Beschreibung des Vorschlags
In der Silvrettagegend befinden sich mitunter die am stärksten wachsenden Touristenhotspots. Leider mangelt es tiroltypisch an einer vernünftigen ÖV-Anbindung des Paznauntals. Schruns ist mit der Montafonerbahn erreichbar. Das Tal ist jedoch nicht auf voller Länge erschlossen worden. Dazu gibt es auch mit dem PKW in den Winter- und Frühjahrsmonaten aufgrund der Sperrung der Silvretta-Hochstraße massive Erreichbarkeitsdefizite, wenn man von westlich der Silvretta ins Paznauntal, bzw. umgekehrt von Tirol Richtung Monatfon fahren möchte. Hier muss der große Umweg über den Arlberg in Kauf genommen werden, der dank Scheiteltunnels (Eisenbahn und PKW) generell immer überquerbar ist.
Grundsätzlich können die dortigen Tourismusregionen (wie nahezu alle in Westtirol und mal wieder ganz im Gegensatz zur Schweiz) nicht attraktiv mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden.
Im folgenden sollen diese Erreichbarkeitsdefizite verringert werden, indem beide Täler mit einer talübergreifenden, durchgehenden Eisenbahnstrecke von Tschagguns über Partenen, Galtür nach Landeck erschlossen werden. Zwischen Partenen und Galtür wird die Bielerhöhe mit einem Scheiteltunnel überwunden.
Vorhaben:
-Eingleisige NBS Tschagguns-Wiesberg, elektrifiziert, normalspurig nach EBO, vmax bis 160km/h (teilweise 60 in Ortschaften mit ungesicherten Bü), Steilstrecke
Betrieb:
-Stündliche REX (Stuttgart-…-Friedrichshafen-)Lindau-Bregenz-Dornbirn-Feldkirch-Bludenz- alle Halte – Landeck/Zams – Pitztal – Ötztal – Telfs/Pfaffenhofen – Innsbruck Hbf
-Ggf. ein bis zwei touristische EC NRW-Innsbruck über Südbahn, Lindau mit Halten in Tschagguns, Schruns Berglift, Galgenul, St. Gallenkirch, Gaschurn, Partenen, Wirl, Galtür, Ischgl, Kappl, See, Landeck/Zams.
-Stündliche Autozüge Partenen – Wirl in Winter und Frühjahr, genauer gesagt im Zeitraum der Sperrung der Silvretta Hochstraße
Mein Vorschlag stellt einen Eisenbahninfrastrukturvorschlag dar. Etwas einfacher könnte das Ganze natürlich auch als Stadtbahn nach BOstrab errichtet werden. Damit könnten auf viele Tunnels verzichtet werden und weitgehend über die Hauptstraßen durch die Ortsmitten verkehrt werden. Aus betrieblicher Sicht ist eine Eisenbahn jedoch etwas vorteilhafter, weil hier ja auch touristische Direktverbindungen aus Deutschland anzustreben wären. Die vorgesehene Autozugverladung zwischen den beiden Tälern wäre damit auch eine besondere Herausforderung (Zweisystemer erfoderlich). Über Stadtbahnvorschläge wäre ich aber auch sehr gespannt.
Eure Meinungen?
Vorschlag ist fertig und darf kommentiert werden.
Grundsätzlich gefällt mir der Vorschlag ziemlich gut. Allerdings würde ich mir die Steigung im Tunnel zwischen Partenen und Galtür noch einmal anschauen und den Abstand zwischen den Haltestellen und den Bergbahnen, die dadurch erschlossen werden sollen. Vor allem bei der Zamangbahn ist man für meinen Geschmack nämlich relativ weit von der Bahn entfernt.
Ja das hört sich ja tatsächlich recht interessant an. Meines Erachtens wäre das auch die sinnvollere Variante zu dem hier, was offiziell auf VAB-Seite angedacht ist. Allgemein wäre das dann – zweigleisiger Ausbau der Strecke Ötztal-Landeck-Abzw. Schloss Wiesberg vorausgesetzt bis Galtür eine gute Strecke für die S-Bahn. Auch würde es meines Erachtens gut Sinn machen, die Strecke in VAB ebenfalls mit einer S-Bahn zu bedienen und den REX einfach da beschleunigt verkehren zu lassen.
Ein Tram Train System finde ich im Montafon auch ein bisschen fehl am Platz. Denn mit einer EBO-Strecke wären Direktverbindungen vom Rheintal bis zu den Seilbahnstationen möglich. Da weiß ich nämlich aus eigener Erfahrung, dass das Umsteigen die Bahn ziemlich unattraktiv macht.
Auch die Durchbindung von 2-3 Fernzügen pro Tag nach Gaschurn wäre dann denkbar. Beispielsweise morgens von Stuttgart sowie Zürich und am späten Nachmittag von Dortmund via KRM.
@Julian, Gsiberger
Vielen Dank für die Kommentare.
Ihr trefft den Nagel auf den Kopf.
Für Startpunkt Stuttgart sehe ich schon ganz phantastische Reiseketten auf einen zukommen:
Stuttgart-Lindau, Umstieg Lindau, Lindau-Bregenz, Umstieg Bregenz, Bregenz-Bludenz, Umstieg Bludenz, Bludenz-Gaschurn, ggf. noch weiteren Vorlauf bis Stuttgart. Welcher Tourist, Tagestourist – besonders Skitourist – tut sich sowas an, wenn er auch ganz bequem ins Auto hocken und direkt durchfahren kann. Drei bis vier Umstiege, mit Skigepäck, ggf. noch mit Familie, keine Sparangebote, Ankunft nicht vor 10 Uhr. Genial!
Auch die Durchbindung von 2-3 Fernzügen pro Tag nach Gaschurn wäre dann denkbar. Beispielsweise morgens von Stuttgart sowie Zürich und am späten Nachmittag von Dortmund via KRM.
Exakt. Morgens ein Ski-Direktzug (Karlsruhe-)Stuttgart-Südbahn-Bludenz-Montafon-Innbruck für Tagestouristen, später einer der die große Runde von Hamburg via NRW, Bonn gefahren ist.
Geht mit Tram-Trains alles nicht. Dazu kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Fahrzeuge über Bludenz hinaus verkehren werden, weil auch einfach die Kapazitäten nicht stimmen (man denke an die Karlsruhe Stadtbahnen) und das wird auch im Montafon ein großes Problem zu den Stoßzeiten besonders wochenends.
Auch würde es meines Erachtens gut Sinn machen, die Strecke in VAB ebenfalls mit einer S-Bahn zu bedienen und den REX einfach da beschleunigt verkehren zu lassen.
Beschleunigt wollte ich im Montafon nicht verkehren, nur im Vor-/Nachlauf nach Lindau und Innsbruck um eine schnelle Anbindung an die Knoten zu gewähren.
Lindau ist nach derzeitigem Stand unabdingbar, weil nur somit halbwegs akzeptable Verbindung in die deutschen Netze (Südbahn, Allgäubahn, Radolfzell) möglich wären.
Die Steigungen im Scheiteltunnel kommen so nicht hin. Ich muss den Vorschlag da nochmal überarbeiten. Damit wird der Tunnel wohl länger werden müssen.
Prinzipiell ist das eine gute Idee. In der Praxis würde ich aber einige erhebliche Schwierigkeiten sehen. Ein paar Radien von hundert oder weniger Metern müsste man aufweiten. Tunnelrampen befinden sich teilsweise viel zu nah an Flüssen, was bei Hochwasser zu Überflutungen der Tunnels führen würde. Bei Galltür liegt eine Tunnelrampe genau auf einen Fluss! entweder sollte es unter ihm hindurch oder drüber hinweg gehen, aber nicht mitten durchs Wasser. Dass man unter Häusern auch noch etwas Erdreich zwischen Tunneldecke und Kellerfußboden benötigt, sollte auch klar sein, leider würde dadurch manch ein Tunnel unterhalb der begleitenden Flüsse liegen. Das geht beim ersten Hochwasser schief.
Die Strecke wäre aber durchaus wünschenswert. Auch Fernreisezüge sollten fahren können, aber zwischen ihnen wären stadtbahnähnliche Züge durchaus zur Taktverdichtung sinnvoll. Diese könnten vielleicht sogar auf Straßenbahnabschnitten durch Dornbirn oder Bregenz fahren.
Danke für die Hinweise.
Bei Galltür liegt eine Tunnelrampe genau auf einen Fluss!
Also „Fluss“ ist hier doch sehr übertrieben. Das ist ein kleiner Bach, der vom Zenissee herunterfließt. Das Bett dieses kleinen Bachs kann man auch verlegen, wenn dort gerade ein Tunnelportal hinmüsste. Dieses müsste ich wohl aber eh nach Osten verlegen, denn die Steigungen im Scheiteltunnel mit rund 5,5% sind zu groß wären.
Dass man unter Häusern auch noch etwas Erdreich zwischen Tunneldecke und Kellerfußboden benötigt, sollte auch klar sein, leider würde dadurch manch ein Tunnel unterhalb der begleitenden Flüsse liegen. Das geht beim ersten Hochwasser schief.
An den Stellen, an denen ich Tunnel vorgesehen habe, liegt die Wohnbebauung aber immer gut 30-50m oberhalb von der Ill. Vielleicht gibst Du bitte kurz an, welche Stellen Du meinst.
Auch Fernreisezüge sollten fahren können, aber zwischen ihnen wären stadtbahnähnliche Züge durchaus zur Taktverdichtung sinnvoll. Diese könnten vielleicht sogar auf Straßenbahnabschnitten durch Dornbirn oder Bregenz fahren.
Ja, aber hier kommt ja der Haken. Die Montafoner wollen ihr Bummelbähnchen naach Gaschurn verlängern, okay, passt soweit, allerdings wollen sie das als Stadtbahn (Tram-Train), d.h. nach BOStrab.
Aber genau damit sind Durchbindungen über Bludenz hinaus nur mit Zweisystemern möchlich und da die sehr teuer sind, glaube ich kaum, dass man die Leistungen auch wirklich bis Bregenz durchgehend führen wird.
Und besonders beim Thema Fernzüge aus Deutschland ist hier sofort Ende Gelände, denn mit diversen Ausnahmegenehmigungen, Fahrt auf Sicht mit Schritttempo und Dieselloks (Gleichstromnetz), sofern die geplanten Radien Vollzüge überhaupt zulassen, ist so ein EC nicht mehr so richtig attraktiv. 😉
Zumindest bis Galgenul sollte eine Vollbahntrasse entlang der Ill, bzw. der Landstraße jedoch machbar sein.
Ich finde die regionalen Politiker erhoffen sich ein bisschen zu viel, wenn sie meinen, dass Urlaubsgäste (besonders die Wochenendskifahrer) hier mit Öffentlichen anreisen. Das werden sie denke ich nur dann auch annehmen, wenn hier analog zu IC118/119 Direktverbindungen von NRW-Stuttgart-Südbahn angeboten werden. Die Elektrifizerung der Südbahn ermöglicht ja gerade, mehr FV auf die Strecke zu bringen. Es ist ja nicht so, dass Stadtbahnen auch sehr begrenze Platzverhältnisse aufweisen, die keineswegs so einen Wochenendansturm mit den Skifahrerhorden Samstags und Sonntags, um 8Uhr morgens bewältigen könnte.
Vielleicht gibst Du bitte kurz an, welche Stellen Du meinst.
In St. Gallenkirch, Innergant, Gaschurn, Partenen, Kappl (Labebene im Bereich des Grübelebachs) und See (der nördlichste Tunnel). Der mittlere Tunnel in See überwindet übrigens auf 300 m 50 m Höhenunterschied!
Ja, bei See ist mir die Zeichnung etwas verrutscht. Die Bahnstrecke verläuft ab hier bis zum Ende durchweg in Hanglage. Der Bahnhof sollte sich dort auch in Hanglage befinden.
In St. Gallenkirch liegen die Tunnel aber noch mindestens 20m unterhalb der Wohnbebauung. Ich mach jetzt einfach einen großen Tunnel daraus, dann ist das Thema dort, denke ich, erledigt.