Beschreibung des Vorschlags
Die SFS Köln – Rhein-Main wird oft kritisiert, und das nicht immer zu Unrecht. Einer dieser Kritikpunkte war die Errichtung zweier Bahnhöfe in Städten, die eigentlich keinen ICE-Anschluss verdient haben: Montabaur und Limburg. Aber wenn der Bahnhof schon mal da ist, kann man ihn ja nutzen. Problem: es gibt keinen Anschluss an den restlichen Regionalverkehr, denn der Bahnhof ist nicht an andere Bahnstrecken angebunden.
Meine Idee: die Errichtung einer Verbindungsstrecke von der Lahntalbahn nach Limburg Süd. Die Strecke zweigt schon kurz hinter Limburg Hbf ab. Sie wird eingleisig, Weichen kann man sich sparen, derer gibt es in Limburg Hbf genug. Sie führt parallel, aber etwas höher und auf anderer Seite der L3020 entlang, unterquert die SFS unter deren Brücke und biegt dann zum Bahnhof Limburg Süd ab. Dort wird eine zweite Bahnsteigkante gegenüber von Gleis 4 errichtet. Diese muss nur bis vor das Empfangsgebäude reichen, da Regionalzüge deutlich kürzer als ICE sind.
Die Strecke nach Lindenholzhausen bedingt den Abbau des dortigen Haltepunktes, da sie durch ihn hindurchführt. Als Ersatz soll ein neuer Haltepunkt im Norden des Ortes gebaut werden, der dann nur noch von Zügen über Limburg Süd bedient würde. Schnellere Züge, die Lindenholzhausen normalerweise auslassen, könnten immer noch über die Bestandsstrecke verkehren.
Die Bedienung sollte natürlich den ICE-Fahrplänen angepasst sein, damit die Züge der Verbindungsstrecke als Zubringer zu den ICE dienen können.
Nach Ulrich Conrads Vorschlag hatte ich mal Kurven nach Eschhofen und Lindenholzhausen eingezeichnet, nun jedoch entschieden, die Kurve nach Eschhofen wieder zu entfernen. Diese wäre, will man nicht Kopfmachen, sehr aufwändig. Abgesehen davon war meine ursprüngliche Idee auch nicht, auf Teufel komm raus jeden einzelnen Regiozug über Limburg Süd fahren zu lassen.
Möglicher Zugverkehr:
- Ein zweistündlicher Fernzug von Koblenz aus, der nach Limburg Süd auf der SFS KRM nach Frankfurt fährt (eine Idee von PendolinoFan)
- Eine RB, die ab Limburg über Limburg Süd und Lindenholzhausen Richtung Frankfurt/Wiesbaden fährt
- und parallel dazu ein RE, der über die Bestandsstrecke und Eschhofen fährt und somit Süd und Lindenholzhausen auslässt
- und evtl. noch andere RB(s) aus Limburg, die bis Süd weiterfahren, um dort zu wenden.
… und damit wäre ein eingleisiger Haltepunkt wahrscheinlich schon voll, wenn nicht gar überlastet, will man Zeitpuffer und angemessene Wendezeiten haben.
Habe ich auch schon vorgeschlagen, allerdings als Tunnelbahnhof, damit die neue Strecke nicht die Steigung hoch zur SFS bewältigen muss …
Wenn die RB Koblenz-Limburg nach Limburg Süd verlängert wird, dann kann dies als Anbindung von Koblenz dienen und Montabaur wird geschlossen. Der Haken: für einen akzeptablen SPNV ist eine Elektrifizierung wohl erforderlich, weil dies besonders mit der Kurve besser zusammen installiert werden soll und keine umfangreiche Nachelektrifizierungen nötig werden.
Montabaur ist aber im Gegensatz zu Limburg Süd an das restliche Schienennetz angeschlossen und wird selbst dann nicht geschlossen, sollten keine ICEs mehr halten. Die Lumpensammler in Tagesrandlage haben aber weiterhin ihre Daseinsberechtigung und werden daher auch dann in Montabaur halten, wenn man von Koblenz aus „direkt“ mit Limburg Süd verbunden ist – Fahrzeit derzeit rund eine Stunde bis Limburg!
Natürlich sollte die Strecke elektrisch gebaut werden. Hab ich was anderes gesagt?
Teurer wirds dadurch natürlich, aber ich denke, das spielt sich durch den Nutzen wieder rein.
Bei der Strukturschwäche von Montabaur kann man wirklich überlegen, ob der Bahnhof noch einen Sinn macht. Besonders da sonst keine Stadt ernsthaft in der Nähe liegt.
Limburg Süd hat zumindest eine Verkehrsader direkt in der Nähe, sodass wie beim TGV eine Anbindung sich eher lohnt als Montabaur mit der Bimmelbahn.
Also mit der RB Montabaur – Limburg Bahnhof fährt man aktuell 42 Minuten. Diese könnte auch nach Limburg Süd verlängert werden. Da über die RB auch noch mehr Leute angebunden werden, ließe sich darüber nachdenken.
Insbesondere, da eine Stilllegung von Montabaur ja nach meinem Verständnis nur die Aufgabe aller ICE-Halte bedeuten würde. Die Anlagen müssten betriebsbereit gehalten werden und könnten jederzeit wieder genutzt werden.
Die Nutzung des Bahnhofs Limburg ist dann aber auszuweiten um einen ICE der Generation 4 mit Fahrt über Wiesbaden.
Diese Diskussion macht insbesondere dann Sinn, wenn man endlich KRM mit der Nackenheimer Kurve ernsthaft nutzt. Nur politisch möchte man unbedingt die Rheintalverbindung am Leben halten, die notfalls auch mit RE Köln Mainz statt RB Köln Mainz bedient werden kann.
braucht man nicht: Wer zum ICE will, fährt entweder Bus oder nimmt den (auf dem Land zahlreich vorhandenen) PKW und parkt am ICE-Bhf, wo es genügend Parkplätze gibt. Wer zum Beispiel nach Frankfurt oder sonstwohin pendelt, kann dies auch mit dem Regionalverkehr machen und kommt dabei deutlich günstiger weg … Ich würd fast mal sagen, die Nachfrage nach Frankfurt ist mit dem Umstieg auf den Fernverkehr so gering, dass es sich auf keine Weise lohnt da ein Regionalverkehr lohnt.
Nur weil da irgendwo eine Lücke im Netz ist, die nicht allzu groß ist, heißt dass, das man sie unbedingt schließen muss.
Warum fahren alle mit dem PKW nach Limburg Süd? Weil man da sonst schlecht hinkommt!
Ja, das stimmt natürlich auch. Aber so eine Zugstrecke würde dann auch nur maximal den Leuten helfen, die z.B. nahe Limburg Bhf wohnen, oder einer anderen Station, von wo die Züge direkt vom Bahnhof fahren. Durch die gute Lage des Bahnhofs an der Autobahn kommt man von vielen Orten eben in 15-20 Minuten mit dem Auto zum Bahnhof, während man dann mit der Bahn und Umstieg ggf. 45-60 Minuten unterwegs ist. Daher glaube ich kaum, dass man die „Auto-ICE“-Pendler zum Umsteigen in einen Regionalverkehr bewegen kann, v.a. ja auch Limburg Süd mit ausreichend Stellplätzen bestückt ist.
Ob die restlichen Fahrgäste in Richtung Süden bereit sind, für den ICE mehr zu zahlen, würde ich ja auch in den Raum stellen. Aktuell hab ich ja mindestens 4 Regionalzüge pro Stunde in Lastrichtung, macht bei 1:15h Fahrtzeit effektiv 1:22h Reisezeit.
Beim ICE habe ich nur einen Zug pro Stunde, der braucht 0:32h. Somit hab ich also auch eine effektive Reisezeit von 1:02h … Und ich glaube für einen Pendler ist die Flexibilität wichtiger, und daher machen die 20min mehr Reisezeit nichts aus. Und es gibt ja auch RE Frankfurt-Limburg in einer Stunde.
Somit sehe ich nur eine sehr geringe Nachfrage für eine solche Strecke, die auf keinster Weise die Investitionen wieder rein bringen würde!
„Wer zum Beispiel nach Frankfurt oder sonstwohin pendelt, kann dies auch mit dem Regionalverkehr machen und kommt dabei deutlich günstiger weg … “
Lass uns doch am besten diesen ganzen unnötigen, so genannten „Fernverkehr“ einstellen, man kommt doch mit dem Regionalverkehr auch überall hin und das sogar günstiger!
Ach Moment, da fällt mir ein: Es gibt ja in Deutschland einen einzigen Bahnhof, wo man mit dem Regionalverkehr nicht hinkommt
……….
Limburg Süd!
😛
Für die Strecke Frankfurt – Limburg mag der Regionalverkehr tatsächlich angebracht sein. Deshalb dafür fünf Euro ins Phrasenschwein, bitte!
Diese Anbindung nützt halt eher dem, der eh bis z. B. München will. Dann kann er direkt in Limburg einsteigen und muss nicht den Regio bis Frankfurt nehmen. (s. o.)
Meine Idee war, den Personen, die auf dem Land wohnen und mal nicht nur nach Frankfurt wollen, sondern auch in andere Regionen Deutschlands, eine direkte Schienenanbindung an den ICE zu liefern.
Soll heißen: diese Strecke soll den Leuten dienen, die in Orten wohnen, die schon durch die Bahn erschlossen werden und nicht erst mit dem Regio in die nächste Stadt düdeln wollen, um dort in den Fernverkehr zu weiter entfernten Zielen umzusteigen.
Ich finde diese Idee gar nicht so schlecht, halte sie aber für unvollständig. Anwohner der Strecke nach Niedernhausen und Gießen bekämen so nämlich keinen Anschluss zum Bf. Limburg Süd. Könnte man die Strecke nicht in Richtung Südosten weiter, durch eine Kurve nach Nordosten, zwischen Lindenholzhausen und Eschhofen hindurch abwärts zu einer Verzweigung führen, von wo aus die Strecken nach Niedernhausen und Gießen erreichbar wären? Von den Steigungen her ginge das und der Regionalverkehr beider Strecken könnte komplett über Limburg Süd geführt werden, allerdings würde sich die Fahrzeit auf der Lahntalbahn verlängern und der Bahnhof Eschhofen seinen PV verlieren.
Was meinen die anderen?
Hab deine Idee mal visualisiert. Ein Nachteil wäre, dass man die neue Bahnsteigkante in Limburg Süd nicht bündig an den Bestandsbahnsteig anbinden kann, da man sonst durch das Empfangsgebäude durchfahren müsste.
Nein, so meinte ich das nicht. In Richtung Niedernhausen ist es zwar richtig, aber in Richtung Gießen wollte ich auch nach Südosten aus dem Bahnhof Limburg Süd, dann südlich um Eschhofen herum und östlich davon in die Strecke nach Gießen einmünden, um so ein Kopfmachen einzusparen. Auch wenn man keine Lok umsetzen muss, dauert das eben doch, weil der Lokführer den Führerstand wechseln muss.
Ein Bahnsteig könnte durchaus am Gebäude vorbei führen, wenn er rbeit genug ist. Für eine zweigleisige Strecke wäre dann aber noch ein weiterer Seitenbahnsteig erforderlich, der natürlich auch irgendwie zugänglich sein müsste.
Wäre das, zusammen mit einer entsprechenden Elektrifizierung, nicht auch was für FV Koblenz-Limburg-Frankfurt?
Elektrisch wirds sowieso (hab ich jetzt auch in der Beschreibung ergänzt), und klar, wieso sollte dort kein Fernverkehr fahren? Wobei ichs doch eher als schnellen RE bzw. IRE bezeichnen würde, aber das ist ja Jacke wie Hose.
Dann bräuchte es noch eine Verbindungsweiche zur KRM.
Eingezeichnet.
Die Frage ist dann aber ja wieder, wie viel schneller das ist. In dem Zusammenhang müsste man sich auch Gedanken um passende Fahrzeuge machen, ICE-3 durch’s Lahntal wäre wahrscheinlich doch ein wenig zu viel des Guten. Und dann muss man abwägen, ob sich die Fahrzeitverkürzung so sehr rentiert, dass man auf die Halt in Mainz und Bingen verzichten kann, zusätzlich zu den Investitionskosten.
@C21H22N2O2: PendolinoFan meint wohl eine Elektrifizierung des Lahntals, die zusätzlich noch benötigt würde.
Definitiv ICE 4. Dieser kann auch auf die KRM.
Mainz und Bingen sollen natürlich nicht aufgegeben werden. Ich würde zweistündlich den Laufweg abwechseln lassen und in der Stunde, in der auf dem Laufweg über Mainz kein Fernzug fährt, auf diesem einen IRE Frankfurt-Koblenz fahren lassen, mit direktem Anschluss zum Fernzug in Koblenz
Okay, das klingt erstmal annehmbar. Und der IRE Frankfurt – Koblenz soll dann eigenwirtschaftlich fahren oder vom Land subventioniert? Da wird’s vermutlich schon wieder schwierig 😉
Hab jetzt mal ohne jetzt gegen die Idee argumentieren zu wollen einfach mal aus Interesse kurz überschlagen:
Frankfurt – Limburg (Süd) aktuell 33 min mit ICE 3, sagen wir +4 wegen ICE 4, für die Kurve nochmal + 3 min also insgesamt 40 min. Der RE Limburg – Koblenz braucht 50 min mit vier Zwischenhalten, ziehen wir 2 min je Zwischenhalt ab, sind wir bei 42 min und alles in allem bei 82 min.
Der IC(E) Koblenz – Frankfurt braucht 87 min.
Also spart man erstmal davon ausgehend grade mal 5 min… Klar kann man das Lahntal im Zuge der Elektrifizierung noch ausbauen, kostet dann aber nochmal mehr als die wegen der Tunnel nicht ganz unaufwendige Investition. Aber das nur mal am Rande.