[Lübeck] Ringbus-Linie zur Umfahrung der Innenstadt

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Beschreibung des Vorschlags

Man stelle sich vor…

der ÖPNV bekäme die politisch-finanzielle Aufmerksamkeit, die er benötige, dann wäre für die Hansestadt Lübeck eine Ringbus-Linie eine (wahrscheinlich) sinnvolle Ergänzung. Will man nämlich in der Marzipan- und Weltkulturerbestadt momentan mit dem Bus von Stadtteil zu Stadtteil verkehren, besteht oftmals keine andere Möglichkeit, als zuerst in die Innenstadt zu fahren und dort am ZOB, am Kohlmarkt oder einer anderen Haltestelle umzusteigen. Dies kann unnötig lange Fahrtzeiten mit sich bringen, wenn das Ziel beispielsweise einfach nur der benachbarte Stadtteil ist. Infolgedessen wird sich dann aus Bequemlichkeit wohl eher für das eigene Auto entschieden.

Die vorgeschlagene Ringbus-Linie könnte diesbezüglich Abhilfe schaffen. Es entstünden neue, direkte Relationen, wie z. B. Eichholz-Kücknitz (über Schlutup) oder Dornbreite-Bad Schwartau. Ausgehend von den beiden großen Einkaufszentren CITTI-Park und IKEA LUV Shopping würde die Linie die Lübecker Peripherie abfahren, nämlich Buntekuh, Genin, Hochschulstadtteil, St. Jürgen, Brandenbaum, Eichholz, Wesloe, Schlutup, Kücknitz, Dänischburg, Sereetz, Bad Schwartau, Stockelsdorf sowie Dornbreite, und folglich im Optimalfall die Innenstadtlinien entlasten, insbesondere zu den Stoßzeiten. Dabei würden neben den bereits genannten Einkaufszentren weitere wichtige Orte angefahren werden, wie das Gewerbegebiet Malmöstraße, die Universität/Technische Hochschule, der Kaufhof, die Hafenanlagen Schlutup-, Seeland- und Lehmannkai sowie die (zukünftigen) Bahnhaltepunkte St. Jürgen oder Eichholz, wodurch ein nahtloser und bequemer Umstieg in die Bahn ermöglicht würde. Hinzu käme, dass durch eine mögliche Haltestelle „Hohenstaufenstraße“ der Raum zwischen Elsässer Straße und Thomas-Mann-Schule neu vom Lübecker Busnetz erschlossen würde.

Testweise könnte die Linie zunächst im (Halb-)Stundentakt verkehren, um das Fahrgastpotential zu evaluieren und mögliche Anpassungen durchzuführen. Doch ich bin davon überzeugt, dass es für ein attraktives Busnetz auch Tangentialverbindungen benötigt, die umsteigefreie Verbindungen jenseits der zentralen ÖPNV-Knotenpunkte ermöglicht.

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7 Kommentare zu “[Lübeck] Ringbus-Linie zur Umfahrung der Innenstadt

  1. Dies kann unnötig lange Fahrtzeiten mit sich bringen, wenn das Ziel beispielsweise einfach nur der benachbarte Stadtteil ist. Infolgedessen wird sich dann aus Bequemlichkeit wohl eher für das eigene Auto entschieden.

    Die Linienführung, die du gewählt hast, scheint mir teils aber gerade für solche Fahrten eher ungeeignet zu sein, weil sie an vielen Stellen ziemlich indirekt bzw. umwegig ist. Da dein Ziel ja war, eine praktische und schnellere Alternative zu den radialen Verbindungen in die Innenstadt zu schaffen, würde ich den Abstecher nach Schlutup streichen und stattdessen direkt über Sankt Gertrud und Karlshof zu fahren.

    So würden wohl mehr Einwohner angebunden werden und die Fahrtzeit könnte sinken. Auch der Bogen über den Hochschulstadtteil ist nicht ideal, aber hier gibt das Straßennetz keine wirklich bessere Lösung her und es sind wichtige Ziele.

    Im Westen finde ich den Abstand zur Innenstadt etwas arg groß. Hier fährst du durch relativ dünn besiedeltes Gebiet, lässt aber Sankt Lorenz aus.

     

    Testweise könnte die Linie zunächst im (Halb-)Stundentakt verkehren, um das Fahrgastpotential zu evaluieren und mögliche Anpassungen durchzuführen. Doch ich bin davon überzeugt, dass es für ein attraktives Busnetz auch Tangentialverbindungen benötigt, die umsteigefreie Verbindungen jenseits der zentralen ÖPNV-Knotenpunkte ermöglicht.

    Die Linie müsste aus meiner Sicht alle 20 und eher alle 15 min fahren, sonst ist sie doch keine echte Alternative zu den Radialen. Wahrscheinlich sollte sie das auch von Anfang an tun, sonst erhält man ja kein besonders realistisches Bild vom Potential des Angebots.

     

    Insgesamt würde ich aber sagen, dass der Vorschlag Hand und Fuß hat. Die Grundidee ist auf jeden Fall solide.

    1. Vielen Dank für die Anmerkungen. Ich finde es bei der Konzeption von ÖPNV-Angeboten tatsächlich manchmal herausfordernd, die Waagschale zwischen der Sicherstellung der Erreichbarkeit von peripheren Räumen und einer gleichzeitigen Anbindung eines möglichst großen Fahrgastpotentials zu halten. Meine Anmerkung der Schnelligkeit bezog sich hier hauptsächlich auf die Etablierung von Verkehren zwischen Stadtteilen, unter denen bislang noch keine direkte ÖPNV-Verbindung existiert, obwohl sie eine räumliche Nähe aufweisen (z. B. Schlutup und Kücknitz). So würden längere Umwege über die Innenstadt oder Haltestellen, die eine unnötig lange Umsteigezeit mit sich bringen, entfallen.
      Verbindungen über Achsen wie die Travemünder Alle oder den Heiligen-Geist-Kamp, woraus sich eine Linienführung über St. Gertrud und Karlshof ergäbe, wären zwar durchaus denkbar, meiner Ansicht nach jedoch im Sinne dieses Gedankenspiels nicht zielführend, da dort bereits eine oder mehrere Linien den Bedarf ausreichend abdecken. So ist etwa Karlshof mit der Linie 12 (Richtung Innenstadt & Israelsdorf/Schlutup) sowie den LVG-Linien (Richtung Kücknitz/Travemünde) aus allen Richtungen gut zu erreichen. Hier bestünde höchstens noch Optimierungsbedarf in Richtung Schlutup/Selmsdorf, aber das befindet sich sowieso außerhalb dieses Konzeptes.
      Gleiches gilt im übrigen für St. Lorenz, wo man sich glaube ich nicht über zu wenig Verbindungen beschweren kann. Die Dornbreite hingegen, immerhin ein Wohngebiet mit ca. 8000 Einwohnenden, wird bislang lediglich von der Linie 12 in Richtung Innenstadt und CITTI-Park (mit Umweg über das Gewerbegebiet Roggenhorst) bedient, wodurch Relationen in Richtung Stockelsdorf/Bad Schwartau oder Genin/Hochschulstadtteil immer mit Umstiegen einhergehen.
      Gleichzeitig könnte sie punktuell natürlich auch als Verstärker-Linie fungieren.

      1. Es ist immer eine Abwägungssache. Meistens ist es meiner Erfahrung nach nicht so, dass richtig stark nachgefragte Tangentiallinien sehr weit vom Zentrum entfernt oder sehr umwegig verlaufen. Sie binden eher starke Subzentren direkt an, verlaufen durch dicht besiedelte Gebiete und schaffen gute Umsteigebeziehungen.

        Aber natürlich kann man die tatsächliche Nachfrage erst bewerten, wenn so eine Linie auch eingerichtet wäre.

  2. Auch der Bogen über den Hochschulstadtteil ist nicht ideal, aber hier gibt das Straßennetz keine wirklich bessere Lösung her und es sind wichtige Ziele.

    Der Umweg im Süden macht die Ringlinie für Fahrten von Südwest nach Ost unattraktiv gegenüber den Durchmesserlinien. Daher könnte man die Ringlinie in zwei Halbringe teilen. Der Westring könnte dann am UKSH, der Ostring am Bahnhof Hochschulstadtteil enden. Das verbesserte Erschließung und Vernetzung im Süden. Zwei Halbringlinien wären auch zuverlässiger, als eine Vollringlinie.

    1. Ja, womöglich wäre die Teilung in zwei Halbringlinien tatsächlich die effizientere Variante. Über die Start- bzw. Endpunkte ließe sich natürlich noch diskutieren. Aber ich halte es für keine schlechte Idee, die Linien jeweils am CITTI-Park sowie am LUV starten und enden zu lassen, da somit im Südwesten und Nordosten zwei Knotenpunkte entstünden. Am LUV bestünde die Möglichkeit in den RE Richtung Travemünde/Hamburg umzusteigen und am CITTI-Park in verschiedene Bus-Linien. Nicht zu vergessen, dass es sich um zwei große Einkaufs- und Nahversorgungszentren handelt, die sicherlich von zusätzlichen ÖPNV-Anschlüssen profitieren würden. Trotzdem könnte man natürlich überlegen, ob sich für eine der Linien noch einen Schwenk über den Haltepunkt Hochschulstadtteil lohnen würde.

  3. Deine Linie ist als Idee gut, aber mEn will sie zu viel auf einmal.

    Ich würde eine engere Ringlinie für sinnig halten. Also in etwa Wallbrechtbrücke – St.Jürgen Ring – Possehlbrücke – Lachswehr – ZOB – Schwartauer Allee – Warburgbrücke – Sandberg – Heiligen Geist Kamp – Wallbrechtbrücke. Damit erschließt man die dichtbesiedelten innenstadtnahen Stadtteile besser, entlastet trotzdem die Innenstadt, bindet aber den ZOB als zentralen Knoten an.

    Verbindungen wie Schlutup – Kücknitz würde ich, wenn überhaupt, über eigene Verbindungen realisieren. (Bei der genannten wäre ja auch eine Fähre sehr charmant …)

    1. Vielen Dank! Aber wie ich einem meiner vorherigen Kommentare bereits erläutert habe, geht es bei diesem Konzept nicht alleine um die Entlastung der Innenstadt, sondern vor allem um die Verbesserung der peripheren Erreichbarkeit. Der städtische ÖPNV sollte nämlich das Ziel verfolgen, möglichst alle Stadtteile aus mehr als einer Richtung gut zu erschließen. Dafür bedarf es auch Tangentialverbindungen und nicht bloß der Radiallinien à la TGV in Frankreich (alle Wege führen ins Zentrum). Interkonnektivität und Teilhabe spielen dabei eine entscheidende Rolle, denn eine derartige neue Linie in den dichtbesiedelten, innenstadtnahen Stadtteilen verkehren zu lassen, wo die Menschen ohnehin oft die Qual der Wahl zwischen zwei oder mehr Buslinien haben, wäre denke ich obsolet und würde den Bewohnern von Schlutup, Kücknitz, Eichholz oder dem Hochschulstadtteil wohl überhaupt nichts nützen. Denn es sind ja vor allem diese Menschen in den äußeren Stadtteilen, die bislang noch zu oft den Pkw nutzen, um innerhalb Lübecks von A nach B zu kommen. Daher sollte das Angebot meiner Meinung nach auch dort ausgebaut werden. Aber der tatsächliche Nutzen müsste natürlich erst ermittelt werden.

      Eine Fähre wäre fürchte ich zu teuer und es fehlt ja überall an Fachkräften.

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