Beschreibung des Vorschlags
Die Anbindung eines der größten Arbeitsgebers, dem Universitätsklinikum Münster (UKM), der wachsenden Stadt Münster und dem Konversionsgebiet Oxford-Kaserne in Gievenbeck, auf dem Wohnungen für 3000 Menschen entstehen soll, ist eine Herausforderung für die Stadt, in der es bisher keine Stadt- oder Straßenbahn gibt.
Grundsätzliche Anforderung an die Streckenplanung war die strikte Trennung von Rad- und Schienenverkehr. Eine Route durch die Innenstadt verbot sich daher.
Die dargestellte Linienführung einer völlig neu zu erbauenden Straßenbahn muss sich in die bestehende dichte Bebauung der Innenstadt einfügen und dabei einen leistungsstarken und schnellen Nahverkehr realisieren.
Die Linie führt vom Hauptbahnhof über Straße Bült, die das Zentrum der Innenstadt nördlich tangiert, bis zum Neutor. Hier könnte auf dem Gebiet einer derzeit noch genutzten Kaserne eine von der Straße separierte Streckenführung realisiert werden, die der Straßenbahn eine schnelle Querung dieses Straßenknotenpunktes ermöglicht (Variante A) oder auf der bisherigen Münzstraße bis zum Neutor geführt werden (Variante B). Über den zentralen Knoten Coesfelder Kreuz, bei dem eine Haltestelle südlich der Fahrbahn erstellt wird, wird das UKM angefahren. Hier besteht derzeit eine vierspurige Fahrspur mit baulicher Richtungstrennung. Diese würde auf zwei Spuren reduziert werden. Die südlichen (krankenhausnahen) Fahrspuren würden einem Rasengleis zugeschlagen (Variante A). Im Zuge der geplanten Erweiterung des UKMs in Richtung Parkdeck (Norden) könnte die Strecke auch über die zentrale Magistrale zwischen Neubau und Bettentürmen geführt werden (Variante B).
Auf einem Restfeld nördlich der (neuen) Roxeler Straße erreicht die Strecke einen zu schaffenden östlichen Einlass in das Konversionsgebiet Oxford-Kaserne, verschwenkt hier auf der zukünftigen Fahrbahn nach Norden um auf halber Strecke von der Neubaustraße abzuweichen und dem alten Pflaster zu folgen. Nach der Haltestelle Oxford (Nord) kreuzt die Strecke den Grünen Finger und erreicht die Diekmannstraße. Die Haltestelle „Grüner Finger“ bindet hier zentral die Grundschule und das Von-Stein-Gymnasium an. Die Hauptlinie führt weiter zum Rüschhausweg, ein Abzweig nach Roxel.
Bei der Route zum Rüschhausweg gibt es zwei Varianten: Variante A folgt der Diekmannstraße direkt bis zum (vorläufigen) Wende- und Endpunkt Rüschhausweg, Variante B zieht noch durch das dichter bebaute Gebiet um Haus Mariengrund. Hierfür kann die mit 22 m Querschnitt überdimensionierte Wohnstraße Stadtlohnweg genutzt werden. Auf 180 Metern verstößt diese Variante gegen die oben genannte Planugsmaxime der Trennung zwischen Rad- und Schienenverkehr: Für das kurzte Stück über die Straße Mergelberg würde die Straßenbahn eine auch von Radfahrern benutzte 30-Zone nutzen. Gegenüber der Variante A müsste der Kreisverkehr Diekmannstraße/Nünningweg/Haus Mariengrund nicht aufgelöst werden.
Die Route nach Roxel führt gemeinsam mit einem kombinierten Rad- und Fußweg über die Aa-Niederung, die Autobahn bis nach Roxel. Hier wird die Straßenbahn auf der Straße weiter geführt, schlängelt sich einspurig (Begegnungsverkehr) durch den alten Ortskern, führt am Hallenbad und der großen Schule bis zum zukünftigen Baugebiet Roxel West (im Flächennutzungsplan beschrieben) und schließlich zum Bahnhof Roxel.
Wäre nicht eine Verlängerung über einen P&R-Parkplatz beim Rüschhausweg nahe der Bundesstraße nach Nienberge
Hallo, der Vorschlag klingt gut und hat an einigen Stellen klares Potential durch die Trennung von Auto-, Rad- und Schienenverkehr.
In den Planungen ergeben sich jedoch einige Probleme.
Problem 1: Die Führung über die Münzstraße und Altstadt/Bült bringt weitere extreme Verkehrproblme an einem bereits jetzigen Nadelöhr des Berufsverkehr in Münster. Zwar findet die Trennung zwischen Rad und Schiene statt, jedoch muss besonders in der Innenstadt auch die Schiene von der Straße getrennt sein (Bei Haltestelle Altstadt/Bült nicht möglich).
Problem 2: Am Universitätsklinikum kommt nur die Variante A in Frage, da auf dem Streckenabschnitt der Variante B die Notaufnahme mit Zugangsweg der Krankenwagen liegt.
Problem 3: Die Verbindung zwischen Gievenbeck und Roxel über die Felder ist eine gute Idee. In Roxel stellt sich jedoch das Problem das zwischen der Roxeler Straße und der Breddeheide eine große Baumschule liegt, somit die hier der Verlauf über gennantes Gebiet vor der Haltestelle Schelmenstiege nicht möglich.
Problem 4: Die Verbindung zwischen Roxel Mitte und Pantaleon ist nicht an der Kirche herführend möglich. Die „Straße“ ist viel zu eng und dazu wird sie im Sommer noch als Außenbereich anliegender Restaurants gedacht.
Problem 5: Die Variante B der Streckenführung in Gievenbeck ist nicht über die Straße Mergelberg möglich. Der kleine Verbinfungsweg ist ausschließlich für Fußgänger und Radfahrer und der Mergelberg ist an dieser Stelle viel zu eng.
@1: Ja, das Nadelöhr wird man nicht beheben können.
@2: Derzeit ist nur Variante A realisierbar. Das UKM plant aber ja seit Jahren einen Neubau auf dem derzeitigen Parkdeck. In Zuge wird es zahlreiche Veränderungen, sicher auf der Nutzung dieser Straße ergeben. Dabei könnte man die Variante B einfließen lassen.
@3: Im Zuge der geplanten Nordumgehung Roxel (B-Plan 485) wird es auch Eingriffe in das Grundstück der Gärtnerei geben. Da könnte man eine Spur für die Straßenbahn gleich mit einplanen.
@4: Am Pantaleon ist es sehr eng, ja. Hier würde die Tram einspurig geführt. Der engste Punkt ist zwischen den Häusern Nr. 13 und 10 mit nur 4,3 m Straßenquerschnitt. Ob man damit die Sicherheitsräume gemäß §19 BOStrab einhalten kann, weiß ich nicht. Die Alternative über Alter Gemeindeplatz ist ein ziemliches Gegurke für eine StraB.
@5: Derzeit ist der Verbindungsweg nur ein Fuß- und Radweg, richtig. Das kann man – politischer Gestaltungswille und Mut vorausgesetzt – aber ändern. Der Querschnitt wäre realisierbar. Der Mergelberg ist mit 5,2 m Fahrbahnbreite natürlich zu schmal, hier könnte man die Bahn einige hundert Meter einspurig fahren lassen.
Ich weiß nicht genau, warum ich diesen Vorschlag im November übersehen habe, aber ich finde die Strecke durchaus gut, ohne sie mir jetzt bis ins letzte Detail angesehen zu haben. Münster kann in der Tat eine Straßenbahn gebrauchen, und diese Strecke wäre dafür ein guter Einstieg.
Gievenbeck wäre allerdings noch nicht vollständig erschlossen, insbesondere im Osten des Stadtteils wäre die Straßenbahn recht weit weg. Mein Vorschlag sah deshalb etwas anders aus.
Das wäre eine gute Ergänzung, die Linie als Schleife wieder zurück zu führen. Auf der Von-Esmarch-Straße zwischen Roxeler Straße und Coesfelder Kreuz könnte man die Bahn auf separaten Gleiskörper führen.
Auf dem Enschedeweg und der westlichen Von-Esmarch-Straße wäre nur eine Verkehrsführung auf der Straße möglich. Das verlangsamt natürlich den Verkehrsfluss der Bahn.