Mittelrheintunnel bei Boppard

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Beschreibung des Vorschlags

Bei den besonders ausgeprägten Rheinschleifen bei Boppard werden zwei relativ kurze Tunnel gebaut, die die Strecke und schon damit Fahrzeit verkürzen und das Tal von Schienenverkehrslärm entlasten. Besonders auf der rechten, östlichen Seite ist das Verhältnis zwischen Streckenverkürzung und Tunnellänge sehr gut. Möglicherweise rechnet sich der Tunnel bereits dadurch auf lange Sicht, wenn man die eingesparte Fahrtstrecke aller Züge bewertet (Zeit, Verschleiß und Energieverbrauch; natürlich gilt das nicht aus der Sicht von DB Netz, die abzurechnende Trassenkilometer verliert).

Die westliche Seite ist wenger bedeutsam (etwas weniger Streckenverkürzung, fast doppelter Aufwand gemäß Tunnellänge), hier profitiert allerdings der Personenverkehr.

Man könnte eine eingleisige Strecke in den Schleifen belassen für Personenverkehr und für etwaige Überholmanöver, ohne dass der überholte Zug lärmintensiv abbremsen muss. Wegen Sicherheitsvorschriften wird man heute zwei Tunnelröhren bauen müssen. Eine Einfädelung der Altstrecke in der Mitte der neuen Tunnelstrecke wäre wünschenswert, wird aber vermutlich nicht machbar sein. Der jeweils zum Fluß hin gelegene Tunnel wird durch Weichen und Signalisierung in beiden Richtungen befahrbar und kann schon deshalb in beiden Richtungen als Überholgleis dienen.

Alternativ könnte hier erstmals ein schienen-freier Abschnitt im Rheintal entstehen, oder (bei Erhaltung der Strecke nur für Störungen im Tunnel) ein Schienenverkehrs-freier Abschnitt. Es geht auch um die Beruhigung der Seele der Anlieger, das wenigstens etwas in der Strecke passiert, aber eben keine gigantomanischen Tunnel von Bonn bis Wiesbaden.

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9 Kommentare zu “Mittelrheintunnel bei Boppard

  1. Nur werden diese beiden kurzen Tunnels das viel größere Hauptproblem nicht lösen, nämlich dass das gesamte Mittelrheintal durch die immer mehr werdenden, schäppernden Güterzüge verlärmt wird. Die Menschen, die dort oft nur wenige Meter neben den Gleisen wohnen, werden durch den Lärm und die Erschütterungen krank. Das geht aus meiner Sicht dort schon klar in Richtung Körperverletzung.

    Alle Ankündigungen der Deutschen Bahn, dort endlich wirklich Abhilfe zu schaffen, waren leere Lippenbekenntnisse. Und der immer wieder diskutierte fast 120km lange Taunus-Basistunnel ist mehr oder weniger unrealistisch. Und ein paar kleine Alibi-Maßnahmen hier und ein paar Alibi-Maßnahmen da lösen das große Problem nicht. Und kilometerweise Schallscvhutzwände sind dort auch keine Lösung, weil viele Anwohner auch auf der Bergseite schräg oberhalb der Gleise wohnen und das Weltkulturerbe Mittelrheintal sollte keinesfalls solchen Wänden entwertet werden. Und die angekündigten „leisen“ bzw. „zumindest etwas leiseren“ Güterzüge werden in der Realität noch sehr lange auf sich warten lassen, weil es bekanntlich immer noch zu viele Ausnahmen gibt.

    Es braucht hier also endlich eine wirkliche, nachhaltige und v.a. in angemessener Zeit machbare Gesamtlösung – und nicht nur eine für höchstens ein-zwei Orte mit solchen kurzen Tunnels. Und diese Lösung kann nur und nur darum bestehen, dass ein großer Teil oder sogar fast alle der lauten Güterzüge aus dem Mittelrheintal rausmüssen.

    Eine wichtige Maßnahme wäre hier aus meiner Sicht der Bau eines ca. 50km langen Tunnels von westlich Wiesbaden nach Koblenz. Damit hätte man mit einem Schlag alle Probleme im Mittelrheintal südlich von Koblenz gelöst.
    Und nördlich von Koblenz gäbe es mehrere denkbare Varianten wie ebenfalls einen langen Tunnel Richtung Bonn, mehrere Fankentunnels im Bereich der bebauten Gebiete sowie weitere. Hier wird wohl oder übel nur eine große Lösung helfen, das große Problem vollumfänglich und nachhaltig wegzukriegen.

    1. Das geht aus meiner Sicht dort schon klar in Richtung Körperverletzung.

      Bevor das jemand als Kredo nimmt möchte ich mal darauf hinweisen, dass es ein Urteil des Bundesverfassungsgerichtes gibt, dass von einem seit mindestens 100 Jahren in dieser Form bestehenden Verkehrsweg ausgehender Lärm keine Körperverletzung sein kann, da jeder, der sich dazu entschieden hat dort zu wohnen, bereits vorher wusste, dass dieser Verkehrsweg dort ist, und es eine zumutbare gedankliche Eigenleistung ist, mit einer Steigerung des Verkehrsaufkommens zu rechnen. Ich weiß dass Betroffene sowas nicht hören wollen und es ihnen auch nicht weiterhilft, aber es ist nunmal so.

      1. Nur geht deine Aussage hier völlig ins Leere, weil der Großteil der dort lebenden Menschen garnicht dort hingezogen ist, sondern dort geboren wurde. Ein Baby kann sich nicht aussuchen, wo es rauskommt.

        Ergo verlangst du mit deiner Aussage also wohl, dass die Leute dort einfach wegziehen sollen, wenn ihnen der Bahnlärm zu laut ist. Und ein Baby kann dies ja nicht, weil es zu einer „zumutbaren gedanklichen Eigenleistung“, mit Verkehrsauskommen zu rechnen, noch nicht fähig ist.

        Also lass bitte solche Aussagen wie „Wenn es den Leute zu laut ist, dann hätten sie nicht hinziehen sollen!“.

        1. Warum diese Entgleisung solche Aussagen lassen zu sollen? Er hat doch nur ein Urteil des BVG erwähnt. Das kann er gerne tun! Man kann dasrüber streiten, ob dieses Urteil gerecht ist, aber bitte nicht hier. Das BVG ist die höchste Instanz, dagegegen kommt man ohnehin nicht an.

          @Jo 19: Vielen Dank, für diesen Hinweis.

          1. Da Jo19 weder das Aktenzeichen noch einen Link zum genauen Text eines gewissen Urteils des BVG bereitstellt, kann nicht nachvollzogen werden, was nun genau da drin steht bzw. um was es genau ging.

            Leider werden solche Urteile immer wieder gerne sehr persönlich-subjektiven ausgelegt, also teils anders, als sie tatsächlich gemeint sind. Wenn man also schon Urteile wiedergibt, dann bitte immer das AZ angeben, damit man nachprüfen kann, ob die Wiedergabe so wirklich dem Urteil entspricht.

    2. Die Rheinstrecken wurden 1857 bzw. 1871 vollständig eröffnet. Ich gehe mal stark davon aus, dass niemand der heutigen Anwohner sich noch an ein Rheintal ohne Eisenbahn erinnern kann. Ich habe überhaupt kein Verständnis für Leute, die (wegen niedriger Mieten?) neben eine Bahnstrecke ziehen und sich dann beschweren, dass über diese jahrhundertealten Bahnstrecken auch tatsächlich Züge fahren.

      Forderungen, den Güterzügen eine Durchfahrt durchs Rheintal zu verwehren, sind somit völlig realitätsfern und überaus populistisch. Selbst von dir hätte ich es nicht erwartet, dass du deine Argumentation auf diesem Niveau führst.

      Ich habe ja nichts gegen den irrsinnig langen Taunusbasistunnel, oder ähnlichen Entlastungstunneln, jedoch sollte man die nicht aus Steuermitteln finanzieren, da die einzigen Profiteure nunmal an ihrer Lage selbst Schuld sind.

      Genug allgemeines, nun zum Vorschlag:
      Deinen rechten Tunnel finde ich sehr gut, den linken eher weniger: Die Höchstgeschwindigkeit auf der Rechten Rheinstrecke beträgt in diesem Abschnitt 110-120km/h. Nördlich von Koblenz sind es auch mal 130 oder 140. Da die Höchstgeschwindigkeit doch sehr niedrig ist, können die Güterzüge die Personenzüge gut überholen, da die Regios einen Umweg fahren müssen und dort sogar noch zwei mal halten müssen.
      Ich würde allerdings lieber den Tunnel etwas nördlich von Kamp-Bornhofen ausfädeln lassen, da man eine Güterstrecke nicht unbedingt mitten durch ein Dorf planen sollte. Die Ausfädelungen sollten auf jeden Fall höhenfrei erfolgen (also mit einer Brücke anstatt Kreuzen des Gegengleises), da der Takt auf der Rheinstrecke zu dicht für eine höhengleiche Ausfädelung ist.

      Auf der Linken Rheinstrecke befürchte ich jedoch genau das Gegenteil des gewünschten Effekts: Der Tunnel würde eher von Fernzügen oder schnellen Regios genutzt werden, um die Güterzüge zu überholen, da die Höchstgeschwindigkeit auf der Linken Rheinstrecke in diesem Abschnitt für 140km/h freigegeben ist, nördlich von Koblenz sogar für 160.
      Das wäre zwar auch eine Lärmminderung, allerdings eher ein kaum spürbarer Tropfen auf den heißen Stein.

      1. Die Rheinstrecken wurden 1857 bzw. 1871 vollständig eröffnet. Ich gehe mal stark davon aus, dass niemand der heutigen Anwohner sich noch an ein Rheintal ohne Eisenbahn erinnern kann. Ich habe überhaupt kein Verständnis für Leute, die (wegen niedriger Mieten?) neben eine Bahnstrecke ziehen und sich dann beschweren, dass über diese jahrhundertealten Bahnstrecken auch tatsächlich Züge fahren.
        Wie ich zu Jo19 schon sagte, sind die meisten Menschen dort schlichtweg hingeboren wurden. Ein Baby kann sich nicht raussuchen, wo es rauskommt. So eine Aussage ist daher nicht zielführend und schlichtweg falsch. Denn wegen etwas weniger Miete würde niemand nur ein paar Meter neben eine Bahnstrecke ziehen, wo den ganzen Tag und v.a. Nacht hunderte Gürterzüge vorbeischäppern.

        Forderungen, den Güterzügen eine Durchfahrt durchs Rheintal zu verwehren, sind somit völlig realitätsfern und überaus populistisch. Selbst von dir hätte ich es nicht erwartet, dass du deine Argumentation auf diesem Niveau führst.
        Ein „Durchfahrtverbot“ hat hier niemand gefordert! Ich habe aber sehr wohl gesagt, dass die lauten Güterzüge dort endlich rausmüssen, weil nur dies eine echte nachhaltige Lösung sein kann. Kleiner aber feiner Unterschied.

        Ich habe ja nichts gegen den irrsinnig langen Taunusbasistunnel, oder ähnlichen Entlastungstunneln, jedoch sollte man die nicht aus Steuermitteln finanzieren, da die einzigen Profiteure nunmal an ihrer Lage selbst Schuld sind.
        Nochmal: Diese Aussage ist im hohen Maße ignorant, eben weil der Großteil der dort lebenden Menschen dort schon geboren wurde. Du machst es dir mit deiner Aussage also deutlich zu vereinfachend, was man im Gegenzug durchaus als „populistisch“ bezeichnen könnte. Also denke bitte nochmal drüber nach, ob es wirklich zielführend ist, den Leuten dort derart abwertend gegenüberzustehen.

        1. Ein „Durchfahrtverbot“ hat hier niemand gefordert! Ich habe aber sehr wohl gesagt, dass die lauten Güterzüge dort endlich rausmüssen, weil nur dies eine echte nachhaltige Lösung sein kann. Kleiner aber feiner Unterschied.
          Ich verstehe aber auch nicht so ganz, was du forderst. Nur besonders laute Güterzüge sollen raus? Wenn schon so ein Tunnel gebaut wird kann man erstmal (fast) sämtlichen Güterverkehr da durch schicken, was auch sinnvoll wäre. Jedenfalls finde ich eine Unterscheidung laute/leisere Güterzüge zumindest in diesem Fall nicht sonderlich sinnvoll, und so pauschale Forderungen wie den lauten Güterverkehr aus dem Rheintal rauszuhalten führen auch irgendwie zu nichts.

          Denn wegen etwas weniger Miete würde niemand nur ein paar Meter neben eine Bahnstrecke ziehen, wo den ganzen Tag und v.a. Nacht hunderte Gürterzüge vorbeischäppern.
          So sicher wäre ich mir da nicht unbedingt. Ich bezweifle auch, dass wirklich so viele der Anwohner schlicht dort geboren wurden. Ich kenne mich dort ja nicht so gut aus, aber welche Familien wohnen schon über mehrere Generationen 150 Jahre lang im selben Haus, v.A. wenn das auch in so einer Lage ist?

          1. Ich verstehe aber auch nicht so ganz, was du forderst. Nur besonders laute Güterzüge sollen raus? Wenn schon so ein Tunnel gebaut wird kann man erstmal (fast) sämtlichen Güterverkehr da durch schicken, was auch sinnvoll wäre. Jedenfalls finde ich eine Unterscheidung laute/leisere Güterzüge zumindest in diesem Fall nicht sonderlich sinnvoll, und so pauschale Forderungen wie den lauten Güterverkehr aus dem Rheintal rauszuhalten führen auch irgendwie zu nichts.
            Da hast du mich falsch verstanden bzw. ich hätte es vielleicht deutlicher schreiben sollen. Ich würde mit dem Tunnel von Wiesbaden nach Koblenz gerne sämtliche Güterzüge dort aus dem Rheintal rausholen können – egal ob die Güterzüge nun als laut oder leise gelten.

            Denn wie ich schon beschrieben habe, wird es auch auf absehbare Zeit keine wirklich „leisen“ Güterzüge geben, weil es noch einfach zu viele Ausnahmen und Schlupflächer gibt. Zudem ist auch ein leiser Güterzug verglichen zu einer Perlenschnur von LKWs bekanntlich nicht unwesentlich lauter, weshalb man also generell ALLE Güterzüge deshalb als „laut“ bezeichnen kann und sollte. Dies meinte ich mit „laute“ Güterzüge, also dass sie generell alle zu laut sind, weshalb sie endlich aus dem Mittelrheintal rausmüssen und das v.a. zwischen Koblenz und Bingen gänzlich.

            So sicher wäre ich mir da nicht unbedingt. Ich bezweifle auch, dass wirklich so viele der Anwohner schlicht dort geboren wurden. Ich kenne mich dort ja nicht so gut aus, aber welche Familien wohnen schon über mehrere Generationen 150 Jahre lang im selben Haus, v.A. wenn das auch in so einer Lage ist?
            Mit einer endlosen Diskussion drüber, wer nun im Mittelrheintal sozusagen „Anrecht“ auf berechtigte Kritik am immer mehr werdenden Bahnlärm dort hat und wie hoch in genau welchem Ort der das Saldo aus aus Weg- und Zuzug ist, kann man sich zwar sehr lange beschätigten – aber es löst das eigentlich Problem, den immer mehr zunehmenden Bahnlärm, kein Yota!

            Geht es in solchen Diskussionen nicht in Wahrheit nur drum, dem Anwohnern aus den seltsamsten Gründen sozusagen eine gewisse Schuld zu geben und so nur einen Grund zu finden, warum der Bahnlärm dort angeblich nicht so schlimm wäre und man garnichts im Mittelrheintal unternehmen müsste bzw. um sich garnicht damit befassen zu müssen? So zumindest kommt es bei einem an – auch in dieser Diskussion hier.

            Ach ja: Da du an der Behauptung, dass die meisten Menschen im Mittelrheintal dort geborden wurden und es praktisch keinen Zuzug gibt, zweifelst, solltest du dir bitte mal die offiziellen Statistiken ansehen. Denn dann würdest du sehen, dass die Bevölkerungsenticklung in den Gemeinden des Mittelrheintals wie Boppard, Sankt Goar, Sankt Goarshausen, Oberwesel, Bacharach, etc. seit Jahrzehnten schon rückläufig ist. Und auch die Altersgruppenverteilungen sprechen eine klare Sprache:
            – Immer mehr junge Menschen dort ziehen weg
            – Die alten Menschen dort sterben nach und nach weg
            – Zuzug findet praktisch nicht statt

            Wie kommt man also bitte zu der seltsamen Behauptung, das Mittelrheintal wäre eine Zuzugsregion, wo sich die Zugezogenen dann am lautesten über den Bahnlärm beschwehren würden? Dies stimmt anhand der realen Fakten in keinster Weise.

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