Beschreibung des Vorschlags
Die größte Netzschwäche im Mülheimer Straßenbahnnetz ist neben der fehlenden Strecke der Linie 102 zur Saarner Kuppe die Tatsache, dass die beiden oberirdischen Straßenbahnlinien 104 und 112 den Hauptbahnhof nicht ansteuern, wodurch ihnen die Verknüpfung mit dem RE-Verkehr und der U18 fehlt.
Diese große Netzschwäche soll durch die hier eingezeichneten Neubaustrecken beseitigt werden.
- Die Linie 104 soll dabei durch eine Kurze Rampen/Brücken-Kombi von der Aktienstraße aus Winkhausen kommend auf die Eppinghofer Straße geführt werden und anschließend über die Eppinghofer Straße bis zum Kaiserplatz geführt werden.
- Die Linie 112 soll von Styrum kommend von dem Kurztunnel unter der Konrad-Adenauer-Brücke über eine neue kurze unterirdische Strecke auf den Tourainer Rin in Richtung Hauptbahnhof geführt werden und dort auf die Strecke der Linie 104 treffen
Die im Straßenbahnnetz entfallende Haltestelle Rotkreuzzentrum wird durch eine neue Bushaltestelle in Nachbarschaft auf der Sandstraße ersetzt.
Die zusätzlichen Straßenbahnstrecken auf der Mellinghofer Straße und der Duisburger Straße sollen die Straßenbahnlinie 102 ebenfalls auf diese oberirdische Neubaustrecke führen, da die 104 ja auf der Eppinghofer Straße genau ein bis zwei Etagen über der Straßenbahnlinie 102 verkehrt. Der Straßenbahntunnel der Linie 102 wird dann zwischen Buchenberg und Hauptbahnhof in einen Straßentunnel umgebaut, welcher die Mellinghofer Straße Anschlussstellenfrei bis zum Tourainer Ring führt.
Diese Idee finde ich nur teilweise gut. Auf der SL112 finde ich sie jetzt nicht so sinnvoll, da dafür der bedeutendere Halt an in der Stadtmitte aufgebeben werden müsste. Zudem kann sich Mülheim den teuren Tunnel wohl nicht leisten. Vom Kaiserplatz kann man auch zu Fuß zum Hbf gehen. Zudem würde sich das Problem ergeeben, dass die Straßenbahn dort durch einen Tunnel müsste.
Auf der SL104 wäre das richtig sinnvoll. Dazu sollte allerdings der Halt unter den Bahngleisen sein und direkte Treppen auf die Bahnsteige bekommen.
Die Stadt Mülheim an der Ruhr wird sich eine solche Neubaustrecke kaum leisten können, und wenn doch, wäre eine Strecke nach Saarn sinnvoller. Langfristig könnte es aber durchaus vernünftig sein, die SL 102 wieder an die Oberfläche zu holen, wenn der völlig überflüssige Tunnel mal saniert werden muss. Man könnte ihn dann zuschütten. Realistischer wäre es dann zwar die Linie über die Aktienstraße zur Friedrich-Ebert-Straße zu führen, aber dann würde der HBF gar nicht mehr von der Straßenbahn erreicht werden. Daher könnte ich einer oberirdischen Strecke von der Mellinghofer Straße zum Kaiserplatz zustimmen.
Mit der Strecke vom HBF zum Rathausmarkt könnte man die Strecke in der Aktienstraße, westlich der Mellinghofer Straße aufgeben, was die Linienführung der 104 verkürzen würde. Auch die 112 könnte dann über den HBF fahren, wodurch die Bedeutung des Halts am Berliner Platz zum HBF verlagert werden würde. Die Strecke zwischen Berliner Platz und Kaiserplatz könnte dann ebenfalls entfallen, was das Mülheimer Netz übersichtlicher machen würde.
Dazu braucht man aber ganz bestimmt keine Hochbahn an der Aktien- Ecke Eppinghofer Straße. Auch sehe ich keinen Sinn in deiner Tunnelstrecke vom HBF zur Friedrich-Ebert-Straße. Wozu soll die gut sein? Diese Züge könnten genausogut über auf deinen Strecken über den Rathausmarkt fahren.
Also die Verbindung Aktienstraße-Eppinghofer Straße ist eigentlich keine Hochbahn im engeren Sinne, die Notwendigkeit der Rampe ergibt sich dadurch, dass die Aktienstraße schlichtweg höher liegt als die Eppinghofer Straße.
Mit der Kurve am Rathausmarkt ist das so eine Sache: dort befindet sich ein denkmalgeschütztes Eisenbahnviadukt, über das heute der Radschnellweg 1 verläuft, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Straße. Das erschwert natürlich das Einlegen eines 25-Meter-Radius für die Tram.
Übrigens, bevor es in Mülheim den unnötig gebauten U-Bahn-Tunnel für die Straßenbahnlinie 102 gab, verlief die Straßenbahn tatsächlich oberirdisch über die Eppinghofer Straße zum Kaiserplatz.
Der Verkehrsknoten Aktien- Ecke Eppinghofer Straße ist städtebaulich sehr unschön. Auch verkehrlich ist er unübersichtlich. Ich würde empfehlen diese Unterführung spätestens bei Sanierungsbedürftigkeit zu beseitigen und eine großzügige Kreuzung oder einen Kreisverkehr zu errichten. Dann hätte auch die Straßenbahn keine Probleme dort abzubiegen.
Am Rathausmarkt war mir der Viadukt entgangen. Vielleicht wäre es möglich die Gleise nach Fahrtrichtung getrennt, jeweils rechts des Viaduktes zu errichten? Ähnlich wie in der Schönhauser Allee in Berlin? Da die vorhandene Strecke auch noch auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegt, dürften die Radien kein Problem sein. Wie es mit Stützen aussieht, die im Weg sein könnten, kann ich jedoch nicht beurteilen.