Beschreibung des Vorschlags
Die Tälesbahn verkehrt heute täglich im 30-Minuten-Takt zwischen Nürtingen und Neuffen, jedoch wird dieser nur durch einen Fahrzeugumlauf realisiert, was zur Folge hat, dass an beiden Endstationen und nur eine Wendezeit von 3 Minuten und somit diese sehr anfällig für Verspätungen sind. Leider ist die Infrastruktur der Strecke in den letzten Jahren sehr marode, was vor allem an den häufigen Langsamfahrstellen liegt, die meistens mit 30km/h oder sogar nur 20km/h befahrbar sind. Es werden die betroffenen Stellen zwar wieder instand gesetzt, jedoch hält dies meistens nur ein halbes Jahr.
Deshalb schlage ich einen kompletten Ausbau der Tälesbahn vor, damit diese zuverlässiger und vor allem auch fit für die Zukunft ist, da aktuell in Baden-Württemberg der Einsatz von batterie-elektrischen Triebwagen vorangetrieben wird und die Tälesbahn für so einen Betrieb gewappnet ist, da die jetztigen Fahrzeuge vom Typ RegioShuttle auch schon 25 Jahre alt sind, ist es absehbar, dass diese in den 5-10 Jahren ersetzt werden müssen und es keine neue Dieseltriebzüge in der Größe gebaut werden.
Ausbaumaßnahmen
1. Kompletter Neubau der Gleise
Alle Gleise auf der gesamten Strecke sollen neugebaut, also Oberbau, sowie Unterbau um eine stabilere Gleislage zu schaffen, sowie auch das häufige Stopfen zu reduzieren, was heutzutage einer der Gründe ist, wieso viele Abschnitte nur langsam befahren werden können. Außerdem soll gleichzeitig die Geschwindigkeit zwischen Nürtingen-Vorstadt und Frickenhausen von 70km/h auf 80km/h erhöht werden, sowie zwischen Linsenhofen und Neuffen auf 100km/h. Dies trägt zur Zuverlässigkeit dabei und es ermöglicht die bessere Einhaltung des Fahrplans.
2. Ausbau des Bahnhofs Frickenhausen
Der Bahnhof Frickenhausen soll wieder 2 Bahnsteigsgleise besitzen um wieder Zugkreuzungen zu ermöglichen, was gleichzeitig die Möglichkeit gibt den Betrieb mit 2 Umläufen wieder einzuführen, was längere Wendezeiten in Neuffen und Nürtingen ermöglichen würde. Der neue Bahnhof soll aus einen Mittelbahnsteig bestehen mit zwei Zugängen an beiden Bahnsteigenden, die zur Liststraße nördlich und zur Bahnhofsstraße und Bushaltestelle südlich vom Bahnsteig führen.
3. Umbau des Bahnhofs Neuffen
Der Bahnhof Neuffen ist nach heutigem Stand der Technik sehr altmodisch. Um die Betriebsabläufe zu optimieren und den Einsatz von Batteriezüge zu ermöglichen, soll der Bahnhof Neuffen umgebaut werden. Die Bahnsteigsgleise 1 und 2 bleiben unverändert, werden aber mit einer Oberleitung zum Laden ausgerüstet. Das Abstellgleis hinter Gleis 1 soll ebenfalls mit einer Oberleitung ausgestattet werden, sowie soll die Weiche nach Gleis 3 entfernt werden um die Nutzlänge des Abstellgleises zu erhöhen. Das Gleis 3 und das Gleis 4 sollen zu Stumpfgleisen umgebaut werden und als reine Abstellgleise genutzt werden. Das Gleis 5 soll zur Anbindung des Bahnbetriebswerks in Neuffen dienen, damit die Fahrzeuge weiterhin dort instandgehalten werden können. Die Halle soll dafür entsprechend ausgerüstet werden und zwei Fahrzeuge fassen können. Insgesamt sollen dann 7 Fahrzeuge mit einer Länge von ca. 50m in Neuffen abgestellt werden können. Neben den Gleisen sollen auch alle Handweichen durch elektrische Weichen ersetzt werden, die an das ESTW (siehe 5.) angeschlossen sind.
4. Ausrüstung mit einem ESTW
Um Rangierfahrten in Neuffen und Zugkreuzungen in Frickenhausen zu beschleunigen, soll die Tälesbahn ebenfalls mit einem ESTW ausgerüstet werden. Dies hat den Vorteil, dass man in Neuffen nur ein paar Minuten zum Rangieren braucht, da man nicht mehr laufen muss um die einzelnen Weichen zu stellen und somit man schneller Rangieren kann und Frickenhausen wäre es möglich im Gegensatz zum Zugleitbetrieb, wie die Tälesbahn aktuell betrieben wird, die Zugkreuzungen schneller durchzuführen, da mündliche Meldungen entfallen.
Kurze Info zum Thema komplette Elektrifizierung:
Da die Strecke im Bereich Linsenhofen und auch Frickenhausen recht nah an Straßen und Häusern vorbeiführt, bin ich mir nicht sicher, ob da genügend Platz hat für eine Oberleitung ist und zusätzlich kommt noch dazu, dass es günstiger ist nur den Bahnhof Neuffen zu elektrifizieren um dort Lademöglichkeiten zu errichten.
Ich finde Vorschläge zu bloßen Streckenmodernisierungen nicht sonderlich sinnvoll, da dies zum laufenden Betrieb dazugehört und nichts ist, worüber man noch extra diskutieren muss.
Der Deutschlandtakt sieht übrigens einen zweiten Umlauf mit Zugkreuzung in Frickenhausen vor.
Über potentielle Ausbaupläne kann man immer diskutieren, da es immer unterschiedliche Ansätze gibt. Egal wie selbstverständlich eine Modernisierung im Eisenbahnbetrieb ist.
Die Pläne des Deutschlandtakt lasse ich außen vor, da es zum einen nicht in Stein gemeiselt ist und dieser ja eh erst 2070+ kommen soll und somit für die nahe Zukunft keine große Relevanz spielt.
Dann wäre es aber von Vorteil, wenn man auch offizielle Ausbaupläne nennt und darauf aufbauend Alternativen einbringt.
Gerade bei 25 Jahre alten Fahrzeugen wird es schon Ideen geben müssen.
Dass Scheuer allen Ernstes behauptet hat, dass es die im Deutschlandtakt genannten Infrastrukturen bis 2030 geben könne, ist an Naivität natürlich nicht zu überbieten.
Gleichzeitig heißt die Ankündigung von Wissing, dass es dies nicht vor 2070 geben kann, noch lange nicht, dass sämtliche Ideen des Deutschlandtakts nicht vor 2070 umgesetzt werden können.
Für eine Zugkreuzung in Frickenhausen ist dort nur ein Bahnsteig am bereits vorhandenen Überholgleis nötig. Diesen Bahnsteig zu bauen wird sicherlich keine 50 Jahre dauern.
Mal so nebenbei: Seit wann gibt es den Halbstundentakt im Berufsverkehr auf dieser Strecke? Bei Wendezeiten von 3 Minuten könnte ich mir vorstellen, dass dies nur als Provisorium geplant ist, bis der zusätzliche Bahnsteig in Frickenhausen steht.
Besteht eine Möglichkeit den etwas peripher gelegenen Bahnhof näher ans Zentrum zu rücken bzw die Strecke nach Süden zu verlängern etwas wie in Wildbad?
So peripher ist der Bahnhof doch nicht. Noch dazu ginge das wohl nur mit Zweisystemfahrzeugen und wo soll bitte eine Endhaltestelle hinpassen?