Beschreibung des Vorschlags
Die Stadtbahnlinien 12 und 15 haben durch den langen straßenbündigen Abschnitt Mollwitzstraße – Wilhelm-Sollmann-Straße nur eine geringe Durchschnittsgeschwindigkeit (im Vergleich zu anderen Linien), wodurch die Fahrzeit auf der Gesamtstrecke in die Länge gezogen werden. Außerdem macht der besagte Abschnitt die Stadtbahnen verspätungsanfälliger, da die Neusser Straße ebenso stark vom Pendlerverkehr in Anspruch genommen wird und die 12 mit der 15 einen T5 bildet.
Daher soll der Tunnel bis zur Wilhelm-Sollmann-Straße verlängert werden und so die Stadtbahnen etwas unabhängiger vom MIV machen.
Da die Tunnelrampe an der Neusser Straße ein Provisorium darstellt, kann der Tunnel weitergebaut werden, sodass er erst in Longerich endet. Die einzige Schwierigkeit hierbei sollten die Tunnelrampen von/zum Betriebshof in Weidenpesch darstellen, zumal hier das Gleisdreieck sowie die Weichen ebenfalls zu untertunneln sind.
Nette Endeffekte: Die Tunnelverlängerung ist sehr kurz, sodass die Kosten sich in Grenzen halten. Außerdem werden die darauf verkehrenden Linien beschleunigt, wodurch die Fahrzeiten verkürzt werden.
Warum genau favorisierst du einen Tunnel, wenn man den Mischverkehr durch oberirdische, räumliche Trennungen beseitigen könnte. Sprich die Fahrbahnspur für den MIV fällt weg.
Des Weiteres würde dafür sprechen, dass Gelder in Millionen höhe gespart werden sowie auch lange Bauarbeiten.
Schließlich würde ein Wegfall der Fahrspur des MIV nochmal die Bedeutung des ÖPNV und die nicht mehr Zeitgemäße Bedeutung des MIV untermauern.
Die Neusser Straße dürfte auf diesem Abschnitt zu schmal sein, um eine räumliche Trennung umzusetzen. Eine autofreie Straße wäre aber nicht verkehrt – keine Frage. Dann sollten nur noch Fußgänger und Stadtbahnen diesen Abschnitt weiternutzen können. Der T5 dürfte da schon Kompromiss genug sein.
Erstmal: Das ist nicht der Ringe Tunnel! Dieser heißt so, weil er unter den Ringen verkehrt, dieser Teil des Tunnels der 12 und 15 liegt allerdings unter der Neusser Straße. Eine Verlängerung des Ringe Tunnels hieße, diesen vom Zülpicher Platz weiter nach Süden, den Ringen folgend, zu führen. Der Inhalt hat mich deshalb nach lesen des Titels eher überrascht.
Ich habe mir das mal auf Google Street View angeschaut: Der ganze Abschnitt zwischen Wilhelm-Sollmann-Straße und dem jetzigen Tunnelanfang ist mindestens zweispurig. Die rechte Spur scheint zwar nicht sehr breit zu sein, wenn dies aber ein Problem sein sollte kann man die Parkplätze wegnehmen, um dieser einen Spur und Radfahrern/Fußgängern mehr Platz zu bieten. Das heißt, dass man hier auch komplett oberirdisch eine Trennung vom MIV erreichen kann, und eventuell gleichzeitig den Bürgersteig verbreitert. Der Wegfall von einer Spur und den Parkplätzen ist ein Nachteil für Autofahrer, deshalb sollte ein Ausbau der P+R Möglichkeiten z.B. im Bereich der Wilhelm-Sollmann-Straße (auf der großen Wiese ein paar Straßen östlich der Haltestelle?) vorgenommen werden, und dort wo genug Platz ist sollten Ladezonen eingerichtet werden.
Die Bauvorleistung des Tunnels (fertiggestellt 1974) dort stammt noch aus der Zeit der autogerechten Stadt, eine Vorstellung die heutzutage komplett veraltet sein sollte. Aber selbst bei Leuten die hier, auf einem Forum für öffentliche Verkehrsmittel, verkehren, scheint die Vorstellung Tunnel sein immer besser immer noch zu existieren. Würde man jetzt eine große Stadt ganz neu planen, würde man keinen einzigen Tunnel (und auch keine Hochbahn) für Stadtbahnen bauen, nur für eine U-Bahn (und die „richtige“ Eisenbahn) ergeben diese in so einem Kontext Sinn.
Tut mir leid, da war ich wohl schlecht informiert. Tatsächlich kann man heute immer noch streiten, ob ein Tunnel oder oberirdische Ausbauten besser sind, und da wird es immer etwas für und gegen das eine oder das andere sprechen.
Zum Vorschlag selbst, ich gebe zu, dass ich kein Kölner bin, aber ich war schon öfters dort. Die Tunnelverlängerung ist übrigens nicht so lang, dass sie erst in einer Ewigkeit fertiggestellt werden wird (wenn man die Nord-Süd-Stadtbahn ausklammert).
Man könnte – wie jannises bereits vorgeschlagen hat – die Neusser Straße auf dem betroffenen Abschnitt zur autofreien Zone erklären, zumal der dichte Stadtbahntakt als Kompromiss ausreichen würde.
Man könnte – wie jannises bereits vorgeschlagen hat – die Neusser Straße auf dem betroffenen Abschnitt zur autofreien Zone erklären
Geht es auch noch realitätsferner? Man kann doch keine Hauptstraße als autofreie Zone erklären!
Du müsstest dann ganz Weidenpesch zur autofreien Zone erklären, damit nicht der gesamte Verkehr über Nebenstraßen ausweicht.
Auch die Anwohner der Amsterdamer Straße würden sich über die massive Zunahme des Verkehrs bestimmt nicht freuen.
Wenn ich Jan Lukas‘ Vorschlag richtig interpretiert habe, dann könnte man die Parkplätze durch einen P&R-Parkplatz ersetzen, während die Neusser Straße in beiden Richtungen nur noch einspurig sein soll. Mittig lägen dann die Stadtbahngleise, oder?
Man kann es aber auch wie bei der 13 machen: Ein Gleis wird vom MIV getrennt, das andere hingegen bleibt auf der Fahrbahn. Gegen die Haltestellen ist in allen Fällen nichts zu sagen, da sie barrierefrei sind und so gebaut wurden, dass Autos ferngehalten werden.
Bezüglich der Haltestellen, ich meinte die der 12 und der 15, sorry…
Ich wäre eher für einfaches abmarkieren der Fahrspur mit den Gleisen und Einbau von Vorrangschaltungen, das wäre deutlich günstiger als ein Tunnel.
Die Neusser Straße ist im Bereich des Tunnelportals und im Bereich der Eisenbahnüberführung eh nur zweispurig, sodass der Verlust der vierspurig auf dem Abschnitt dazwischen dem MIV kaum Schaden würde, denn die Flaschenhälse an beiden Enden begrenzen die Kapazität bereits.
Zur Hauptverkehrszeit wird die Linie 15 auf einen 3/6 takt verdichtet, es gibt auf der Neußer Straße dann einen 3,3 Minutentakt
Woher genau stammt diese Information?
Aus dem aktuellen Fahrplan.
Grundsätzlich finde ich die Tunnelverlängerung schon überlegenswert. Prio I hätte das für mich nicht, denn es funktioniert auch bisher, aber schlecht wäre es trotzdem nicht.
Drei Anmerkungen hätte ich allerdings noch:
1) Kann man nicht auf die südliche Zufahrt zum Betriebshof verzichten? Das würde die Baukosten deutlich senken.
2) Den Bahnhof Scheibenstraße würde ich nach Süden zur gleichnamigen Kreuzung verlegen.
3) Den Tunnelmund im Norden würde ich südlich der Kreuzung mit der Hafenbahn legen.