt, sodass zum einen eine sehr hohe Taktdichte im Nah- und Fernverkehr besteht, zum anderen aber auch vielfältige Umsteigebeziehungen möglich sind. Der Vorschlag baut auf der Idee eines viergleisigen Ausbaus zwischen Hamm und Dortmund auf, modifiziert diesen aber dahingehend, dass zwischen Kamen und Drensteinfurt eine Neubaustrecke errichtet wird, und daher auch die Fernzüge Münster – Dortmund eingefädelt werden können, was wiederum die bestehende eingleisige Strecke Münster – Dortmund deutlich entlastet. Darüber hinaus ist die Einbindung einer Neubaustrecke Unna – Dortmund mit dargestellt, sodass z.B. die Züge aus Paderborn durch den Entfall des Fahrtrichtungswechsel in Hamm beschleunigt werden können. Hierdurch ergeben sich auch Anpassungen am Linienkonzept des Deutschlandtaktes.
Unabhängig davon sind im Vorschlag auch kleinere Ausbauten im Knotenpunkt Dortmund und Münster dargestellt, um die Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Diese werden ebenso beschrieben.
Viergleisiger Ausbau Dortmund – Kamen
Die bestehende Strecke zwischen Dortmund und Kamen wird viergleisig im Richtungsbetrieb ausgebaut, wobei zumindest die Außengleise mit min. 230 km/h befahren werden können. Die innenliegenden Gleise bekommen Mittelbahnsteige an bestehenden Halten, sodass hier vorwiegend der haltende Nahverkehr abgewickelt werden kann. Einzelne Halte (Scharnhorst, Kamen) bekommen Bahnsteige an allen Gleisen, bei den übrigen Halten scheinen die räumlichen Verhältnisse zu begrenzt zu sein. Am Betriebswerk Dortmund schlage ich eine Unterführung der Richtungsgleise Kamen – Dortmund unter der Zu- und Ausfahrt vor, sodass die Fahrten ins Betriebswerk ohne Querung der Gegengleise erfolgen können.
Östlich des Bahnhofs Kamen erfolgt die Ausfädelung der Neubaustrecke nach Drensteinfurt, außerdem ist in Mittellage ein Wendegleis vorgesehen, um z.B. Taktverdichtungen im Nahverkehr bis Kamen auf den Mittelgleisen zu ermöglichen. Die weitere Strecke bis Hamm ist nur zweigleisig, da hier nur wenige Nahverkehre in Nordbögge halten werden und somit eine gute Harmonisierung der Streckengeschwindigkeit (160 km/h) im Nah- und Fernverkehr erreicht werden kann. Bahnübergänge müssen auf dem gesamten Abschnitt entfallen.
Neubaustrecke Dortmund – Unna
Der dargestellte Entwurf ist eine Fortschreibung meines separaten Entwurfs. Gegenüber diesem bündele ich die Trasse länger mit der Bundesstraße und kann dadurch eine Zerschneidung von Freiraum reduzieren. Außerdem ist der Detaillierungsgrad erhöht worden und die Strecke mit Bahnsteigen dargestellt. Befahren wird die Strecke mindestens halbstündlich von der RB 59 Soest – Dortmund, welche in Dortmund weiter Richtung Gelsenkirchen – Duisburg durchgebunden werden sollte. Außerdem wird die Linie RRX 2 / FR 36 aus dem Deutschlandtaktkonzept auf dieser Route beschleunigt.
Ausbauten Knotenpunkt Dortmund
Durch die Überwerfung der Strecke aus Richtung Lünen zu den Gleisen der S-Bahn (1/2) werden die nördlichen Bahnsteiggleise entlastet. Hierdurch kann ein weiterer Fernbahnsteig errichtet werden, sodass für den Fern- und Regionalverkehr im Richtungsbetrieb künftig 8 Bahnsteiggleise zur Verfügung stehen. Darüber hinaus ist der Betriebswerk niveaufrei erreichbar. In der Ausfahrt nach Westen kann durch die Überwerfung eine Ausfädelung der Fahrten nach Bochum und Gelsenkirchen höhenfrei erfolgen. In der Engstelle bis zum Bahnhof Dortmund Dorstfeld wird die Fernbahn nach Bochum / Hagen viergleisig geführt und dafür die S-Bahngleise der S1/2 mit der Bahnstrecke aus Witten bzw. Dortmund-Herde dreigleisig zusammengeführt. Dies erscheint machbar, da im Netzentwurf Deutschlandtakt versetzte Abfahrten vorgesehen sind.
Ausbauten Knotenpunkt Münster
Da durch die Neubaustrecke Drensteinfurt – Kamen künftig mehr Züge in Richtung Hamm verkehren, wird zum einen der Bahnsteig von Gleis 4/8 verlängert und an die Strecke nach Hamm angebunden – ebenso ist Gleis 9 teilweise erreichbar. Die Züge aus Dortmund können über eine neue Verbindungskurve im Süden der Stadt auf die östliche Bahnhofsseite wechseln. Hierdurch ist eine flexiblere Betriebsführung möglich und unnötige Fahrstraßenkreuzungen werden vermieden.
Angebotskonzept
Grundsätzlich soll weiterhin das Angebot des Deutschlandtaktes im Nah- und Fernverkehr gefahren werden. Einzelne Anpassungen sind jedoch auf Grund der veränderten Fahrwege und vergleichbaren Fahrzeiten zwischen Münster und Dortmund denkbar.
- FR 9 / FR 90: Fährt im Entwurf zwischen Münster und Essen über Gelsenkirchen & Recklingshausen (alternierende Halte). Diese Linie wird zweistündlich neu über Dortmund und Bochum geführt, dafür fährt die Linie FV 1/17 nun stündlich von Dortmund über Wuppertal nach Köln.
- Zwischen Dortmund und Hamm wird ein Halbstundentakt durch die RRX-Linien 4 und 6 angeboten (Halt in Kamen) und durch verlängerte Linien RRX 1 und RRX 3 auf 4 Fahrten pro Stunde verstärkt. Die Linie E4 (Wuppertal – Dortmund) wird verlängert und fährt zwischen Dortmund und Kamen mit Halt an allen Bahnhöfen. Sie wird durch eine verlängerte S8 (zwischen Witten und Dortmund ohne Halt über die Fernbahn) auf einen 30min-Takt verstärkt. Beide Linien enden in Hamm und werden in der HVZ auf einen 15min-Takt zwischen Dortmund und Kamen verstärkt.
- Die Linie RB 59 Soest – Dortmund wird über die Neubaustrecke von Osten nach Dortmund geführt und auf die Linie RB 32 durchgebunden, welche über Gelsenkirchen nach Duisburg verkehrt.
- Auf der Strecke Dortmund – Lünen – Münster wird der Nahverkehr durch den Wegfall des Fernverkehrs neu geordnet. Grundsätzlich wäre ein Halbstundentakt auf den Linien Dortmund – Münster und Dortmund – Coesfeld anzustreben, welche sich bis Lünen zu einem Viertelstundentakt überlagern. Durch die Überwerfung östlich von Dortmund Hbf. von der Strecke aus Lünen auf die südlichen Gleise sind weitere Durchbindungen in Dortmund möglich, welche eine effektivere Auslastung der Gleise ermöglichen. Vorschlag wäre, z.B. die N51 mit der N53 zu verbinden (BEMU) und die S5 auf die Regionalverkehrslinie (heutige RB 50) nach Münster durchzubinden (im Halbstundentakt, welcher wiederum den Wegfall der S8 auf den S-Bahngleisen kompensiert). Die S1/S2 würde dann in der Wendeanlage östlich des Hauptbahnhofs oder in einem der Stumpfgleise westlich des Hauptbahnhofs wenden (hier fällt ja die RB 59 durch die Verlagerung weg).
Inwiefern wäre das denn vorteilhaft gegenüber eines zwei- oder dreigleisigen Ausbaus der Direktverbindung über Lünen? Fahrzeitmäßig ist da denke ich nicht so viel mehr zu holen, als wenn man die eingleisige Strecke bis Lünen ausbaut (+ ggf. ne Umfahrung von Werne) und kostenmäßig sehe ich da in diesem Vorschlag eher mehr zu verbuchen.