[Lübeck-Travemünde] Linie 31 – Neue Linienführung

 

Vorschlag in die Karte einpassen

Vollbildansicht Vollbildansicht schließen

Beschreibung des Vorschlags

Die Buslinie 31 verkehrt zur Zeit in den frühen Morgen- sowie Nachtstunden zwischen Lübeck ZOB/Hauptbahnhof und Travemünde, höchstwahrscheinlich zwecks Nutzung durch die Mitarbeitenden des Lübecker Hafens. Sie folgt dabei den Routen anderer Linien auf dieser Relation (z.B. der 30 oder der 39) und verfügt über keine eigenständige Linienführung, was für einen spezifischen Verstärker-Bus, der jenseits der Stoßzeiten verkehrt, ja auch unnötig wäre.

Tagsüber könnte sie jedoch dafür zum Einsatz kommen, um bisher unterversorgte oder überhaupt nicht bediente Räume anzufahren. Diese Idee sähe vor, dass die 31 nach der Haltestelle Surenfeld von ihrem ursprünglichen Verlauf abweicht und stattdessen taktweise über Pöppendorf (bislang kein Busverkehr) bzw. Ivendorf (bedient durch die Linie 33; keine Direktverbindung in die Lübecker Innenstadt) verkehrt; nach dem Vorbild der Linie 16 nach Krummesse, die entweder über Krummesser Baum oder über Wulfsdorf fährt.

Im Anschluss geht es weiter über Ovendorf (bislang keine Busse des Stadtverkehr Lübeck) nach Warnsdorf. Zwar wird Warnsdorf bereits von den Linien 35 und 40 bedient, allerdings nur sehr unregelmäßig. Mit Karls Erdbeerhof verfügt der Ort jedoch über eine ganzjährige Touristenattraktion, wodurch eine attraktiv getaktete sowie umsteigearme ÖPNV-Anbindung zweckdienlich wäre. Darauffolgend führe die 31 über die Teutendorfer Siedlung zum Teutendorfer Weg, wo sie wieder in ihre bisherige Linienführung bis zum Strandbahnhof einfädeln würde.

Perspektivisch könnte die Route über Ivendorf entfallen, sollten sich die Pläne der Hansestadt Lübeck manifestieren, am Hafenhaus des Skandinavienkais einen weiteren Bahnhaltepunkt zu errichten. Dadurch erhielte voraussichtlich auch Ivendorf einen Bahnanschluss in Richtung Lübeck Hbf./Hamburg Hbf., womit eine weitere Buslinie wohl obsolet wäre. Folglich würde die 31 dann ausschließlich über Pöppendorf verkehren.

Metadaten zu diesem Vorschlag

Haben Sie Fragen zu diesem Vorschlag? Oder möchten Sie aus anderen Gründen gerne direkt mit dem Autor des Vorschlags in Kontakt treten?

Ganz gleich, ob Sie aus den Reihen von Politik und Verwaltung, Vereinen und Verbänden, Unternehmen oder auch als Privatperson Interesse an diesem Vorschlag auf Linie Plus haben: Nutzen Sie gerne das Kontaktformular, um eine E-Mail an den Autor des Vorschlags zu verfassen!

Streckendaten als GeoJSON-Datei herunterladen

15 Kommentare zu “[Lübeck-Travemünde] Linie 31 – Neue Linienführung

  1. Hallo,

    prinzipiell finde ich die Idee gut, aber ich habe nochmal geguckt, wie viele Einwohner die Strecke nur anbinden würde und das wären nicht einmal 500. Dafür reicht eigentlich ein Anruftaxi. Durch den Erdbeerhof vielleicht schon. Und wenn, kann man den Abschnitt Warnsdorf-Travemünde auch weglassen. Niemand fährt von Lübeck nach Travemünde über Warnsdorf, warum auch. Und die 35 kann man zu einem T60 verdichten und dann ist Teutendorf usw. auch ausreichend angebunden.

    Viele Grüße

    1. Danke für das Feedback.

      Ich vertrete grundsätzlich einen anderen Standpunkt, was die Rolle des ÖPNV betrifft. Ein Zug oder in diesem Fall ein Bus sollten als Daseinsvorsorge verstanden werden und nicht daran scheitern, dass vermeintlich „zu wenig Leute“ angebunden würden. Man sieht ja schließlich immer öfter, was mit ländlichen Räumen passiert, die ihre letzten Elemente der Daseinsvorsorge, wie den Bäcker oder die Arztpraxis, verlieren: Sie büßen an Attraktivität ein, junge Leute wandern ab, kaum jemand zieht hinzu und auf lange Sicht sterben diese Räume aus.

      Bezüglich einer Linie, die z.B. nur zwischen Pöppendorf und Travemünde verkehren würde, könnte ich das Argument des zu geringen Fahrgastpotenzials durchaus nachvollziehen. Doch hier ginge es ja um eine veränderte Linienführung, die, anstatt auf Relationen zu verkehren, welche bereits von mindestens zwei anderen Buslinien bedient werden, eine Tangentialverbindung schaffen würde. Die Erhöhung des Angebotes auf einer vielgenutzten Verbindung, auf welcher die Busse vor allem in den Sommermonaten voll ausgelastet sind, wäre meiner Einschätzung nach also in erster Linie ein Gewinn. Und ob der Bus jetzt 10 Minuten länger unterwegs ist, weil er über Warnsdorf anstatt über Kücknitz fährt, wird den meisten Fahrgästen, vor allem den Auswärtigen ohne nennenswerte Kenntnis der örtlichen Linien, am Ende des Tages recht egal sein, solange sie bequem und ohne sich wie Sardinen in einer Büchse zu fühlen an ihr Ziel kommen. Und wenn zusätzlich noch Menschen angebunden werden, die bislang nicht in den Genuss einer regelmäßigen Busanbindung kommen, umso besser. Denn schließlich sollte das Angebot nicht nur auf die touristische Nutzbarkeit maßgeschneidert sein. Auf diese Weise wird man für den Weg zum Einkaufen und anderen Erledigungen in Travemünde oder Kücknitz unabhängiger vom Auto.

      Und generell empfinde ich Argumente à la „zu wenig Menschen werden angebunden“ recht fadenscheinig. Schließlich fahren Lübecker Busse auch bis Groß Parin oder Klein Wesenberg – Dorfschaften die auch nicht wesentlich größer sind als in diesem Gedankenspiel. Und immerhin handelt es sich bei Pöppendorf um einen Teil der Hansestadt Lübeck, dessen Anbindung mit dem ÖPNV bislang nicht gewährleistet wird. Die Anruftaxen sind in meinen Augen auch keine nachhaltige Lösung. Ich habe selbst lange Jahre an einer Buslinie gewohnt, die wochenends nur von Anruftaxen bedient wird. Tatsächlich werden diese, mit Ausnahme von einigen Rentnern, kaum in Anspruch genommen – zumindest meiner Erfahrung nach.

      Und die direkte Verbindung vom Lübecker Zentrum zum Erdbeerhof in Warnsdorf, die bislang noch nicht in einer nennenswerten Regelmäßigkeit angeboten wird, würde das Fahrgastpotenzial zusätzlich erhöhen. Ob und inwieweit das Angebot der Linie 35 entsprechend angepasst werden müsste/könnte, ist wieder eine andere Frage. Aber womöglich ließe sie sich in das Neubauprojekt Travehusen einbinden, welches unmittelbar nördlich der Teutendorfer Siedlung entstehen wird.

      1. Ein Zug oder in diesem Fall ein Bus sollten als Daseinsvorsorge verstanden werden und nicht daran scheitern, dass vermeintlich „zu wenig Leute“ angebunden würden.

        Ist zwar ein guter Gedanke, aber die Busfahrer wollen nunmal auch bezahlt werden und die Busse bekommt der Betreiber auch nicht umsonst.
        Die Kosten einer Linie sind also vorhanden, unabhängig davon, wie viele Leute im Bus sind.
        Die Betriebskosten, die für diese Linie erforderlich sind, könnten auch woanders eingesetzt werden, wo deutlich mehr Fahrgäste profitieren.

        Man sieht ja schließlich immer öfter, was mit ländlichen Räumen passiert, die ihre letzten Elemente der Daseinsvorsorge, wie den Bäcker oder die Arztpraxis, verlieren: Sie büßen an Attraktivität ein, junge Leute wandern ab, kaum jemand zieht hinzu und auf lange Sicht sterben diese Räume aus.

        Zum einen mache ich mir diese Sorge nicht im Speckgürtel von Lübeck, zum anderen würde ich Ursache und Wirkung andersherum einschätzen: Weil die ländlichen Räume aussterben, verschwindet die Grundversorgung.

        Die Anruftaxen sind in meinen Augen auch keine nachhaltige Lösung. […] Tatsächlich werden diese, mit Ausnahme von einigen Rentnern, kaum in Anspruch genommen – zumindest meiner Erfahrung nach.

        Womit die Grundversorgung trotzdem abgedeckt ist, zumindest wenn die Betriebszeiten des Anruftaxis ausreichend umfangreich sind.

        1. Ist zwar ein guter Gedanke, aber die Busfahrer wollen nunmal auch bezahlt werden und die Busse bekommt der Betreiber auch nicht umsonst.

          Das ist natürlich richtig. Aber Tatsache ist, dass es in Deutschland und eigentlich auch im Rest der Welt kaum Städte gibt, in denen der öffentliche Nahverkehr nennenswerte Profite erzielt. Der ÖPNV wird vorerst ein Verlustgeschäft bleiben, aber das ist eben der Preis, den eine Stadt oder ein Bundesland bereit sein müssen zu zahlen, wenn sie die Menschen zum Umstieg auf Busse und Bahnen im Sinne des Klimaschutzes, der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse sowie der Entlastung der Innenstädte bewegen will.

          Zum einen mache ich mir diese Sorge nicht im Speckgürtel von Lübeck

          Klar sind Pöppendorf und Ivendorf nicht der ländliche Raum im klassischen Sinne. 😀 Aber für Lübecker Verhältnisse ist dies schon die Peripherie. Immerhin benötigt man mit dem Auto von Pöppendorf 20-30 Minuten bis ins Zentrum – das ist vergleichbar mit Ahrensbök, Geschendorf oder Schönberg (Meckl). Und letztlich befinden sich auch die Lübecker Stadtteile im Wettbewerb um Hinzuziehende mit einander. Denn gerade junge Familien, und ich behaupte einfach mal, dass dies die von der Stadt bevorzugte demographische Gruppe ist, präferieren eine Wohnsituation in Nähe zur Innenstadt oder zumindest mit attraktiver ÖPNV-Anbindung zur Innenstadt. Davon kann in diesem Teil Lübecks bislang kaum die Rede sein.

          zum anderen würde ich Ursache und Wirkung andersherum einschätzen: Weil die ländlichen Räume aussterben, verschwindet die Grundversorgung.

          Sicher steht beides in Wechselwirkung zu einander. Aber in der geographischen Forschung besteht ein weitestgehender Konsens, dass die fehlende Grund- und Daseinsvorsorge einen zentralen Faktor für den Bevölkerungsrückgang in ländlichen Räumen darstellt, da zu wenige junge Neubürger auf eine zu hohe Mortalitätsrate und zu viele Fortziehende kommen.

          Womit die Grundversorgung trotzdem abgedeckt ist

          Na ja, wenn man in Minimalzielen denkt, vielleicht. Aber ich bin mehr als skeptisch, dass das heutzutage noch zeitgemäß ist. Der ÖPNV wird nur in den angestrebten Dimensionen genutzt, sobald ein attraktives Angebot besteht. Das geht mit Bequemlichkeit und so wenig Umstiegen wie möglich einher. Zudem sind die Anruftaxen für Schüler, mobilitätseingeschränkte Menschen mit Rollstühlen bzw. Rollatoren oder Familien mit Kinderwägen keine wirkliche Option und sprächen nicht unbedingt für ein inklusives Verkehrskonzept.

          1. Tatsache ist, dass es in Deutschland und eigentlich auch im Rest der Welt kaum Städte gibt, in denen der öffentliche Nahverkehr nennenswerte Profite erzielt. 

            Dennoch ist es ein Unterschied, ob der ÖPNV keine nennenswerte Profite erzielt bzw. teilweise ein Defizit erzielt, oder ob es sich zu einem Fass ohne Boden entwickelt.

            aber das ist eben der Preis, den eine Stadt oder ein Bundesland bereit sein müssen zu zahlen, wenn sie die Menschen zum Umstieg auf Busse und Bahnen im Sinne des Klimaschutzes, der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse sowie der Entlastung der Innenstädte bewegen will.

            Im Sinne des Klimaschutzes dürfte es eher kontraproduktiv sein, eine Buslinie einzuführen, bei der nahezu niemand fährt.
            Ein Bus verbraucht nämlich auch ungefähr 50 Liter Diesel auf 100km im innerstädtischen Verkehr.

            Na ja, wenn man in Minimalzielen denkt, vielleicht. Aber ich bin mehr als skeptisch, dass das heutzutage noch zeitgemäß ist. Der ÖPNV wird nur in den angestrebten Dimensionen genutzt, sobald ein attraktives Angebot besteht. Das geht mit Bequemlichkeit und so wenig Umstiegen wie möglich einher. 

            Das macht diese Buslinie aber auch nicht unbedingt besser. Im Berufsverkehr wird es vielleicht einen Stundentakt geben, außerhalb dieser Zeiten -wenn überhaupt- eher ein Zweistundentakt.

            Oftmals kommt die Einrichtung von On-Demand-Verkehren unterm Strich eher mit Verbesserungen für die Fahrgäste einher, da die Bedienzeiten dadurch deutlich ausgeweitet werden.
            Im Aachener Norden wurden einige Ortsteile früher mit Linienverkehr nur bis 20 Uhr bedient, dank On-Demand-Verkehr hingegen mittlerweile bis Mitternacht.

            Zudem sind die Anruftaxen für Schüler, mobilitätseingeschränkte Menschen mit Rollstühlen bzw. Rollatoren oder Familien mit Kinderwägen keine wirkliche Option und sprächen nicht unbedingt für ein inklusives Verkehrskonzept.

            Das liegt dann aber eher an den eingesetzten Fahrzeugen.
            In anderen Städten (z.B. Aachen) kommen auch barrierefreie Kleinbusse zum Einsatz, die auch Platz für Kinderwägen oder Rollstühle bieten.

            1. Dennoch ist es ein Unterschied, ob der ÖPNV keine nennenswerte Profite erzielt bzw. teilweise ein Defizit erzielt, oder ob es sich zu einem Fass ohne Boden entwickelt.

              Also als „Fass ohne Boden“ würde ich diese Linienführung jetzt nicht unbedingt bezeichnen. 😀 Sicher wäre sie nicht eine der am stärksten frequentierten Busrouten im Lübecker Vergleich, aber durch die Anbindung des Warnsdorfer Erdbeerhofes entstünde z.B. ein ganzjähriges Fahrgastpotenzial seitens Ausflüglern und Touristen. Außerdem endet und beginnt sie ja nicht im Nirgendwo. Im Endeffekt wäre es eine weitere Linie auf einer stark frequentierten Achse, mit dem Unterschied, dass sie nicht über den Skandinavienkai fahren würde, wie die 30 und die 40, sondern westlich die Dörfer erschließt.

              Ein Bus verbraucht nämlich auch ungefähr 50 Liter Diesel auf 100km im innerstädtischen Verkehr.

              Da die Stadtwerke Lübeck und die LVG bis zum Jahr 2030 planen, insgesamt 70 Prozent ihrer Busse elektrisch zu betreiben und bereits heute viele E-Busse unterwegs sind, wäre das überhaupt nicht in Stein gemeißelt.

              Oftmals kommt die Einrichtung von On-Demand-Verkehren unterm Strich eher mit Verbesserungen für die Fahrgäste einher, da die Bedienzeiten dadurch deutlich ausgeweitet werden.

              Ein Stundentakt wäre für eine Verstärkerlinie Lübeck-Travemünde mit Abstecher über Warnsdorf/Ovendorf/Pöppendorf ja auch erstmal vollkommen ausreichend und immer noch eine Aufwertung im Vergleich zum Status quo. Darüber hinaus sind die Taktung und die Fahrtdauer ja bloß zwei von mehreren Faktoren, die beeinflussen, wie hoch die Akzeptanz für ein öffentliches Verkehrsmittel ist. Wenn jemand beispielsweise von Ovendorf nach Lübeck will und dafür erst in die komplett andere Richtung fahren müsste, um in Travemünde in einen anderen Bus umzusteigen, holt man schon mindestens die Hälfte der potenziellen Fahrgäste nicht ab, weil die sich stattdessen lieber ins eigene Auto setzen. Und am Ende des Tages muss auch der/die Fahrer/Fahrerin des On-Demand-Fahrzeuges bezahlt werden. Ein entsprechendes Fahrzeug müsste auch extra angeschafft werden. Die Gesamtkosten wären also aller Voraussicht nach nicht unerheblich. Vor allem wenn man bedenkt, dass es sich hierbei wohl um eine reine Verbindung von einem der entsprechenden Dörfer zum Teutendorfer Weg oder zum Strandbahnhof handeln und das Fahrgastpotenzial somit noch geringer ausfallen würde, da man keine zusätzlichen Fahrgäste zwischen Travemünde und Lübeck befördern könnte.

              In anderen Städten (z.B. Aachen) kommen auch barrierefreie Kleinbusse zum Einsatz, die auch Platz für Kinderwägen oder Rollstühle bieten.

              Das kann trotzdem zu Engpässen führen, sollte es mal zu einer Situation kommen, dass über die Gesamtstrecke 10 Schüler, ein Senior im Rollstuhl und eine Mutter mit Kinderwagen mitfahren wollen würden. Und ich könnte es niemandem verübeln dieses Angebot nicht zu nutzen, wenn ich keine Garantie bekäme, dass das Fahrzeug tatsächlich genug Kapazitäten hat, mich zu befördern. Man könnte das natürlich über eine App regeln, dass man sich Plätze buchen kann, aber das wäre ja im schlimmsten Fall fast ein Glücksspiel: Wer zu spät bucht hat Pech gehabt und dann kann an diesem Morgen halt bloß eine Rentnerin den Bus zum Arzt nehmen. Sofern die Rentnerin überhaupt ein Smartphone besitzt.

               

              1. Ein Bus verbraucht nämlich auch ungefähr 50 Liter Diesel auf 100km im innerstädtischen Verkehr.

                Da die Stadtwerke Lübeck und die LVG bis zum Jahr 2030 planen, insgesamt 70 Prozent ihrer Busse elektrisch zu betreiben und bereits heute viele E-Busse unterwegs sind, wäre das überhaupt nicht in Stein gemeißelt.

                Mit dem Argument Elektro hab ich schon gerechnet.
                Mir geht es um den signifikant höheren Energieverbrauch von Bussen im Vergleich zu Autos.
                Ein 12m-Standardbus hat einen Verbrauch von ungefähr 100-115kWh/100km, bei einem Elektroauto sind es 15-25kWh/100km.

                Egal ob der Bus nun mit Diesel oder mit Strom betrieben wird: Wenn nur 1-2 Fahrgäste im Bus sitzen, ist das Auto effizienter.

                Und am Ende des Tages muss auch der/die Fahrer/Fahrerin des On-Demand-Fahrzeuges bezahlt werden. Ein entsprechendes Fahrzeug müsste auch extra angeschafft werden. Die Gesamtkosten wären also aller Voraussicht nach nicht unerheblich.

                Allerdings kann mit einem On-Demand-Angebot eine deutlich größere Fläche erschlossen werden als mit einem starren Linienangebot, da nur dort gefahren wird, wo auch tatsächlich jemand fahren möchte.

                Das kann trotzdem zu Engpässen führen, sollte es mal zu einer Situation kommen, dass über die Gesamtstrecke 10 Schüler, ein Senior im Rollstuhl und eine Mutter mit Kinderwagen mitfahren wollen würden. Und ich könnte es niemandem verübeln dieses Angebot nicht zu nutzen, wenn ich keine Garantie bekäme, dass das Fahrzeug tatsächlich genug Kapazitäten hat, mich zu befördern. Man könnte das natürlich über eine App regeln, dass man sich Plätze buchen kann, aber das wäre ja im schlimmsten Fall fast ein Glücksspiel: Wer zu spät bucht hat Pech gehabt und dann kann an diesem Morgen halt bloß eine Rentnerin den Bus zum Arzt nehmen. Sofern die Rentnerin überhaupt ein Smartphone besitzt.

                Damit ein On-Demand-Angebot überhaupt kommt, muss man seine Fahrt (inkl. größeres Gepäck, Kinderwagen, Rollstuhl o.ä.) anmelden (per App oder Telefon, also auf seniorengerecht). Wenn man die Buchung bestätigt bekommt, ist man auf der sicheren Seite, dass man auch befördert wird.
                Übrigens im Gegensatz zum regulären Linienverkehr: Dort hat man kein Anrecht auf Beförderung. Wenn der Bus (oder Zug) voll ist, kann niemand mehr rein.

  2. Moin!

    Man sieht ja schließlich immer öfter, was mit ländlichen Räumen passiert, die ihre letzten Elemente der Daseinsvorsorge, wie den Bäcker oder die Arztpraxis, verlieren: Sie büßen an Attraktivität ein, junge Leute wandern ab, kaum jemand zieht hinzu und auf lange Sicht sterben diese Räume aus.

    Das sehe ich genauso. Nur befindet sich Ovendorf nicht im ländlichen Raum, sondern wenige Minuten von einer Bushaltestelle, einem Bahnhof und Travemünde entfernt.

    Schließlich fahren Lübecker Busse auch bis Groß Parin oder Klein Wesenberg

    Die haben erstens circa doppelt so viele Einwohner und zweitens liegen diese mMn deutlich besser und liegen nicht wenige Minuten von einer bestehenden Haltestelle entfernt. Zudem binden diese nicht nur den eigentlichen Ort, sondern auch umliegende Dorfschaften an, sodass gesamt 3-mal so viele EW angebunden werden.

    Die Anruftaxen sind in meinen Augen auch keine nachhaltige Lösung.

    Da bin ich auch überhaupt kein Fan von, aber trotzdem werden sie nicht selten eingesetzt, sodass so gering die Nachfrage nicht sein kann. In Bremen zum Beispiel sollen im 15.000 einwohnerstarken Oberneuland mögl. nur noch Anruftaxen eingesetzt werden.

    Und immerhin handelt es sich bei Pöppendorf um einen Teil der Hansestadt Lübeck

    Pöppendorf hat nicht einmal 500 Einwohner und liegt nahe der Haltestelle Surenfeld. Nur weil es ein eigener Ort ist, der keine Anbindung besitzt, heißt es nicht, dass der eine braucht. Wohlgemerkt besitzt er schon eine halbe durch Surenfeld.

    Und die direkte Verbindung vom Lübecker Zentrum zum Erdbeerhof in Warnsdorf, die bislang noch nicht in einer nennenswerten Regelmäßigkeit angeboten wird, würde das Fahrgastpotenzial zusätzlich erhöhen.

    Das finde ich ja auch gut. Ich würde eben nur den Abschnitt Warnsdorf-Travemünde weglassen.

    Ich hätte allerdings noch eine ganz andere Idee, wo auch ich sagen würde, dass sich die Linie zu 100% lohnen würde. Und zwar könnte man sie hinter Lübeck ZOB weiter zur Universität oder nach Buntekuh verlängern, damit nicht nur die Innenstadt in Lübeck von Travemünde aus angebunden ist.

    Viele Grüße

    1. Nur befindet sich Ovendorf nicht im ländlichen Raum, sondern wenige Minuten von einer Bushaltestelle, einem Bahnhof und Travemünde entfernt.

      Siehe meinen letzten Kommentar zu „Baum“ direkt darüber. 😉 Und ja, Ovendorf verfügt über eine Bushaltestelle, allerdings nur mit Verbindungen nach Ratekau und Timmendorfer Strand, nicht nach Lübeck. Und laut Maps sind es von Ovendorf zum Bahnhof Kücknitz etwas über 2 Kilometer à ca. 30 Minuten, was wohl die wenigsten bei norddeutschem Schmuddelwetter oder gefrierender Nässe auf sich nehmen würden. 😉

      Die haben erstens circa doppelt so viele Einwohner und zweitens liegen diese mMn deutlich besser und liegen nicht wenige Minuten von einer bestehenden Haltestelle entfernt. Zudem binden diese nicht nur den eigentlichen Ort, sondern auch umliegende Dorfschaften an, sodass gesamt 3-mal so viele EW angebunden werden.

      Da muss ich dir allerdings Recht geben.

      Pöppendorf hat nicht einmal 500 Einwohner und liegt nahe der Haltestelle Surenfeld. Nur weil es ein eigener Ort ist, der keine Anbindung besitzt, heißt es nicht, dass der eine braucht. Wohlgemerkt besitzt er schon eine halbe durch Surenfeld.

      Auch das ist richtig. Aber ich frage mich, wie viele Menschen die Haltestelle Surenfeld tatsächlich nutzen. Ich habe dort ehrlich gesagt noch nie jemanden ein- oder aussteigen sehen. Das müsste womöglich zuvor evaluiert werden.

       

      1. Moin!

        Aber ich frage mich, wie viele Menschen die Haltestelle Surenfeld tatsächlich nutzen. Ich habe dort ehrlich gesagt noch nie jemanden ein- oder aussteigen sehen.

        Das stimmt. Jedes mal von den circa 50-60 Fahrten, wenn ich dort vorbeigefahren bin, ist dort niemand ein- oder ausgestiegen.

        Das kann natürlich bedeuten, dass Pöppendorfer die Haltestelle nicht nutzen oder dass dort eben zu wenige wohnen. Und eigentlich ist Pöppendorf auch der einzige größere Grund für eine Haltestelle dort.

        Und laut Maps sind es von Ovendorf zum Bahnhof Kücknitz etwas über 2 Kilometer à ca. 30 Minuten, was wohl die wenigsten bei norddeutschem Schmuddelwetter oder gefrierender Nässe auf sich nehmen würden.

        Von Pöppendorf sind es mit dem Fahrrad 4 Minuten, zu Fuß eine Viertelstunde und von Ovendorf mit dem Fahrrad auch nur 7 Minuten. Ich denke dass auf so einem Dorf recht viele ein Fahrrad besitzen und somit in unter 10 Minuten Bahnanschluss besitzen. Zumal fast alle Orte dieser Größe nichtmal in 30 Minuten mit dem Fahrrad zu einem Bahnhof kommen. Da können Ovendorfer und Pöppendorfer eigentlich froh sein.

        Viele Grüße

        1. Da muss ich dir Recht geben, es könnte wohl viel schlimmer sein. 😉

          Vielleicht sollte man einfach die Bewohnerinnen und Bewohner von Pöppendorf, Ovendorf und Warnsdorf fragen, ob ein solches Angebot Anklang finden würde oder ob die aktuellen Möglichkeiten, den ÖPNV zu erreichen, als ausreichend empfunden werden. 😀

          Grüße

          1. Moin!

            Vielleicht sollte man einfach die Bewohnerinnen und Bewohner von Pöppendorf, Ovendorf und Warnsdorf fragen, ob ein solches Angebot Anklang finden würde oder ob die aktuellen Möglichkeiten, den ÖPNV zu erreichen, als ausreichend empfunden werden.

            Das finde ich, sollte man sowieso überall machen. Bei neuen Haltestellen oder eben neuen Buslinien.

            Viele Grüße

            1. Die Idee mag zwar gut, die Antworten werden aber nicht brauchbar sein: Jeder wird antworten, dass das Angebot nicht ausreichend ist und daher verbessert werden sollte.

              Dabei ist es völlig egal, ob der Status Quo nun ein Bus pro Tag oder eine U-Bahn alle 5 Minuten ist.
              Sofern eine Verbesserung für die Bürger keine Verschlechterung mit sich bringt (z.B. höhere Kosten), werden immer Verbesserungen gefordert.

              1. Moin!

                werden immer Verbesserungen gefordert.

                Das glaube ich nicht. Klar, es werden meistens dann Verbesserungen gefordert, aber bestimmt nicht immer. Es sind nunmal nicht alle ÖPNV-Fans. Ich würde davon ausgehen, dass auch in diesem Fall Einwohner gegen eine z.B. stündliche Buslinie in ihrem Dorf sind und nicht wollen, dass Touris bis abends an ihren Häusern vorbeikutschiert werden. Der Großteil würde für die Buslinie stimmen, da hast du recht, aber das habe ich ja auch nicht bezweifelt. Ich würde es dann eben nur davon abhängig machen ob 60 oder 90% dafür stimmen. Bei über 90% kann man dann darüber nachdenken, eine Buslinie einzurichten. Und schlussendlich entscheiden dass ja auch weiterhin nicht die Bürger, es wäre nur ein ungefähres Stimmungsbild.

                Viele Grüße

Einen Kommentar zu diesem Beitrag verfassen

E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren. Du kannst Benachrichtigungen auch aktivieren, ohne einen Kommentar zu verfassen. Klicke auf den Link und du erhältst eine E-Mail, um das Abonnement zu bestätigen: Abo ohne Kommentar.