Beschreibung des Vorschlags
In Anlehnung an meinen Vorschlag zu einer Regionalbahn nach Wanzleben, möchte ich nun diesen erweiterten Vorschlag zum Ausbau des Magdeburger S-Bahnnetzes vorstellen.
Mindestens bis Langenweddingen wäre ein S-Bahnverkehr der Magdeburger S-Bahn sicherlich sinnvoll. Dazu gehört wenigstens ein Halbstundentakt, sonst wäre der Begriff „S-Bahn“ durch „Regionalbahn“ zu ersetzen, aber eigentlich wäre das dennoch eine. Da zudem auch die Städte Wanzleben und Egeln angebunden und mit Magdeburg verbunden werden sollen, bietet es sich an die Linie bis Blumenberg zu führen, einem unbedeutenden Dorf, wo die Linie geteilt werden kann. Jeder zweite Zug würde mit Kopfmachen weiter nach Wanzleben fahren, die anderen nach Egeln, sodass sich auch beiden Ästen ein Stundentakt ergäbe. Dieser dürfte dort angemessen sein, weshalb von einer S-Bahn eigentlich keine Rede sein dürfte, aber um Streit darüber zu vermeiden, belasse ich es mal der entsprechenden Symbolik.
Voraussetzung wäre ein zweigleisiger Ausbau der Strecke Magdeburg – Blumenberg, sowie die Reaktivierung der Strecke Blumenberg – Wanzleben für den Personenverkehr und der Wiederaufbau der Strecke Blumenberg – Egeln. Auch eine Elektrifizierung sollte inbegriffen sein, die gerne auf die Strecke Blumenberg – Halberstadt (- Thale / Blankenburg) auszudehnen ist, um auch den RE 4 elektrisch betreiben zu können.
Fahrplanmäßig sehe ich eine Durchbindung dieser Linie nach Zielitz bzw. Dessau vor. Entsprechend des Deutschlandtaktes sollen ab Magdeburg nach Zielitz nur zur HVZ einzelne Züge fahren, die zur Minute :09 dorthin starten und um :51 zurückkehren. Das ist natürlich für einen attraktiven Vorortverkehr viel zu wenig, weshalb ich dort einen Stundentakt auch außerhalb der HVZ vorschlage. Zusammen mit dem RB 1 nach Wittenberge ergibt sich dort dann ein angenäherter Halbstundentakt.
Ferner ist eine Linie vorgesehen, die um :26 nach Dessau abfährt und um :23 in MD eintrifft. Letztere Linie soll als Teil des Leipziger S-Bahnnetzes sogar bis Borna fahren, was ich nicht gut finde. Im Großraum, Leipzig dürften leistungsfähigere Züge nötig werden, als im Großraum Magdeburg, weshalb ich ein Brechen dieser Linie in Dessazu vorschlage. Die vorgesehene Aufenthakltszeit von vier Minuten genügt auch zum bahnsteiggleichen Umsteigen zwischen verschiedenen S-Bahnlinien.
Um einen Halbstundentakt nach Blumenberg zu ermöglichen, schlage ich nun vor diese beiden Linien aus Dessau und Zielitz über MD-HBF hinaus zu führen. Abfahrt könnte zur Minute :24 und :54 sein, Rückkehr um :05 und :35, wodurch eine baldige Weiterfahrt für beide Linien möglich wäre.
In Blumenberg träfe man dann um :22 und :52 ein, Wanzleben wäre nach Kopfmachen und fünfminütiger Fahrt zu erreichen, während nach Egeln weitere 19 min mit drei Zwischenhalten zu kalkulieren wären. In Egeln entsteht dadurch eine günstige Wendezeit von 8 min, während in Wanzleben, je nach Dauer des Kopfmachens in Blumenberg, reichlich Zeit zum Wenden bleibt.
Zum empfehlen wäre weiterhin die RB 3 (MD – Oschersleben) zur Verkürzung ihrer Fahrzeit zwischen MD-Buckau und Blumenberg nicht mehr halten zu lassen, da diese Halte von der S-Bahn übernommen werden sollten. Sie würde dadurch genauso schnell Oschersleben erreichen, wie der RE 4 (MD – HBS – Blankenburg / Thale). Diese Linie würde sich dann (nach Elektrifizirung bis HBS, wie es hier vorgeschlagen wurde) dazu anbieten bis dorthin verlängert zu werden und dabei die aufgelassenen Stationen in Hordorf, Krottorf und Groß Quenstedt wieder zu bedienen. Auch ein Halt in Emersleben scheint mir dabei sinnvoll. Der RE 4 könnte gleichzeitig au den Halt in Nienhagen verzichten und ihn der RB 3 überlassen, wodurch die pünktliche Ankunft des RE 4 in HBS zum Taktknoten :00 sicherer gewährleistet werden könnte.
1. Seit wann fährt der RE 4 nach Magdeburg?
2. Sehe ich eine starke Konkurrenz zum Regionalbus 161, der definitiv nach Langenweddingen und ich glaube auch nach Egeln schneller sein müsste (Tangente / Magdeburger Ring), generell finde ich das ziemlich dünn für einen Stundentakt, was dort angebunden wird
zu 1. Seit 2030 🙂 (Zumindest ist in der Grafik zum Deutschlandtakt diese Linie vorgesehen. Darauf beziehe ich mich.)
zu 2. Nach meiner Schätzung müsste die S-Bahn in etwa 45 min von MD-HBF nach Egeln fahren können. Über den Bus weiß ich nichts, aber ich betrachte eine Bahn auch immer als Vorteilhaft gegenüber Bussen, schon allein weil man da weiß, dass es eine Strecke gibt. (Schienenbonus)
40min braucht der 161er mit Unterwegshalten (z.B. Universitätsklinikum), der Süden würde garantiert weiter den Bus nehmen und er fährt alle Stunde
Wenn der Bus tatsächlich stündlich fährt, was auf dem Land ja ein sehr gutes Angebot ist, dann gibt es wohl auch ein entsprechendes Verkehrsbedürfnis. Da das Fahren mit einem Zug für den Fahrgst wesentlich angenehmer ist, als mit einem Bus, sehe ich durchaus Chancen für diese Bahnstrecke. Fahrgäste erreichen dann Magdeburg in ungefähr der gleichen Zeit, können mit Anschluss in Blumenberg auch schnell in Richtung Halberstadt gelangen und können ihre Fahrt in Ruhe genießen ohne durch Schlaglöcher durchgeschüttelt zu werden.
in meiner Region gibt es sehr wenige Schlaglöcher, allerdings würde ich bedenken, dass der Bus (12m) nicht voll ist (ich sehe den manchmal) und garantiert ein Zug (wenn nicht Ferkeltaxe) dort nicht ansatzweise so wirtschaftlich wäre, wie der Bus, das ganze wäre zudem fast Parallelverkehr
Es ist doch eine bekannte Tatsache, dass überall, wo Busse durch Schienenverkehr ersetzt werden, die Fahrgastzahlen steigen, und egal ob nun viele oder wenige Schlaglöcher vorhanden sind, in Bussen fährt man immer unruhiger, als auf Schienen.
Schön, dass dich meine hier bzw. hier formulierte Idee nun doch auch überzeugt hat. Gefällt mir entsprechend sehr gut, hoffen wir mal, dass sich die Streckenäste als rentabel erweisen. Insgesamt hast du ja auch das Gesamtkonzept sehr schön ausgearbeitet, wobei einzelne Punkte durchaus diskussionswürdig wären wie z.B. das Brechen der Linie in Dessau. Aber das hat ja auch nur wenig mit diesem Vorschlag zu tun.
Ich bin inzwischen schon wieder skeptisch, ob das als S-Bahn das Richtige ist. Denkbar wäre auch die RB 3 (MD – Oschersleben), wie sie im Deutschlandtakt vorgesehen ist, durch eine stündliche Linie zu ergänzen, die in Blumenberg geflügelt wird, nach Wanzleben bzw. Egeln (oder Staßfurt). Beide Linien müssten sich dann zu einem Halbstundentakt ergänzen, wodurch ein fast schon s-bahnähnlicher Vorortverkehr bis Blumenberg entstehen würde. Hinter MD könnte diese Linie nach Zielitz fahren, wodurch die S-Bahn nach Dessau, Leipzig und Borna nicht betroffen wäre. Ein Brechen dieser Linie in Dessau wäre dann nicht nötig. Fahrgäste nach Oschersleben hätten dann aber keinen schnellen Halbstundentakt, sondern einen schnelle stündlichen RE und eine langsame stündliche RB. Davon ungeachtet könnte diese RB dennoch auch weiter bis Halberstadt geführt werden, um dort weitere Halte zu bedienen.