Beschreibung des Vorschlags
Wichtig: Der Begriff „Stadtbahn“ ist hier nicht als eigenständiges Verkehrsmittel zu sehen, die hier gezeichnte Strecke soll voll kompatibel mit dem Münchner Tramnetz sein und auch vom gleichen Fahrzeugpark befahren werden. Die Bezeichnung bezieht sich nur auf einen vergleichsweise hohen Ausbaustandard, der auch Kunstbauwerke zur Entmischung vorsieht. Meine alten Vorschläge (u.a. hier) zu einer „Stadt-Umland-Bahn“ in diesem Bereich sehe ich inzwischen als nicht mehr aktuell an.
Neuperlach ist eine dieser stadtplanerischen Katastrophen aus den 60ern, dass trotz genügend Platz und der U5 nur unzureichend von höherwertigen ÖPNV erschlossen ist. Das zwischen Stadtautobahnen eingepferchte Ramersdorf hat es nicht besser erwischt, und ist eine der großen weißen Flecken in Münchner Netzplänen.
Die Strecke vom Ostbahnhof bis zur Ständlerstraße ist naheliegend, und bis auf die Vorbeifahrt von Maria Ramersdorf recht einfach zu bauen. Am Pfanzeltplatz im alten Kern von Perlach wird es etwas enger, danach sollte wieder ein besonderer Bahnkörper drin sein. Die schlängelnde Linienführung über die Heinz-Hilpert-Straße soll eine gute Umsteigemöglichkeit zur U5 an der Therese-Giehse-Allee ermöglichen. Jenseits der U-Bahn folgen einige Kunstbauwerke, auf die bei weniger Anspruch auch verzichtet werden kann.
Hier geht es um Fahrgeschwindigkeit, denn nun folgt der eigentliche Vorschlag: eine Überlandbahn am nördlichen Neubiberg und Ottobrunn bis nach Putzbrunn und Grasbrunn. Die Metrobuslinie 55 zeigt das vorhandene Potenzial, und kann bis auf den Schlenker durch Waldperlach vollständig ersetzt werden. Darauf verzichtet die Tram, erneut zugunsten der Fahrzeit, allerdings bietet sich in Waldperlach ein fakultativer Abzweig durch die Gänselieselstraße ins Zentrum von Ottobrunn an.
Über die Ortsdurchfahrt von Putzbrunn bin ich nicht wirklich glücklich, aber wohl immer noch besser als eine nördliche Umfahrung. Jemand Ideen? Bis Grasbrunn ist noch ein Tunnel unter der A99 nötig,
Damit entsteht eine neue Zulaufstrecke, die bisher schlecht oder gar nicht vom SPNV erschlossen ist, mit einem entsprechend hohen Potenzial für mehr ÖPNV im modal split.
Die Linie soll am Ostbahnhof natürlich nicht enden, für eine Weiterführung in die Innenstadt gibt es verschiedene Optionen. Zunächst könnte man die Innenstadtquerung der Linie 19 (Ostbahnhof – Max Weber Platz – Maxmonument – Theatinerstraße – Stachus) verstärken, und dort an die am Stachus wendende Linie 20 nach Moosach anknüpfen. Alternativ ließe sich, wie von Ulrich Conrad vorgeschlagen, eine Trasse via Haidenauplatz, Prinzregentenplatz, Nationalmuseum, Odeonsplatz und Pinakotheken bis in die Schleißheimer Straße finden.
Alternative Linen nach Neuperlach:
Die Strecke gefällt mir gut. Zu beachten wäre aber, dass hinter Waldperlach kaum noch die gleiche Taktfolge sinnvoll sein kann, wie weiter stadteinwärts. Du solltest also entweder eine vorzeitige Zwischenendstelle vorsehen oder die angedeutete Verzweigung nach Ottobrunn als unverzichtbar darstellen.
Besser fände ich aber eine Zwischenendstelle, die eine solche Linie auch ermöglichen würde, wenn eine der Nachbargemeinden sich nicht in der Lage oder Willens sehen sollte, sich am Bau der Strecke zu beteiligen. Neubiberg (14.000 Einwohner) und Ottobrunn (21.000 Einwohner) haben ja immerhin schon die S-Bahn als schnelle Verbindung nach München. Ob die wirklich die Straßenbahn brauchen? Putzbrunn ist mit 6500 Einwohnern wieder deutlich kleiner. Ob die sich das leisten können? Die Gemeinde Grasbrunn hat 6700 Einwohner, von denen 4400 in Neukeferloh wohnen. Diese kämen gar nicht in den Genuss dieser Linie, sodass eine Unterstützung wohl kaum zu erwarten wäre.
Den Endabschnitt nach Grasbrunn halte ich daher für unrealistisch. Auch den Abschnitt in Putzbrunn sehe ich skeptisch, da für die 6500 Einwohnergemeinde der Bau von etwa 2,5 km Straßenbahn kaum finanzierbar sein dürfte. Bis zum Stadtrand Münchens wäre die Linie aber vermutlich sinnvoll, wobei Waldperlach vermutlich besser bedient wäre, wenn man die Strecke über den Waldheimplatz zum Nixenweg führen würde.
Danke.
Die südlichen Nachbargemeinden haben durchaus ein Interesse an einem ausgebauten ÖPNV, es gibt auch Forderungskataloge der entsprechenden Gemeinden und Kreise. Eine S-Bahn (die hier eh schon recht weit weg ist) schließt hier auch nix aus, immerhin hat z.b. die 25 nach Grünwald trotz naher S7 die großen Stillegungen überlebt. Zugegeben, es ist optimistisch, aber auch durchaus vorstellbar.
Gut, Grasbrunn habe ich gestrichen. Bis Putzbrunn möchte ich aber (analog zum 55er-Bus) auf jeden Fall fahren, es gibt nun eine Wendeschleife am Ortsrand. Einen vollen 10-Minuten-Takt braucht man da sicher nicht, aber dafür gäbe es ja den Abzweig. Der Nixenweg ist eine Alternative, interessanter fände ich aber die nun gezeichnete Strecke bis an die Gemeindegrenze von Ottobrunn. Ist abrt nichts in Stein gemeißeltes. Auf beiden Ästen dürfte dann ein 20er-Takt ausreichen.
Möchte wirklich keine Gemeinde mitziehen, kann man noch auf Münchner Gebiet am Otto-Hahn-Ring wenden. Wäre aber schade, immerhin geht es ja um eine Schiene in diesem Überlandkoridor.
Kosten sind ein Thema, allerdings haben hier auch Landkreis und Regierungsbezirk was mitzureden.
Die Straßenbahn halte ich im Münchner Stadtgebiet, also bis Waldperlach, für realistisch und sinnvoll. Eine Weiterführung nach Ottobrunn über Neubiberg fände ich gut. Putzbrunn und Grasbrunn haben viel zu wenig Einwohner (und Arbeitsplätze). Ottobrunn und Neubiberg sind dagegen dicht besiedelt und bieten viele Arbeitsplätze, haben jedoch nur eine S-Bahn-Haltestelle im Stadtgebiet. Man könnte auch über weitere Äste noch besiedelte Gebiete Münchens abseits von S- und U-Bahn erschließen.
Gut, du hast es jetzt geändert. Trotzdem würde ich Ottobrunn erschließen. Die 21.000 Einwohner wohnen nun einmal nicht alle an der S-Bahn-Haltestelle!
Ich stimme da schon zu, halte meine Idee dafür aber nur bedingt geeignet. Den Südast könnte man schon noch z.b. zum Tulpenweg verlängern, viel mehr aber auch nicht – direkt nach Süden kommt dann bald die S-Bahn.
Ottobrunn wäre eher mit einer Strecke westlich der S-Bahn geholfen, die auch die Ortsmitte und die Gewerbegebiete im Südwesten (Bölkowallee) erreicht. Das wäre dann aber schon ein eigenes Projekt.