Beschreibung des Vorschlags
Ich schlage hiermit die Linie 2 der Straßenbahn Münster vor. Der gesamte Netzvorschlag inklusive Liniennetzplan folgt am Ende.
Die Linie 2 soll Gievenbeck über die Innenstadt und den Hauptbahnhof mit Gremmendorf und Angelmodde verbinden.
Aber von vorn:
Die Linie 2 beginnt an der Haltestelle Dieckmannstraße mit einer Wendeschleife, wo es bereits viele Umsteigemöglichkeiten gibt. Nennenswerte Beispiele hierfür sind die im T20 verkehrenden Linien 1 , 11, 12, sowie die im T60 verkehrenden Linien R63 und R64.
Gievenbeck ist Münsters am schnellsten wachsender Stadtteil. Der Weg bis zur Dieckmannstraße ist lang, aber auch lohnenswert. Vorbei kommt man an vielen Büro- und Wohnanlagen, am Freiherr-von-Stein-Gymnasium und weiteren Schulen, an den Großwohnsiedlungen im Heeckweg, sowie denen in der Hensenstraße. Hier würde ich aufgrund des generell eher beschaulichen Verkehrsaufkommens und mangelnden Platzes wie der Bus ohne eigene Trassierung fahren.
Die Dieckmannstraße – Zu wenig Platz und/oder Verkehrsaufkommen für eine eigene Trassierung (Quelle: Google Maps)
Ab dem Gescherweg gibt es mehrere Möglichkeiten der Linienführung:
1. Wilhelmstraße über Gievenbecker Weg und Henriette-Son-Straße
2. Einsteinstraße über Gievenbecker Weg und Coesfelder Kreuz
3. Einsteinstraße über Enschedeweg und Coesfelder Kreuz
Wieder sind alle Varianten ähnlich zu einander.
Die Varianten 1 und 2 führen beide parallel zum Gievenbecker Weg auf eigener Trassierung in Richtung Universität und FH.
Der Gievenbecker Weg – Hier könnte die Straßenbahn links vom gezeigten Fahrradweg verkehren. (Quelle: Google Maps)
Ab der Ecke Mendelstraße/Correnstraße könnten Varianten 1 und 2 dank der extrem breiten Straßen locker auf eigenem Gleiskörper fahren.
Die Ecke Mendelstraße/Correnstraße. (Quelle: Google Maps)
Hier trennen sich die beiden Varianten 1 und 2; Variante 1 geht weiter auf eigenem Gleiskörper auf der Henriette-Son-Straße und dann auf geteilter Fahrspur auf die relativ enge Wilhelmstraße.
Die Wilhelmstraße – Hier müssten auf jeden Fall auch wieder Parkplätze weichen. (Quelle: Google Maps)
Vermeiden könnte man die Wilhelmstraße mit der Variante 2, die ab der Mendelstraße in die Correnstraße einbiegt, wo sie auf eigenem Gleiskörper weiterfahren kann. Sie hat wahrscheinlich die längste Fahrtzeit der genannten Varianten, der Unterschied ist aber denke ich marginal. Dafür würde sie zunächst die Uni und FH wesentlich besser Anbinden. Außerdem verkehrt diese Variante über das Coesfelder Kreuz, was bereits einen P+R für mehrere Buslinien hat und eine fußläufige Anbindung an das UKM, den größten Arbeitgeber der Stadt. Weiter würde die Trasse auf der vielbefahrenen Einsteinstraße verlaufen, wo die Trasse wieder auf den Fahrspuren der Autos entlanggeführt würde.
Die fußläufige Anbindung des UKMs an das Coesfelder Kreuz. (Quelle: Google Maps)
Variante 3 bringt noch eine andere Möglichkeit auf den Tisch, mit der der Osten Gievenbecks besser angebunden wäre. Hier könnte man auf der Von-Esmarch-Straße zwar nicht auf eigenem Gleiskörper, aber mit guter Anbindung an das Einkaufszentrum im Rüschhausweg verkehren. Dieser Vorschlag hätte auch eine Anbindung an die Uni und das Coesfelder Kreuz.
Für eine bestmögliche Anbindung von Universität, UKM und Coesfelder Kreuz wäre die Variante 2 wahrscheinlich die beste. Sie hat die längste eigene Trassierung und dabei die beste Interkonnektivität. Obendrauf hat man nordwestlich der Ecke Correnstraße/Mendelstraße Platz für einen Betriebshof und eine Wendeschleife für Taktverstärker.
Weiter führt die Strecke in Richtung Innenstadt, wo die Strecke auf die Straße Neutor wechselt und an der Haltestelle Neutor/Schlossplatz Nord auf eigener Trassierung eine Umsteigemöglichkeit zu den Linien 3 und 5 bietet. Parallel mit letzter Verkehrt die Linie 2 dann weiter gen Osten auf der Münzstraße. Diese ist eines der größten Nadelöhre, da sie verdammt eng ist und ein verdammt hohes Verkehrsaufkommen hat, weswegen die Straßenbahn auch nicht besonders oft hält. Die Gleise müssten hier aus Platzgründen auf jeden Fall auf den Fahrspuren der Autos liegen. Im Gegensatz zu diesem Vorschlag von fabi halte ich eine Führung über die Überwasser-/Rosenstraße nicht für sinnvoll, da diese gerade am Spiekerhof nochmal um einiges enger sind. Ich denke es hat einen Grund, dass dort nicht einmal Busse verkehren.
Am Bült gäbe es dann die Umsteigeverbindung zur Linie 1, die weiter in Richtung Prinzipalmarkt verkehrt.
Danach geht es auf die Eisenbahnstraße, wo ein Umstieg zur Linie 4 und danach zum Hauptbahnhof, wo ein Umstieg zur Linie 3 dazukommt. Zwischen der Eisenbahnstraße und der Von-Steuben-Straße müsste die Straßenbahn auf eigenem Gleiskörper, bzw. zur Not auf der Busspur verkehren, da eine Führung von 4 Straßenbahnlinien mit Autos auf einer Fahrspur unverantwortlich wäre. Der Platz sollte dazu aber reichen. Eine Verkehrsberuhigung vor dem Hauptbahnhof ist ohnehin längst überfällig.
Die Bahnhofstraße: eine Spur mit Platz zum Überholen für Busse, 2 bis 3 Spuren für Autos, zwei weitere Spuren für Busse und mittendrin ein extrem gefährlicher Radweg (glaubt mir, ich bin den oft genug gefahren). Ein Fall für einen kompletten Neubau. (Quelle: Google Maps)
Ab der Von-Steuben-Straße trennt sich unsere Linie 2 wieder von den Linien 3, 4 und 5 und verkehrt weiter in Richtung Osten unter den Gleisen der Fernbahn hindurch. Hier auch auf der Fahrspur der Autos, aber der Abschnitt ist nicht lang, weswegen ich denke, dass das Ganze kein allzu großes Problem sein sollte.
Ein weiterer Grund, warum die Linie 2 sehr wichtig ist, ist die Anbindung der Halle Münsterland, des Hafens, des Cineplex und des Jovels. Spätestens ab dem Hafen auf dem Albersloher Weg kann die Linie auch wieder auf eigener Trassierung verkehren.
Ab hier verkehrt die Linie über den Kanal und vorbei am P+R Nieberdingstraße und zunächst komplett parallel zur neuen S9 der S-Bahn Münsterland. Am Haltepunkt Loddenheide könnte man auch einen direkten Umstieg zu dieser ermöglichen, je nach dem wo er schlussendlich gebaut wird.
Nach dem Passieren einiger Bürogebäude und dem Platz für eine weitere Wendeschleife/Betriebshof zum Enden von Taktverstärkern kommt die Einfahrt in den Stadtteil Gremmendorf. Ab hier folgt die Linie dem Streckenverlauf der Stadtbuslinie 6.
Hier verkehrt die Strecke natürlich weiterhin komplett auf eigener Trassierung.
Natürlich habe ich mich hier für eine Streckenführung entlang des Albersloher Wegs und nicht nach Wolbeck entschieden, da dieser Einzugsbereich ja durch die zukünftige S9 erschlossen wird.
Der vorläufige Streckenverlauf endet hier an der Ecke Albersloher Weg/Hiltruper Straße. Die Buslinie 6 fährt hier weiter gen Westen in Richtung Hiltrup. Diesem Verlauf könnte man auch folgen, um den hohen Pendlerverkehr zwischen Hiltrup und Münster besser zu bezwingen. Das ist aber eh Zukunftsmusik, meiner Meinung nach sollte man sich eher auf die weniger periphären Strecken fokussieren.