Beschreibung des Vorschlags
Der Vorschlag beschäftigt sich mit dem technischen Herzstück des Vorschlags E/MH: 104 Borbeck – Broich von Bahn4future: Dem Umbau des U-Bahnhofs Aktienstraße zur Einführung der Linie 104 in den Tunnel der Linie 102.
Mülheim an der Ruhr: Mülheim Hbf ist der wichtigste Nahverkehrsknoten der Stadt. Nahezu jede Bus- und Straßenbahnlinie erreicht ihn und hat dort Anschluss an den Regional- und Fernverkehr der Deutschen Bahn, sowie an die U-Bahnlinie U18 in den Mülheimer Osten (Heißen, Rhein-Ruhr-Zentrum) und nach Essen. Die U18 verkehrt nicht nach Mülheim Stadtmitte. Am Hauptbahnhof halten Regionalexpresszüge nach Oberhausen, Dinslaken und Wesel, sowie Duisburg, Krefeld, sowie Düsseldorf und Köln bzw. Essen, Bochum, Dortmund und Hamm, sowie nach Gelsenkirchen, Recklinghausen und Münster, sowie nach Wuppertal, kurzum nach ganz NRW. Außerdem halten dort noch zwei S-Bahn-Linien (S1 und S3), die zusammen mit zwei Regionalzügen (RB33 und RE49) die einzigen beiden weiteren Bahnstationen mit Personenverkehr in Mülheim bedienen: „Mülheim (Ruhr) West“ (nur S3) und „Mülheim (Ruhr)-Styrum“. Die Straßenbahnlinie 104 erreicht den Hauptbahnhof jedoch nicht, sondern umfährt ihn durch Gebiete ohne große Fahrgastnachfrage. Dabei könnte sie Mülheim-Winkhausen schnell an den Hauptbahnhof anbinden und auch die Haltestelle Stadtmitte schneller erreichen, wenn sie bloß an der Aktienstraße in den U-Bahn-Tunnel der Linie 102 einfahren könnte.
Frage 1: Warum muss die Linie 104 unbedingt an der Aktienstraße in den Tunnel der Linie 102 einfädeln?
Sicherlich wäre es auch denkbar, dass die Linie 104 über die Aktienstraße und die B223 den Knoten Stadtmitte erreicht und dann oberirdisch durch das Stadtzentrum zum Hauptbahnhof fährt. Jedoch wäre die Linie 104 auf diesem Umweg wesentlich langsamer als die Linie 102, die den direktesten Weg zwischen U-Bahnhof Aktienstraße und dem Hauptbahnhof nimmt. Selbst auf der Relation Mülheim U Aktienstraße – Mülheim Stadtmitte ist die Linie 102 schneller als die Linie 104, da sie im Tunnel und nicht oberirdisch verkehrt. Daher würde die Linie 104 insgesamt schneller und attraktiver, wenn sie am U-Bahnhof Aktienstraße in den Tunnel der Linie 102 einfädelt, anstatt einen oberirdischen Weg zum Hauptbahnhof zu nehmen.
Frage 2: Ginge es nicht doch oberirdisch?
Alternativ kann man auch die Linien 102 und 104 oberirdisch zum Hauptbahnhof führen. Betrieblich wäre das aber nicht so gut, weil die Eppinghofer Straße sehr stark im MIV des Kfz-Verkehrs befahren wird und gleichzeitig wenig Raum für weitere Spuren oder eigenen Bahnkörper bietet, sodass die Straßenbahnen da massiv ausgebremst würden, wenn sie im MIV mitschwimmen. Der U-Bahn-Tunnel der Linie 102 bietet hier betrieblich den Vorteil, dass die Straßenbahn vollständig unabhängig vom MIV sehr zügig den Hauptbahnhof erreichen.
Frage 3: Gibt es irgendwelche Schwierigkeiten?
- Zwischen den Linien 102 und 104 liegt am U-Bahnhof Aktienstraße ein beträchtlicher Höhenunterschied. Die Aktienstraße überführt dort die Eppinghofer Straße, unter der wiederum der Tunnel der Linie 102 verläuft. Weil der U-Bahnhof einen Mittelbahnsteig hat, aber seine Zugänge außen liegen, verfügt er auch noch über eine Verteilerbenen. Der Höhenunterschied beträgt so sicherlich 10 m, wenn nicht gar mehr.
U-Bahnhof 3,50 m + Verteilerebene 3,00 m + Durchfahrtshöhe unter Brücke 5,50 m + Brückenstärke 1,50 m = 13,50 m. - Die Aktienstraße verläuft östlich des U-Bahnhofs Aktienstraße steil bergauf Richtung Winkhausen. Die Steilstrecke beginnt recht kurz hinter der Haltestelle der Linie 104. Laut ELWAS NRW beträgt die Steigung 4,5 %.
- Nun sollte aber eine Straßenbahnstrecke nicht steiler als mit 6 % Steigung und darf nicht steiler als mit 8 % Steigung trassiert werden. Aufgrund der 4,5 % Steigung der Aktienstraße bleiben noch 1,5 % bis 3,5 % Restprozent als Neigung für die Rampe.
- Der U-Bahnhof der Linie 102 liegt mit Mittelbahnsteig in Mittellage der Eppinghofer Straße. Wenn man da also Rampen anfügen möchte, müssten sie auf den äußeren Fahrspuren verlaufen. Das verträgt sich städtebaulich nicht mit den angrenzenden Häusern. Besser ist es, die Rampen liegen im Mittelstreifen der Straße. Das führt dazu, dass der U-Bahnhof unterirdisch umgebaut werden müsste, da er statt eines Mittelbahnsteigs nun zwei Außenbahnsteige benötigen würde.
- Südlich des U-Bahnhofs Aktienstraße ist die Straße nicht mehr breit genug, um ein Tunnelrampe zu ermöglichen.
- Wenn die Linie 104 den Tunnel der Linie 102 bedient, kann sie nicht mehr die Kahlenbergstrecke erreichen. Weil die Kahlenbergstrecke bald stillgelegt wird, ist das aber weniger problematisch.
Hier möchte ich vorschlagen die Straßenkreuzung Aktienstraße/Eppinghofer Straße/Mellinghofer Straße entsprechend umzubauen. Um möglichst wenig unterirdischen Umbau zu verursachen, aber auch gleichzeitig die Schwierigkeiten mit den Neigungen zu befrieden, entschied ich, die Linie 104 unterhalb der heutigen Straßenbrücke Aktienstraße in die Linie 102 einzufädeln. Kurz nördlich vom U-Bahnhof Aktienstraße wird das Gleis der Linie 102 FR: Oberdümpten verschwenkt, um Platz in der Mitte für die Rampe der Linie 104 zu schaffen. Es sind dabei stets Radien von 30 m eingeplant. Unterhalb der heutige Straßenbrücke Aktienstraße verläuft die Linie 104 auf 39,50 m über NN, die Aktienstraße auf 49,50 m über NN. Dort beginnt bereits die um 4,5 % geneigte Aktienstraße und verläuft dort 10 m über der Linie 104. Die Rampe auf der Aktienstraße ist ca. 8 % geneigt und 285 m, also gut 300 m, lang und kann so auch gut die 10 m Höhenunterschied überwinden.
Die Eppinghofer Straße kann wegen der Tunnel für die Linie 104 die Aktienstraße nicht mehr unterqueren. Deswegen wird es künftig eine höhengleiche Kreuzung mit der Aktienstraße auf Höhe der heutigen Aktienstraße geben. So wird auch dieser übertrieben autogerechten Straßenknotenpunkt durch einen höhengleichen Straßenknotenpunkt auf Höhe der Aktienstraße ersetzt. Die Clevesche Straße würde dann eine Sackgasse werden, die sich nur über die Aktienstraße ansteuern ließe. Die oberirdische Haltestelle „Aktienstraße“ der Linie 104 auf der Aktienstraße entfällt.
Eine kostengünstigere Schleifenfahrt (gestrichelt eingezeichnet) über die Clevesche Straße sehe ich nicht vor, weil die Clevesche Straße mit insgesamt drei Fahrstreifen zu schmal ist, um vernünftig die Rampe in der Straßenmitte unterzubringen. Dort stünden 140 m Entwicklungslänge zur Verfügung, die bei 10 m Höhenunterschied zu 7,2 % Neigung führen.
Die oberirdische Haltestelle „Aktienstraße“ auf der Aktienstraße entfällt auf jeden Fall.
Das Rotkreuzzentrum wird durch eine neue Haltestelle auf der Sandstraße erschlossen. Die Linie 104 würde, wenn sie den Tunnel der SL102 mitbenutzt, bis Schloss Broich fahren, evtl. wie die Linie 102 auch bis Uhlenhorst. Allerdings würde ich natürlich, zur Verbesserung des Straßenbahnsystems in Mülheim an der Ruhr eine neue Straßenbahnstrecke nach Saarn oder auch eine nach Speldorf bauen. Die Linie 104 könnte zunächst die Linie 102 nach Saarn verstärken und anschließend, sollte man eine Straßenbahnstrecke nach Speldorf bauen, von Broich nach Speldorf fahren.
Eine gute Idee, welche ich auch Mal angedacht hatte. Wie soll die 104 dann weitergeführt werden? Was passiert mit dem Kahlenast?
Frohes Weihnachtsfest
ice528
Nein, in Mülheim noch mehr in den Tunnel zu investieren, ist absoluter Unsinn. Der Tunnel konnte nur dank massivster Förderung gebaut werden und jetzt fehlt das Geld für die Unterhaltung, die jährlich Millionen kostet.
Diese Kosten werden dann dem System Straßenbahn an sich angelastet und deren angeblich hohe Kosten als Argument genutzt, einen Ast nach dem anderen zu streichen: erst Flughafen, dann Styrum, als nächstes Kahlenberg (um die Frage von ice528 über mir zu beantworten). Mit jedweder Stilllegung wird zugleich die Zurückzahlung von Millionen Euro Fördergeld fällig, neue Busse müssten beschafft werden, am Ende erweist sich der Ersatz der Straßenbahn als ein einziges Verlustgeschäft.
Eine ökonomisch sinnvolle Möglichkeit, aus dem Debakel rauszukommen, gibt es nicht. Auch eine Stilllegung des Tunnels und dessen Ersatz durch Oberflächenstrecken würde sehr viel Geld kosten. Weiter Linien in den Tunnel zu verlegen und damit das Angebot zu verschlechtern (oder was geschieht mit der Haltestelle Rotkreuzzentrum?) kann aber keinesfalls die Lösung sein.
Was sollte ich zu deinem Vorschlag noch sagen? Ich habe mich dazu geäußert und an meiner Meinung nichts geändert. Dein Vorschlag gefällt mir zwar besser, als dieser hier, aber perfekt finde ich ihn auch nicht. Was ich ändern würde, habe ich dort ja beschrieben.
Wonach wolltest du das „hier“ verlinken?
Nachdem ich festgestellt habe, dass meine ursprüngliche 90-Grad-Kurve aufgrund zu kurzer Rampenlängen nicht möglich ist, habe ich nun ein Schleifchen über die Clevesche Straße draus gemacht.
Ich würde eher überlegen, on man die Tunnekstrecke, die für Mülheim total übertrieben und zu teuer im unterhalt ist, nicht irgendwann durch eine oberirdische Strecke ersetzen sollte. Leider wird sich Mülheim aber auch das kaum leisten
könnenwollen.