Beschreibung des Vorschlags
Die Linie 142 hat vier große Schwächen:
Im Bereich Merheimer Platz – Nippes S wird die Linie kaum genutzt.
Im Bereich Innere Kanalstr. – Universität wird sie wegen des extremen Verkehrs zeitlich stark entschleunigt.
Im Bereich Universität – Chlodwigplatz sorgt der undurchdringbare Linienweg für unglaubliche Fahrtzeitverlängerungen und dementsprechend wenige Fahrgäste.
Im Bereich Chlodwigplatz – Ubierring ist über den Nutzen dieser Verlängerung zu sinieren; es fahren kaum Fahrgäste, wegen der Ampeln kommt es aber oft zu Verspätungen des Buses gleich nach der ersten Haltestelle. Hier scheint einfach nur ein Alternativabstellplatz zum schwer ausgelasteten Chlodwigplatz gesucht worden zu sein.
Mein Vorschlag zur Verbesserung:
Die Endhaltestelle sollte zumindest in die Nähe der Lohsestr. verlegt werden, um so einen Umstieg in die Stadtbahn zu ermöglichen und die Linienreichweite so auszuweiten. Alternativen hierzu sind in einer weiteren Verlängerung zur Kuenstr., zur Neusser Str./Gürtel, zum Ebertplatz oder zur Geldernstr./Parkgürtel zu finden.
Zum zweiten Problem lässt sich kein probates Mittel nennen: Eine Umverlegung ist so gut wie unmöglich, auch wegen der Aachener Str., eine Busspur undenkbar und eine Nutzung der Grünanlagen mitsamt einer die Aachener Str. umgehenden Brücke wegen des Aachener Weihers unmöglich. Wenn Anderen etwas dazu einfällt, wären Sie an dieser Stelle sehr herzlich willkommen geheißen.
Das dritte Problem allerdings ist lösbar: Statt des völlig chaotischen Wirrwarrs erst über die Weißhausstr. zum Eifelwall, dann zum Südbf., dann wieder zum Eifelwall und dann noch zum Justizzentrum mit gefühlt ewig langer Fahrt (weshalb auch kaum jemand diesen Abschnitt ab Weißhausstr. nutzt), wohl der zwanghafte Versuch einer Konservierung der ehemaligen Strecke der 138, sollte ein radikal entschlangter Linienweg Einzug finden: Von der Weißhausstr. direkt zur Pohligstr., von dort so schnell wie möglich zum Chlodwigplatz (über den Martin-Luther-Platz und die Merowingerstr., in Fahrtrichtung Lohsestr. dann mit Wendemöglichkeit für Bus auf dem Karolingerring so früh wie nur irgend möglich). Der Abschnitt Justizzentrum – Eifelwall – Bf Süd kann von der Linie 106 bedient werden, die ab Chlodwigplatz dann über den Martin-Luther-Platz und entweder Eifelplatz oder Pohligstr. das Justizzentrum und den Südbahnhof verbindet und weiter zum Barbarossaplatz fährt. Die 106 hat zwischen Heumarkt und Chlodwigplatz passable Fahrgastzahlen: Nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel, um sie zu ersetzen; und dort fährt die Linie 132 eh schon alle 10 Minuten. Außerdem: Was soll mit der Linie 106 werden, wenn erstmal die Nordsüdstadtbahn fertig gestellt sein wird? Alternativ steht der Rückgriff auf die alte Linie 138 zur Verfügung oder die Einrichtung einer neuen Linie – man könnte den Abschnitt auch ganz aufgeben und beim Justizzentrum einen Taxibus einrichten. Nur sollte auf die Belange von Studenten mehr Rücksicht genommen werden. Es kann nicht sein, dass man 22 Minuten braucht, um vom Chlodwigplatz zur Universität zu gelangen. „Mein“ Streckenvorschlag würde folgende Fahrtzeit bedeuten (geschätzt): (…) – Chlodwigplatz 10:00 – Merowingerstr. 10:02 – Am Vorgebirstor 10:05 – Pohligstr. 10:07 (nicht mehr länger warten!) – Weißhausstr. 10:09 – Universität 10:11 – Bachemer Str. 10:12 – Universitätsstr. 10:15 – Innere Kanalstr. 10:17 – Mechternstr. 10:18 – Geißelstr. 10:19 – Weinsbergstr./Gürtel 10:20 – Venloer Str./Gürtel 10:22 (…) Zum Vergleich heute (laut KVB Aushang): CWPL 10:00 – Bonner Wall 10:03 – Zugweg 10:05 – Volksgarten 10:06 – Am Vorgebirstor 10:08 – Pohligstr. 10:11 – Justizzentrum 10:13 – Eifelwall 10:16 – Südbahnhof 10:17 – Weißhausstr. 10:20 – Universität 10:22 (…) – Venloer Str./Gürtel 10:33. Eine Ersparnis von genau der Hälfte der Fahrtzeit. Selbst wenn man 2 Minuten addierte, wären immer noch 9 Minuten gespart.
Eine Beendigung der Strecke am Chlodwigplatz ist wegen des dortigen Verkehrs ungeraten. Stattdessen sollte man versuchen, die Linie 133 bis zum Heumarkt zu verstärken, um so einen 10-Minuten-Takt zu ermöglichen und das Rheinufer – wie von der Politik gewünscht – besser zu verbinden. Man kann die 142 auch zur Ergänzung der 132 nutzen, um so den Wegfall der Linie 106 zu teilweise zu kompensieren; oder man fährt bis zum Römerpark oder zum Martinsfeld.
DIe Taktung sollte dann zwischen Venloer Str./Gürtel und Pohligstr. 10 Minuten betragen, zeitweise bis zum Chlodwigplatz 10 Minuten, sonst 20.
Könntest du noch ein „Köln:“ vor deinen Vorschlag setzen. Immerhin gibt es die Linie 142 in jedem Verkehrsverbund, z. B. verkehrt die VRR-Linie 142 von Essen-Rellinghausen über Essen-Stadtwald, Essen-Rüttenscheid, Essen-Messe und Bredeney-West nach Essen-Kettwig.
Ich hab das schon mal für ihn erledigt 😉
Danke schön! Hab‘ ich in meiner kölnischen Verblendung vergessen! 🙂
Klingt grundsätzlich sehr vernünftig. Meiner Meinung steckt gerade im Busnetz viel Potential, mal so nebenbei: Das Kölner Busnetz befördert jährlich ca. 60 Millionen Fahrgäste, in München wurden 2015 193 Millionen Fahrgäste mit dem Bus befördert und das obwohl das Busnetz in Köln mit 558 km deutlich länger als das Münchner (482 km), allerdings besitzt das Münchner Netz auch mehr Haltestellen (974 zu 714). Da sieht man mal was möglich ist, Stichwort Metrobus.
Zum Vorschlag: Durchaus sinnvoll, kann von mir aus so umgesetzt werden. Den Endpunkt an der Lohsestraße mit Umstieg zur Stadtbahn gut gewählt, die relativ überflüssige Schleifenfahrt zum Bf Süd entfällt (Die Anbindung der Uni an den Bf Süd mit der 9 sollte reichen und attraktiver sein, wenn nicht der Fußweg am einfachsten wäre 😀 ), ansonsten top.
Der Vergleich mit München hinkt, glaub mir! Das liegt nur an dem „multipleren“ Modell hier, in dem die Menschen vor allem die Stadtbahn nutzen, und die Busse nur Ergänzung zu diesen darstellen, oder? Sonst würde die KVB das doch anders machen. 🙂 🙂 🙂 Im Ernst: Dass das in München so gut funktioniert, überrascht mich sehr. Vielleicht sollte man mal jemanden von dort hierhin schicken.
Ansonsten danke für das Lob, und ja, der Fußweg WÄRE am einfachsten…
Ich kenne mich jetzt nicht im Detail mit dem Bussystem in Köln aus, aber ein Unterschied dürfte sein, dass es in München eben nicht nur einfach den „Bus“ gibt. Zu dein einfachen Stadtbussen und Überlandbussen im MVV kommen noch zwei Expressbuslinien (X30 und X98) sowie besagte Metrobusse. Diese Linien (Verkehrsachsen, wo es noch keine Tram oder U-Bahn gibt) werden ausschließlich mit Gelenkbussen und zumindest tagsüber durchgehend im 10 Minuten-Takt befahren. Von der MVG werden sie im Grunde der Tram gleichgestellt und durch den dichten Takt von Fahrgästen auch als ein höherwertiges Angebot zum normalen Stadtbus wahrgenommen. Zudem gibt es auf vielen Linien auch eine Nullsymmetrie zur S-Bahn, um in Knoten wie Moosach oder Trudering entsprechende Anschlüsse herzustellen.
Ein anderer Faktor spricht aber für Köln: meiner Meinung nach ist die Netzwirkung/Abdeckung der Kölner Stadtbahn deutlich besser, als beim schienengebundenen ÖPNV (S-Bahn, U-Bahn, Tram) in München. Köln hat zumindest linksrheinisch zwei Stadtbahn-Halbringe, während in München gerade bei Tram und U-Bahn das Netz fast ausschließlich auf Durchmesser- und Radiallinien beschränkt ist. Und selbst dann sind einige äußere Stadtteile wie Ramersdorf, Obermenzing oder Pasing bisher nur mangelhaft erschlossen.
Die KVB hat zum Fahrplanwechsel am 9.2.2018 angekuendigt, die Linie 142 zwischen Bf Ehrenfeld und Weißhausstr. ganztägig auf einen 10-Minuten-Fahrtakt zu verstärken. Das sind sehr gute Neuigkeiten!
Ich darf hier freudig verkünden, dass seitdem viel passiert ist: Der Takt zwischen Bf Ehrenfeld und erst Weißhausstr., nun Pohligstr. ist auf 10 Minuten werktags angewachsen, was sich als enorme Entlastung des Studenverkehrs erwiesen hat. Die KVB hat sich bewegt und das ist sehr, sehr positiv. Allerdings bleibt weiterhin ein Manko, dass der Bus einen großen Umweg über den Südbahnhof fährt; und auch ich bin ein Traditionalist, auch ich sehe, dass man den Bf Süd einbinden will. Aber dafür könnte eine neue Buslinie doch ihr Übriges tun; wenn der 142 statt über Eifelwall-Bf Süd-Eifelwall-Justizzentrum direkt zur Pohligstr führe, wäre das eine große Zeitersparnis.
Aber dessen ungeachtet ist es sehr lobenswert, dass die Stadt sich hier bewegt hat. Weiter so!