12 Kommentare zu “München 21

  1. Das sieht wirklich gut aus. Einiges deckt sich mit den offiziellen München-21-Planungen, die es mal gab; was bei dir neu ist, ist die Anbindung Richtung Unterhaching. Diese läge nahe und könnte auch Teil einer von Ulrich Conrad vorgeschlagenen Schnellverbindung für den Fernverkehr Richtung Österreich werden, da die Relation über Mühldorf kaum Fahrzeitgewinne gegenüber dem Status quo bietet.

    Eine Sache nur: Ich denke nicht, dass der Wegfall der Verkehre auf dem Südring die 2. Stammstrecke überflüssig macht, denn die Umleitung eines Teils der S-Bahn-Linien vom Zentrum weg auf den Südring würde die Takte und ÖPNV-Anschlüsse in der Innenstadt verschlechtern. Da wäre ich für eine parallele Führung zur (ebenfalls vorhandenen) 2. Stammstrecke – eigentlich wäre es zweckmäßig, beide Projekte zusammen zu bauen, das ist aber zum jetzigen Stand wohl nicht mehr umsetzbar.

    Auch ist mir nicht ganz klar, warum du von einer Begegnung der beiden Röhren an der Donnersbergerbrücke schreibst, wo das westliche Tunnelportal doch östlich derselbigen liegt. Da wäre es vielleicht hilfreich, die Tunnelanteile einzuzeichnen.

  2. Ich zähl mal die Zugzahlen pro Stunde:
    Stammstrecke: 9 S-Bahn Linien im 10min Takt sind 54 S-Bahnen pro Studne und Richtung. Aktuell sind es bei Vollauslastung 30 Züge pro Stude.

    Regionalverkehr: 21 Züge pro Stunde und Richtung
    Fernverkehr: 9-10 Züge Pro Stunde und Richtung
    sind zusammen 60 Züge pro Stunde
    Stuttgart21 schafft offiziell 51 Züge pro Stunde, in der Realität weniger.

    Die Tunnel müssten in 40m Tiefe sein. Da ist beim Hauptbahnhof die Steigung schon steil, beim Ostbahnhof unmöglich. Die Kosten wären wohl bei 7-10 Milliarden Euro. Im Gegensatz zu Stuttgart ist München nicht in der Mitte des ICE-Netzes sondern meist Endpunkt und da reicht ein Kopfbahnhof aus. Für die Flughafenanbindung gibt es hier auf der Platform andere gute Vorschläge.

    Was ich mir aber bei all der Kritik vorstellen kann, ist sowas wie die zweite Stammstrecke zweigleisig um ein paar Regionalzüge durchzubinden. Die meisten Züge sind aber oberirdisch besser aufgehoben.

    1. Ja jedoch gibt es zwischen Stuttgart und München noch ein paar Unterschiede. München ist mehr als doppelt so groß und wird von wesentlich mehr Fernzuglinien (auch aufgrund seiner Lage) bedient. Außerdem sind die 54 S-Bahnen auf den Südring und die S-Bahbstammstreke zusammengerechnet: Eigentlich ist das neue Konzept eine Entlastung: pro Stunde und Richtung fahren auf der Stammstrecke 27 Züge (je alle 20 Minuten: S1,3,4,5,6,7,8,9+HVZ Verstärker S2)=24-27 Züge pro Stunde. Fies steigert die Betriebsqualität, da mehr Pufferzeiten und Zugfolgeabständezeiten entstehen. Die anderen S-Bahnen (S11,12,13,14) fahren über den Südring und ergänzen in der HVZ die Ausenäßte. Am Südring entsteht ein 5 Mknuten-Takt mit optimaler Umsteigeverbindung in Pasing und am Ostbahnhof zwischen den beiden Trassen. Eventuell kann man, wie es Vladimir 42 vorgeschlagen hat auch zusätzlich noch die 2. Stammstrecke bauen.

      Um deinem zweiten angesprochenen Problem mit der Steigung zu antworten:

      Eventuell kann man die Tunnelrampen schon vor der Donnerbergerbrücke ansetzten. Dann wäre die Steigung zum Hbf nicht so tief. Im Hbf sollten dann die Gleise in 7 Metern Tiefe liegen. Direkt hinter dem Hbf muss diese neue Strecke dann die Gleise der 1. Stammstrecke queren. Entweder drüber oder drunter. Dies müsste aber machbar sein. Am Marienhof kann man in ca. 15 Metern Tiefe halten, da sich die 1. Stammstrecke ja parallel befindet und nicht stört und nur die U3, U6 überquert werden muss. Und ab dem Marienhof halt man noch 2,2 km Platz, um aus den 15 Metern wieder an die Oberfläche zu gelangen.

      1. Ich habe für die Stammstrecke nur die 9 Linien angenommen, die den Marienplatz anfahren. Die 4 über den Südring kommen noch hinzu.

        In 7m Tiefe unter dem Hauptbahnhof liegen die Stammstrecke und die U4/U5. Dazwischen willst du den Bahnhof einfädeln. Beim Stachus 400m später musst du beide Linien kreuzen. Die U-Bahn liegt dort auf Ebene -5 das wären dann etwa 40m Tiefe.
        Am Ostbahnhof planst du 300m ein, um die Fundamente und Kellergeschosse des ersten Gebäudes unterfahren zu können.

        1. Am Hauptbahnhof ist sicherlich genügend Platz direkt unter der bisherigen Hauptgalle vorhanden. Vor allem unter den Gleisen 13 bis 23. Dort war ja ursprünglich mal München 21 geplant. Im weiteren Verlauf könnte man die 4 Gleise paralell zur 1. Stammstrecke führen und in ca. 7 Metern die U-Bahmgleise überqueren. Ab dem Marienplatz verläuft die Strecke dann weiter unter dem deutschen Museum und macht einen kleinen Bogen, sodass sich die Tunnelarmpe bereits auf dem Gelände des Ostbahnhofs befindet.

          1. Das Problem ist, dass da wo du die U-Bahn Gleise in 7m Tiefe überqueren willst die Stammstrecke und einer der am meisten genutzen Umsteigepunkte ist. Da müsstest du deine Zeichnung ändern.
            Im Ostbahnhof kannst du erst nach dem Ende der Bahnsteige und der Weiche nach unten gehen. Das erste Gebäude mit Keller und Fundament kommt nach 250m. Wenn man 25‰ Steigung einrechnet, kommt man auf maximal 10m Tiefe der Gleise. Die Oberleitung hängt in 5m Höhe+Aufhängun+Tunneldecke+Fundament+Keller wird extrem knapp.

              1. Hast du auch die U9-Gleise berücksichtigt, die in Nord-Süd-Richtung unter die Haupthalle kommen sollen?

                —-

                Eine Verlegung des Ostbahnhofes wäre wohl erst im Raum Berg am Laim platztechnisch zu machen, der alte Rbf wird ja nicht mehr gebraucht und liegt brach. Allerdings geht dann natürlich die Umsteigebeziehung zur U5 verloren.

                1. Ich weiß nicht, ob man den Bahnhof nicht auch Richtung Süden breiter machen könnte. Ich denke da an den Platz, wo ursprünglich die Verladerampe für Autozüge war. Und in Richtung Osten kann man ihn auch breit lassen, da man die Ortsgüteranlage ja nicht mehr zwangsläufig braucht und man die Bahnsteige ja da hinten etwas schmäler gestalten kann.

                  An die U9 habe ich schon gedacht. Weiß jedoch nicht, wo genau die unter der Haupthalle verlaufen soll. Eventuell müsste man diese dann halt eine Etage tiefer legen, sodass diese neben der U1, U2 verläuft. Direkt unter der Haupthalle scheint es mir schwierig, da sie ja dann die U4, U5 höhengleich kreuzen würde.

  3. Zu deinen Vorteilen:

    „Unnötig verschwendeter Platz wird aus der Platz herausgelegt (Bahnhofsvorfeld, Stellwerk, Bahnhofszuläufe mit Verzweigungen (Reduzierung auf 2 Röhren)“

    Ich glaube niemand würde jetzt sagen, dass dieser Platz „unnötig“ verschwendet ist, denn für die betrieblichen Anforderungen wird eben dieses Gleisband benötigt.

    „Ersetzung durch Grünflächen und Stadtentwicklung“

    Prinzipiell wäre es auch möglich und genauso realistisch wie ein Neubau wie hier, Teile des Gleisbandes zu Überdeckeln und neue Parkanlagen zu errichten. Dadurch können auch neue Nord-Süd-Wegebeziehungen geschaffen werden.

    „Durchmesserlinien werden geschaffen“

    Naja, die kann man machen, muss man aber nicht. 😉

    „Betriebswerke können sich im Osten und Westen der Stadt vergrößern“

    Man muss im Osten ein neues Errichten, das würde ich eher als Nachteil ansehen.

    „Maroder, heruntergekommener Bahnhof wird durch modernes, komfortables Drehkreuz ersetzt“

    seeehr subjektiv. „Modernes Drehkreuz“ ist sehr dehnbar und immer konkret abhängig von Lage, Stadt und Menschen.

    „Einrichten von Flughafenexpressen“

    Meinst du damit die durchgebundenen Regionallinien zum Flughafen? Das sind ja wiederum so viele Linien, die sich im Takt überlagern, da finde ich das konkret im Rahmen der 2. Stammstrecke geplante Konzept deutlich sinnvoller!

    „Trennungsbahnhöfe federn Verpätung ab“

    Heute ist der Münchner Hbf der Trennungsbahnhof, abseits von Ostbahnhof-Hbf sind doch eigentlich alle Strecken weitestgehend separiert – sprich der jetzige Hbf ist der Trennungsbahnhof 😉

     

    1. >Heute ist der Münchner Hbf der Trennungsbahnhof, abseits von Ostbahnhof-Hbf sind doch eigentlich alle Strecken weitestgehend separiert – sprich der jetzige Hbf ist der Trennungsbahnhof

      Das kommt noch dazu. Abgesehen von den Südring-Strecken vom Ostbahnhof sowie Werdenfels- und Allgäubahn, die sich in Pasing vereinigen werden alle Zulaufstrecken unabhängig in den Hbf geführt.

      Isartalbahn, Allgäu/Werdenfelsbahn, Augsburger Bahn, Ingolstädter Bahn, die Landshuter Strecke und die Südringgleise erreichen den Hbf als parallele, betrieblich unabhängige Strecken.

      >Prinzipiell wäre es auch möglich und genauso realistisch wie ein Neubau wie hier, Teile des Gleisbandes zu Überdeckeln und neue Parkanlagen zu errichten. Dadurch können auch neue Nord-Süd-Wegebeziehungen geschaffen werden.

      Unrealistisch, das Vorfeld verläuft teils ebenerdig, teils in Hochlage. Neue Wegebeziehungen sind aber trotzdem nicht unnötig, siehe dem gerade in Bau befindlichen Arnulfsteg sowie der geplanten „Umweltverbundröhre“ in Laim.

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